Was nehmen: Grundofen (z.B. Biofire) oder Stahlungsofen als Hypokausten-System?
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Was nehmen: Grundofen (z.B. Biofire) oder Stahlungsofen als Hypokausten-System?

Hallo Forumsteilnehmer,
wer kann Entscheidungshilfen für oder gegen die beiden Kachelofensystem geben:
  • Grundofen der Fa. Biofire
  • Hypokausten-System mit Heizeinsatz der Fa. Brunner

Wir wollen für unser Einfamilienhaus nachträglich einen Kachelofen einbauen lassen. Dieser soll nur Strahlungswärme abgeben und unser ca. 50 m² großes Wohnzimmer heizen. Daher kam zunächst nur ein Grundofen mit großen Sichtfenster (für die Atmosphäre) in Betracht. Nachteilig fanden wir für unseren Standort (Rheinland) das relativ träge Verhalten. Zufällig stießen wir dann auf ein alteingesessenes Familienunternehmen, welches Kachelöfen als Hypokausten-System anbietet, also auch reine Strahlungswärme abgibt. Als Vorteil spricht für das Hypokausten-System die etwas schneller Wärmeabgabe und eine beheizbare Ofenbank. Preislich liegen beide Kachelöfen in der gleichen Größenordnung (ca. 11 T€).
Wer kann hier noch Argumente als Entscheidungshilfe geben oder hat Erfahrung mit den Kachelofensystemen?
Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus.

  • Name:
  • Torsten Pagel
  1. Grundlagen der Hypkauste:

    Die Hypokaustenanlage hat vor allem den Vorteil, dass ich reine Strahlungswärme auch in "entfernter" Räume leiten kann. Baut man die Hypokauste mit entsprechendem Speichermaterial wie den Grundofen, ist die Trägheit beide Systeme vergleichbar und die Hypokauste dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit teurer als der Grundofen. Wenn sich mit einer nur minimalen Speicherfähigkeit begnügt, heizt die Hypokauste schneller auf und ist in etwa gleich teuer. Abgesehen davon geben die jeweiligen Feuerungsscheiben die Wärme in exakt gleicher
    (Licht-) Geschwindigkeit in den Raum ab. (Schönen Gruß an Herrn Kern ;-))
    Warum die beheizbare Ofenbank ein Vorteil der Hypokauste ist verstehe ich nicht, da (fast) jeder Grundofen so planbar ist, dass auch die Ofenbank beheizt wird!?!?!?!?
    Hypokauste ist ein schönes, interessantes System, dass aber auch relativ viel Platz benötigt und recht teuer ist.
    Hoffe Sie treffen die für Sie richtige Wahl und erleben viele schöne Feuerabende.
    Gruß
    Andreas
  2. Grundofen und Hypokausten-System.

    Foto von Johann Mohrendt

    Da ich das Hypokausten-System nicht so gut kenne (wie den Grundofen), will ich hier auf die Unterschiede gar nicht eingehen. Eins aber ist Tatsache: Der Grundofen hat Jahrzehnte und Jahrhunderte überlebt und buhmt weiter, den Hypokausten muss man noch abwarten.
    Ich wollte hier lediglich nur den Preis von Biofire erwähnen, da der Preis wahrscheinlich auch eine Rolle bei der Anschaffung spielt.
    • mit Sicherheit!  -  können Sie bei Kauf eines Biofire Ofens, einige T-euro sparen.
    • Informieren Sie sich auch über andere Grundofensysteme. Nicht alles ist Bio beim Biofire. Übrigens, wenn Sie rein, naturbelassenes Holz befeuern, werden Sie immer biologisches Feuer (Biofire) haben.
    • Informieren Sie sich über die Hintergründe von dem System. (Ich könnte da Lieder davon singen)
    • wie schon erwähnt, man kann mit Grundöfen auch die Sitzbank beheizen.
    • von der Fa. FLAM (Belgien) weiß ich, dass sie Hypokausten mit Gusseinsatz bauen- und Gusseinsatz passt absolut nicht zu dem Grundofen.
    • https://www.kachelofen-mohrendt.de
  3. Eine Hypokauste mit

    Wärmespeicherung, bei der ebensolange Nachlegeperioden wie beim Grundofen möglich sind, hat nur Sinn wenn über mehrere Etagen Strahlungsflächen vorhanden sein sollen.
    Das ist praktisch ein Grundofen der aber intern seine Wärme nicht primär mittels Strahlung oder Kontaktwärmeleitung auf die Ofenaußenwand überträgt, sondern über ein genau berechnetes, System mit natürlicher Konvektion.
    Ein solcher Ofen wird viel teurer als der Grundofen gleicher Leistung.
    Eine Hypokauste die nicht so gebaut ist muss, mehr oder weniger, dauernd befeuert werden. Sie ist nichts anderes als ein Warmluftofen der seine Wärmeleistung mittels Warmluft auf die innere Ofenwand übertragt. Von dort wird diese dann mittels Wärmestrahlung, ebenso wie beim Grundofen, in den Raum abgegeben.
    Deswegen halte ich gar nichts von so einem Ofen, es sei denn er ist mit Öl beheizt. Dann haben Sie einen komfortablen Ölofen mit Strahlungswärme. Mit Gas geht das, aus Sicherheitsgründen, schon nicht mehr.
    Aber sinnvollerweise werden Kachelöfen gebaut um Öl/Gas einzusparen, nicht um es zu verbrennen.
    Mir ist kein Heizeinsatz der Fa. Brunner, auch keiner einer anderen Firma, bekannt der von seiner Feuerungsleistung her in der Lage wäre den 12 h Bedarf an Wärme mit einem Abbrand zu erzeugen.
    Also handelt es sich bei der angebotenen Hypokauste um einen Ofen der öfter gefeuert werden muss.
    Da ist der Grundofen, wenn nicht andere Gründe dagegenstehen, der bessere Ofen.
    Dass hier die "beheizbare Bank" als Vorteil für die Hypokauste genannt wird zeugt davon dass der beratende Ofenbauer vom Grundofen ablenken wollte. Warum wohl? Vielleicht ist er sich auf dem Metier nicht sicher.
    Tatsache ist dass keine Ofenart so oft mit beheizter Bank gebaut wird wie der Grundofen. Bei uns sind das sicher 80 % aller Grundöfen. Meist ist dies sogar aus technischen Gründen nötig um die benötigte beheizte Oberfläche und die nötige Zuglänge sicher zu erreichen.

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