Frischluft-Zufuhr duch Wand?
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Frischluft-Zufuhr duch Wand?

Wir möchten in unserem Fertighaus einen Kaminofen im Wohnzimmer aufstellen. Da die Küche zum Wohnzimmer offen ist, müssen wir einen raumluftunabhängigen Kaminofen nehmen. Die Frage ist jetzt: Wo kommt die Frischluft her?
Der Haushersteller empfiehlt als einfachste und günstigste Lösung, duch die Außenwand hinter dem Kamin ein Zulufrohr zu legen. Ist das uneingeschränkt zu empfehlen? Wie steht es da mit dem Thema Kältebrücke? Wäre eine Zuführung durch den Fußboden (Keller) sinnvoller?
  • Name:
  • Frank
  1. Wo wird der Ofen aufgestellt?

    Hallo,
    habt ihr euch schon einen Platz für den Ofen ausgesucht? Evtl. vor dem Kaminschacht? Wo liegt der Schacht? Außenwand oder Innenwand. Wenn Außenwand dann Zuluft über Außenwand, wenn Innenwand dann Zuluft durch Keller.
    ich habe grad gestern ein 150 erKG Rohr als Vorhalt in meiner Kellerdecke vorm Kamin versenkt. Wenn Du schon genau weißt welcher Ofen kommt kann man den Durchmesser optimieren.
    Je nach dem ist es sinnvoll an der Stelle wo der Ofen mal stehen soll die Dämmung wegzulassen und Verbundestrich einzubauen (kommt aufs Gewicht an).
    ! Laienmeinung!
    Gruß
    Christian
  2. Außenkamin

    Hallo!
    Wir haben einen Edelstahl-Außenkamin vorgesehen, Innendurchmesser 150 mm. Einen konkreten Ofen haben wir leider noch nicht ausgewählt, deshalb möchte ich eine möglichst allgemein nutzbare Lösung. So wäre es schön, wenn wir die Option hätten, irgendwann mal einen "richtigen" offenen Kamin statt des freistehenden Kaminofens dorthin zu bauen  -  falls das irgendwann für uns bezahlbar ist ;-)
    • Name:
    • Frank
  3. Dann sollten Sie aber

    den Schornsteindurchmesser größer wählen. Für einen Heizkamin brauchen Sie einen Durchmesser von 18 cm. Damit sind Sie auf der sicheren Seite und haben dann auch noch andere Optionen, wie z.B. einen richtigen Kachelofen, offen. Auch die Frisch (Verbrennungs) Luftleitung sollte keinesfalls unter 15 cm Durchmesser sein.
  4. Herr Kern hat recht

    Hallo Herr Schanz,
    ich kann mich der Meinung von Herrn Kern nur anschließen. Wenn Sie sowwieso einen DW-Schornstein errichten müssen, dann spielt es preislich keine große Rolle, ob der innen Ø 150 mm oder Ø 180 mm hat. Der Mehrpreis ist verschwindend gering im Verhältnis zu dem mehr an Möglichkeiten, das Sie haben. Ø 150 mm ist aus meiner Sicht sowieso immer hart an der Grenze. Wir raten unseren Kunden immer einen Ø 160 -er als Mindestes zu nehmen. Denn der funktioniert dann nämlich auch. Andererseits sollten Sie sich den Schornsteinquerschnitt von Ihrem Ofenlieferanten anhand einer Berechnung nachweisen lassen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wilhelm Ankenbauer
  5. Größe Kamin- und Zuluftöffnung

    Danke für die guten Tipps! Dazu noch zwei Fragen:
    a) Herr Ankenbauer weist darauf hin, dass man sich den Schornsteinquerschnitt anhand einer Berechnung nachweisen lassen soll. Heißt das, ich kann nicht einfach einen Edelstahlschornstein z.B. mit 180 mm Innendurchmesser nehmen und dann irgendeinen Kaminofen daran anschließen? Wenn ich einen Edelstahlschornstein mit 180 mm Innendurchmesser nehme, kann der dann u.U. überdimensioniert sein?
    b) Zuluftöffnung: Ich habe mir mal einen raumluftunabhängigen Kaminofen angesehen, der hat eine Zuluftzuführung mit 120 mm Durchmesser. Herr Kern rät mir, die Öffnung in der Außenwand nicht unter 150 mm zu nehmen. Würde man einen Kaminofen mit z.B. 120 mm dann über ein Reduzierstück o.ä. anschließen?
    Mir ist halt wichtig, dass ich auch für die Zukunft flexibel bleibe und mir jetzt nichts verbaue.
    • Name:
    • Frank
  6. Schornsteindurchmesser und Zuluftdurchmesser

    Hallo,
    ich habe nur vom Zuluftdurchmesser gesprochen. Und hier riet mir ein Ofenbauer zu einem 150er Rohr.
  7. An Frank

    Hallo Frank,
    der Schornstein ist nicht mehr-X1234Xwie es früher einmal war  -  einfach "so da" und man schließt an, sondern man stimmt ihn auf den Wärmeerzeuger ab. Das gewährleistet eine optimale Funktion.
    Gute Ofenhersteller geben meistens einen Schornsteinquerschnitt vor, ich rate aber immer, den Schornstein kurz nachzurechnen. Hierbei sind Faktoren wie die Abgaswerte des Wärmeerzeugers, die Länge des Rauchrohres zum Schornstein und die wirksame Höhe des Schornsteines zu berücksichtigen. Eine solche Berechnung macht nicht allzu viel Mühe und die meisten Ofenbauer fertigen sie selbst an, um einfach auf der sicheren Seite zu sein. Ein 180-er Schornsteindurchmesser ist sicherlich für die meisten Öfen weder zu groß, noch zu klein.
    Der Ø 150 mm, der oben bereits erwähnt wurde ist eine "Erfindung" der Schornsteinindustrie. Wenn sich aber im Schornstein Ablagerungen ansammeln, dann wird aus Ø 150 schnell nur noch Ø 140 mm und wenn dann noch andere Störfaktoren (wie z.B. eine eingeschaltete Dunstabzugshaube in der Küche) hinzukommen, dann kann es sein, dass man  -  insbesondere beim Anheizen des Ofens  -  plötzlich ein wenig an zu Husten fängt.
    Man hat den Ø 150-er Querschnitt so oft, weil der Kunde heute die Angebote der Ofenbauer kritisch überprüft. Hier spielen oftmals Preisunterschiede von 50 € eine Rolle bei der Kundenentscheidung, und die kommen schnell beim Vergleich zwischen Ø 150 und Ø 180 zusammen. Um seinen Auftrag nicht wegen solcher kleinen Preisunterschiede zu verlieren greift der Ofenbauer dann oft zum Ø 150-er Querschnitt, der ja eh günstiger ist und der in den meisten Fällen, wenn er immer ordnungsgemäß gereinigt wird auch funktioniert.
    Wir haben extra einen Ø 160 DW-Schornstein in unserem Programm, um dieser Situation gerecht zu werden.
    Das wirklich Wichtige, das man bei handbedienten Festbrennstoff-Wärmeerzeugern vermeiden sollte, ist eine Querschnittsreduzierung im Abgasweg. Also ein Ofen mit Ruachrohranschluss Ø 150 sollte nur in begründeten Ausnahmefällen an einen kleineren Schornstein angeschlossen werden.
    Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben
    Mit freundlichen Grüßen
    Wilhelm Ankenbauer
  8. Auskunft der Schornsteinfegers

    Ich habe mal mit dem Schornsteinfeger (sehr freundlich!) gesprochen. Der sagte mir, für die heutigen Öfen sei ein 13er oder 15er Schornstein-Innendurchmesser absolut ausreichend, selbst wenn ich später mal einen gemauerten Kamin bauen wollte. Er hat mich nach Grundfläche des Hauses (ca. 9,5 x10 Meter) und Raumhöhe (normale 2,50 m) gefragt und daraufhin diese Aussage gemacht. Außerdem fragte er mich nach der Größe des geplanten Ofens. Wir wollen den Ofen/Kamin nur, um das optische Erlebnis des Feuers ab und zu zu haben, nicht um das Haus zu heizen! Der Schornsteinfeger sagte, dann bräuchten wir auch keinen raumluftunabhängigen Ofen mit Frischluftanschluss, könnten aber, falls wir ganz auf Nummer Sicher gehen wollten, eine kleine verschließbare Zuluftöffnung in der Außenwand vorsehen.
    • Name:
    • Frank
  9. Frank, sind Sie sicher ...

    dass Sie den Schornsteinfegermeister nicht missverstanden haben?
    Wenn ich Ihren Beitrag lese, dann komme ich nämlich zu dieser Erkenntnis.
    Erstens hat der Schornsteindurchmesser nicht mehr mit der Grundfläche des Hauses zu tun, wie der Durchmesser einer Auspuffanlage beim Auto mit der Karosserieform.
    Der Schornsteindruchmesser richtet sich in allererster Linie nach dem Wärmeerzeuger, der Rauchrohrführung und der wirksamen Schornsteinhöhe. PUNKT.
    Zweitens ist es für die Frage der Verbrennungsluftzufuhr unerheblich, wie oft sie den Ofen benutzen wollen. Sie muss eine ausreichende Versorgung des Ofens mit Frischluft gewährleisten.
    Und zwar bei "einmal ab und zu anzünden" genauso, wie bei Dauerbetrieb.
    Drittens kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Fachmann ernsthaft behauptet hat, man könne einen offenen Kamin an einem 130-er Schornsteinzug betreiben. Schornsteine für offene Kaminfeuer fangen bei Ø 200 mm rund an, einen ordnungsgemäßen Betrieb der Feuerstätte zu gewährleisten.
    Der Schornsteinquerschnitt beim offenen Kamin ist sehr stark abhängig von der Feuerraumöffnung.
    Deswegen rate ich dringendst nochmals mit dem BSFM Rücksprache zu nehmen, ob da nicht etwas verwechselt wurde oder aber ein Missverständnis vorlag.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wilhelm Ankenbauer
  10. Machen Sie den Fehler nicht, Frank!

    Foto von Johann Mohrendt

    Als Ofenbauer kann ich Ihnen nur raten, was Herr Ankenbauer und Herr Kern Ihnen raten. Es ist "fast" unmöglich, dass ein Kaminofen, geschweige Offener Kamin, mit einer 130-er Schornstein funktioniert. In einer 150- er Schornstein, baue ich auch nicht jeden Ofen ein.
    Den 130- er Schornstein, könnte ich evtl. für einen Feuerraum der Größe DINAbk. A4 vorstellen. Da passt nämlich nur 2 Scheite rein und die Abgasmenge "könnte" abgeführt werden.
    Sie werden kaum einen Kaminofen mit 130-er Abgang finden.
    Gruß
    J. Mohrendt
  11. Mit 180 auf der sicheren Seite?

    Ah, danke für die Hinweise! Ich dachte jetzt eigentlich, 150 mm Innendurchmesser seien OK. Wäre ich denn mit 180 (ist ja nicht viel teurer) auf der sicheren Seite, oder kann es dann sein, dass der Schornstein in irgendeiner Weise zu groß dimensioniert ist?
    • Name:
    • Frank
  12. Nehmen Sie 180 und

    Sie sind gut versorgt.
    An den Schornstein passt dann vieles, die meisten Heizkamine und Kaminöfen, alle Warmluftkachelöfen und auch Grundöfen, soweit diese nicht extrem groß sind. Was nicht passt ist ein richtiger offener Kamin. Dafür ist meist ein 180er Schornstein schon zu klein. Was ebenfalls nicht passt ist mancher Gasofen. Da kann der Schornstein zu groß sein.
  13. Perfekt  -  nichts hinzuzfügen

    Guter Tipp von Herrn Kern. Würde ich genauso sehen.
    W. Ankenbauer
  14. Und die Zuluft?

    Super, vielen Dank! Meine Planungen sind wie gesagt für jetzt ein Kaminofen und eventuell in Zukunft ein gemauerter Kamin, so einer mit Scheibe (nennt sich das Heizkamin?). So wie ich Sie verstanden habe, sollte all das problemlos mit dem 180er gehen.
    Wenn ich dann ab und zu mal den Ofen bzw. Kamin anwerfe, reicht es dann, einfach ein Fenster im Raum zu kippen, um für Luftzufuhr zu sorgen? Der Schornsteinfeger meinte ja, ich könnte, wenn ich will, einen Zuluftanschluss in der Außenwand einbauen, um 200-Prozent sicher zu gehen, müsste das aber nicht. Also: Reicht auch das gekippte Fenster oder sollte ich lieber einen Zuluftanschluss in der Außenwand vorsehen?
    • Name:
    • Frank
  15. Zuluft von außen

    Frank,
    nehmen Sie bitte die Zuluft von außen oder von unten aus dem Keller. Das ist der sicherste Weg. Bei dem, was Sie alles noch vorhaben, kommt es auf das Loch für die Zuluft nicht mehr an.
    Nochmals: Wenn Sie wissen, welcher Ofen, dann den Schornstein kurz rechnen lassen.
    Schönes WEAbk. und gutes Gelingen für Ihr Vorhaben
    Mit freundlichen Grüßen
    W. Ankenbauer
  16. Rechnen lassen

    Rechnen lassen kann ich leider nicht, da ich bei meinem Fertighaus jetzt den Edelstahlkamin festlegen muss, den Kaminofen aber momentan noch nicht aussuchen kann. Deshalb möchte ich ja gerne eine Lösung, mit der ich mir nichts für die Zukunft verbaue. Außenzuluft werde ich mal in 20 cm Höhe über dem Boden vorsehen. Wenn ich nicht rechnen lasse: Kann denn etwas schief gehen, falls ich mir einfach mal einen 180 er-Edelstahlschornstein bauen lasse, ohne den Ofen zu kennen und ohne rechnen zu lassen?
    Auch Ihnen ein schönes Wochenende und herzlichen Dank!
    • Name:
    • Frank

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