Grundofen und langes Feuererlebnis möglich?
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Grundofen und langes Feuererlebnis möglich?

Hallo,
ich lese zurzeit fleißig im Netz, bekomme aber immer unterschiedliche Informationen. Wir bauen gerade unser Haus und wollen einen Kamin.
Im Prinzip (Strahlungswärme, Energieausbeute) würden wir einen Grundofen bevorzugen.
Noch wichtiger ist uns aber, dass wir den Kamin auch mal 3-5 h brennen lassen können und Feuer sehen!
Jetzt ist uns schon allerhand angeboten worden:
  • Heizeinsatz mit Schamotteummauerung
  • Heizeinsatz mit keramischen Zügen und Moritzklappe als Umgehung derselben
  • Grundofen und einfach brennen lassen

Dazu kommt noch, dass unser Budget eigentlich nicht mehr als 5000 € vorsieht, wir Qualität wollen und ggf. auch selber mitbauen würden.
Wollen wir die unmögliche eierlegende Wollmilchsau, oder gibt es sowas irgendwo?
Was soll man z.B. von Hark, Creatherm etc. ... halten?
Danke für Eure Hilfe,
Inken Barth

  1. Grundofen

    Guten Tag,
    Ihre Vorstellungen sind durchaus realisierbar. Schauen Sie doch mal bei Primus-Ofenshop.de vorbei. Dort finden Sie bestimmt das was Sie suchen.
  2. Diese Eigenreklame

    ist doch keine Hilfe für den Fragesteller! Da könnte ich auch schreiben "schau doch mal bei eBay vorbei, da wirst du bestimmt fündig". Ist fast so, wie ein anderer Helfer, der seit Kurzem hier im Forum schreibt und mit Antworten wie "Schau mal hier: " Werbung für einen bayerischen Verein für "innovatives Klima" macht. Jeder Fachmann der diese Seiten gelesen hat, fragt sich, warum die da im Netz stehen ... Nun zum Fragesteller:
    1. Zu glauben, einmal Holz aufzulegen und dann 3-5 Std. "schöne Flammen" zu sehen, gibt's nur im Film, weil ständig bei Dreh-Wiederholungen nachgelegt wird. Scheitholz vergast nun mal, was bei genügend zugeführtem Luftsauerstoff mit kräftiger Flammenbildung einhergeht. Aber nach ca. einer 1/2 Std. ist's aus mit Flamme; die hellrote Glut ist entstanden, die die Wärme bringt (und die wollen wir ja haben!). In diesem Punkt werden viele "Holzlaien" von der Werbung (die wollen ja schließlich die schönen Öfen verkloppen) für dumm verkauft. Möchten Sie also Flammen, müssen Sie nachlegen. Wenig, und das regelmäßig. Und richtig trocken muss das Holz sein. Sonst nichts Feuer, sondern Qualm (vom verdampfenden Wasser, dass noch im Holz ist).
    2. Sie beschreiben in Ihrer Aufzählung völlig unterschiedliche Bauteile einer Holzfeuerung. a) "Schamotteummauerung": Ein Brennraum für Scheitholz sollte möglichst schnell heiß werden und bleiben. das Beste Material dafür ist Schamotte. Deshalb sind ALLE guten Holz-Brennräumen mit Schamottsteinen versehen, oder aus den selbigen gemauert. b) "keramische Züge mit Moritzklappe": Ja, nun dass ist wieder etwas ganz anderes, da geht es um den Abgasweg NACH dem Brennraum, bevor die Abgase in den Schrnstein eintreten. Denn diese Energie soll ja nicht ungenutzt zum Schornstein raus. Was Sie beschreiben ist eine Kombination der Fa. Brunner (einer der absolut Besten der Branche), um mit dem Ofen nicht nur die Luft des Aufstellraumes zu erwärmen, sondern auch (mit der Moritzklappe) auf "Wasserbetrieb" umzuschalten. Sie nutzen dann den Ofen für Ihre Zentralheizung. Für mich das Beste (und wegen des technischen Aufwands auch leider teuerste) System, um fremde Energie für die Zentralheizung zu sparen. Beratungsbedürftig durch einen guten Ofensetzer und Heizungsbauer. c) "Grundofen ... ": Die ursprünglichste Art, die gute Stube zu erwärmen. Aber auch nur diese, je nachdem wie das Gebäude zugeschnitten ist, in dem der Ofen steht. Andere Räume bleiben nämlich kalt. Und die meist zusätzlich vorhandene und notwendige Zentralheizung hat davon nur sehr wenig. Zudem werden die "echten" Grundöfen "gesetzt" und haben meist gar keine Scheibe, wohinter man das Feuer sehen könnte. Wozu auch: Ein Grundofen wird einmal morgens gefüllt ('ne Schubkarre voll), angeheizt und brennt innerhalb kurzer Zeit eine riesige Wärmemege weg, die dann in den Steinen (= Zügen) des Ofen gespeichert wird und danach über 12 und mehr Stunden langsam an den Raum abgegeben wird. Echte Handarbeit vom Ofensetzer (und noch teurer). Aber auch da gibt es viele "Studios" mit den tollsten Werbesprüchen, weil sich ein Wort wie "Grundofen" ja so heimeig verkaufen lässt. Kennen sie doch auch: Nicht überall, wo Grundofen draufsteht, ist auch ...
    Fazit: Aus Ihrem Sammelsurium von Vorstellungen zum Heizen mit Holz sollten Sie sich im Gespräch mit einem echten Fachmann Ihre konkret umsetzbaren Wünsche kanalisieren lassen. Insbesondere der Aspekt der optimalen Energieverwertung und Komplettbeheizung Ihres Neubaus mit Holz sollte sehr gut dargestellt und ausgelotet sein. Denn die meisten Neubauten, benötigen nur noch so wenig Heizenergie, dass schon der kleinste Ofen von der Stange oft überdimensioniert sein kann.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  3. Grundofen mit langes Feuererlebnis?  -  ja es ist möglich!

    Foto von Johann Mohrendt

    Nein, keine Eigenreklame. Ich gehe nur auf Ihre Wünsche ein.
    1. Sie wollen einen Grundofen wg. Energieausbeute und Strahlungswärme bevorzugen.
    2. Sie wollen 3-4 h Feuer sehen.
    Das ist fast so, als würden Sie sagen: ich will mit dem Auto 100 KM fahren, dafür aber nur 1 Liter Sprit verbrauchen (Energieausbeute, aber 3-4 Stunden Holz abbrennen lassen)
    • Energieausbeute mit dem Grundofen ist kein Problem, da Grundöfen bis zu 90 % Wirkungsgrad haben.
    • Den Ofen aber 3-4 Stunden (wg. Romantik) brennen zu lassen ist auch kein Problem, wenn Sie mehr Holz verbrauchen bereit sind, als Sie eigentlich benötigen. Wenn der Ofen mit Wärme gesätigt ist, kann er nichts mehr aufnehmen  -  Sie dürfen aber trotzdem noch drauflegen (= Energieverlust). Die warme Rauchgase werden durch die Rauchgaszügen ins Freie geleitet. Das passiert aber mit alle Arten von Öfen. Wenn alles heiß ist und keine Wärmeaufnahme mehr möglich ist, geht die Wärme durch den Schornstein ins Freie.

    Den Schamotteofen/ Grundofen, können Sie nicht Überheizen.
    Vorteil Grundofen:

    • wenigstens die ersten 1,5  -  2 Stunden, sind von 3-4 Std. "Feuerbrennen" effektiv. Der Ofen Speichert sich voll und bleibt konstant, gleichmäßig warm.
    • Sie haben die gesündere Strahlungswärme und auf die 12-18 Stunden gesehen, weniger Holz verbraucht, als wenn Sie 3-4 Stunden mit Einsatzofen heizen.
    • wenn Sie 3-4 Stunden ununterbrochen mit Einsatzofen heizen, werden Sie in diese Zeit die Wärme nicht aushalten können, das Eisen glüht! 3-4 Stunden Feuer zu sehen und dabei soviel Luftumwälzung durch Konvektion zu haben ist auch kein Genuss!

    Der genannte Betrag für den Ofen, könnte (je nach Ofendesign und Größe) reichen auch für einen Grundofen mit Glasheiztüre, wenn die ganze Abwicklung nicht durch mehrere Mitverdiener verläuft (Planer, Verkäufer, Händler, Monteur).
    Über einen Schwamm der nur 10 Liter Wasser aufsaugen kann, können Sie trotzdem 20 Liter drüberschütten, es passiert dem Schwamm nichts-X1234Xnur 10 Liter Wasser waren umsonst-X1234Xso auch mit dem Holz und Grundofen.
    In diesem Sinne, viel Erfolg (und Weisheit) bei der Entscheidung.
    Gruß

  4. Auch die Quadratur des Kreises soll ja möglich sein ...

    Erst einmal ein ausdrückliches Lob an Herrn Lüneborg, der schon eine sehr vorzügliche Beschreibung der unterschiedlichen Ofentechniken verfasst hat. An paar Anmerkungen zu dem Statement meines direkten "Vorredners":
    Das die Energieausbeute eines Grundofens besser ist als die eines Kombi- / Warmluftofens hat bisher niemand definitiv belegen können. Nur soviel nach den Fachregeln des Kachelofen- und Luftheizungsbauerhandwerks (Kachelofenbauerhandwerks, Luftheizungsbauerhandwerks) erreicht ein fachgerecht gebauter Grundofen einen Wirkungsgrad von 78 %, selbst Kaminöfen haben auf dem Prüfstand (leider beim Grundofen nur mit extrem großem Kostenaufwand möglich) schon einen Wirkungsgrad von bis zu 85 % erreicht.
    Auch bei der Aussage, dass eine Grundofen nach gesättigter Energieaufnahme weitergeheizt werden darf streiten sich die Experten. Unstrittig ist, dass wenn die Energie nicht mehr an die Schamotte abgegeben werden kann, die Temperatur in den Rauch- und Abgaswegen deutlich steigt. Einige Fachleute gehen durchaus davon aus, dass dies zu Schädigungen, bzw. einer Verkürzung der Lebensdauer der Schmotte führen kann. Abgesehen davon wollen Sie eine ordentliche Energieausbeute erreichen und blasen dann die pure Energie durch den Schornstein.
    Eine sehr große Anzahl von Menschen heizt durchaus mit dem verhaßten Einsatzofen und ist durchaus zufrieden. Es reicht hier schließlich aus mit kleinerem Holz zu heizen und dies regelmäßig nachzulegen, sodass ich ein durchgehendes Feuer und trotzdem keinen glühenden Korpus haben!
    Der Preis von € 5000 ist nicht unmöglich, aber es handelt sich hier sicherlich um eine sehr, sehr einfache Ausstattung. Erfahrungsgemäß leistet man sich so einen Ofen leider nicht so häufig und möchte dann nicht die einfachste Ausführung, sodass der Preis dann meistens doch höher (je nach Größe zwischen € 7.000 und 8.000) liegt und das auch ohne einen großen Kostenapparat. Fragen Sie mehrere Ofenbauer und Sie werden ähnliche Preise hören. Wenn dann einer von vielen den Preis deutlich unterschreitet kann er eigentlich nur am Material sparen und auch dieses erhält man in unterschiedlichen Qualitäten (bei unterschiedlicher Lebensdauer).
    So jetzt hoffe ich auch ein wenig Licht in das Ofendunkel gebracht zu haben und wünsche das auch Sie bald IHR Feuererlebnis genießen können.
    Andreas Neuer
  5. So macht man mit Halbwahrheiten

    Stimmung.
    Der Herr Vorredner hat bei dem Grundofenwirkungsgrad laut Fachregeln das Wörtchen "mindestens" vergessen. Mindestens 78 % Wirkungsgrad muss ein fachgerecht gebauter Grundofen haben.
    Der genaue Wirkungsgrad des Grundofens, fachgerecht berechnet, gebaut und richtig bedient vorausgesetzt, ist von der Gesamtanlage inkl. Schornstein abhängig und kann auch 90 % betragen.
    Warum der Grundofen im Wirkungsgrad unschlagbar ist kann jeder nach einer kleinen Beispielrechnung leicht verstehen.
    Der Grundofen wird täglich zwei mal gefeuert. Jeder Abbrand dauert, großzügig berechnet, 1,5 Stunden, das sind zusammen 3 Stunden. Drei Stunden muss der Grundofen dem Schornstein genügend Energie anbieten, sodass die Rauchgase, ohne im Schornstein zu kondensieren, nach außen gelangen.
    Damit heizt der Grundofen 24 Stunden mit bis zu 10 kW/h Ihre Wohnung.
    Diese Heizleistung kann der Einsatzofen (Warmluftkachelofen, Heizkamin) oder auch der Kaminofen ebenfalls erbringen.
    Aber!
    Dazu muss das Feuer darin 24 Stunden brennen und, richtig, Sie haben es erkannt, 24 Stunden dem Schornstein die entsprechende Leistung anbieten um die Rauchgase nach draußen zu bringen.
    Damit hat, logischerweise, der Grundofen wesentlich weniger Abgasverluste und schon damit einen wesentlich höheren Wirkungsgrad.
    Dazu kommt dass der Grundofen, zumindest gegenüber dem Heizkamin und dem Kaminofen noch eine höhere Verbrennungstemperatur und somit eine bessere Verbrennung hat.
    Die genannten 95 % des Kaminofens sind Laborrekorde und haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun. 60 % Wirkungsgrad sind da viel näher an der Wahrheit.
    Was das für den Bedienungskomfort mit sich bringt kann sich jeder leicht selbst denken.
    Ein Warmluftofen, Heizkamin oder Kaminofen ist zum effektiven heizen nur sehr eingeschränkt brauchbar. Außer der Nutzer steht gerne morgens um 4 Uhr auf, damit zum Frühstück die Wohnung aufgeheizt ist.
    Dazu kommt noch dass nur der Grundofen primär mittels Strahlungswärme heizt. Genau das ist es aber was der Nutzer wirklich, und richtigerweise, will. Dass alle anderen Öfen Warmluftschleudern sind, merkt er erst wenn es zu spät ist und der falsche Ofen im Zimmer steht.
    Aber, und das soll nicht verschwiegen werden. Das gilt alles nur für den fachgerecht geplanten und gebauten Grundofen. Lange nicht jeder Ofenbauer kann das wirklich. Wählen Sie Ihren Ofenbauer daher sorgfältig aus.
  6. Wer mal einen Grundofen kennengelernt hat

    • sofern er laut Herrn Theo Kern optimal geplant wird  -  wird diesen nie mehr eintauschen gegen andere Varianten!

    Der geringe Holzverbrauch spricht für sich ...
    Der geringe Dreckanfall spricht für sich ... (die zwei, drei Krumen, die vielleicht zum Boden fallen, wenn man eine Holzscheite in der Hand hat)
    Wie viele Bauherren meinen immer noch, dass eine Befeuerung vom Flur aus sein sollte, weil damit der befürchtete Dreck im Wohnraum vermieden wird ... Aberglauben von gestern ...!
    Der sauberste Abbrand spricht für sich ...
    Und gerade dann, weil man Feuer "sehen" will, sind die hohen Verbrennungstemperaturen eines reinen Schamotteofens der beste Garant für "saubere" Sichtscheiben ...
    Dem kann nur ein echter Specksteinofen "das Wasser reichen",
    aber der besitzt eine andere "Einrichtungs-Philosophie" ...
    Eine gute Sichtscheibe umgeht auch den befürchteten trägen Aufheizzustand, weil sie unmittelbar und direkt den Raum "vorheizt" durch Strahlungswärme, schon während des Abbrands ...
    Beim Strecken der Feuerschau sind dabei schon ein paar Regeln zu beachten, damit der Schornstein nicht "gequält" wird:
    Haupt-Abbrand mit fast voller Füllung, hierzu eher Weichholz ,
    nachlegen mit wenig Holz (1  -  2 Scheite ) hierzu eher hartes Buchenholz, das "zäher" vor sich hinglimmt ...
    Das aber ist reines Luxusfeuerchen ... mehr für die Seele:-)
    Jetzt habe ich einen Abstecher in eine Branche getan, die derzeit nicht mein "Fach" darstellt, mit der ich aber über einige Jahre vertraut war ...
    Aktuelle Experten dürfen jetzt auf mich einschlagen ... :-)) ) )!
    LG

  7. Apropos Halbwahrheiten ...

    Sehr geehrter Herr Kern,
    natürlich ist der Wirkungsgrad eines Ofens (egal ob Grundofen oder Kaminofen oder ...) immer abhängig von der Bedienung, dem Schornstein, ... Warum aber nun der auf einem Prüfstand ermittelte Wirkungsgrad eines Kaminofens von ca. 85 % (95 % sind selbstverständlich nur mit aller-optimalsten Bedingungen zu erreichen und werden auch von mir als wirklichkeitsfremd angesehen, wurde aber auch nur von Ihnen erwähnt) Blödsinn und der "rechnerisch" ermittelte Wert von 90 % für einen Grundofen auch in der Praxis die reine Wahrheit sein soll erzieht sich meiner Kenntnis. Einfach 60 % Wirkungsgrad unbewiesen in den Raum zu stellen kann nicht die ganze Wahrheit sein. Richtig ist, dass der Schornstein beim Betrieb mit einem Grundofen nur eine begrenzte Zeit mit Betriebsenergie versorgt werden muss, es sollten dann aber auch nicht die höheren Reibungsverluste und der deutlich höher Energiebedarf für den (hoffentlich) langen Weg der Rauchgase durch die Rauchgaszüge verschwiegen werden.
    Es geht nicht darum einem Heizsystem einen Heiligenschein zu verpassen und das Andere zu verdammen! Wenn eine Grundofen fachmännisch gebaut wird und auch entsprechend betrieben wird, spricht nichts gegen Ihn.
    Ein "echter" Grundofen hat allerdings maximal eine sehr kleine Scheibe (eigentlich eine geschlossene Tür). Dies ist auch Grundlage für die entsprechende Berechnung laut Fachregeln. Da über eine große Sichtscheibe bis zu 50 % der Gesamtleistung (als Strahlungswärme, auch bei den anderen Ofensystemen) direkt an den Raum abgegeben werden, sinkt die Temperatur im Feuerraum, die Verbrennung ist nicht mehr ganz so sauber und die abgegebene Energie kann logischerweise auch nicht mehr gespeichert werden. Grundöfen mit einer großen Sichtscheibe können somit eigentlich nur noch als Light-Grundofen bezeichnet werden.
    Ein echter Grundofen der lange Wärme speichern soll kann somit Aufgrund der bestehenden physikalischen Gesetze nur träge sein, auf der anderen Seite hat er dann den beschriebenen Vorteil der Strahlungswärme und der langen Speicherdauer. Die Speicherdauer wird bei einer mittelschweren Bauweise (eigentlich in unseren Breitengraden die häufigste Bauweise) mit bis zu 8 Stunden angegeben. Erst bei der schweren Bauweise werden bis zu 12 Stunden Speicherung erreicht.
    Ihre Aussage: "Ein Warmluftofen, Heizkamin oder Kaminofen ist zum effektiven heizen nur sehr eingeschränkt brauchbar. Außer der Nutzer steht gerne morgens um 4 Uhr auf, damit zum Frühstück die Wohnung aufgeheizt ist. " ist für mich nicht nachvollziehbar.
    Sowohl Kaminofen als auch die meisten (neu gebauten) Grundöfen sind Raumheizungen, also keine Vollheizungen für das ganze Haus. Hierbei ist der Kaminofen unbestritten Aufgrund der Konvektionswärme zumindest eine, wenn nicht sogar die schnellste existierende Heizung. Daher reicht es eigentlich aus, den Ofen vor dem Gang ins Bad zu entzünden um den Raum zum Frühstück und Zeitungslesen aufzuwärmen.
    Ich denke das jedes Heizsystem eine Daseins-Berechtigung und damit seine Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) hat. Was das Richtige für den Kunden ist sollte dieser nach einer hoffentlich objektiven Beratung passend zu seinem Einsatzzweck entscheiden.
    Mir sind übrigens sowohl Kunden bekannt die mit Ihrem Speicherofen als auch mit einem Kaminofen zufrieden sind, sowie Kunden die mit dem einen oder anderen unzufrieden sind, weil Ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden.
    Das A&O eines jeden Ofens ist und bleibt die entsprechende fachgerechte Planung, insofern kann ich mich Ihrem Schlusswort: "
    Lange nicht jeder Ofenbauer kann das wirklich. Wählen Sie Ihren Ofenbauer daher sorgfältig aus. " nur anschließen.
  8. Der Wirkungsgrad von Öfen

    hängt entscheidend auch von der richtigen Bedienung ab.
    Aber auch da ist der Grundofen im Vorteil. Er wird, mit 50 %  -  100 % der Brennstoffmenge, je nach Witterung 1  -  2 mal pro Tag abgebrannt. Das war es dann schon.
    Ein Kaminöfen oder Heizkamin bekommt immer wieder ein Stöckchen nachgeschoben. Den dabei entstehenden Wirkungsgrad kann man vergessen. Die Heizbedingungen im Labor sind für den normalen Betrieb völlig unrelevant.
    Eine große Glasscheibe am Grundofen ist nicht störend, sie heizt während des Abbrandes mit der Strahlung des Feuers. Das ist genau der Zeitpunkt an dem der Kachelofen ansonsten seine geringste Abstrahlleistung bringt. Es geht dabei absolut keine Leistung verloren, auch die Abbrandtemperaturen liegen dabei weit, weit, weit über denen eines Kaminofens oder Heizkamines.
    Wir bauen Grundöfen mit Türen bis zu 45x78 cm Außenmaß. Durch eine Türkonstruktion mit integrierter Scheibenspülung braucht diese Tür, im Normalfall, so gut wie keine Scheibenreinigung.
    In unserer Ausstellung steht ein Grundofen bei dem wurde seit nunmehr fünf Brennperioden die Scheibe (absichtlich) nicht mehr gereinigt. Sauber ist sie zwar gerade nicht mehr, aber ich habe schon Kamine und Kaminöfen gesehen die nach zwei Tag schon so aussahen.
    Daher ist es ohne weiteres möglich Grundöfen mit Kaminoptik zu bauen, womit wir wieder beim ursprünglichen Thema wären.
    Mit der Schnelligkeit der Heizsysteme ist das so eine Sache. Es gibt da die Geschichte von Hase und Igel ...
    Bei einem einmaligen Abbrand und beim ersten heizen ist ein Kaminofen oder Heizkamin klar schneller mit der Wärmeabgabe.
    Aber was passiert danach?
    Da hat der Grundofen die Nase vorn und zwar weit vorn und dort behält er sie auch.
    Der ist nämlich schon dann warm und heizt wenn der Kaminofen erst angezündet wird. Der Grundofen heizt eben einfach rund um die Uhr, und das mit 2 maliger Holzauflage pro Tag.
    Diese Aussage bezieht sich auf den Grundofen schwerer Bauart, andere bauen wir nicht.
    Noch ein Wort zu Raumheizung und Alleinheizung.
    Es ist sicher richtig dass unsere Öfen nur in absoluten Ausnahemfällen tatsächlich Alleinheizundgen sind. Das ist auch gut so. Aber, das kann doch nicht bedeuten dass der Ofen deswegen nicht richtig heizen muss? Je mehr Heizlast der Ofen übernimmt, desto weniger Verbrauch hat die Zentralheizung. und das ist doch wohl ein sehr wichtiger Aspekt, gerade bei den herrschenden Brennstoffpreisen.
    Und hier hat eben der Grundofen wieder die Nase weit vorne.
    Und noch eine Kleinigkeit, damit es nicht so aussieht als würde ich hier den Grundofen preisen weil ich sonst nichts anderes zu verkaufen habe.
    Wir verkaufen und bauen natürlich auch Heizkamine und Warmluftkachelöfen mit gemauertem Zug. Aber bevor wir das tun klären wir unsere Interessenten auf und zwar so gut es geht.
    Dann weiß der Kunde dass, wenn er einen Heizkamin gekauft hat, dieser eben nicht wirklich zum heizen zu gebrauchen ist und beschwert sich nicht später darüber dass das nicht funktioniert.
  9. Gute Beratung mehr als lobenswert ...

    die von Ihnen beschriebene Beratung kann ich nur loben.
    Unbestritten ist, dass ein Grundofen, der FACHGERECHT gebaut ist, bei einem dauerhaften Betrieb einen recht hohen Wirkungsgrad erreicht. Aber bisher haben Sie immer noch keinen Grund genannt, warum die Prüfung der Kamineinsätze und Kaminöfen für den normalen Betrieb völlig unrelevant sein soll. Zum Beispiel bei der Prüfung für die Österreich'sche 15 A-Verordnung wird jeder Kaminofen auf halbe Leistung (also Abbrand eines Stöckchens) geprüft und muss dabei einen Wirkungsgrad von mindestens 75 % erreichen.
    Auch die Aussage, dass eine große Glasscheibe am Grundofen die Abbrandwerte nicht verändern soll halte ich für gewagt, wenn über die Scheibe Wärme in den Raum abgegeben wird, sinkt logischerweise die Temperatur im Feuerraum und diese Energie kann auch nicht mehr gespeichert werden, da sie ja schon abgegeben wurde.
    Auch die Kamineinsätze und Kaminöfen verfügen über eine entsprechende Scheibenspülung. Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit ist natürlich, dass auch hier die Geräte nicht überdimensioniert sind, sondern den vorhandenen Räumlichkeiten angepasst sind. Dann kann der Ofen mit einer entsprechenden Betriebstemperatur gefahren werden und die Scheibe bleibt ebenfalls über einen langen Zeitraum sauber. Beim Kaminofen den ich bei mir zu Hause betreibe, wird die Scheibe ca. alle 3-4 Wochen in der Heizperiode gereinigt und man kann zu diesem Zeitpunkt durchaus noch das Sichtfeuer genießen, nur während des Nichtbetriebs sieht man, dass die Scheibe beschlagen ist.
    Des weiteren möchte ich erwähnen, dass ich zu Hause neben dem Kaminofen auch einen Kachelofen betreibe, der den Wohnraum mit reiner Strahlungswärme heizt und ebenfalls mit entsprechender Speichermasse versehen ist. Allerdings ist diese Speichermasse träge, sodass der Kachelofen vor allem in der "richtigen" Heizperiode genutzt wird. Der Kaminofen wird vor allem in der Übergangszeit betrieben und hat sich als schnelle Heizung durchaus bewährt. Denn wenn der Grundofen nicht dauerhaft betrieben wird, ist der Hase doch vor dem Igel da. In der besagten Übergangszeit, besteht bei uns tagsüber einfach kein Wärmebedarf, da die Außentemperatur noch zu hoch ist, aber wenn es Draußen abkühlt wird eben der Ofen angeschmissen und die Frau kann die Decke wieder weglegen.
    Insofern kann der Kaminofen/Kamineinsatz gerade in der Übergangsphase durchaus die Zentralheizung entlasten und helfen Energiekosten zu sparen.
    Sollten Sie noch weitergehende Angaben über Ihre o.a. Aussagen bezüglich Wirkungsgrad Kaminofen und der Problematik der großen Sichtscheibe beim Grundofen haben wäre ich für eine Mitteilung durchaus dankbar, da ich gerne dazulerne und mich ggf auch überzeugen lassen möchte.
    Nichts für ungut und noch einen schönen Tag
  10. Noch zwei Anmerkungen

    zu dem Thema.
    1. Die große Scheibe beim Grundofen
    schadet wirklich nicht. Natürlich steht die direkt abgestrahlte Wärme zur Speicherung nicht mehr zur Verfügung, aber sie wird ja in den Aufstellraum abgestrahlt und macht somit nichts anderes als die Strahlung vom Ofen auch. Da der Ofen selbst, zum Aufheizungszeitpunkt, am wenigsten warm ist, ist diese Strahlung willkommen. Sie bringt auch schnelle Wärme beim anfeuern aus dem kalten Zustand. Die Speicherleistung wird dadurch aber nicht geringer. Logischerweise müssen Sie den Wärmeverlust durch die Aufheizungsstrahlung mit Brennstoff ausgleichen. Geschenkt wird nichts.
    2. in der Übergangszeit
    ist der Grundofen ein geniales Heizgerät. In der Zeit brauchen Sie die Wärme primär abends und am Morgen. Dazu heizen Sie den Grundofen lediglich pro Tag einmal und zwar abends ein.
    Er heizt dann die Nacht durch, morgens ist es warn in der Stube und am Tag klingt die Heizleistung, passend zum Auentemperaturanstieg allmählich ab.
    Bei dem Sauberbleiben der Scheibe wollte ich lediglich darauf hinweisen dass das, mit dem richtigen Material, auch beim Grundofen kein Problem ist. Es ist mir bewusst dass die meisten auf dem Markt angebotenen Heizkamine und Kaminöfen hier gut konstruiert sind. Ausnahmen bestätigen die Regel, das gilt ebenso beim Grundofen.
    Die Überlegenheit des Grundofens ruht auf zwei Säulen.
    Er ist der einzige Ofen der primär mit Strahlung heizt.
    Es gibt viele Gründe, objektive und subjektive, dafür dass Strahlungsheizung die angenehmste und gesündeste Art der Beheizung ist. Außerdem ist er der Ofen der sich am einfachsten und damit am bequemsten bedienen lässt. Deswegen wird er, von den meisten Besitzern, auch intensiv genutzt und deswegen spart er dann auch eine Menge an Öl oder Gas ein.
    Sucht ein Nutzer dagegen lediglich das Feuererlebis, ist er mit einem Heizkamin oder Kaminofen, ebenfalls gut bedient.
    In der Werbung hat der Grundofen dagegen kein großes Standing, hier stehen Warmluftkachelöfen, Heizkamine und Kaminöfen klar im Vordergrund. Das liegt einfach daran dass diese Öfen, bzw. wesentliche Komponenten davon, industriell hergestellt werden.
    Mit den Werbebudgets der Industrie kann der Handwerker nicht mithalten.

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