Fernwärme  -  Verteilerraum zu warm
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Fernwärme  -  Verteilerraum zu warm

Hallo, in unserer Wohnanlage mit 9 ETW, Baujahr 2014, KFWAbk.-70, gibt es ein Problem im Verteilerraum für die Fernwärme.
Es ist dort selbst im Winter über 30 °C warm.
Darüber hinaus befindet sich an einer Seite hinter der Wand ein Schlafzimmer, das durch die Wärmeleitung auf 23 °C und mehr aufgeheizt wird. Für mich ist das ein Anzeichen unzureichender Isolation der Leitungen und Armaturen im Verteilerraum.
Nun möchte die Baufirma die Isolierung nacharbeiten und gleichzeitig eine Klima-Split-Anlage im Verteilerraum installieren, um die überschüssige Wärme ins Freie zu pumpen!
Das muss man sich erstmal genau vorstellen! Ein KFW70-Haus, mit Doorblower-Test auf Dichtigkeit geprüft, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung usw. auf der einen Seite. Andererseits Wärme, die nicht gebremst werden kann und von der Gemeinschaft überdies noch bezahlt werden muss (weil ja der Verlust hinter dem Zähler auftritt), mit einem Klima-Gerät, was wiederum Energie kostet, ins Freie zu befördern?
Ist so etwas bei einem KFW70-Haus überhaupt zulässig? Die Förderungen sind ja immer mit Auflagen zum Energiesparen verbunden.
Kann mir da jemand kompetente Antwort geben?
Danke! hwsn
  • Name:
  • hwsn
  1. Ja

    es kommt häufiger vor, dass die Versorgungsleitungen zwischen Hauseinführung und Wärmetauscher komplett ungedämmt sind. Das verursacht massive Wärmeabgabe in den Raum.

    Lassen Sie ALLE Leitungen gemäß EnEVAbk. dämmen inkl. aller Ventile, auch die Versorgungsleitungen vor dem Wärmetauscher (auch wenn diese nicht unbedingt in die EnEV-Regelungen fallen).

    Bevor Sie sich einen "Wärmevernichter" einbauen lassen, der einen Heizungsraum kühlt, sollte man es erstmal mit der Rohrdämmung und ggf. mit einfacher Lüftung des Raumes versuchen.

  2. Danke für die Antwort, um nicht falsch ...

    Danke für die Antwort, um nicht falsch Danke für die Antwort, um nicht falsch verstanden zu werden: Die Leitungen sind bereits gedämmt, die Firma behauptet: fachgerecht, ich meine: zu wenig.
    Gibt es dazu Vorgaben über eine Mindestdämmung bei Fernwärme-Temperaturen über 100 °C? Gibt es weiterhin eine Grenze, wieviel Energie ein KFW70-Haus insgesamt verbrauchen darf? Ist es zulässig, in einem KFWAbk.-geförderten Haus Wärme zu vernichten?
    Hinweise zu DINAbk.-Normen und Bauvorschriften wären mir sehr willkommen.
  3. Leider

    Die Vorgaben der EnEVAbk. gelten nur ab der Übergabestation. Die Wärmelieferleitungen des Versorgers sind "egal" und für deren Verluste zahlen Sie vermutlich auch nicht, oder?

    Frage: Wieviel Dämmung ist denn drauf auf den Versorgungsrohren? die EnEV schreibt für Verteilleitungen im Keller eine Rohrdämmung der WLG 035 (bzw. lambda=0,035) mit einer Dämmstofdicke von einem Rohrdurchmesser d. Also sollte das gedämmte Rohrpaket den 3-fachen Durchmesser des ungedämmten Rohres aufweisen.

    Das wäre zumindest mal ein Anfang.

  4. Fernwärme  -  Verteilerraum zu warm

    Wenn die Wärme wegen des Schlafzimmers unangenehm wird, kann man die Wände der Übergabestation innen (!) gegen die Wärmeverluste ins Haus dämmen.

    Dann bleibt die Wärme in der Station

  5. Danke -

    um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Die Abwärme entsteht in der Übergabestation NACH dem Zähler, die Rohre sind angeblich fachmännisch gedämmt, die Wand zum Nebenraum ist ebenfalls (nachträglich) gedämmt. Es bleiben im Übergaberaum (Verteilerraum) Temperaturen von 30-35 °C. Ist dies in einem KFW70-Haus zulässig? Ist es ferner zulässig, diese "Abwärme" zu vernichten, evtl. noch mit zusätzlichem Energieaufwand (Split-Anlage)? Das wäre doch die Perversion von KFWAbk. im Quadrat!
  6. Ja

    Es ist nach EnEVAbk. und kfw zulässig Wärmeerzeuger (dazu zählt auch die Übergabestation) in kalten Räumen außerhalb der thermischen Gebäudehülle (beheiztes Bauwerksvolumen) aufzustellen und natürlich wird dieser Raum dann durch die Abwärme der Wärmeerzeugung "unnötig" beheizt. Dies ist aber zulässig.
  7. Verteilerraum dämmen

    Es ist nicht ausreichend nur die eine Wand zu dämmen. Man muss auch die benachbarten Wände, zumindest ca. 1 m weit dämmen. Sonst kommt die Wärme aus den benachbarten Wänden und auch der Decke hinter die Dämmung der einen Wand.

    Außerdem: Wie dick ist denn die aufgebrachte Dämmung? 20 cm, wenn der Platz vorhanden ist, würde ich als sinnvoll ansehen.

    Wenn man den Raum lüftet, um die Wärme entweichen zu lassen, steigt die Temperaturdifferenz zu den Leitungen und dadurch auch die abgegebene Wärme.

    Herrscht im Raum die gleiche Temperatur wie die der Heizungsrohre, kann keine weitere Wärme in den Raum abgegeben werden.

  8. triviale Weisheiten

    "Wenn man den Raum lüftet, um die Wärme entweichen zu lassen, steigt die Temperaturdifferenz zu den Leitungen und dadurch auch die abgegebene Wärme. "

    ... aber wenn man es schafft die Raumtemperatur des Heizraumes durch weitere Dämmung der Leitungen und durch Lüftung des Raumes zu senken, dann wird weniger Wärme in den benachbarten Wohnraum eindringen und diesen übermäßig erwärmen. Hauptproblem gelöst!

    "Herrscht im Raum die gleiche Temperatur wie die der Heizungsrohre, kann keine weitere Wärme in den Raum abgegeben werden. "

    Super Idee! Aber Moment  -  die Heizungsrohre sind 100 °C warm? Dann ist diese Info also völlig nutzlos, oder?


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