Leider wollte der Deutsche Herold unser Geld nicht ...
BAU-Forum: Baufinanzierung

Leider wollte der Deutsche Herold unser Geld nicht ...

Wir haben vor zwei Jahren ein Haus gekauft, die Finanzierung hat mein damals bester Freund (mein doppelter Trauzeuge, er arbeitet bei der Deutschen Bank) gemacht. Wir kennen uns ein halbes Leben und waren sehr sehr eng befreundet.
Weil dies alles so war, habe ich ihn mit der Finanzierung beauftragt, kann es denn was besseres geben als den besten Freund, der einen vor den Haien der Finanzwelt (5 Experten, 6 Konzepte, ich Laie) bewahrt?
Finanziert wurden 132.000 € und zwar
  • 32.000 € KFWAbk.-Darlehen
  • 25.000 € Cap-Darlehen
  • 75.000 € LVAbk. Darlehen (Deutscher Herold)

Das LV-Darlehen wurde über den Abschluss einer Kapitallebensversicherung gewährt, deren Todesfallsumme verpfändet wurde, 3 % Tilgung p.a. sowie eine jährliche Sondertilgungsmöglichkeit von 10 % der Kreditsumme zum 31.12. wurden auch noch vereinbart.
Mehrfach wurde mir von meinem Freund versichert, dass er sich um alles kümmert, und ich hatte auch keinen Grund, daran zu zweifeln, oder?
So gingen zwei Jahre ins Land, in 2003 haben wir viel ins Haus gesteckt und deshalb die SOTI nicht leisten können, in 2004 wollen wir diese aber leisten und haben sie entsprechend angemeldet.
Die Freundschaft ist zwischenzeitlich in die Brüche gegangen (Frauen, ist aber ein ganz anderes Thema), jedenfalls haben wir seit etwa einem Jahr keinen Kontakt mehr.
Es versteht sich von selbst, das zwischenzeitlich die Absenkung der Überschussbeteiligung beim Deutschen Herold kam, weshalb ich wirklich keinem empfehlen kann, eine KLV für eine Baufinanzierung anzusetzen, das Ding kann böse platzen!
Die Anmeldung der Sondertilgung wurde uns seitens des Deutschen Herolds bestätigt, man teilte uns mit, dass nach der SOTI die Restschuld noch 67.500 € betragen würde.
Dieses Schreiben ist 3 Wochen alt und durch dieses Schreiben habe ich leider erst gemerkt, dass in den zwei Jahren die 3 %ige Tilgung nicht abgebucht wurde. Simit ist uns ein Schaden von € 5000,- entstanden, den Betrag hätten wir nicht mehr am Bein. Der Zinsverlust liegt bei etwa 250 €.
Nach Rücksprache mit meinem Anwalt teilte mir dieser mit, dass die Bank haftet, denn ich hätte seinerzeit meinem Freund den Auftrag gegeben, die Sache zu bearbeiten, was meine Kontrollpflicht der Kontoauszüge erheblich mildert.
Die Bank sei als Arbeitgeber somit haftbar zu machen. Da es sich um ein reines Infogespräch beim Anwalt handelte und ich noch nicht klagen wollte, habe ich der Bank den Standpunkt mitgeteilt und ihr einen Vergleich 50/50 vorgeschlagen.
Daraufhin hat sich die Bank für nicht zuständig erklärt, denn ich hätte ja das LV-Darlehen mit dem Deutschen Herold abgeschlossen und solle mich an diesen wenden. Die Deutsche Bank selber will nichts tun und nichts erstatten.
Genau wie der Deutsche Herold, der auch keine Grund sieht, seinen Fehler zu beheben, obwohl man hier unumwunden zugibt, dass die 3 %ige Tilgung seinerzeit nicht in die EDV eingepflegt wurde.
Hinzufügen will ich noch, dass während des ganzen Zeitraumes stets genug Geld auf unserem Konto war, um die 3 %ige Tilgung zu leisten.
Meine Fragen an das Forum sind nunmehr:

  • Soll ich klagen? Der RA sagt natürlich ja, würde ich an seiner Stelle auch sagen ...
  • Kennt jemand einen ähnlichen Fall, in welchem die Bank die Tilgung nicht abgebucht hat?
  • Wie würdet Ihr vorgehen?

Für Tipps bin ich echt dankbar.

  • Name:
  • T.D.
  1. Eine sehr schöne Geschichte

    Aber wegen 250 (sprich zweihundertfünfzig) € würde ich nie und nimmer klagen. Was soll das?
    MfG Ortwin
  2. Ombudsmann

    der Versicherungswirtschaft:

    einschalten.
    Ich würde auf jeden Fall gegenüber der Versicherung darauf bestehen, dass als Ausgleich eine sofortige Sondertilgung bestehend aus entgangener Tilgung zzgl. Zinsverlust vereinbart wird.
    Falls dies nicht geschieht, vergrößern sich die Zinsverluste über die Laufzeit!
    Gruß, Thomas

  3. Der größte Feind Ihrer Kohle sind die sympathischen "Freunde" ..

    unsympathischen Menschen würde man doch nichts anvertrauen.
    Sie haben doch Verträge geschlossen. In diesen Verträgen sind auch alle getroffenen Vereinbarungen festgehalten. Finden sie diese Vereinbarungen dort (bzw. in evtl. Schriftwechsel nicht, so rate ich Ihnen von einer Klage ab, obwohl mich die Sache genauso wurmt. Allerdings liegt der Zinsschaden auf die Laufzeit betrachtet höher. Lassen Sie sich von Ihrem Anwalt das Prozesskostenrisiko errechnen. Der Tipp mit dem Ombudsmann ist ebenfalls gut.
    Anstatt Ihnen eine stinknormale Finanzierung zu besorgen, hat sich offensichtlich Ihr Freund durch das Einstricken der m.E. sinnlosen KLV noch ein paar tausend € als Provision genehmigt. Aber offensichtlich hat er Ihnen mehr als nur Geld genommen ...?
    Fazit: Wenn es nur mit Anwalt geht, würd ich es lassen. Liegt die Sache klarer, können Sie es auch alleine.
  4. Vielleicht

    Foto von Joachim Kaehler

    sollten sie drüber nachdenken, ob sie mit der klv überhaupt gut beraten sind. evtl. kann es für sie auch günstiger sein, die klv zu kündigen und eine direkte Tilgung mit der Bank zu vereinbaren.
  5. Vielen Dank Ihnen allen

    Zunächst einmal hat der Deutsche Herold angeboten, die Tilgung in einer Summe bis zum 31.12.2004 zu leisten, man würde mir dann die Zinsen erstatten.
    Die KLV ist generell bei einer Baufinanzierung, besonders, wenn es sich um selbstgenutztes Eigentum handelt, Nonsens hoch 10. Dies ist auch überall nachzulesen, bei manchen, die die Ablaufleistung tatsächlich zur Tilgung ansetzen, kann dies existenzielle Folgen haben (Überschuss zu gering, Pech gehabt)
    Würdet Ihr allerdings prüfen, ob das, was Euch Euer bester Freund empfiehlt, auch optimal ist? Oder anders: Wenn man dem nicht mehr trauen kann, wem dann?
    Mir geht es um folgendes:

    1) Hätte die Bank oder der Herold immer die Tilgung abbuchen können, Deckung war ja vorhanden. An mir hat es nicht gelegen

    2) Ist es nicht ein Unterschied, ob ich 24 mal ca. 205,- € zahle oder unvorbereitet und ohne Rücklagen gebildet zu haben einmal 5000,-?

    3) Meine Kritik an der KLV und der abgesenkten Ü-Beteiligung wurde seitens der Bank kommentiert mit: Tja, dann hätten Sie es nicht unterschreiben sollen ... Generell ist der Eindruck, dass wir sowohl für den Deutschen Herold als auch die Deutsche Bank kleine Penner sind. Hier möchte ich ganz gerne das Gegenteil beweisen.


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