Fertighaus (Holzständerbauweise): Optimaler Aufbau
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Fertighaus (Holzständerbauweise): Optimaler Aufbau

Sehr geehrte Damen und Herren,
seit einigen Wochen steht unser Fertighaus im Raum Augsburg und da wir (meine Frau und ich) nicht so recht wissen, welchen Fußbodenaufbau wir wählen sollen, erbitte ich an dieser Stelle Ihren geschätzten Rat.
Zu den Fakten:
Keller:
Untergrund Stahlbeton.
Zu beachten ist hier lediglich, dass ein Raum (Waschküche) vom Bodenniveau her deutlich weniger Aufbau erhalten soll als die übrigen Räume (zur Sicherheit, falls mal ein Wasserschaden auftritt).
Frage auch, ob im Heizungsraum ein geringerer Aufbau anzuraten ist?
EGAbk.:
Untergrund: Stahlbeton
Für den Bodenaufbau stehen hier rd. 12 cm (inkl. Laminatbelag) zur Verfügung, allerdings ist zu beachten, dass Heiz- und Wasserrohre (Heizrohre, Wasserrohre) (keine Fußbodenheizung) auf dem Boden verlegt sind, die z.T. bis 6,5 cm (inkl. Schaumstoffummantelung) in die Höhe ragen.
OGAbk.:
Untergrund: Holzdecke
Der Bodenaufbau ist hier leider recht knapp bemessen: ca. 8,8 cm stehen inkl. Bodenbelag (Laminat oder Teppich) zur Verfügung. Die daraufliegenden Heizrohre (keine Fußbodenheizung) ragen ca. 4 cm in die Höhe, an einigen T-Verbindungen bis 4,5 cm.
Prinzipiell käme es mir im OG eher auf (Tritt- / Körper-) Schallschutz, denn auf Wärmeschutz an.
Zudem wäre es ideal, wenn sich die Austrocknungszeit auf ein, zwei Wochen reduzieren ließe (=> Fließestrich mit Anhydrit?), damit wir zügig weiterarbeiten könnten.
Ich wäre Ihnen jedenfalls äußerst dankbar, wenn Sie uns diesbezüglich ein paar Tipps zum Bodenaufbau geben würden.
Beste Grüße aus Augsburg
Stefan Taubenberger
  • Name:
  • Stefan Taubenberger
  1. Fertighaus (Holzständerbauweise): Optimaler Aufbau

    Hallo,
    ich würde mich an Ihrer Stelle zunächst an den Fertighaushersteller wenden, der diese Aufbauten geplant hat.
    Es werden sich aber vielleicht noch Schreiber in diesem Forum melden, die mit Sonderkonstruktionen ihr Geld verdienen.
    Gruß
  2. Kurze Trocknungszeiten ...

    sind zu erreichen mit (ohne Wertung):
    Gussasphalt
    Trockenestrich auf Gipsbasis
    Trockenestrich auf Zementbasis (Best-Estrich v. Henkel)
    Alle anderen Estriche sind wassergebunden und brauchen eine längere Abbinde- und Trockenzeit als von Ihnen angegeben. Selbst mit einer  -  kostenintensiven  -  mechanischen Trocknung nicht zu schaffen.
    Gussasphalt bringt hohe Temperaturen ins Haus und kann so zu starken Problemen bei Holz- und Gipskartonbauteilen führen. Außerdem problematisch bei hohen Punktlasten
    TE auf Gips ist nicht für alle Anwendungen ohne weiteres geeignet
    Best-Estrich ist ein teures Vergnügen.
    Bleibt außerdem die Frage der Statik  -  zumindest für die Holzbalkendecke
  3. Rohrhöhe

    Die angegeben Rohrhöhen bei den geplanten Fußbodenaufbauhöhen scheinen, wenn es denn so stimmt, recht hoch zu sein.
    Eine durchgängige Verlegung von Dämmschichten oberhalb der Rohrverlegung mit einem funktionellem Estrich in entsprechender Stärke dürfte schwierig bis unmöglich werden.
    Aber wie von B. Fitz bereits gesagt, vielleicht weiß Ihr FTH-Hersteller, als Planer des Aufbaus, bereits die Lösung.
  4. Anmerkung zu den Vorschlägen von Herrn Dühlmeyer

    Sehr geehrter Herr Taubenberger, sehr geehrter Herr Dühlmeyer,
    ich darf kurz zu den vorgeschlagenen Aufbauten Stellung beziehen.
    Grundsätzlich stellen alle von Herr Dühlmeyer vorgeschlagenen Aufbauten gemäß Ihren Anforderungen (Aufbauhöhen, schnelle Belegreife ...) eine Lösung dar.
    Ich erlaube mir aber zu dem Hinweis, dass Best Estrich ein teures Vergnügen ist, eine Anmerkung.
    Bei Best Estrich, ist genau wie bei anderen Trockenestrichen oder auch Gussasphalt der Einbau einer Schüttung notwendig, wenn die Untergründe Unebenheiten aufweisen. Die Kosten sind hier bei allen Systemen gleich, es können ja bei allen Systemen die gleichen Schüttungen verwendet werden (ungeachtet der Vor- oder Nachteile (Vorteile, Nachteile) verschiedener Lösungen). Ähnlich verhält es sich bei der Dämmung. Bei dem Best System kann im Gegensatz zu anderen Lösungen sogar auf jede gewünschte Dämmung zurück gegriffen werden.
    Der Estrich selbst liegt preislich etwas über den gipsgebundenen Systemen, ist aber z.B. gegenüber Gussasphalt keineswegs teurer, wobei hier regional sehr große Unterschiede bestehen.
    Dafür haben Sie aber ein Flächengewicht von 50 kg / m², sie können Trittschalldämmungen mit geringer dynamischer Steifigkeit verlegen (Thema Trittschall!), es können alle Endbeläge verlegt werden und dies ohne jede Einschränkung (möglicher Belagswechsel in einigen Jahren!) und das System ist wasserbeständig, was z.B. im gesamten Keller, Bad etc. sicher auch nicht unwesentlich ist.
    Des weiteren darf ich darauf hinweisen, dass auch bei Aufbauten z.B. im Heizraum, wo je nach Ausführung der Anlagen mit hohen Punktlasten gerechnet werden muss, Best Estrich mit der 2 cm Platte ausreichende Festigkeiten bietet.
    Mit freundlichen Grüßen Volker Schlosser
  5. Nachfragen zum Bodenaufbau (Holzständerbauweise)

    1 zum Beitrag von Herrn Fitz:
    Danke für den Tipp. Leider werden wir in diesem Fragen von unserem Fertighaushersteller (ELK) nicht bzw. nur sehr ungenau informiert. Hätten wir die schlüsselfertige Variante gewählt, so wäre Trockenestrich zum Einsatz gekommen  -  allerdings zu sündteuren Preisen. Der zuständige Bauberater hingegen hat uns zu Fließestrich geraten, wobei er jedoch keine Aussagen darüber machen konnte, wie mit der z.T. sehr hohen Rohrverlegung ein sinnvoller Estrichaufbau gelingen soll.
    2. zum Beitrag von Herrn Dühlmeyer:
    Danke auch für Ihre Aufzählung. Die Statik im OGAbk. sollte kein Problem sein, da die Holzdecke extra für Wasserbett u. /o. Flüssigestrich verstärkt wurde.
    Trockenestrich (Fermacell/Best-Estrich) ist für mich nach wie vor ein Thema, aber kann damit auch ein ausreichender Schall-Schutz (Körper- / Trittschall) erzielt werden? Und wenn ja, wie sieht hier der Untergrund aus? Styrodur, Ausgleichsschüttung a la "bituperl" und darauf die Estrich-Platten?
    3. zum Beitrag von Herrn Volquardsen:
    Danke für Ihre Anmerkung. Ich bin mir schon bewusst darüber, dass der Aufbau recht schwierig ist (zumal mittlerweile auch noch die Trinkwasser-Verrohrung ebenerdig verlegt wurde und die Warmwasserleitungen mit sehr starken Isolierungen aus Schaumstoff versehen wurden, die jetzt 7-8 cm in die Höhe ragen (OK, der Schaumstoff lässt sich zwar drücken, aber ideal erscheint mir das nicht). Können Sie mir dennoch einen Vorschlag zum Aufbau machen? (wie gesagt, vom Fußbodenheizung ELK erwarten wir uns in dieser Angelegenheit gar nichts)
    4. zum Beitrag von Herrn Schlosser:
    Und auch bei Ihnen möchte ich mich für Ihren Hinweis zu Best-Estrich bedanken. Dazu eine Nachfrage: wenn Herr Dühlmeyer von einem "teuren Vergnügen" spricht, haben Sie sicher einen Tipp parat, wo diese Platten zu einem fairen Preis zu bekommen sind und wie der für unseren Fall passende Aufbau aussehen könnte.
    Im Prinzip würde ich persönlich erst eine Schicht Trittschall-Styropor verwenden, anschließend mit der Ausgleichsschüttung (z.B. bituperl) die Rohre überdecken und schließlich die Estrichplatten darauf legen  -  ist dies denn ein gangbarer Weg?
    Mit freundlichen Grüßen
    • Name:
    • Stefan Taubenberger
  6. Da waren sie wieder..

    die drei Probleme mit der Eigenleistung:
    Keine Beratung
    keine Planung
    keine Ahnung
    Der Häuslebauer hätt Ihnen schon mal sagen können, was da auf Sie zukommt. Hat er aber wohl bewusst nicht, weil seine Handwerker jetzt wurschteln konnten, wie sie wollten  -  ihm war's ja egal, er brauchte den Aufbau nicht herstellen.
    Planung hat er natürlich auch nicht gemacht. Ist ja auch völlig unwichtig, wie's geht.
    Und sie haben sich ohne Wissen auf das Abenteuer Eigenleistung eingelassen.
    Naja

    Zum Aufbau  -  im Prinzip, Einzelfälle mögen anders liegen
    Schüttung zu Herstellung der Ebenheit  -  so erforderlich. Auf Eignung achten
    Dämmschichten als Höhenausgleich bis OK Rohrleitungen. Rohrgräben ebenfalls mit Schüttung füllen.
    Trittschallmatten
    Estrich
    Bodenbelag.
    Ob das allerdings was für Eigenleistung ist, wage ich zu bezweifeln.

  7. Fertighaus (Holzständerbauweise): Optimaler Aufbau

    Hallo Herr Taubenberger,
    nein werde ich nicht, ich muss tagsüber wie viele andere auch meine Brötchen verdienen: o) )
    Sie werden um einen Trockenestrich nicht herumkommen.
    Und vergessen Sie den Begriff Schüttungen. Und schon gar in Verbindung mit Dämmplatten. Wenn Schüttungen, müssen diese gebunden sein, z.B. mit Zement. Ich verstehe nicht, warum man sich hiermit so schwertut.
    Wenn ich bei den Gegebenheiten Estrich machen sollte, würde ich im EGAbk.. Termotec-Rapid-Plus bis auf Höhe der Rohre einbauen. Das Material ist gleichzeitig Volldämmung.
    Darauf dann ein Trockensystem.
    Im OGAbk.. das gleiche, hier kann auch mit Thermozell oder Diaperl ausgeglichen werden. Dieses Material ist günstiger, hier kommt es ja nicht auf Wärmedämmung an. Wenn der Holzboden absolut eben und in Waage ist, und die Rohrverlegung geradlinig und winkelig, kann auch mit druckbelastbarer Dämmung ausgeglichen werden. Die Zwischenräume bei Rohren aber wieder mit gebundenem Material.
    Hier auch wieder Trockenplatte mit unterseitiger Mineralfaser als Trittschalldämmung.
    Alles andere würde ich als Estrichleger nicht mittragen.
    Den Keller würde ich übrigens in einer Höhe durchziehen. Auch die Waschküche. Ich gehe mal von einem Bodenablauf aus. Lassen Sie dorthin mit dem Estrich eine leichte Neigung einbauen.
    Gruß

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