Neue Dielen auf alte auflegen
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Neue Dielen auf alte auflegen

Hallo werte Forumsteilnehmer,
gestern sollten bei uns die neuen Dielen eingebaut werden. Und zwar auf die alten oben drauf. Aus diversen Gründen (die hier jetzt nicht weiter erläutert werden sollen) mussten die alten Dielen drin bleiben (Original aus dem Jahr 1912). Leider lässt der Fußbodenbauer aber nichts von sich hören und ich kann ihn seit Tagen nicht erreichen. Also werde ich's wohl selbst machen.
Die alten Dielen sind mit Schrauben auf allen Lagern nachgezogen (so wollte es der Fußbodenleger). Jetzt stellt sich die Frage nach dem weiteren Aufbau. Die Böden sind relativ eben, zur Raummitte hängt der Boden max. 1 cm durch. Nach meiner Meinung gibt es drei Möglichkeiten
1. neue Dielen verkleben und verschrauben, Unebenheiten mit kleinen Unterfütterungen ausgleichen (so wollte es der Fußbodenbauer jedenfalls machen).
2. neue Dielen nur verschrauben (Unebenheiten wie oben)
3. neue Dielen verschrauben mit Korkmatte dazwischen.
Dickere Aufbauten sind nicht möglich, da alle anderen Gewerke auf Version 1 ausgerichtet sind.
Die Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile), die die Möglichkeiten mit sich bringen, würde ich gerne hier nochmal kurz diskutieren, bevor ich loslege. Jede der genannten Möglichkeiten wurde mir von dem einen oder anderen "Fach? "-Holzbodenverkäufer mit unterschiedlichen Argumenten schmackhaft gemacht.
Wie immer beim Bauen eilt es uns natürlich sehr, denn der Sohn kam jetzt drei Wochen früher als geplant und die Räume sind bis auf die Böden fertig. Einziehen ist also noch nicht möglich, sodass ich Frau nun Kind auslagern musste und alleine auf der Baustelle hause.
Vorab 1000 Dank für hilfreiche Ratschläge
  1. Variante 3

    Foto von Lukas Ensikat

    Guten Tag,
    in meinen Augen eindeutig Variante 3, da die Korkmatte eine Geräuschbildung zwischen den Dielenlagen verhindert.
    Wenn Sie mit der Unebenheit von 1 cm über die ganze Breite leben können (ich könnte das), ist das Unterfüttern nicht notwendig, spart viel Arbeit und verhindert neue Probleme im Aufbau.
  2. eigentlich fehlt noch ein wenig zum Objekt

    Alte Dielen wurden oftmals unterlüftet. Sofern eine alte Unterlüftung vorhanden ist, kann es zu Problemen, da die alten Dielen nicht mehr die Lüftung erhalten und daher mehr Feuchtigkeit aufnehmen, kommt es zu Wallungen.
    Meiner Meinung gibt es nur eine ordentliche Variante, wenn die alten Dielen drin bleiben.
    Alte Dielen nachschrauben ggf. auf Beschädigungen prüfen und vorher die alten Dielen mit einer Walzenschleifmaschine mit Korn 16 ebenen. Dann die neuen Dielen entgegengesetzt der alten Verlegerichtung über die Feder aufschrauben oder nageln.
    Unterfütterungen sind möglich, aber nicht fachgerecht, wenn jede alte Diele ausgeglichen werden muss, da sich alte Dielen und neue Dielen bewegen ist die Unterfütterung sinnlos.
    Ebenfalls sehr gerne gemacht sind PVC-Bahnen und Korkmatten dazwischen. Damit werden die alten Dielen meist abgedichtet, was dazu führt, dass das Quellen oder Schwinden erhöht wird. Wenn sie etwas dazwischen machen möchten, dann gehen nur Kokosfasermatten. Eine Schalldämmung mit einer 4 mm Korkmatte ist schallschutztechnisch nicht relevant, da durch die Schraub und Nagelverbindung der Schall übertragen wird. Bevor sie jetzt ungeübt anfangen die Dielen zu verschrauben, schauen sie mal in einer Maschinenvermietung nach, die bieten meist Dielennagler mit Druckluft oder Gas an, das geht etwas schneller und die Gefahr, dass das Holz splittert ist geringer.
  3. Ich komm auch in Wallung. :-)

    Foto von Lukas Ensikat

    Hallo Herr Wendt,
    warum soll durch eine neue Lage Dielung eine "alte Unterlüftung" beeinflusst werden?
    Dielung ist schon nachgeschraubt!
    Was wird besser, wenn die alte Dielung "eingeebnet" wird? Haben Sie Angst, dass sich die neue Dielung in die alte Unebenheit hineinziehen lässt? Ist doch wohl keine "Gummibaumdiele":-))?
    Die Bewegung der Dielen sollte keinen Einfluss auf eine etwaige Unterfütterung haben.
    Welche PVC-Bahnen meinen Sie?
    Die Fugen der alten Dielung würde ich als weitestgehend dicht bezeichnen. Erstens durch Nut-Feder und zweitens durch das fugenfüllende Gemisch aus Schmutz und Farbe und was da sonst so alles drin ist. Ergo, Kork oder von mir aus auch 2 mm PE-Schaumfolie, kein Problem.
    Zum Schluss: mir ist ein ungeübter "Schrauber" lieber, als ein ungeübter "Pressluftnagler". Erstens ist das Verletzungsrisiko geringer und zweitens zieht die Schraube die Diele heran und ist sicherer gegen Knarr- oder Quietschgeräusche.
  4. man kann auch vieles doppelt machen oder gleich ordnungsgemäß

    Alt-Dielen werden vorher eingeebnet, das ist Fakt. Untergrundvorbereitung muss halt schon eben sein. Warum auch mühselig mit Wasserwaage und Unterfütterung arbeiten, wenn man sich eine Parkettschleifmaschine (Walze) mit Korn 16 für preiswertes Geld leiht und alles ein wenig ebenet. Ich kenne die Problematik 2 mm Dämmunterlage gleich alles aus und dann wird alles krumm und schief und später (hauptsächlich Laminat u. Fertigparkett) denk man, man tritt hier in eine Fallgrube.
    Man kann auch die Fugen mit Acryl schließen und faserarmierte Holzbodenspachtelmasse aufbringen.
    Wer sich mit einen Dielennagler schneller verletzt als beim Akkuschrauben, der sollte es gleich in fachkundige Hände geben, wenn die Dielen nämlich zu stramm gezogen werden kommt es zu Verspannungen, denn die Diele mag ihre Stellung (es ist ja eben kein Gummibaum). Dielennagler haben ein Profil direkt für die Feder, da kann man am Winkel nichts falsch machen.

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