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Fugen im Mosaikparkett
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Fugen im Mosaikparkett

In unserem ca. 1 1/2 Jahre alten lackierten Mosaikeichenparkettboden (Fischgrat gelegt) haben sich insbesondere in den Türberereichen ca. 2 mm breite Fugen gebildet. Teilweise klingen die Hölzer hohl.
Zum einen würde ich gerne wissen, ob eine solche Fuge innerhalb der Toleranz liegt, zum anderen würde ich mich über Tipps freuen, wie diese Fugen wieder geschlossen werden können.
Wir wohnen in NRW.
  • Name:
  • Stephanie
  1. Fugen in Stabparkettebene

    Hallo Stephanie.
    Dass sich in Parkettflächen Fugen bilden, ist normal und kann nicht verhindert werden. Holz ist eben ein Naturprodukt, welches sich durch Feuchtigkeit aus der Raumluft ausdehnt (quillt) oder sich zusammenzieht (schrumpft).
    Die Frage ist nun, welche Fugenbreiten akzeptiert werden müssen.
    Wir in der Fachbranche unterscheiden noch zwischen den unterschiedlichen Holzarten und der Art des Untergrundes. So wird beispielsweise eine Fußbodenheizung  -  je nach Holzart- immer gewisse Fugenprobleme mit sich führen.

    Fugenbreiten bis 2 mm sind nicht nur optisch auffällig, sie sind zudem unter bestimmten Voraussetzungen nur bei einer Fußbodenheizung zu akzeptieren.
    Nun ist es ja wohl so, dass sich einzelne Parkettstäbe gelöst haben. Während fest mit dem Unterboden verklebte Parkettstäbe durch die Klebezone im Quellen und Schwinden "einseitig behindert" wird, kann sich das Längenänderungsbestreben der Parkettstäbe bei fehlender rückseitiger Arretierung natürlich in vollem Umfang an diesen Stäben auswirken.

    Es wäre also möglich, dass diese Stäbe nicht ordnungsgemäß verklebt wurden. Das kann durchaus passieren. Hierfür sollte man dem Parkettleger nicht unbedingt "die rote Karte zeigen".
    Durch zu geringe Raumluftfeuchtigkeit (Frage: kontrolliert ihr diese und wenn JA: wie haltet Ihr die Raumluftfeuchte deutlich über 50 %?) durch diese also kommt es unweigerlich zum Schwinden der Hölzer  -  und dadurch zu Spannungen in der Verbundzone (zwischen Stabrückseite und Estrichoberfläche).
    Es könnte also (um hier ein mögliches Szenario zu beschreiben) so gewesen sein, dass die Verklebung einzelner Stäbe nicht optimal war, Ihr dann im Verlauf der Nutzung nicht so genau auf das Raumklima geachtet habt  -  und schon ist es passiert: der/die Parkettstäbe reißen sich los und der Schrumpfvorgang kann ohne Einschränkung einsetzen: Die Fuge ist geboren!

    Ich würde an Eurer Stelle den Parkettleger ansprechen und ihm die Sachlage höflich schildern. Für ihn ist das eine Kleinigkeit, die Stäbe (ohne Anerkennung einer Rechtsschuld) wieder fest zu legen. Auch die Fugen, die kann er (allerdings erst im Sommer) wieder kaschieren.
    Da die Verlegung erst 1,5 Jahre zurück liegt, bitte NICHTS handwerklich selber erledigen. Sprecht den Parkettleger an!
    .-. -. -. -. -. -. -. -
    MfG Klaus Rauer; Sachverständigenbüro für Fußbodenkonstruktionen

  2. Ich möchte eigentlich nicht, aber ...

    Foto von Josef Schrage

    wenn ich das lese:
    Zitat Anfang
    Während fest mit dem Unterboden verklebte Parkettstäbe durch die Klebezone im Quellen und Schwinden "einseitig behindert" wird, kann sich das Längenänderungsbestreben der Parkettstäbe bei fehlender rückseitiger Arretierung natürlich in vollem Umfang an diesen Stäben auswirken.
    Zitat Ende
    muss ich was dazu schreiben:
    Da gibt es doch tatsächlich die erstaunliche Erkenntnis eines Sachverständigen das (in logischen Umkehrschluss des Zitates) das Quellen und Schwinden von Holz, seien es auch Parkettstäbe, durch eine "Klebezone" also durch verkleben auf einen festen Untergrund behindert wird.
    Das kann doch nicht wahr sein ...
  3. Grundwissen "verklebtes Parkett"

    Sehr geehrter Herr Schrage,
    bevor Sie sich mit derartigen Anmerkungen aus dem Kreis der Wissenden hinaus katapultieren, schlage ich Ihnen vor, erst einmal in sich zu gehen.
    Massige Betonplatten werden durch Unebenheiten des Planums, also seiner Auflage, am Schwinden behindert  -  und reißen.
    Estriche machen dies übrigens ebenfalls, soweit sie auf Trennschicht gelagert sind.
    Bei Parkett ist es ebenfalls so, dass ein loser Parkettstab, wenn man ihn unter Laborbedingungen untertrocknen würde, ein wesentlich höheres Schwindmaß aufweisen wird, als wenn es einseitig (hier: rückseitig) durch den festen Klebeverbund am Schwindvorgang behindert wird.
    Bestätigt wird dies übrigens bei Holzpflasterparkett, wenn man sich den Verlauf der Fugenbreite entlang der Flanken anschaut. sie ist keilförmig, sich nach unten (zur festen Verbundzone) verjüngend.
    Schlussbemerkung:
    Der Effekt der rückseitigen Schwindbehinderung durch eine feste Klebefuge ist bekannt, verschiedene Fachautoren wie Heinz Brehm haben sich in der Vergangenheit mit der Thematik ausreichend auseinander befasst.
    Selbst bei Zementestrichen mit festen Natursteinplatten wird der Einfluss der Verbundkonstruktion erkennbar: das Schwindmaß des Estrichs ist im Vebrund mit Platten um rund 50 % behindert.

    Es ist nicht ausreichend, auch nicht in diesem doch eher allgemeinen Forum, lediglich pauschale Gegenbehauptungen in den Raum zu stellen. Ein bisschen Fach- bzw. Hintergrundwissen (Fachwissen, Hintergrundwissen) sollte man schon als Leser  -  wie z.B. in meinen Berichten- erkennen können. Mit Ihren pauschalen Entgegnungen, welche eben dieses Ihr Fachwissen ob verklebten Parkettmaterialien und der hierdurch bewirkten Auswirkungen effektiv kaschiert, ist es eben NICHT getan.
    Sie mögen mir diese Anmerkungen verzeihen oder auch nicht, beim geneigten Leser werden berechtigt Bedenken aufkommen ...
    .-. -. -. -. -
    Klaus Rauer

  4. Fugen im Mosaikparkett

    Vielen Dank für Ihre freundliche Rückantwort, Herr Rauer.
    Wir haben keine Fußbodenheizung, allerding seit Januar einen Kaminofen. Die Fugenbildung zeigte sich jedoch schon zuvor.
    Hätten Sie vielleicht einen Rat, wie man die Raumfeuchte am besten erhöhen sollte?
    Können sich bei Erhöhung der Raumluft die Fugen wieder schließen?
    Unser Parkettleger hatte zudem empfohlen, eine sogenannte Parkett-Vollpflege aufzutragen, um einerseits den (von uns gewünschten) stärkeren Glanz zu erzielen und andererseits einen Schutzfilm für das Holz zu bewirken. Halten Sie dieses für sinnvoll? Wir haben bisher aus Sorge vor ungleichen Abnutzungen davon Abstand genommen.
    Vielen Dank vorab.
    Viele Grüße Stephanie.
    • Name:
    • Stephanie Badum
  5. Parkett und Fugen

    Hallo Stephanie,
    wir müssen hier unterscheiden zwischen
    a) den vereinzelten Ablösungen von Parkettstäben und Fugenbildungen
    b) Parkett-Pflegemitteln.
    Einen erkennbaren Zusammenhang gibt es nicht.
    Deshalb auch die Antworten im Einzelnen:

    Die Raumluftfeuchte kann man nur durch einen Raumluftbefeuchter steuern. Hier gibt es in den allgemeinen Elektro-Fachmärkten mit Sicherheit Geräte, wie beispielsweise von VENTA, welche aber hinsichtlich ihrer Leistung auf das Raumvolumen anzuschaffen sind.
    Diese Geräte sind nicht teuer  -  sie arbeiten aber effektiv.

    Zum Thema Fugenbildungen:
    Wie ich bereits beschrieben hatte, wäre auch eine "nicht optimale Verklebung" der Parkettstäbe ein Auslöser für Fugenbildungen und Ablösungen/Hohllagen. Die Fugen  -  soweit nicht vollflächig auftretend, sondern nur dort, wo sich auch Hohllagen befinden, hätten dann den gleichen Ursprung: Verklebungsgrad und geringe Luftfeuchte.

    Verschließen sich die Fugen wieder?
    Auch hierauf kann man (leider) keine verbindliche Antwort geben.
    Wenn sich die Parkettstäbe abgelöst haben, also vollständig lose sind, dann geht kein Weg an einer Nachverklebung der Stäbe vorbei. Alleine verschließen sich diese Fugen nicht mehr.
    Liegen die Parkettstäbe (zumindest weitgehend) noch fest und es kam zu Fugenbildungen, dann wurde mit großer Sicherheit ein "flexibler" Parkettklebstoff eingesetzt, der keine harte Klebefuge ausbildet.
    Hier werden die Quellkräfte bei Anfeuchtung der umgebenden Luft in der Lage sein, kleinere Fugenbreiten bis ca. 1 mm weitestgehend zu verschließen. Kleinere Fugenbreiten verschließen sich mit Sicherheit wieder.

    Eine Parkett-Vollpflege aufzutragen, das kann nicht schaden.
    Das gilt jedoch nur für versiegelte Parkettoberflächen, nicht für gewachste/geölte.
    Ein stärkerer Glanzgrad birgt immer "die Gefahr", dass jede optische Unregelmäßigkeit erkannt wird. Die Empfehlungen gehen häufig in Richtung der "matten Pflegemittel".
    Die "Abnutzung", von welcher Sie sprechen, wird weniger durch die Pflegemittel als durch die Versiegelung und deren Eigenschaften verhindert bzw. beeinflusst. Das Pflegemittel ist halt eine zusätzliche Angelegenheit, welche man nutzen kann oder auch nicht. Dem Parkett selbst wird das ziemlich egal sein!
    Die Frage, ob ich persönlich einen derartigen Zusatzschutz als Pflegefilm für sinnvoll halte, mag man zwischen den Zeilen lesen.
    .-. -. -. -. -. -
    MfG ein dezent karnevalistischer Gruß: Klaus Rauer

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