Heizkonzept für Passivhaus
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Heizkonzept für Passivhaus

Hallo,
Ich plane ein Passivhaus (200 m² beheizte Wohnfläche, Südausrichtung, EKZ 11 kWh/m²'a, Heizlast 9,7 W/m² nach PHPP). Heizung (Solltemperatur 20-21 °C), Lüftung (4 Personen) und WW (ca. 150-200 L/Tag) sollen mittels WP-Kompaktgerät, EWT und Solarthermie bewerkstelligt werden. Spitzenlast beim Heizen soll mit Elektro-Direktheizung abgedeckt werden. Ist das Konzept realistisch umsetztbar? Reicht dafür etwa das preislich recht günstige Gerät von Viessmann mit nur 1,5 kW Heizleistung (Vitotres 343) oder macht es Sinn ein leistungsstärkeres und teureres Kompaktgerät zu wählen? Wäre zur Abdeckung der Heizspitzen ein Kaminofen sinnvoller als E-Heizung?
Herzlichen Dank
  • Name:
  • mrslowfood
  1. gratuliere!

    gute Werte :-)
    wirklich soviel WW?
    pm: mit 1,5 kW eher nicht  -  zu viel E-direkt.
    als diskussionsgrundlage für das Gespräch mit dem HT-Planer:
    a bissi Soleleitung vergraben
    die 2. kleinste ochsner mit etwa 4 kW
    kein E-direkt (Heizstab)
    la/wrg mit richtig (!) gutem Wirkungsgrad
    für heizSPITZEN ist e. Kaminofen die spatzenkanone ..
    unbeachtet geschmacklicher Aspekte
    von Daniel Rinninsland gab's mal ein excelblatt zum kostenvergleich.
    vielleicht irgendwo auf lueftungsnet.com (?)
    e-heizi ja  -  aber nur bei sehr extensiver Nutzung ...
  2. mach dich unabhängig

    Hallo,
    Eine gute Entscheidung, dass mit dem Passivhaus. Lüftung und Heizung sind für mich jedoch zwei verschiedene, voneinander unabhängige Systeme.
    Sicher ist es verlockend, einfach ein Kompaktgerät reinzustellen, aber dann musst du die komplette Heizleistung über deine Zuluft in die Räume bringen. Das bedeutet dann ein erhöhten Luftwechsel, und damit trocken (ere) Luft im Winter.
    Ich empfehle die folgendes:
    Ochsner Modul Midi (Direktverdampfer ohne viel Schnickschnack)
    2 Verdampferleitungen a 75 Meter verlegen (Bagger ist eh schon da) Die hat 4,8 kW Heizleistung.
    Oder du nimmst die neue Europa mit den Scroll Kompressoren 2,8 kW
    Oder eine direktverdampfer WP eines anderen Herstellers ...
    und dann eine Flächenheizung (Wandheizung/Fußbodenheizung) einbauen. Die ist günstig, denn im Vergleich mit "normalen" Häusern, kannst du die Leitungen in viel größerem Abstand verlegen. Einzelraumregelung und den ganzen Schmarrn lässt du einfach weg.
    So und jetzt ist deine Lüftung unabhängig von der Heizung, du sparst dir die Nachheizregister und den doofen E-Heizstab.
    Die Lüftung kann jetzt ordentlich Wärme zurückgewinnen, und du kannst Sie so regulieren wie du willst.
    Viel Spaß im neuen Passivhaus
    Stefan
  3. Halte nichts von Ihrem Heizkonzept

    Der Wärmerückgewinnungsgrad der kontrollierten Belüftung ist mit 80 % eher schlecht. Da sind diverse andere passivhausgeeignete Geräte deutlich besser.
    De facto werden Sie mit der Wärmepumpe nicht viel gewinnen, da die Wärmerückgewinnung zu Passivhausheizzeiten schon die meiste Wärme aus der Luft rausgeholt hat.
    Gute Leistungswerte der Wärmepumpevon 4 werden nur dann erreichen, wenn Sie im Passivhaus nicht heizen müssen und die Solaranlage ihr Brauchwasser erwärmt. Das hat ja auch der Hersteller erkannt und deshalb eine E-Heizung als Hauptheizung beigepackt!
    Wenn Sie aber im Passivhaus zumeist elektrisch nachheizen müssen, ist die Energieeffizienz schlechter als bei einem sorgfältig gebautem Neubau.
    Eine Alternative ist sicherlich eine vernünftige Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. Nur bitte unbedingt mit Einzelraumregelung. Normalerweise wünschen nicht alle Bewohner die identische Temperatur (es gibt typischerweise eine Frostbeule und einen Kaltduscher im Haus). Auch ist es äußerst selten, dass Menschen im Schlaf- und Badezimmer (Schlafzimmer, Badezimmer) die gleiche Temperatur wünschen!
    Ich selbst halte eine Heizung mit Leistungsreserven mit Heizkörpern für das Passivhausoptimum. Man heizt nur wenn es und wo es wirklich nötig ist. Zudem sind Heizkörper flink. Eine Fußbodenheizung ist träge und heizt Aufgrund der langen Reaktionszeit auch dann, wenn z.B. die Sonne scheintund die Heizung eigentlich ausbleiben könnte.
    Bevor ich es vergesse: von einer Lüftungsheizung kann ich nur abraten. Meine Lüftungskonvektoren habe ich  -  zum Glück nur aus zwei Räumen  -  aus unserem Passivhaus entnervt ausgebaut und durch Heizkörper ersetzt
    Mit freundlichem Gruß
    Ralf Kremer
  4. Nichts hinzuzufügen außer Links

    Foto von Stephan Langbein

    zu bauweise.net => kennen Sie eh, aber vor allem
  5. meine Auswertung ...

    von 12 (von insgesamt 42) ph's:
    die mit Pellets bei 150 m² und 4 Personen 130  -  200 € pro Jahr für Brauchwasser + "Rest"-Heizung  -  die mit elektro  -  wie auch immer  -  2  -  2,5-facher Betrag.
    viessmänner haben wir auch drin ... ist Stromfresser-hoch-drei ... obwohl von guten fachplanerns konzipuert!
    da kann ich nur sagen "Strom nein danke"!
    mw
  6. zu pauschal

    Hallo Martin,
    Nach deinem Beitrag musste ich gleich in den Technikraum und meine Wärmepumpe aufmachen. Die zeigt heute 1577 Betriebsstunden an, und damit habe ich die 2 letzten letzten Winter geheizt und natürlich auch das Brauchwasser erwärmt. Wenn ich das ganze hochrechne, und auch noch den Normal-Strom ansetze (WP-Tarif rechnet sich bei der Menge nicht), dann komme ich auf 1577 x 1 kWh x 0,18 € = 244 €
    Das ganze dann durch 2 Winter geteilt, kommen wir auf 122 €, das finde ich OK. Dafür brauche ich dann auch keinen Schornstein, Lagerraum, Schornsteinfeger.
    Klar ist es bescheuert mit Direktstrom zu heizen.
    Ob ich derartige Werte auch mit einer Viessmann oder einer anderen Sole-WP hinkriegen würde weiß ich nicht, aber ich finde die Direktverdampfer WP sind schon eine Überlegung Wert. Und zwar besonders im Passivhaus, denn für die wenige benötigte Energie lohnen sich die oft anfallenden Fixkosten nicht (bei Gas Grundgebühr, Schornsteinfeger, bei Pellet Wartung, Reinigung, Schornsteinfeger ...)
    Viele Grüße
    Stefan Metzner
  7. tja, dann haben sie Glück mit ihrer wp und der gesamten Anlage ...

    aber bei unseren Konzepten sind eben diese sehr hohen Werte eingetreten  -  und die Planer waren nicht irgendwelche firmenverkäufer, sondern "alte Hasen" die anerkannt sind in dem Bereich ...
    ich geh der Sache nach, aber bin innerlich trotzdem bei der Pelletheizung bis ich besseres weiß ...
    danke für die Info jedenfalls ...
    mw
  8. weder noch ..

    ... das (verbrauchs) pendel schlägt in jede Richtung aus ;-)
    das liegt logischerweise nicht an der Art der Wärmeerzeugung,
    sondern an der phpp- und baupraktischen Kompetenz.
    wenn ich sehe, mit welcher Eleganz z.B. Wärmebrücken oder bescheidene n50-werte ("reicht doch" .. "is doch ph-tauglich")
    geradegebügelt werden, wie falsch manche rippen- / Gefach-U-werte sind ..
    uiuiui ;-)
    an Sinn und Unsinn solarer glasträume mag i goaned denken :-)
  9. Hinrechnen oder nachher messen und die Rechnung verifizieren

    Foto von Stephan Langbein

    ich vermiss die Verifikationen der Berechnungen. Wenn ich sehe, wie viele PHs vorgestellt sind und berechnete Werte vorliegen, aber wie viele dann über Jahre hinweg ein öffentliches Monitoring fahren und Aufgrund des Monitorings dann die berechneten Werte verifiziert werden, dann klafft da eine große Lücke.
  10. Zunächst einmal herzlichen Dank

    für die Antworten auf meine Frage. Den Vorschlag, Heizung und Lüftung teilweise unabhängig von einander zu betreiben, werde ich wohl beherzigen. Auch kommt Viessmann wohl nicht mehr in Frage. In puncto WP bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob Sole via Tiefenbohrung oder Direktverdampfer. Ich hörte auf der Heizungsmesse, dass die Kupferrohre für den Direktverdampfer evtl. nicht so unempfindlich bzw. langlebig sein sollen. Auch bei der Auswahl der Geräte bin ich noch nicht sicher. Die Kombi aus Paul Atmos (leise, sparsam) und Ochsner WP fand ich nicht verkehrt. Macht das Sinn? Alternativen?
    Herzlichen Dank
    • Name:
    • mrslowfood
  11. ph zertifizieren lassen ... und "Fachleute" mit Erfahrung wählen ...

    nur als Anmerkung:
    ich lasse seit 2-3 Jahren alle ph's zertifizieren  -  damit's ein ph ist wie verlangt und nicht "hingerechnet". eine unabhängige Kontrolle die das klarstellt hebt sich von der meute ab die hier etwas "hintürkt"!
    ich mach die phpp selbst und finde die Optimierung und Kontrolle durch das phi/phd

    insofern nicht "hinrechnen", sondern richtig rechnen und dies bescheinigen lassen ...
    beim phi bzw. phd gibt's hierzu rat und jede Menge Infos.
    und: bitte erfahrene hls-Planer auswählen (Referenzen ansehen bei einem "tag der offenen Tür" oder "tag des Passivhauses (11/2006 wieder) ), denn das ist mit die wichtigste Planerarbeit ... außer dem Architekten.. ;-)) )
    mw


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