Nachträgliche Hinterlüftung Dach
BAU-Forum: Dach

Nachträgliche Hinterlüftung Dach

Hallo!
Wir sanieren gerade einen Altbau von 1959.
Geplant ist von den Energiewerten her das Neubau-Niveau zu erreichen, um die entsprechenden Kfw-Mittel in Anspruch nehmen zu können.
Das Dach soll mit 20 cm zwischen den Sparren gedämmt werden, bzw. die Sparren müssen aufgedoppelt werden, damit die Dämmung dazwischen passt. Die Dacheindeckung ist eigentlich das einzig noch passabele an dem Haus.
Nun kam heute die Horrornachricht: Nachdem die Abseiten geöffnet wurden stellte sich heraus, dass bei dem Dach, obwohl es ca. 1990 neu gedeckt wurde, keine Hinterlüftung vorhanden ist.
Nun meint unser Bauleiter, dass die ursprünglich geplante Vorgehensweise nicht möglich ist. Evtl. findet sich ein System eine Art Lüftungsziegel einzusetzen, ansonsten müsste das Dach neu gemacht werden.
Beim googlen (natürlich als Laie) habe ich einen Beitrag gefunden, dass eine nachträgliche Hinterlüftung auch innen möglich wäre. Mit ist klar, dass wir dann noch Raum im Wohnraum-Dachgeschoss verlieren, aber alles kann man nicht haben ...
Wäre das wohl möglich von innen?
Vielen Dank für Eure Hilfe,
Andrea
  • Name:
  • Andrea P.
  1. Bauleiter ...

    Bauleiter Bauleiter?
    Vom Architekten, oder vom Generalunternehmer oder von wem oder was?
  2. Falshe Frage, Rüdiger ...

    Richtig müsste die Frage etwas anders lauten:
    Wer hat die Planung gemacht und wessen Bauleiter ist das?
    Was sagt der Planer zu den geänderten Verhältnissen?
  3. Sparrenvolldämmung

    Hallo Andrea!
    "Sparrenvolldämmung" ist leider Stand der Technik geworden.
    Wenn Sie das dann ausführen, müssen Sie von innen her für eine absolute Dampfdichtigkeit sorgen. Das geht z.B. mit von innen auf die Sparren angebrachten Gipskarton-Platten, auf die dann eine Aluminium-Folie geklebt wird. Dabei auch auf absolut dichte Randanschlussfugen achten!
    Lüftungsziegel sind in Ihrem Fall untauglich.
    Alternativ wäre es auch denkbar, die Dämmstärke auf 16 cm zu verringern um dann eine 4 cm starke Hinterlüftung auszuführen.
    Es ist für mich nicht erkennbar, warum das Dach "neu gemacht" werden sollte.
    Viel Erfolg!
  4. Herr Rudolf

    Foto von Stefan Ibold

    Sehr geehrter Herr Rudolf,
    Ihr Beitrag ist leider vollkommen untauglich und widerspricht in wesentlichen Teilen den aRdT.
    1. Weshalb werden "leider" Sparrenvolldämmungen verbaut?
    Weil sie sich bewährt haben. Und weil man den Raum nicht verschenken sollte.
    2. Der Fragesteller muss nicht dampfdicht bauen. Das ist Quatsch. luftdicht heißt das Zauberwort. Und da kann er nicht von innen her die Dachfläche belüften.
    3. Ihnen ist wohl bewusst, dass die Hinterlüftung in den wenigsten Fällen tatsächlich wirklich funktioniert? Schon 1 Dachflächenfenster mit oder ohne Wechsel und schon geht da nichts mehr.
    @Fragestellerin,
    ohne eine Ortsbesichtigung können Sie keine seriöse Hilfe erwarten. NUr wenn die Details bekannt und geklärt sind, kann man u.U. ein ggfs. notwendiges Konzept erstellen. So haben wir nur die Glaskugel und wie Sie sehen unsinnige Vorschläge/Anmerkungen.
    MfG
    Stefan Ibold
  5. Weitere Informationen..

    Hallo!
    Vielen Dank schon einmal für die Mühe an alle die geantwortet haben.
    Es bedarf wohl wirklich weiterer Infos.
    Ein befreundeter Bauingenieur (auch sonst in dem Bereich der Bauleitung tätig) hat die Organisation für uns übernommen.
    Also:
    Das Problem ist wohl, dass das Dach keine Konterlattung hat und deswegen der Abstand von innen nicht ausreichend ist, damit die Luft zirkulieren kann.
    Wenn es möglich ist, die passenden Lüftungsziegel zu bekommen (1 oder 2 pro Sparrenfeld) dann wird das hoffentlich günstiger als das Dach neu einzudecken.
    Geplant ist, unter den Lüftungsziegeln in diese nicht diffusionsoffene Untersparrenbahn ein Loch zu machen, damit die Luft mit dem Kondensat dort austreten kann. Von innen sollen zunächst vier cm Luft bleiben und dann die Innendämmung angebracht werden. Nur diese vier cm zu haben ohne die Lüftungsziegel sei wohl nicht ausreichend, weil dadurch, dass wir nur eine einseitige Lattung haben nicht durchgehend die Luft fließen kann.
    Was meinen Sie dazu?
    Vielen Dank!
  6. nicht die ebenen verwechseln

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    Eine fehlende Konterlattung hat m.E. nichts mit einer fehlenden Hinterlüftung unterhalb der Unterspannung zu tun. Bei Ihnen wird es allerding ein Problem geben: die Unterspannbahn KÖNNTE den berüchtigten Zelteffekt aufweisen. Dann darf die WDAbk. NICHT in einen Kontakt zu der Bahn kommen.
    Der gemachte Vorschlag erscheint mir nicht sehr sinnvoll. Gibt es Bilder?
    Grüße
    Stefan Ibold
  7. Fotos

    Hallo!
    Es wäre toll, wenn Sie sich Fotos anschauen würden.
    Evtl. kann ich die heute Nachmittag machen, sonst morgen!
    Vielen Dank,
    Andrea
  8. Fotos

    Hallo!
    Anbei nun zwei Fotos: Eins ein Gesamtblick ins Dach und ein Foto von der Situation hinter der Plastikfolie. Die Dachpfannen liegen direkt auf der Folie, es sind praktisch nur die waagerechten Latten dazwischen.
    Viele Grüße
    Andrea

    Anhang:

    • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Antwort "Fotos" auf die Frage "Nachträgliche Hinterlüftung Dach" im BAU-Forum "Dach"
    • BAU.DE / BAU-Forum: 2. Bild zu Antwort "Fotos" auf die Frage "Nachträgliche Hinterlüftung Dach" im BAU-Forum "Dach"
    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  9. sieht so aus, als wenn ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    ... hier nicht nur die Hinterlüftung fehlt. Schlimmer noch, die Hütte ist nicht luftdicht. Die Qualität der Bilder ist nicht eben berauschend, aber es sieht nach einer sehr deutlichen Schimmelbildung sowohl an der Unterseite der Ziegel als auch an der Unterspannbahn wie auch den Sparren aus. Daran ändert eine Hinterlüftung nichts, aber auch gar nichts.
    Bei Ihnen sollten Sie zunächst eine Blower-Door-Test (BDT) mit Theaternebel durchführen. Dabei sollte sich eine Person bei geschlossener Bodenluke im Bereich des Spitzbodens aufhalten. Ich wette, das nach kurzer Zeit der Nebel dort ankommen wird (etwas Geduld brauchen Sie dabei allerdings schon). Wichtig ist nicht die Luftwechselrate, sondern vielmehr bei Überdruck festzustellen, wo die Luft austreten kann. Und da könnte es durchaus passieren, dass entweder innen umfangreiche Maßnahmen erforderlich werden, oder diese von außen erstellt werden müssen. Dabei muss Ihnen bewusst sein, dass von außen nur die zweitbeste Lösung ist. Wird die Luftdichtheit nicht erstellt, so können Sie hinterlüften was Sie wollen, ein positives Ergebnis, außer einer extremen Schimmelbildung, werden Sie nicht bekommen.
    Grüße
    Stefan Ibold
  10. jetzt erst gesehen

    Foto von Stefan Ibold

    Es ist kaum zu erkennen, aber fehlt da die Revisionsklappe am Schornstein?
    Allein das könnte schon einen Großteil zu der Schimmelbildung beitragen.
    Stefan Ibold
  11. Schimmel?!

    Hallo Herr Ibold,
    das sieht auf den ersten Blick aus wie Schimmel, ist aber unseres Erachtens kein Schimmel, auch nach Auskunft der fachkundigen Leute die sich das angeschaut haben nicht (allerdings bislang keine Dachdecker). Es ist nur Staub mit Spinnweben und sonstiger Dreck. Es fühlt sich auch alles sehr trocken an.
    Die Revisionsklappe fehlt erst seit den Abbrucharbeiten in dieser Woche. Bis dahin war auch das ganze Dach von innen mit Holz verschalt.
    Luftdicht ist es in der Tat nicht, spätestens nicht mehr seit wir die Plane an dieser Stelle zum Schauen kaputt gemacht haben.
    Aber muss ein Dach von 1989 oder 1990 denn luftdicht sein? Ich dachte solche Maßnahmen würden erst jetzt im Zuge der Dämmmaßnahmen gemacht?!
    Vielen Dank
    Andrea
  12. also,

    Schimmel hätte ich jetzt aus der Beschreibung und aus den Bildern auch noch nicht befürchtet und gesehen.
    Das untere Dachgeschoss und der hier sichtbare oberer Spitzbogen waren doch bis jetzt überhaupt noch nicht gedämmt, sondern nur verbrettert?!
    Ist die Folie denn über dem First geführt geschlossen oder offen?
    Wie ist der Allgemeinzustand der 20 Jahre alten Gitterfolie und der Dachlatten? (Die sehen mir nicht aus wie 28 oder 30 mm dick)
    Soll wirklich diese kleine Fläche des Spitzbodens als Wohnraum erschlossen werden, oder reicht nicht auch die Dämmung der Decke?
    Bilder von der Traufe (Dachrinne und Fußpfette) wären hier hilfreich,
    aber letztlich sollte ein Fachmann eine Ausführungsplanung nach Aufnahme des Gesamtzustandes vor Ort machen.
    Grüße aus Thüringen
  13. nee

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    der Dachboden muss in der Tat nicht luftdicht sein, aber die Kehlbalkenlage und alles, was darunter angeordnet ist. Und da scheint mir ein Problem zu liegen.
    Wenn Sie nun den Dachboden dämmen und innen bekleiden, das Geschoss unterhalb aber nicht dicht ist, dann kann das aus der Decke hinter die neue Dampfsperre gelangen und hochziehen.
    DAS also unbedingt vorher abklären.
    Diese Art der Unterspannung ist eine PE-Folie, gewebeverstärkt. Die hat allerdings zur eine Zulassung als Unterspannung. Insofern müsste ein Spalt zwischen Unterspannung und Wärmedämmung verbleiben. Dieser müsste dann von der Traufe bis zum First eine durchgehende Schicht bilden und jeweils dort "angeschlossen" sein.
    Sieht auf den beiden qualitativ schlechten Bildern wie Schimmel aus. Hochwertige Originale mal zu mir schicken oder selber auf dem Boden sowohl die Unterspannung, die Sparren und die Ziegel prüfen.
    Grüße
    Stefan Ibold

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