OSB-Platten und Dampfsperre im Dach
BAU-Forum: Dach

OSB-Platten und Dampfsperre im Dach

Guten Tag!
Baue gerade mein Dach aus (Altbau mit neuem Dachstuhl). Aufbau von außen: Eternit Betondachstein, darunter Lattung, darunter Unterspannbahn (Tyvek), darunter zwischen den Sparren Rockwool 200 mm stark WLG 035, darunter Dampfsperre (Folie aus Baumarkt  -  Fabrikat im Moment nicht präsent). Für den Innenausbau beabsichigte ich ursprünglich Gipskarton (Fermacell, Rigips) zu benutzen, zwischenzeitlich hat sich aber der Entschluss geändert: Möchte gerne OSBAbk.-Platten an die Sparren anschrauben (um für evtl. spätere Montagen von Lampen etc. etwas mehr "Schraubgrund" zu haben  -  bzw. die Deckenprofile für die Trockenbauwände auch neben den Sparren anschrauben zu können). Nun wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mir mit dieser "doppelten Dampfbremse" eher keinen Gefallen tue. Bitte um Hilfe: Wie sollte ich das Dach isolierungsmäßig aufbauen (zur Not muss ich wohl die Folie wieder runterreißen ...)  -  wenn das mit OSB-Platten geht, wie dicht müssen dann die Wand- und Rohranschlüsse ausgeführt werden etc. und  -  wie stark sollte ich die Platten wählen (dachte an 18 mm). Übrigens: kann man die OSB-Platten auch zwischen den Sparren stoßen (Nut und Feder)? Mein Sparrenabstand (55 cm) differiert doch leicht vom Maß der Platten (67,5 cm).
Wäre den versammelten Experten für eine Antwort sehr dankbar!
  • Name:
  • Werner Sorf
  1. Dampfsperre und OSB

    Hallo,
    wer hat Ihnen denn geraten die Folie wieder abzureißen, oder warum kommen Sie auf so eine Idee? Zur Sache, eine schädliche doppelte Sperrung gibt es nicht. Die Folie, sofern sie ordentlich verlegt und überall angedichtet ist bildet die Dampf- und Windsperre (Dampfsperre, Windsperre). Der sd-Wert beträgt etwa 100 m. Sie verhindert somit einen Eintrag von Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion. Die OSBAbk.-Platte kann lediglich eine geringe Dampfbremsende Funktion übernehmen. Ob dieses für die von Ihnen aufgeführte Dämmkonstruktion genügend ist, darf zumindest bezweifelt werden. Wollen sie diese auch noch mit freien Stößen ausführen, müssen alle Plattenfugen mit Spezialklebebändern abgeklebt werden. Sonst könnte beim Schwinden der Platte eine Fuge entstehen, durch die über Konvektion Feuchte in die Konstruktion eindringt. Alle anderen Anschlüsse müssen ebenfalls Luft- und Winddicht (Luftdicht, Winddicht) abgeklebt werden.
  2. Hm?

    Korrigiere mich ein Bauphysiker, wenn ich falsch liege, aber ich dachte eigentlich, dass eine an Anschlüssen und Stößen ordentlich abgeklebte OSBAbk. gemeinhin durchaus als Dampfsperre gilt.
    Und daher finde ich die Frage schon berechtigt: Was, wenn *irgendwie* Feuchtigkeit zwischen OSB und Folie gelangt? Bis die wieder draußen ist, bei den sd-Werten von Folie und OSB, dauert es eine Weile.
    "Nach innen hin immer dampfundurchlässiger" ist doch ein Grundsatz beim Wandaufbau. Dagegen wird hier m.E. verstoßen, daher sind die Zweifel vielleicht doch berechtigt ...?
  3. bin zwar kein ausgesprochener ...

    Bauphysiker  -  probiere es trotzdem ...
    Osb-Platten sind dicht verklebt als Dampfbremse zu betrachten (sd ca. 2-3 m) und einsetzbar, ob der sd-Wert in diesem Fall ausreichend wäre ist zu überprüfen (Tauwassernachweis).
    Generell haben sie Herr kinzhofer schon recht (von innen nach außen immer diff. -offener) aber in diesem Fall ist es wurscht, da beide Dampfbremsen fast in gleicher ebene innen liegen, sodass kein Temperatur- und dampfdruckunterschied besteht und somit auch kein Tauwasser ausfallen kann!
    Ist eher eine Konstruktion nach dem Motto "gürtel + hosenträger"  -  unschädlich und unnötig!
    Aber eine Schicht (Dampfbremse) muss unbedingt luftdicht sein ...
    Gruß
    tg
  4. Dankeschön!

    Vielen Dank für die flotten Auskünfte! Werde dann wohl "Gürtel und Hosenträger" nutzen :-)), und hoffen, dass sich auf der Rückseite der OSBAbk.-Platten kein Schimmelpilz bildet.
    Nochmal Danke!
    WS
    • Name:
    • Werner Sorf

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