Flachs- und PUR-Dämmung zusammen; Gibt es eine Lösung?
BAU-Forum: Dach
Flachs- und PUR-Dämmung zusammen; Gibt es eine Lösung?
Liebe Forumsteilnehmer!
Ich habe ein kleines Problem bei meinem Dachaufbau. Um einen möglichst guten U-Wert zu erreichen, möchte ich eine Kombination aus Aufsparren- und Zwischensparrendämmung (Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung) verwenden. Zwischen die Sparren sollten die Heraflax Dämmplatten eingebracht werden. Auf die Sparren solle dann ein PURAbk.-Element von z.B. Aprithan kommen.
Leider gibt es ja nun den Grundsatz, von innen nach außen immer diffusionsoffener zu werden. Die Flachsdämmplatten haben µ 1/2, die Pur Elemente liegen da wesentlich höher.
Hat jemand vielleicht einen Vorschlag, wie das Problem gelöst werden könnte. Die Anbringung der Pur-Elemente auf der Innenseite des Daches sollte nach Möglichkeit vermeiden werden, da mir ansonsten Raum "verloren" geht. Bei Alternativen sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass diese keine Schalung benötigen.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe bei der Lösung meines Problems.
Gruß
Eddi
Ich habe ein kleines Problem bei meinem Dachaufbau. Um einen möglichst guten U-Wert zu erreichen, möchte ich eine Kombination aus Aufsparren- und Zwischensparrendämmung (Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung) verwenden. Zwischen die Sparren sollten die Heraflax Dämmplatten eingebracht werden. Auf die Sparren solle dann ein PURAbk.-Element von z.B. Aprithan kommen.
Leider gibt es ja nun den Grundsatz, von innen nach außen immer diffusionsoffener zu werden. Die Flachsdämmplatten haben µ 1/2, die Pur Elemente liegen da wesentlich höher.
Hat jemand vielleicht einen Vorschlag, wie das Problem gelöst werden könnte. Die Anbringung der Pur-Elemente auf der Innenseite des Daches sollte nach Möglichkeit vermeiden werden, da mir ansonsten Raum "verloren" geht. Bei Alternativen sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass diese keine Schalung benötigen.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe bei der Lösung meines Problems.
Gruß
Eddi
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nach Glaser berechnen ...
Moin,
... und innen eine entsprechende Dampfbremse (aus dem Bauch heraus und ohne präjudiz) sd > 75 m verwenden.
Aber nachrechnen (lassen)!
Grüße
Stefan IboldWeiterführende Links:
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mit einer entsprechenden Dampfbremse könnte der geplante
Dachaufbau tatsächlich funktionieren? Das wäre natürlich super und würde mir sehr weiterhelfen. Berechnen lassen muss ich das ganze ja eh. Ich würde in die Gespräche halt nur gerne etwas "vorbereitet" reingehen.
Dampfbremse mit SDAbk. > 75 m oder noch "stärker" müsste es am Markt doch auch problemlos zu kaufen geben oder?
Gibt es bei einer solchen Dampfbremse evtl. andere Probleme die berücksichtigt werden müssen/sollten?
Das Haus verfügt im übrigen über eine Lüftungsanlage.
Nochmals danke für das schnelle Feedback.
Gruß
Eddi -
kauf kein Problem
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SD > 100 ist kein Problem;
habe ich bereits gefunden. Danke auch für den Tipp, dass eine Zulassung als Dampfbremse vorhanden sein muss. Habe gar nicht gewusst, dass auch für Dampfbremsen Zulassungen vergeben werden. Deutschlands Vorschriftenwald sei Dank
Ist klar, dass alles luftdicht ausgeführt werden muss. Bin mal gespannt, was die Berechnung ergibt.
Gibt es im Netz vielleicht irgendwo eine Seite, bei der man die Materialien eingeben kann und dann berechnet wird, ob das klappt? Ich habe leider diesbezüglich nichts gefunden.
Gruß
Eddi -
Es gibt keine "Zulassung"
für Dampfbremsen! Dampfbremsen und einige andere Dinge (z.B. Unterspannbahnen) gehören zu den sogenannten ungeregelten Bauprodukten. Diese sind in der Bauregelliste Teil C aufgeführt, welche vom Deutschen Institut für Bautechnik herausgegeben wird. Dampfbremsen müssen neben der Brandschutzklasse B2 nur die Anforderungen der DINAbk. 4108 (Luftdichtheit) genügen. Alles andere sind Herstellerangaben, die im Zweifelsfall durch Prüfzeugnisse nachzuweisen sind.
Es ist übrigens keine Luftdichtungsbahn mit einem sd-Wert von 75 m notwendig. Bei Dachkonstruktionen ist ist eine Dampfbremse ab einem sd-Wert von 2 m ausreichend und sorgt dadurch für die Erhöhung des Austrocknungspotentials durch die Möglichkeit der Diffusion in der wärmeren Jahreszeit in den Innenraum zurück.
Der Grundsatz sollte lauten: Außen so offen wie möglich - innen so Dicht wie nötig (innen dichter als außen ist Schnee von Vorgestern).
Nur dann ist das Bauteil ausreichend sicher. Führen Sie eine Unterdruckprüfung durch, damit Sie evtl. vorhandene Leckagen aufspüren können. Die Ermittlung des n50-Werts ist dabei nicht notwendig.
Viele Grüße -
2 Meinungen wie sie unterschiedlicher nicht sein können
und was bedeutet das jetzt für meine konkrete Frage?
So komme ich leider nicht weiter. Ich dachte schon, dass der alte Grundsatz von innen nach außen immer diffusionsoffener auch heute noch greift. Sicherlich kann der Innenraum auch Feuchtigkeit aufnehmen; was aber wenn der Feuchtigkeitsgehalt bereits hoch ist. Dann funktioniert nach meiner Logik die Abgabe in den Innenraum nicht mehr.
Wäre schön, wenn das Thema auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden könnte.
Gruß
Eddi -
bei einer PUR
ADD von angenommen 10 cm birgt einen Sd Wert von ca. 8 - 24 m.
Da würde ich raumseitig mit Sd=2 m etwas vorsichtig sein.
MfG -
Nein, nein.
vollkommen unbedenklich. Jeder darf gerne zu diesem Aufbau eine Glaserbrechnung durchführen (nach der aktuellen DINAbk. 4108-3, also ohne Berücksichtigung von sekundärem Tauwasserausfall) und wird feststellen, dass die Tauwassermenge wieder entweicht, die Konstruktion nach DIN 4108-3 zulässig ist uns sogar die vom Fraunhofer Institut empfohlenen 250 g/m² an zusätzlicher Rücktrocknungsmenge vorhanden sind.
Absolut unbedenklich. Sogar bei außenseitig diffusionsdichte Konstruktionen (Bitumendach, Blechdach) hätte ich, wenn es sich nicht gerade um Gebäude in Gebirgslagen handelt, hätte ich keine Probleme eine derartige Dampfbremse zu empfehlen.
Grüße -
Grundsätzlich
ist der Planungsgrundsatz "innen dichter als außen" auch heute noch aktuell für die diffusionsoffene Bauweise. Daran kann sich nichts ändern, weil eben richtig!
Weiterhin aktuell ist aber auch der Planungsgrundsatz, wenigstens eine Schicht in den Konstruktion als durchgängige Luftdichtigkeitsebene auszubilden.
Sind beide Grundsätze mit den weiteren Planungsvorgaben möglich und werden in der Ausführung beachtet, habe ich auf jeden Fall eine sichere und funktionierende Konstruktion.
Erst wenn Aufgrund von Planungsvorgaben, in diesem Fall eine relativ "dampfdichte" Außenschicht (kommt z.B. auch bei Flachdächern vor), für die Einhaltung des o.g. Grundsatzes sehr hohe Sperrwerte auf der Innenseite notwendig werden (>20 m), sollte man versuchen auch das Rücktrocknungspotential der Konstrtuktionen zu nutzen, wie von Michael Förster oben schon vorgeschlagen.
Einfacher Hintergrund dieser Überlegungen:
Durch Konvektion kann ein Vielfaches der Feuchtigkeitsmengen wie durch Diffusion in die Konstruktion gelangen. Ist dieser Weg sicher ausgeschlossen, kann durch eine Dampfbremse mit geringem Dampfsperrwert das Rücktrocknungspotenzial der Konstruktion mit in die Berechnung einbezogen werden.
Diese Konstruktionen verlangen neben eine sorgfältigen Ausführung auf jeden Fall aber auch einen sorgfältig geplanten Bauablauf, andernfalls gelangen (z. B: während Putz- und Estricharbeiten (Putzarbeiten, Estricharbeiten)) hohe Feuchtigkeitsmengen in die Dämmebene die eine solche Konstruktion schon an den Rand der Leistungs- und dauerhaften Funktionsfähigkeit bringen. Auch das sollte dabei mit erwähnt werden. -
Ich möchte natürlich Probleme welcher Art auch immer vemeiden,
darum habe ich die Frage hier im Forum auch gestellt. Es ist nun mal leider kein "Standardaufbau", mit z.B. nur Flachsdämmung. In diesem Falle wäre auch für mich als "Laie" die Angelegenheit klar und würde sicherlich auch nicht zu diesen kontroversen Meinungen wie sie hier vertreten werden, führen.
Für mich als Bauherr wäre natürlich nichts schlimmer, als wenn später Feuchtigkeitsprobleme entstehen. Ich möchte da schon auf der sicheren Seite sein und eine Lösung finden, die mir ein Maximum an Sicherheit bietet.
Gruß
Eddi -
zusammenfassend
kann man sagen, dass der Vorschlag von Herrn Förster Vorteile bei der Rücktrocknung bietet und durchaus praktikabel ist.
Eine " sichere " Variante bietet der Vorschlag von Herrn Ibold.
Die Hinweise des Herrn Düwel spiegeln die wesentlichen Punkte, der auf jeden Fall zu beherzigen sind. Einwandfrei Bauplanung und Ausführung sind das A u. O der ganzen Sache.
MfG -
Sehr diplomatisch
aber was ist "sicher"?
Wenn es Unsicherheiten bzgl. der richtigen Konstruktion gibt, macht es immer Sinn sich jmd zu suchen, der für die Konstruktion im Rahmen der Gewährleistung die Haftung übernimmt. Das machen im Regelfall Planungsbüros oder die Hersteller der Produkte, die einen Anwendungsbereich definieren.
Viele Grüße -
mit "sicher"
war gemeint => DDH Regelwerk 3.9 => Merkblätter => Wärmeschutz bei Dach und Wand 09/04 => 3. Anforderungen => 3.2 Diffusion => 3.6 Kombination unterschiedlicher Dämmstoffe.
MfG -
Die Zusammenfassung ...
ist natürlich für mich nicht unbedingt "so" hilfreich.
Insoweit muss ich Herrn Förster mit seiner Aussage "Was ist sicher" recht geben. Ich hätte nie gedacht, dass meine Vorstellung wie der Dachaufbau erfolgen soll zu so unterschiedlichen Meinungen führt.
Ich bin schon sehr auf die Gespräch gespannt, die ich im Rahmen des Bauvorhabens bzgl. des Dachaufbaus noch zu führen habe. Mal sehen ob dann noch eine weitere Meinung Einzug hält.
Trotzdem möchte ich mich bei den Forumsteilnehmern auf diesem Wege nochmals für die rege Beteiligung bei der Beantwortung meiner Frage bedanken.
Gruß
Eddi