DWD Platten bei Regen und Schnee?
BAU-Forum: Dach

DWD Platten bei Regen und Schnee?

Ich möchte gerne in den nächstenTagen auf meinen Dachstuhl die DWD Platen und die Lattung aufbringen. Da ich wetterbedingt nicht weiß, wann das Dach eingedeckt werden kann, sind die DWD Platten unter Umständen Regen und Schnee auch für mehrere Tage ausgesetzt. Vertragen das die Platten oder quellen sie auf und werden unbrauchbar?
  1. das wird schon

    die diffusionsoffenen Holzfaserplatten (DWD; DHF; DP etc.) können die Bewitterung schon ein paar Tage ab, selbstverständlich werden sie auch etwas aufquellen (sind ja schließlich Holzwerkstoffplatten und da ist Quellen eine natürliche Eigenschaft) und genauso selbstverständlich wird diese
    kurzfristige Bewetterung (IMHO 2-3 Wo.) die Platte nicht gebrauchsuntauglich machen.
    Sie sollten nur im Endzustand des Daches eine genügende Hinterlüftung (der Eindeckung) haben, damit die Platten auch wieder abtrocknen können.
  2. keine USB?

    Naja, ein Vermeiden des Aufquellens wäre schon besser.
    Vor allem im Bereich Nut/Feder ist das nicht so gut.
    Wenn nun z.B. Schnee draufliegt und dann über mehrere Tage hinweg langsam taut, hat die Feuchtigkeit schon ziemlich viel Zeit einzudringen.
    Klar, sie kommt auch irgendwann wieder raus ...
    Der Hersteller (s. Links) empfiehlt auch, eine direkte längere Bewitterung zu vermeiden. Es steht da was von 2 Wochen, jedoch nur, wenn die DWDs danach genug Zeit haben, auszutrocknen.
    Haben Sie denn keine (diffusionsoffene) Unterspannbahn auf Ihren DWDs? Naja, geht auch ohne, aber mit USB wäre es halb so wild, wenn's mit dem Dachdecken etwas länger dauert.
  3. nein, keine USB!

    Lassen Sie die USB bei diffusionsoffenen MDF NFAbk.-Platten beim Baustoffhändler! Spart Geld und Kopfschmerzen.
    Quellung liegt bei ca. 6-8 % (kann ich in mm bei 15 mm Plattendicke jetzt auf die schnelle nicht ausrechnen) und ist daher wohl vernachlässigbar (Wie verhindert man das Quellen bei Holz/ Holzwerkstoffen im Außenbereich?).
    Bei normalen Dachstein, -Ziegeldeckungen mit Lattung/ Konterlattung ist für die Platten genug Möglichkeit zum schnellen Austrocknen gegeben.
    Ihr Augenmerk sollten Sie vielmehr auf die Fertigstellung der Konstruktion (Wärmedämmung + Dampfbremsende Luftdichtigkeitsebene) im Innenbereich lenken, zumindest sollte die Konstruktion vor Beginn der Putz- und Estricharbeiten (Putzarbeiten, Estricharbeiten).
  4. fertiggestellt sein.

    (Schätze Axel wollte seinen Satz so beenden). hihi ;-)
    Grüße
  5. so sei es

    Schöne Grüße! ;-)
  6. USB oder nicht USB

    Hmm, kann eine Unterspannbahn denn "schaden" (außer, dass sie Geld kostet)?
    Sie "bremst" etwas das Austrocknen der DWD darunter, wenn diese Feuchtigkeit loswerden will. Ist da noch was, das ich nicht bedenke?
    Wir waren in einer vergleichbaren Situation wie der Fragesteller (Dach noch nicht fertig gedeckt, wegen Glaser- und Flaschnerarbeiten). Es fiel recht viel Regen und Schnee in dieser Zeit und ich war froh, dass wir die USB drauf hatten.
    Außerdem hat unser Dach nur 26 Grad Neigung. Das ist zwar noch "steil genug", aber ein bisschen Sicherheitsreserve kann nie schaden, wenn es dann doch mal "waagerecht regnet" oder schneit. Siehe Ihr Beitrag (Beitrag Nr. 3) unter dem Link unten dazu.
  7. keine USB

    mit dem Wunsch nach noch mehr Sicherheit, bauen sie mit der USB auf den Unterdeckplatten ein Aquarium. Es entsteht ein "Luftraum" unter der USB der schneller auskühlt als die Unterdeckplatte und da kann Wasser kondensieren  -  Platte feuchtet wieder auf  -  außerdem Wasserdampf von innen kommt nach  -  wiederum Kondensation im "Luftraum"  -  Platte feuchtet weiter auf  -  etc. pp.
    kurz gesagt: Feuchtigkeitsfalle und zudem auf keinen Fall ausreichend Möglichkeit zum Trocknen. Genau deshalb so auch nicht zu empfehlen, auch wenn der kurzfristige positive Effekt der USB in der Bauphase unbestritten bleiben soll.
    Wenn man von vorn herein weiß, dass die mögliche Freibewitterungszeit überschritten wird (Wer hat den Bauablauf so geplant?), muss man für diese Zeit natürlich einen zusätzlichen temporären Witterungsschutz einsetzen.
    Mein Beitrag 3 im anderen Thread zeigt eher, dass auch Sie auf keinen Fall einen zusätzlichen Schutz in der Nutzungsphase gebraucht hätten, es sei denn Sie haben Ihr Dach mit Mönch/Nonne oder Biber gedeckt und dadurch eine größere RDN.
    Diese Art Platten sind für diesen Anwendungsbereich hergestellt, lassen Sie die Unterdeckplatten ihre Aufgaben dann ruhig auch erledigen.
  8. Aquarium

    Hmmm, ich verstehe, was Sie meinen (ist doch schon was! ;-)
    Doch ist der Luftraum zwischen USB und DWDs ja doch ziemlich klein, oder? Ich meine, die USB liegt ja direkt auf den DWDs auf und wird durch die Unterkonstruktion darauf festgehalten. Der Luftraum sollte nicht allzu viel Wasser (absolut, in Litern) beinhalten können.
    Noch dazu ist die USB diffusionsoffen. Wenn es in der beschriebenen Luftschicht also feuchter ist als oberhalb der USB (also außen), sollte die Feuchte doch nach und nach entweichen.
    Kurz: Ich verstehe, dass es ohne USB schneller geht, mit dem Austrocknen. Ich verstehe auch, dass es kurzfristig zu einem "Mikrokreislauf" der Feuchte zwischen USB und DWDs kommen kann (durch Kondensation in der Luftschicht dazwischen). Aber kann sich wirklich eine "Feuchtigkeitsfalle" bilden, wo doch für einen langsamen aber stetigen Abtransport der Feuchtigkeit nach außen gesorgt ist?
  9. Diffusion

    ist Transport von gasförmigen Stoffen.
    Hab ich erstmal flüssigen Zustand ist es mit der Diffusion vorbei,
    dann muss das Wasser (ist es auch noch so wenig) irgendwo hin. Der Winter ist manchmal lang und Anfeuchtung wäre eine der Folgen. Ist auf Dauer nicht so schön.
    Stellen Sie sich ein feuchtes Holzstück eingewickelt in, von mir aus auch diffusionsoffene, Folie vor?!
  10. grübel ...

    Hmmm, also ...
    Fall 1:
    Wenn zwischen den DWDs und der USB eine dünne Luftschicht ist, dann müsste sich dort ein Dampfdruck einstellen, der eine Diffusion des Wassers durch die USB nach außen in Gang setzt.
    Fall 2:
    Wenn zwischen den DWDs und er USB praktisch /keine/ Luftschicht ist, weil die USB durch Schwerkraft und Unterkonstruktion absolut plan auf den DWDs aufliegt, dann gibt's dort auch keinen Dampf, sondern die USB stellt sozusagen eine "Außenbeschichtung" der DWD dar, mit 8x geringerem Diffusionswiderstand als der Kern, der aus Holz ist (die DWD selbst).
    Anhand von praktischen Beispielszahlen habe ich mal ausgerechnet, dass der Diffusionswiderstand einer diffusionsoffenen Unterspannbahn ca. 8 mal kleiner ist als der der DWD Platten.
    Dann dürfte wegen des großen Unterschieds im sd-Wert das Wasser doch langsamer aus der DWD nach oben wandern als es aus der USB ausdampfen kann.
    Ich will keine Haare spalten, nur verstehen, wo das Problem ist und wo mein Denkfehler (bin Laie in Bauphysik, bitte um Nachsicht ;-)
    Haben Sie diesen "Aquarieneffekt" schon mal in der Praxis beobachtet?
    PS: Das mit dem feuchten Holzstück sollte ich glatt mal ausprobieren ... ;-)
  11. ich auch mal .. :-)

    1. dampfdruckgefälle ohne temperaturgefälle?
    2. lieber sd=16 cm (die aber wirklich) als sd=2 cm auf'm Papier ...
    und ergänzend:
    3. wer sagt, die USB's sind wirklich wasserdicht? ;-)
    4. wie hoch wird das Austrocknungspotential von Wind oder Hinterlüftung sein?
    alles, ohne in die tiefen der Bauphysik zu steigen :-)
  12. macht doch

    ich habe keine Lust mehr, habe nur versucht einfache Hinweise zu geben.
    Jeder kann es machen wir er will, nur dann ab jetzt hierüber hinterher nicht mehr jammern.
    @marcus
    Danke für die Unterstützung und den Blick fürs wesentliche.
  13. Unterlassungserklärung

    Ist ja gut, ich frage nicht weiter.
    Stelle ich mir also ein Dach mit Unterspannbahn als ein Stück feuchtes Holz mit Folie drumherum vor und gut. Muss wohl reichen.
    Ich kann mich zwar nicht erinnern, mit Jammern gedroht zu haben, aber auch das werde ich bestimmt nicht machen, versprochen.
  14. mal wieder zurück zum Thema ...

    Ich habe jetzt die DWD Platten am Montag montiert. Abends kam dann der große Schnee ... Es liegen jetzt fast 10 cm Schnee auf dem Dach. Solange der drauf liegt kann ich ja wohl nicht decken. Was aber, wenn der Schnee mehrere Tage bleibt und es hinterher auch noch regnet ... irgendwann sind die Platten doch am Ende, oder?
  15. haben Sie

    innen auch schon gedämmt und die Dampfbremse luftdicht montiert?
    Das ungünstigste was einem diffusionsoffenen Dachaufbau ohne Eindeckung momentan passieren kann, wäre Tauwetter mit anschließend lang anhaltender Frostperiode, sodass die Oberfläche von einer Eisschicht verschlossen wird. Das würde einer Dampfsperre auf dewr Außenseite gleich kommen.
    Also momentan sollten Sie sich auf die Fertigstellung des Dachaufbaus innenseitig konzentrieren und wenn es die Witterungslage wieder hergibt geht es dann außen weiter.
  16. Ich habe weder Dampfbremsfolie, noch Klemmfilz angebracht.

    Ich denke, innen alles offen zu lassen wäre besser, damit alles besser abtrocknen kann? Liege ich da falsch?
  17. was

    soll abtrocken?
    Momentan sind die Platten doch trocken (10-12 % Materialfeuchte?).
    Wenn Sie jetzt die Konstruktion offen lassen, ist die Holzfaserplatte die kälteste Fläche im Dachbereich. Alle Baufeuchte die bereits vorhanden ist oder noch eingebracht wird (Estrich, Putz?) wird dann an diesen kalten Flächen kondensieren, die Plattenoberfläche wird auffeuchten und in ca. 1-2 Wochen haben Sie dann die unerwünschte Schimmelbildung.
    Die Platten werden bei fachgerechter Verlegung nicht von Außen durchfeuchten, sondern durch fehlende Dämmung und Dampfbremse eher durch Kondensationsprobleme an der inneren Oberfläche auffeuchten mit allen Folgeerscheinungen!
  18. die alternative:

    innen für sicher trockenes Klima sorgen: Rohbau? DGAbk. permanent querlüften  -  dann
    kann auch, sobald der Schnee weg ist, das Dach gelattet und gedeckt werden.
    aber vorsicht, das widerspricht nicht der Aussage von axel: bevor Estrich/Putz usw.
    kommt, muss die Dachkonstruktion auch von innen fertig sein  -  sonst ist hinterher die
    MDF fertig ;-)
  19. kein Estrich usw ...

    ich habe nur den Rohbau ohne Fenster und Estrich, Putz usw.
    Es kommt von innen her also keine Feuchtigkeit hinzu. In diesem Fall brauche ich doch noch keine Dampfbremsfolie anbringen, oder?
  20. wer ..

    ... sagt denn was von Folie?
    es geht um diffusionsoffene Konstruktion und abgestimmte Bauablaufplanung.
    wenn Folie unumgänglich wäre, würden wir das vielleicht erkennen und schreiben ;-)
    eine detaillierter abgestimmte Planung gibt's natürlich bei ihrem Architekten und bei
    ihrem Tragwerksplaner. auch mit rückfragen kann man aus der ferne nur
    grundsätze erklären.

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