Schallisolierung Innenwände: Hanf oder Holzwolle?
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Schallisolierung Innenwände: Hanf oder Holzwolle?

Hallo.
Wir sanieren gerade ein 100 Jahre altes Haus. Im OGAbk. haben wir in Holzständerbauweise Zwischenwände erstellt, die nur 14 cm stark sein werden (um Teile der Dachkonstruktion sichtbar in die Wände zu integrieren). Die Wände wurden aus 6/8 KVH erstellt und werden mit 18 mm OSBAbk. beidseitig beplankt; abschließend kommt ein Lehmfeinputz auf die OSB (Conluto). Dämmung der Wände soll mit Hanf oder Holzwolle erfolgen. Welches Material bietet bessere Schallschutzeigenschaften?
Danke im Voraus.
Heinrich
  • Name:
  • Heinrich
  1. Für ernsthaften Schallschutz,

    ist weder das eine noch das andere wirklich gut, nimmt sich nichts. Nur mal so interessehalber, da das ja anscheinend irgendwie Öko werden soll: Warum haben sie die Wände denn nicht gemauert, dann wären sie mit Putz auch nicht dicker geworden, hätten super Schall-, Feuerschutz und sie hätten sich den ganzen Kleberkram im OSBAbk. gespart.
  2. Aus gewichtigen Gründen

    Hallo Herr Kuner, wir konnten im OGAbk. nicht Mauern, da die Statik das nicht zulässt. Und ich frage mich, welchen Klebekram Sie meinen. Die OSBAbk. wird doch nur mit mineralischem Vorstreichzeugs aus dem Conluto-System vorbehandelt, der Lehmputz klebt da extrem gut drauf (und es würde sogar ohne das gehen, wie die Erfahrung zeigt). Die Ausgangsfrage konkretisiert: da Hanf und Holzwolle eine ziemlich unterschiedliche Rohdichte haben, lag die (laienhafte) Vermutung nahe, dass es schalltechnisch auch verschieden "gut" wirkt. Dass wir da keine Disko reinbauen können, ist uns bewusst und zum Glück auch nicht geplant. Sind Kinderzimmer, aber Kindergeräusche sind ja auch per gesetzlicher Definition kein Lärm ...
    Heinrich
  3. Schalltechnisch gut

    Einigermaßen gut bzgl. Schall  -  wenn Masse fehlt  -  sind bei Trockenbauwänden 2 getrennte biegeweiche Schalen. Da hätten Sie 2 Reihen Kanthölzer oder C-Profile stellen müssen, wobei die Reihen nicht miteinander verbunden werden.
    Gruß
  4. Schallschutz

    Wenn das schon so steht und geplant wurde dann würde ich möglicherweise Schilfdämmplatten vorschlagen (
  5. Recht unbekannte Alternative

    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Strohbauplatten der Firma Strawtec gemacht, diese sind komplett ökokologisch, weisen einen hohen Schallschutz (32 dBAbk., einschalig) auf und lassen sich super verarbeiten (siehe auch mein anderen Beitrag in diesem Forum). Ich bin von diesem Baustoff absolut überzeugt!

    PS: Meine Kleine schafft allerdings 95 dB, da hilft keine Wand mehr ;-)

  6. Muss mal wieder auf Falschaussagen aufmerksam machen!

    Schon zum wiederholten Male wende ich mich hiermit gegen die Märchen, die manche immer wieder gern im Kontext (Holz) leichtbau-Mauerwerk zum besten gegeben werden, in diesem Fall:

    1. Heinrich hat es bereits gesagt: Steine sind schwer, und ob das meist ein Vorteil ist, ist umstritten.
    2. Schallschutz: Wir haben in unserem Wohnhaus im DGAbk. Zwischenwände mit folgendem Aufbau: 95 mm Holzständer mit Steinwolle in den Zwischenräumen, beidseitig mit 12 mm Spanplatte plus 12,5 mm Gipskartonplatte beplankt, also 144 mm Gesamtstärke. Diese Konstruktion weist einen erheblich höheren Luftschallschutz auf als 17,5 cm (Kalksandstein) KS-Stein plus beidseitig Putz. Ich könnte die Daten sicher besorgen, aber das können sie auch selbst  -  wenn sie es wirklich wissen wollen. Übrigens konnten wir im Schlafzimmer nicht hören, wenn im Kinderzimmer nebenan das Radio nicht sehr leise lief.
    3. Natürlich lässt sich der Schallschutz mit 2 getrennten biegeweichen Schalen weiter verbessern. Dabei kann man übrigens Platz sparen, indem man die Ständer versetzt räumlich ineinander verzahnt, ohne dass sie sich berühren, innen Dämmwolle einlegt und dann die Außenseiten mit je zwei unterschiedlich dicken Platten beplankt.

  7. Habe noch den Feuerschutz vergessen:

    Die unsinnige Aussage des besseren Feuerschutzes von Steinwänden sollte so auch nicht stehenbleiben. GKP und GFP weisen einen definierten Brandschutz auf, der sich je nach Ausführung und Stärken (zwischen 30 und 90 Minuten Standzeit der Beplankung sind normal) auch weiter steigern lässt. Man kann sagen, bis das Feuer das innenliegende Holz erreicht, ist die Feuerwehr normalerweise am Brandort. Viel gefährlicher sind Elektroleerrohre in der Wand (in jeder Wand), da diese wie ein enger Schornstein wirken und die Flammen, wenn die Zimmereinrichtung brennt, in Sekundenschnelle ins Dachgeschoss saugen kann! Es gibt zwar seit mehr als 20 Jahren feuerfeste Leerrohre, aber die hat wegen des höheren Preises kaum jemand. Einer massiven Wand, die 1 Stunde einem heftigen Feuer ausgesetzt war, traue ich übrigens auch nicht mehr. Die Hitze verändert in jedem Fall die Materialeigenschaften. Ganz schlimm sind Stahlbewehrungen in Decken oder Fensterstürzen. Die werden schnell weich wie Butter und dann bricht das Ganze schon mal plötzlich zusammen. Was einem bei einer Holzkonstruktion nie passiert. Die hat eine ganz erheblich längere Standzeit. Die Gründe dafür wurden in diesem Forum längst diskutiert.

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