Stimmt das ... Würmer aus der Steckdose w/Sandwichbauweise?
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Stimmt das ... Würmer aus der Steckdose w/Sandwichbauweise?

Guten Morgen, wir wollen nächstes Jahr bauen und es kommen 2 Varianten in Frage: Planziegel über Pro Massivhaus oder Holzhaus. Das Holzhaus wurde uns mit 2 folgenden Argumenten ausgeredet:

1) Durch die sogenannte Sandwichbauweise, entstehen warme Feuchträume in diesen Schichten (Schafswolle, Holzspäne, Pressplatten usw.) und dies wäre der ideale Ort für Ungeziefer. Es wurde von einem Fall berichtet bei dem die Würmer sogar aus den Steckdosen kamen. Ich bin mir sicher das, wenn überhaupt, das ein Extremfall ist. Allerdings können wir uns das feucht-warme Biotop doch durchaus vorstellen. Allgemein stellt sich uns nun die Frage nach Ungeziefer in der Holzbauweise.

2) Die Brandschutzversicherung.

3) Brauche ich eine besondere Genehmigung von der Gemeinde wenn ich in Holz baue? Nach diesem 3 Argumenten sind wir dann total von Holz abgekommen. Nun bietet uns HONKA an ein Referenzhaus zur "Verfügung zu stellen" (was immer das konkret heißt). Nun ja ... erst mal Beratergespräch abwarten. Vielleicht hat ja sogar jemand Erfahrungen mit einem Referenzhaus bzw. wohnt in einem. Vielen Dank im Voraus!

  1. "massive" Vorurteile

    Hallo Frau Li Ranzi,
    da hat Ihnen wieder jemand die übelsten Vorurteile gegen die Holzbauweise aufgetischt (Meine Vermutung: das war der Verkäufer von Pro Massivhaus!?). Gleich mal vorweg: Probleme/Bauschäden können sowohl bei Holz- als auch bei Massivbauweise auftreten, wenn bei der Planung und/oder Ausführung des Baus geschlampt wird.
    Zu Ihren "Befürchtungen"
    1. "Feuchträume" im Wandaufbau entstehen nur, wenn die luftdichtschicht nicht richtig ausgeführt wurde. Wenn die Außenwände trocken aufgebaut werden und durch die Luftdichtschicht keine feuchte Luft aus den Innenräumen durch Konvektion eindringen kann, bleibt der Wandaufbau auch trocken. Daher auf jeden Fall Blower-Door-Test (BDT) im Vertrag vereinbaren.
    2. Brandversicherung: Kostet auch nicht mehr als bei Massivbauten. Die Bank, in der Sie beschäftigt sind, arbeitet doch sicher mit einer Versicherung zusammen. Haben Sie da nicht einen Ansprechpartner "greifbar"?
    3. Nein. Die Bauweise bleibt Ihnen völlig freigestellt.

    Meine Frau und ich sind derzeit mit dem Ausbau unseres Hauses in Holzrahmenbauweise beschäftigt. Auch wenn's noch nicht fertig ist, sind wir vom Klima im Holzhaus jetzt schon begeistert.
    Sie wohnen ja in München. Wir bauen in Adelshofen bei Fürstenfeldbruck. Wenn Sie Interesse haben, können Sie sich unseren Bau gern mal ansehen und sich mal selbst einen Eindruck vom Holzbau verschaffen.
    Wenn Sie Lust haben, E-Mailen Sie mich einfach mal an.
    Wir haben letztes Jahr auch mit dem "Abenteuer Bau" begonnen und das alles bisher nicht bereut. Das Geld für den Bau verdiene ich als Bänker in München, die Freizeit verbringe ich momentan (und sicher noch bis Ende des Jahres) als aktiver Bauherr auf unserer Baustelle.

  2. Sollte sich wirklich um eine Ausnahme handeln ...

    Beim Verkauf ist manchen Verkäufern jedes Argument recht, vor allem dann, wenn (emotional höherstehende?) Alternativen im Spiel sind und ein evtl. niedigerer Preis nicht zieht. Und Ihren Angaben nach, zeigt die Argumentation schon erheblich Wirkung. Bei handwerklich einwandfreier Ausführung, darf es keine warmen Feuchträume geben und so sollten weder die Tierchen noch Schimmel eine Lebensgrundlage haben. Im Übrigen hat jedes normale Haus im Dachbereich einen ähnlichen Aufbau wie die Wand in einer Ständerkonstruktion. Wir wohnen in einem Holzhaus (der Wandaufbau weicht von Ihrem allerdings ab, siehe hierzu Energiesparendes Bauen/367, ) und haben damit keine Probleme. Die Brandschutzversicherung macht keine Unterschiede, genehmigungsmäßig gab es bei uns auch keine Probleme.
    • Name:
    • bf
  3. Verdacht bestätigt ... DANKE!

    Sehr geehrter Herr Richter, ich danke Ihnen vielmals für diese neutrale, kompetente Antwort. Ihre Vermutung, das es sich um den Verkäufer des Massivhauses handelt, ist richtig. Wir hatten allerdings sofort den Verdacht, dass dies eine massive Übertreibung und nur die halbe Wahrheit ist. Darum gab es nicht sofort ein Feedback meines Vaters (der dieses Argument schon als "unverschämt" einstufte). Nachdem aber der Rest des Gespräches sehr positiv und überzeugend verlief, gingen wir auf diese "Kontra Holzhaus-Argumente" nicht weiter ein. Schließlich versucht jeder "sein" Haus zu verkaufen. Eine Vermutung noch einmal bestätigt zu bekommen ist doch um einiges sicherer und beruhigender. Freue mich nun wieder auf den Besuch des Honka-Vertreters und auch der Rest der Familie ist einem Holzhaus nicht mehr abgeneigt. Ich danke Ihnen für die Einladung zur Besichtigung Ihres Hauses. Wir nehmen diesen Samstag an einer Info-Veranstaltung der Fa. Sattlberger (Holzhaus) Teil. Ich denke dort werden wir ausreichend fachkundige Informationen erhalten und beim anschließenden Beratergespräch noch einige Fragen abklären. Sollte dann immer noch Informationsmangel bestehen würde ich gerne noch einmal auf Ihr Angebot zurückkommen. Ich danke Ihnen noch einmal und wünsche Ihnen weiterhin viel Freude mit Ihrem Haus. Mit freundlichen Grüßen
  4. Tipp  -  Bebauungsplan mitnehmen!

    Hallo Frau Li Ranzi,
    verstehe das so, dass Sie eher in Richtung Blockhaus tendieren. Da kann es von Seiten der Gemeinde evtl. doch noch einen Fallstrick geben: Schauen Sie mal in den Bebauungsplan für Ihr Grundstück, was dort zur Gestaltung der Fassaden gesagt wird. Bei uns ist z.B. im Bebauungsplan vorgegeben, dass Fassaden verputzt ausgeführt werden müssen und sichtbare Holzverkleidungen erst oberhalb vom EGAbk. zulässig sind. War uns egal, wir wollten sowieso die gesamte Fassade verputzt haben.
    Nehmen Sie am besten den Bebauungsplan mit und lassen Sie die Leute von Sattlberger mal drüberschauen.
    Und: lassen Sie sich auf jeden Fall Referenzobjekte nennen (fertige und im Bau befindliche), fahren sie hin und sprechen Sie mit den Bauherren über deren Erfahrungen. Ebenso sollten Sie die Gelegenheit nutzen, die Produktion mal zu besichtigen. Da bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür, wie gearbeitet wird.
    Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen auch gern mal einen Kontakt zu unserem Hersteller vermitteln.
  5. Bauherrn-Tag bei Sattlberger

    Hallo Herr Richter, ich hoffe sie finden diesen Beitrag, ich denke hier passt die Antwort auf Ihre Frage besser hin als bei der Eigenheimzulage. Der Informationstag war wirklich sehr interessant. Wir haben viel gelernt. Die Familie Sattlberger hat sich wirklich sehr bemüht. Alle Infos aufzuführen wäre zu umfangreich. Nachfolgend aber einige "wichtigste Erkenntnisse": Wie Sie schon sagten, egal welche Bauweise, es muss sauber und einwandfrei gebaut werden. Holz verlangt wirklich eine Menge Fachwissen und Erfahrung, damit man lange daran Freude hat. Es ist ein Material das lebt und auch dementsprechend verarbeitet und behandelt werden möchte ;-)) Holzhaus ist nicht gleich Holzhaus. Man sollte sich wirklich sehr gut informieren von wem und welche Bauweise (Blockständerbau, Holzrahmen, Blockhaus ...) man bauen lässt. Ein großes Minus gibt es bei Sattlberger (die Qualität ist wirklich 1a), es wird nur der "Rohbau" aufgestellt, der dafür wie es sein sollte. Der "Ausbau"-Rest bleibt beim Bauherrn. Wer das möchte und sich zutraut, sollte an so einem Infotag teilnehmen. Ach ja und nochetwas war interessant. Motten lieben Schafswolle und Ameisen fressen und lieben Styropor. Ein Teilnehmer hat berichtet, das in seinem kleineren Holzhaus er riesen Probleme damit hat ... wer hätte das gedacht ;-)) Noch etwas wichtiges: Bei der Dämmung der Kellerdecke wird leider sehr oft am falschen Ende gespart. Alles wird gedämmt bis hoch zum Dach. Aber vom Keller zum EGAbk. wird dies vernachlässigt. Man investiert "nur" mehr Material. Der Arbeitsaufwand bleibt fast gleich. Besser etwas dicker. So das waren so meine Erkenntnisse. Landschaftlich war der Samerberg ein schöner Ausflug und meine Kleine durfte auf dem Pferd der Familie reiten. Es war also nicht nur informativ. Schönes Wochenende
    • ups* noch vergessen habe: Mineralwolle kommt in mein Haus auf jeden Fall nicht!
    • Name:
    • Heidi Li Ranzi
  6. Sieht doch gut aus

    Sie haben ja eine Menge Erfahrung gesammelt, Respekt. Es stimmt, die meisten Fehler werden in der Tat beim Keller begangen. Nicht nur die Dämmung, sondern auch die Abdichtung.
    Vor dem Innenausbau brauchen Sie keine Angst zu haben. Vieles können Sie selbst machen (möglich nach Rückfrage mit Fachleuten, z.B. hier). Lästig ist dann nur die Auftragsvergabe nach Einzelgewerken. Wenn Sie einfach nur verschiedene Angebote einholen, stehen Sie nachher da wie ein Ochse vorm Klavier: die sind nämlich selten vergleichbar.
    Hier lohnt sich die Investition in einen erfahrenen Architekten oder Bauleiter.
    Ach ja: an die Dämmung darf nicht mal Luft drankommen, geschweige denn irgendwelches Viehzeugs. Wenn doch, liegen konstruktive oder handwerkliche Fehler vor.
  7. Hallo ich kann hier kurz unsere Erfahrungen zum ...

    Hallo, ich kann hier kurz unsere Erfahrungen zum Holzhaus beitragen. Wir haben im vergangenen Jahr ein Blockhaus gebaut. Auch wir haben uns mit Schlagworten wie "natürlichen" und "lebendigen" Baustoffen, Raumklima, Ungeziefer und Wetterschutz beschäftigt. Nach langen hin und her haben wir uns dann für das Blockhaus entschieden.

    1. Holz ist Atmungsaktiv, kann Feuchtigkeit speichern und gibt sie in Trockenperioden wieder ab. Man spricht hier auch von ein Diffusionsoffenem Wandaufbau. Dieser Effekt trägt maßgeblich zum "guten" Raumklima bei. Um diesen Effekt aber auch Nutzen zu können benötige ich zwangsläufig auch eine gewisse Masse. Im Ständerhaus fehlt diese Masse.

    2. Ideal währe hier ein Blockhaus ohne Isolation. Leider muss man hier oft schon aus finanziellen Gründen Abstriche machen. Für ein Niedrigenergiehaus würde man sonst 34 cm starke Balken benötigen. Darum musste zusätzlich isoliert werden. Dabei sollte man vor allem darauf achten artverwandte Materialien zu verwenden. Die Baumwolle viel bei uns Aufgrund der "Pestiziede" die zum Schutz vor Keimen, Pilzen und Ungeziefer beigesetzt werden durch. Hier möchte ich die Aufmerksamkeit der Bauherrenfamilie auf Hanf lenken. Hanf enthält kein Eiweis und ist somit absolut uninterressant für Ungeziefer. Wegen Brandschutz muss der Hanf jedoch mit Boorsalz behandelt werden. Als Stützfaser wird ein Kunststofffaser eingearbeitet. Hanf kann durchgängig, im Dach, Wand und Boden verarbeitet werden und "juckt" nicht. Allerdings ist eine Papierschüttung im Bodenbereich preiswerter.

    3. Holz arbeitet und deshalb hält Holz am besten mit Holz. Deshalb sollte man auf verzapfte, verzahnte oder verkämmte Bauweisen achten. Auch die Optik spielt dabei mit. Wie sehen die Vorköpfe aus, die Breite und Höhe der Deckenbalken und deren Abstände zueinander u.v.m. Wir hatten uns für einen Hersteller entschieden dessen Haus "fast" ausschließlich zusammengesteckt wird.

    4. Holzbretter verwittern sehr schnell. Ein Holzbalken dagegen eigentlich nicht, er wird durch die UV-Strahlung der Sonnen, lediglich grau und mit den Jahren immer dunkler. In Südtirol, im Schwarzwald etc. kann man einige dieser alten unbehandelten Holzhäuser bewundern. Uns stellte sich die Frage wie gehen wir mit den ersten 15 bis 20 Jahren um, bis das Holzhaus sein natürliche, "schöne" Farbe annimt. Denn in dieser Zeit sieht das Haus doch recht "ungepflegt" aus. Es hilft nur streichen. Es gibt heute Farben die halten zwischen 3 und 5 Jahren die das nachdunkeln des Holzes erlaube und das "vergrauen" reduzieren. Der Erstanstrich bestehend aus 2 mal grundieren, 3 mal streichen ist etwas mühselig. Die Wetterseite muss häufiger gestrichen werden. Von daher plant man schon die Anschaffung eines eigenen Gerüstes.

    5. Zum Thema Ungeziefer ist schon einiges in dieser Diskussionsgruppe gesagt worden. In jeder Bauweise gilt, dass man in feuchten und warmen Raumklima Ungeziefer züchtet im Holzhaus nicht mehr als im Steinhaus. Aber Tiere und Menschen fühlen sich im Holzhaus wohl. So haben wir z.B. jetzt mehr mit Spinnen, auch mal Heuschrecken und anderen Tieren aus Keller und Garten im Haus zu kämpfen. Auch Wespen versuchen reglmäßig an der Wand, hinter Fensterläden etc. ihre Nester zu bauen. Vor Termiten brauchen wir uns in Mitteleuropa glücklicherweise nicht zu fürchten. Diese Insekten zeigen einem dass der Lebensraum gesund ist. Von Feuchtwarm kann in einem Holzhaus nicht die Rede sein. Im Bad kann man Duschen ohne anschließend in einer Sauna zu siten. Im Winter waren nicht mal mehr Fenster und Spiegel beschlagen. Es muss im Winter selten gelüftet werden, weil die Luft durch die Wand ausgetauscht wird. Im Sommer bleibt es kühl und im Winter warm. Die Isolation im Holzhaus funktioniert um einiges besser als mit dicken Schichten von Styropor. Dabei muss aber vor allem der Diffusionsoffene Wandaufbau beachtet werden und hier möchte ich Herrn Richter widersprechen. Wenn ich ein Holzhaus abdichte wie eine Plastiktüte, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich in einer Lebe, denn dann muss ich zwangläufig eine Be- und Entlüftungsanlage (Belüftungsanlage, Entlüftungsanlage) mit einplanen.

    6. Weil Holz arbeitet und Ritzen entstehen können, wird ein Windpapier, welches zugleich Dampfbremse ist eingearbeitet. Die Dampfbremse ist auch bei Holz zwingend erforderlich, weil bei starken Temperaturunterschieden, der Wasserdampf aus der Luft in der Wand kondensiert, bevor dieser die Außenseite der Wand erreicht hat. Aber auch hier ist dies ein Wohlbekannter Aufbau der schon lange im Dachbereich eingesetzt wird. Auf jeden Fall sollte man im Holzhaus auf die Dampfsperre wie sie in Passivhäusern mit Belüftungsanlage eingesetzt wird, verzichten.

    7. Zu den Eigenleistung kann ich heute als "erfahrener" Bauherr nur Bestätigen, dass man einen Architekten oder Bauleiter benötigt, wenn die "Handwerker" einem nicht auf der Nase rumtanzen sollen. Schluss: Wir würden uns immer wieder für ein Holzhaus entscheiden. Aber noch ein Rat für Fam. Li Ranzi, mit Musterhausverträgen, Referenzobjekte und wie sich die Aufhänger alle schimpfen, versuche es nicht nur die Haushersteller einen zu ködern. Auch Heizungsfirmen etc., wir haben uns zwei mal auf dieses Spiel eingelassen und die Erfahrung gemacht, es ist reines "Angeln". Die Leistungen richtig untereinander zu vergleichen dabei kann schon der Architekt helfen. Ich emfehle hier auch mal den Verband privater Bauherren.

    • Name:
    • Dirk Keller
  8. Den Widerspruch versteh' ich nicht

    Hallo Herr Keller,
    Unser Holzrahmenbau hat auch einen Diffusionsoffenen Wandaufbau, ist keine "Plastiktüte". Bei uns fungiert die OSBAbk.-Platte auf der Innenseite des Wandaufbaus als Luftdichtschicht und Dampfbremse. Der Blower-Door-Test (BDT) dient ja als Nachweis, dass die Luftdichtschicht  -  bei Ihrem Blockhaus vermutlich das beschriebene Windpapier  -  korrekt ausgeführt ist. Die Luftdichtschicht soll ja  -  wie Sie richtig beschrieben haben  -  das Eindringen von Feuchtigkeit in den Wandaufbau durch KONVEKTION verhindern, nicht die Diffusion.
    Wurde bei Ihrem Blockhaus kein Blower-Door-Test (BDT) durchgeführt? Wenn bei Ihnen auch ohne Fensterlüftung immer genug Frischluft im Haus ist, würd' ich das mal nachholen lassen ;-))
    Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit WRG bauen wir Aufgrund der dichten Gebäudehülle natürlich ein.
    Ich stimme Ihnen aber voll zu: auch wir würden uns jederzeit wieder für einen Holzbau entscheiden. Und auch für den gleichen Hersteller.
  9. Danke für den riiiesen Beitrag!

    Hallo Herr Keller, ich danke zuerst einmal für die Mühe die sie sich machten mit dem sehr ausführlichen Bericht (hoffentlich 10-Finger Tippsystem ;-). Jetzt muss ich Sie beide (H. Richter) enttäuschen, ich habe mich nun definitiv für Planziegel entschieden. Eines habe ich bei Sattlberger gelernt und ging mir nicht mehr aus den Kopf "die Substanz muss stimmen, d.h. alles was man nicht mehr austauschen kann muss aus einem beständigen Material sein". Klartext: Man kann neu streichen (außen + innen), anbauen, umbauen. Das geht nur wenn gutes Material als Substanz vorhanden ist, dann lohnt es sich auch noch in 30-40 Jahren zu modernisieren. Tja irgendwie war mir dann klar: Ziegel. Hätte ich die finanziellen Möglichkeiten und müsste nicht 7 Personen ein neues Heim schaffen, würde es wohl ein Blockstammhaus werden, aber mit Ziegel können wir alle leben und kann ich auch vertreten. Der Entschluss steht fest und ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei. Das ist wichtig, hinter seinem Entschluss zu stehen, egal in guten wie auch in schlechten Zeiten ;-)). Ihr Erfahrungsbericht war sehr interessant. Ich danke Ihnen noch einmal.
  10. Und schon hat sich's wieder gelohnt

    Hallo Frau Li Ranzi,
    Sie haben mich nicht enttäuscht. Wollte Ihnen ja kein Holzhaus verkaufen ;-)) Das trifft wohl eher auf die Vertreter von Honka oder Sattlberger zu.
    Das ist ja genau der Sinn des Forums: Aus den Erfahrungen anderer Bauherren und der Experten hier Entscheidungshilfen zu bekommen.
    Glückwunsch zur Entscheidung und viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben. Für weitere Fragen sind Sie jederzeit wieder willkommen. Und: Empfehlen Sie das Bauforum weiter!
  11. AW: Den Widerspruch versteh' ich nicht

    Hallo Herr Richter, ich denke ich habe hier dann tatsächlich etwas falsch verstanden. Der Blower-Test bezieht sich auf Winddichtigkeit und nicht auf das Diffusionsverhalten der Wand. Während meiner Planung bin ich immer wieder mit Dampfsperren, die auch die Winddichtigkeit herstellen, konfrontiert worden und habe so wohl falsche Schlüsse gezogen. Aber gerade im Ständerbau wird häufig nicht mit Dampfbremsen, sondern Dampfsperren gearbeitet die leider dann auch dafür sorgen, dass sämtlich Luftfeuchtigkeit im Raum bleibt. Der Blower-Door-Test wurde bei uns tatsächlich nicht durchgeführt. Doch haben wir immer wieder einen Architekten zur Kontrolle der der einzelnen Bauabschnitte und Gewerke gehabt. Die Verarbeitung des Windpapiers war sehr sorgfältig. Woher es kommt dass die Luft (selbst Heizungsluft ) nicht so "verbraucht" wirkt kann ich wohl nicht genau beschreiben. Ich Erkläre es über den natürlichen Luftaustausch durch die Wand (ohne Zug ). Betrachten wir die Blockwand, so ist Holz im Gegensatz zu einer Styropor-Außenhaut eben nicht Luftdicht, anschließend die Isolation aus Hanf, bewirkt lediglich dass die Luft nicht Zirkulieren kann und in "kleinen Kammern" zur Ruhe gezwungen wird, hierdurch kann nur noch "Strahlungswärme" aber keine "Konvektionswärme" abgegeben werden. Mit dem Winddichtpapier, wird verhindert, dass es bei Sturm durch die Ritzen pfeift, aber auch hier handelt es sich eben nicht um einen "Luftdichten Kunststoff". Die Wand arbeitet somit wie eine "schwache" Be- und Entlüftungsanlage (Belüftungsanlage, Entlüftungsanlage) wobei die Wärme gespeichert bleibt.
    • Name:
    • dirk.keller@entory.com
  12. nee, nee

    Foto von Stefan Ibold

    Hallo Herr Keller,
    mal zur Aufklärung des Sachverhalts:
    Der Blower-Door-Test (BDT) dient der Feststellung der Luftdichtigkeit, nicht der Winddichtigkeit, das ist etwas anderes.
    Die Dampfsperren, die sind">1.500 m" können als luftdichte Schicht ausgebildet werden. Diese Aufgabe kann aber auch von einer Innenbekleidung übernommen werden.
    Dampfsperren sind eher selten im Holzständerbau. Dort werden Dampfbremsen " Wenn denn die Holzwand nicht wie beschreiben luftdicht ist, dann strömt die Luft hinein UND wieder hinaus, konvertiert also. Da wird in der Hanfdämmung nichts zur Ruhe gezwungen. Es sei denn, es gibt eben eine Luftdichte Schicht und ggfs. auf der Außenseite eine Windsperre.
    Strahlende Wärme haben Sie z.B. bei einem Kachelofen. Auf die Wände übertragen wird eine Massivwand, die mit Wärme aufgeladen ist, diese Wärme bei Abkühlung der Raumluft wieder an die Umgebung abgeben. Deshalb wird der Raum nach dem Lüften immer recht schnell warm  -  und es dauert länger einen solchen Raum auszukühlen.
    Konvektion erleben Sie dort intenssiv, wo Heizkörper unter Fenstern angeordnet sind. Da die Fenster einen schlechteren U-Wert als das Mauerwerk hat, kühlt dieser Bereich im Winter schneller aus. Damit nun vor den Fenstern niemand frösteln muss, nutzt man die aufsteigende Wärme um subjektiv eine wrme Wand vorzutäuschen. Die Luft steigt bis zur Decke auf und verteilt sich bis zur gegenüberliegenden Wand, fällt dort durch Abkühlung auf den Fußboden. Dort wird sie durch die aufsteigende Luft im Bereich der Fenster wieder "angesogen". Es entsteht eine Strömung (Konvektion), die ein gleichmäßiges Wohntemperaturklima schafft. Knn nun diese Strömung in die Konstruktion eindringen, dann wird die Konstruktion geschädigt.
    Die Speicherfähigkeit von Holz ist zwar besser als bei einer Mifa, aber Massivbauweise speichert bei einem dichten Stein halt mehr, wenn das auch andersherum wieder Nachteile hat.
    MfG
    Stefan Ibold
  13. hehe, Herr Ibold

    wenigstens bin ich nicht allein immer der, der auf das "kleiner"-Zeichen reinfällt. Das hat in Ihrer Antwort doch auch hinter "Dampfbremse" irgendwas verschluckt, gelle?
    ;-))
  14. gnaa

    Foto von Stefan Ibold

    dabei hatte ich das schon in "" gesetzt.
    nun denn: es muss heißen kleiner 1.500 m eingesetzt.
    Muss den Prof mal fragen, wie man das umgehen kann.
    • Name:
    • si
  15. Lesen, Stefan, lesen :-)

    Hat der Prof doch extra oben drüber geschrieben :-)
  16. Halt MB, das kann er nur lesen

    wenn er über die Funktion "Antwort geben" reingeht. Wenn er's so macht wie ich, nämlich alle Beiträge oder nur die letzten lesen und dann unten auf der Seite direkt die Benutzer-ID eingibt, dann landet er nämlich auf der Seite "neuen Beitrag einstellen" und da steht nix DAVON!
    Scrollen Sie etwa immer wieder ganz nach oben ;-)) ) Flatrate-Nutzer haben halt mehr Zeit (die unsereiner lieber in der Sonne verbringt, hehehe!)
    23 Grad, Sonne, und gleich ein guter Tropfen Norditalienischer Roter auf der Terrasse. Jetzt hält mich nichts mehr hier. Bis später!
  17. Nöö, nicht nach oben scrollen

    Aber wenn man als erster antwortet ... :-)

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