wir haben in diesem Jahr ein Reihenhaus gekauft.
Dieses Reihenhaus wurde in eine Baulücke in einer Altstadt hineingebaut. Das Haus neben uns ist ebenfalls neu gebaut, der Schallschutz beträgt hier laut Baubeschreibung 67 dbA.
Unser Problem besteht zum anderen Haus, einem alten Haus, welches sich in einem anderen Hof befindet. Während des Baus wurde festgestellt, dass mit dem Nachbarhaus eine gemeinsame alte Wand (Sandsteinwand) besteht. Diese Giebelwand ist im unteren Teil 60 cm stark und verjüngt sich nach oben, nach oben wurde die Lücke dann auf unserer Seite mit 12 cm Kalksandstein hochgemauert. Da unser Haus diese gemeinsame Wand trägt, konnten wir keine eigenständige Wand davor bauen, sondern unsere Decken wurden in dieser Sandsteinwand einbetoniert. Wir befragten einen Bauphysiker und einen Statiker, alle meinten, dass es mit dem Schall wohl keine Probleme geben dürfte. Schriftlich zugesichert und berechnet wurden uns für die oberen Stockwerke die gesetzlich vorgeschriebenen 57 dbA und für das untere Stockwerk 62 dbA.
Wir hören von dem Haus mit der Sandsteinwand nur selten etwas, haben die Nachbarn Besuch und drehen die Musik auf, so hören wir diese aber schon deutlich. Stimmen oder TV hören wir nicht. Im Gegensatz dazu hören uns aber die Nachbarn. Sie hören unsere Treppe deutlich und auch unseren kleinen Säugling, der schon ziemlich laut schreien kann.
Hier nun meine Fragen:
- Kann man bei zugesicherten 57 dbA laute Babyschreie hören?
- Hört man bei 57 dbA laute Musik des Nachbarn bei einer
- Muss man bei einer Treppe auch die zugesicherten 57 dbA (wir hören nämlich auch die Treppe des anderen Nachbarn, was uns aber nicht wirklich stört)
- Ist es in unserem Fall sinnvoll, die genauen Schalldämmwerte zu bestimmen?
- Sollte sich herausstellen, dass wir die 57 dbA nicht einhalten, hätten dann die Nachbarn (die glaube ich ganz nett sind), die Möglichkeit darauf zu bestehen, dass wir nachbessern, sowohl bei der Wand als auch bei der Treppe.
- Hat unser Bauträger die Pflicht, die 57 dbA einzuhalten, auch wenn dies bautechnisch nur schwer oder unverhältnismäßig teuer umzusetzen ist.
- Sowohl der Bauphysiker als auch der Statiker und allen anderen von mir Befragten sagten, dass es zur Schallminderung bei unserem Haus keine sinnvolle Möglichkeit gibt den Schallschutz zu verbessern.
Vielleicht wissen Sie einen Rat
- Zum Hintergrund interessiert mich: Wie kann man Schallwerte addieren? Hört man z.B. mit 65 dbA laute Musik und die Wand dämmt 57 dbA, hört man dann auf der anderen Seite 8 dbA (das könnte man ja nicht hören? Wieviel dbA hört man dann auf der anderen Seite.
MfG
Torema