40 m² Naturstein-Terrasse, Erfahrungen WeberMix 682
BAU-Forum: Balkon und Terrasse

40 m² Naturstein-Terrasse, Erfahrungen WeberMix 682

Moin zusammen, ich wollte Euch mal unser Terrassenprojekt 2016/17 vorstellen und ganz am Ende ein Fazit über die verschiedenen Baustoffe- bzw. das Herstellerverhalten bei berechtigten Reklamationen.

Im Sommer 2016 bezogen wir unser gebrauchtes Haus. Die Außenanlage war in einem sehr schlechten Zustand. Daher haben wir nicht lange gefackelt und nach ein paar Entwürfen stand fest, dass eine von Grund auf neue Natursteinterrasse mit Überdachung gebaut und die komplette Grünanlage für einen Mähroboter eingefriedet wird.

Unser lokaler Baustoffhändler hat uns (meist) gut bei der Wahl der Baustoffe beraten:

  • Untergrund 25 cm 0-32er Schotter (wir haben ca. 30 Tonnen verbraucht)
  • Darauf eine 12 m² große Fläche aus BiWood BPC Volldiele (auf ca. 100 Betonplatten).
  • Drumherum 35 mm starke Nandi Polygonalplatten, frisch in frisch in eine 60 mm dicke Schicht aus Trass-Drain-Mörtel.
  • Als Fugenmörtel wurde uns der Weber Mix 682 empfohlen. Dazu mehr am Ende.
  • Da beim Haus weder ein Spriztschutz gelegt noch die Bodenblatte isoliert wurde, haben wir dies im Baustellenbereich gleich mit erledigt.
  • Drumherum haben wir eine Natursteinmauer trocken gemauert, auf einem 40 cm tiefen Kiesfundament lagernd.
  • Überdacht wird das Ganze zu 50 % von einer Terrassenüberdachung eines lokalen Fachbetriebes.

Nun freuen wir uns über eine 40 m² große, teilüberdachte Terrasse. Als nächstes wollen wir die Wetterseiten mit Zip-Rollos schützen und einen Außenkaminofen realisieren ... zunächst kommt nach 1,5 Jahren aber erstmal eine neue Wohnküche mit Panoramakamin.

Die Abrissarbeiten der alten Terrasse inkl. Aushub für den Schotter und die Natursteinmauer zogen sich über 2 Wochen hin, bis alles weg war was weg musste. Nachdem die ca. 10 Tonnen Quarzit Bruchstein in unserer Einfahrt lagen, ging das Tetrisspiel los. Eine Trockenmauer ist ein großes Geduldsspiel. Gleichzeitig wurde der Unterbau Schicht für Schicht aufgetragen. 2 große Blockstufen aus demselben Naturstein wie die Polyonalplatten runden das Bild ab. Nach 1 Monat war der neue Sockel dann soweit fertig.

Drumherum haben wir einen Ring auf LED Bodenstrahlern installiert und dafür ein Erdkabel in den Sockel mit eingezogen. Die Bodenstrahler sind auch im 1,5 m Abstand im neuen Spritzschutz eingebettet

Das Erdkabel haben wir gleich mit runter zum Gartenhäuschen gebuddelt und dabei diese Grundstücksgrenze mit eingefriedet. Das Häuschen habe ich an einem Wochenende komplett verkabelt, Steckdosen, Licht, Deko, Außenbeleuchtung und Mähroboter.

Zurück zur Terrasse: Nun war es an der Zeit, die Fläche für das BPC zu bestimmen. Hierzu legten wir einen Ring der Polygonalplatten um einen Grundfläche, um die ideale Position zu bestimmen.

Danach mussten ca. 100 Betonplatten ausniveliert und die Untergrundkonstruktion fixiert werden.

Nun noch "schnell" 2 Fundamente für das Dach einkratzen (50er KG-Rohr, 80 cm tief mit 4x 2 m-Eisen verstärkt, dann betoniert.

Dann kamen die Terrassendachbauer und haben an 3 Tagen das Dach aufgebaut. Hier gab es leider mehrere Reklamationen. Nun ist aber alles in Ordnung.

Danach haben wir das BPC der Fa BiWood verlegt, was sehr komfortabel war. Leider wurden 5 Dielen mit Macken ausgeliefert. Dies wurde reklamiert und wir haben eine Kulanzgutschrift erhalten.

Im Anschluss haben wir ca. 2 Tage lang alle Polygonalplatten sortiert und vorgelegt. Dies ist bei der Größe der Platten (ca. 60 cm) zwingend erforderlich, da das Ergebnis ansonsten nicht zufrriedenstellend ist. Nachdem alle Platten an Ihrem Platz waren, mussten diese an mehreren Ecken markiert und fotografiert werden. Dann haben wir die Platten Reihe um Reihe (beginnend um das BPC) mit ca. 100 Sack Trass-Drainmörtel und 2 Sack Weber Xerm 854 Flex-Natursteinkleber frisch in frisch gelegt. Das Ergebnis sah ab da an überwältigend gut aus

Nun war es an der Zeit zu verfugen. Der Abschluss, könnte man meinen. Die Kirsche auf der Sahne, so sagt man.

Hierzu sind wir dem Vorschlag unseres Baustoffhändlers gefolgt und haben 10 Eimer Mix 682 der Fa Weber verarbeitet. Ein Eimer kostet übrigens ca. 67 €. Der Mörtel ist kein Mörtel im herkömmlichen Sinne. Es ist ein Quarzsand, der mittels einer beiliegenden Dose Harz eine feste Fuge bildet. Die Verarbeitung ist sehr einfach: Man schüttet alles in einen Bütt und verrührt es mind 5 Minuten klumpenfrei. Danach einfach den Bütt auf der Fläche auskippen und mit einem Schieber verteilen. Das Ergebnis sah sehr gut aus und nach ca. 2-4 Stunden ist das Material bereits dabei, fest zu werden.

Für uns optisch total gelungen. Noch ordentlich die Beete ausgekoffert, Randsteine betoniert, Unkrautvlies gelegt und 6 m³ Rindenmulch versenkt und voila ... :

Nachdem Terrasse und Garten nun fertig waren und beides diesen Sommer eifrig von uns genutzt wurde stellten wir fest, dass wir immer Sand mit ins Haus trugen. Zuerst haben wir uns nicht weiter Gedanken gemacht und die Terrasse einmal gekärchert und abgefegt ...

Besser wurde es allerdings nicht. Wir begannen, auf die Sandbildung zu achten und haben mal alles zusammengefegt. Wir kamen auf eine volle Schaufel! Nun beunruhigt, haben wir an verschiedenen Stellen Abriebstests gemacht. Und siehe da-X1234Xdas Material lässt sich mit der Schuhsohle abreiben. Nun haben wir den Baustoffhändler kontaktiert und eine Reklamation bei Weber eingeleitet. Nach viel Hin und Her wegen Terminen (mache Leute haben noch nicht mitgekriegt, dass man unverschämterweise auch selbst arbeiten muss), ist dann ein Außendienstmitarbeiter der Fa Weber aufgetaucht:

Dieser hat sich zunächst alles angehört und an dem Mörtel gerieben. Dann fing er an, "hohle Stellen" zu finden und meinte, dass unter der Aushöhlung Wasser steht und es daher nicht fest geworden ist ... was für ein hanebüchener Unsinn ... Ich habe ihm dann freundlich, aber bestimmt klargemacht, dass

  1. der Abrieb an der Oberflächeauftaucht
  2. unter den Platten eine 60 mm starke Schicht aus Drainagemörtel liegt und sich daher unter dem Mörtel kein Wasser sammeln KANN
  3. auch an "Nicht-hohlen"-Stellen der Abrieb genauso auftritt wie an dem von Ihm angeblich identifizierte hohle Stellen. Meine Frage, wie ein Sand-Harz-Haufen sich beim Verfugen mittels Schieber unten ausshöhlen könnte, konnte der Herr nicht beantworten.

Ansonsten hatte der Herr weder Lösungsansatz noch plausible Erklärungen. Ich bot ihm an, eine Probe zu entnehmen. An einem der Überdachungspfosten musste der Dachbauer nachträglich ran, sodass hier eh die Fuge beschädigt war. Der Weber-Mann meißelte bis auf den Drainagemörtel (also über die gesamte Tiefe der Fuge) und entnahm mehrere Stücke. Daraufhin verabschiedete man sich. Man werde sich melden ... das tat die Fa Weber auch. Schaut Euch das letzte Foto an.

Mich erreichte eine E-Mail vom Baustoffhändler mit der Stellungnahme der Fa Weber. In diesem Moment ist mir fast der A*** geplatzt.

"Bei der Inaugenscheinnahme konnte festgestellt werden, dass sich das Fugenmaterial mit dem Finger abreiben lässt. Eine minderfeste Oberfläche kann somit bestätigt werden. " Soweit, so gut ...

"Das Ergebnis der Laboruntersuchung ergab keine Abweichung der üblichen Qualität" Wie bitte? D.h., die Probe entsprach dem erwarteten Zustand? Das würde ja bedeuten, dass die minderfeste Oberfläche (s.o.) normal ist ...

"Das Absanden der Fuge kann folgende Gründe haben:

  • Nach der Verarbeitung hat es in den ersten 8-10 Stunden auf die Fläche geregnet, dadurch wurde das Bindemittel teilweise oberflächlich ausgespült. "

WTF? Regen unter einem 20 m²-Dach? In einer Woche ohne Regen? . Ganz zu schweigen, dass das "Bindemittel NICHT nur teilweise oberflächlich ausgespült" ist, sondern bröselig ist bis auf den Drain-Mörtel

... das Beste kommt zum Schluss ... "-Dem Fugenmörtel wurde während des Mischvorgangs Wasser hinzugegeben" Na sicher  -  Ich Kloppi versau mir den Feinschliff meiner Terrasse, weil ich spontan zu blöd bin, eine Gebrauchsanweisung von ganz genau 2 (Zwei!) Komponenten zu verstehen und sicherhaltshalber mal nen Eimer Wasser dazu kippe. Macht total Sinn- deswegen ist der Rest der Terrasse ja auch total vergurkt, weil 2 linke Hände

einen hat Weber noch: "- der Füllstoff wurde nicht suffizient mit dem Bindemittel vermischt". Logisch ... Eimer rein, Dose drauf, 2x Rühren reicht und dann mit dicken Klumpen auf die 25 T€- Terrasse ... sieht man ja später nicht ...

Könnt mich schon wieder aufregen ...

"Aus den oben genannten Gründen können wir diese Reklamation nicht annehmen. " Lächerlich

das Beste ist die Empfehlung zum Abschied: "Eine nachträgliche Verfestigung der Fugenfläche ist nicht zielführend ... der Pflasterfugenmörtel sollte komplett entfernt und die Terrassenfläche neu verfugt werden ... "

Liebe Leiter der technischen Beratung Nord und Mitte. Ich hätte es nicht besser formulieren können. Ihr solltet Euren Schrott aus meiner Terrasse kratzen und ein Produkt der Konkurrenz verlegen. Für Terminabsprachen stehe ich jederzeit zur Verfügung.

So Ihr Lieben. An dieser Stelle möchte ich Euch ganz dringend ans Herz legen: Vergesst den tollen Fugenmörtel 682 von Weber. Sieht toll zu verarbeiten aus, ist aber der letzt Müll. Wenn Ihr nicht auf einer Sandbank leben wollt und Euch Euer Terrassenprojekt auch nur halb soviel am Herzen liegt wie uns, dann geht entweder zur Konkurrenz oder verwendet ganz klassischen Fugenmörtel.

Bei Reklamationen ist die Firma sich auch nicht zu schade, die dümmsten und fadenscheinigsten Argumente aus der untersten Schublade zu kramen ... aber da sind sie bei uns an der falschen Adresse. Nachdem wir den Herren mehrfach nach dem Schrieb durchs Telefon gesprungen sind, kommt der kompetente Herr demnächst nochmal "kulanter Weise" für eine 2. Probe vorbei. Letzten Endes schauen wir uns das aber nicht mehr lange an-X1234Xentweder die schicken jemanden vorbei, der den Kram neu macht oder wir zerren Weber mittels eternem Gutachten vor Gericht. Und Euch reinen Wein einschenken über deren Kompetenz und Methoden machen wir natürlich gerne umsonst ...

Wir halten Euch auf dem Laufenden

Anhang:

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Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Rakäthe
  1. schöner "Aufsatz"

    Foto von Josef Schrage

    Benotung: 3-

    Und was mache ich nun mit Ihrem (ziemlich subjektiv eingefärbten) "reinen Wein"

    Saufen?

  2. Franzosen ...

    Foto von wiki

    Na ja. Reiner Wein wird nicht mehr draus.

    Diese sch ... s Antwort ist anscheinend stellvertretend für französische Konzerne (Weber= Saint Gobain, ISOVER und Rigips ...).

    Und: JA! das Zeugs gibt es ab jetzt FREI im Baumarkt Ihrer Wahl ... (Zumindest in südlichen Gefilden)


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