Keramikplatten auf Balkon knirschend/wippend verlegt  -  ist das korrekt?
BAU-Forum: Balkon und Terrasse

Keramikplatten auf Balkon knirschend/wippend verlegt  -  ist das korrekt?

Hallo zusammen,

wir beziehen gerade einen Neubau und der Balkonbelag kommt mir sehr suspekt vor.

Aufbau (von unten nach oben):

  • Betonplatte (darunter befindet sich die Tiefgarage)
  • Federnde Matten mit silbergrauer Oberfläche (nehme an, dass die zum Abdichten dienen). In der Betonplatte befinden sich mehrere Abflüsse, die silbergrauen Matten wurden so gelegt, dass sie ein Gefälle bilden, welches das Wasser zu diesen Abflüssen hin ableitet.
  • Eine Art grobe Textilplane (schwer zu beschreiben, dient vermutlich die darunterliegende Schicht vor dem Split zu schützen).
  • Ein paar cm Split (unverdichtet), ziemlich grob, Stücke bis ca. 10 mm Durchmesser
  • darauf Stoß an Stoß verlegte Keramikplatten (KeraCeram der Firma Osmose). Die Platten sind ohne Fugenkreuz bzw. sonstige Abstandshalter/Verlegehilfen einfach auf den Kies gelegt.
  • Eingefasst sind die Platten von einer Aluschiene, die am Rand des Balkons lang geht. Das Splittbett ist jedoch nicht fest eingefasst, sondern verjüngt sich einfach zum Rand des Balkons hin, dessen Oberfläche dort immer weiter ansteigt.

Beim Betreten des Balkon war der erste Eindruck katastrophal. Die Platten knirschen, manche wippen deutlich, wenn man auf den Rand tritt (Format 40 x 60 cm, jedoch an einigen Stellen auch kleinere, zurechtgeschnittene Platten, Stärke ca. 3 cm).

Aussage Bauträger: Die Bettung setzt sich mit der Zeit (ein paar Monate), dann bewegen sich die Platten nicht mehr.

Das glaube ich nicht. Zunächst erscheint mir der Splitt schlicht zu grob, als dass die Platten irgendwann ein stabiles Bett darin finden könnten. Und selbst wenn, dann werden diese nie und nimmer eine einheitliche Oberfläche bilden. Außerdem frage ich mich, wie lange die Kanten der Platten das dauernde "Gekirsche" überleben.

Im Netz bin ich darauf gestoßen, dass eine viel stabilere und für unsere Situation geeignetere Methode das Aufständern mittels "Mörtelsäckchen" wäre.

Kann mir hier vielleicht jemand einen Tipp/Rat geben? Oder sind meine Bedenken am Ende gar unbegründet?

Herzlichen Dank!

  • Name:
  • GWeber
  1. dont panic

    Foto von wiki

    'Haben Sie sich schon mal die Mühe gemacht, in die Verlegeanleitung des Produktes zu schauen?

    Die Verlegung im Splittbett ist zulässig, aber ohne Fugenkreuze geht gar nicht, denn dann platzen die Ecken und Kanten aus. Das wäre tatsächlich ein Verlegefehler (Mangel).

  2. Drei Fragen

    Foto von wiki

    • Federnde Matten mit silbergrauer Oberfläche

    Was genau sind das für Matten? Kann es sein, dass dies Drainagematten sind welche entweder Noppen oder Stäbchenlagen aus Kunststoff an der Unterseite aufweisen?

    • Eine Art grobe Textilplane

    Was genau für eine "Plane"? Dies dürfte ein Geokunststoff sein der zur Trennung von Drainage und Splitt dient.

  3. diesmal mit Bildern

    Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe jetzt noch ein paar  -  hoffentlich aussagekräftige  -  Bilder angehängt.

    Dass die Platten auf grundsätzlich Splitt verlegt werden können, war mir schon bewusst. Ich frage mich dennoch, ob das in diesem Fall gut/fachgerecht umgesetzt wurde.

    • Ist der verwendete Splitt nicht zu grobkörnig, als dass die Platten darin irgendwann ein festes Bett finden könnten? Im Netz bin ich für ähnliche Platten auf Vorgaben von 1/3 mm bzw. 0/5 mm gestoßen. In dem Splittbett auf unseren Balkon gibt es aber sogar Steinchen, die größer als 10 mm sind.
    • Selbst wenn das Splittbett so in Ordnung ist, wird sich die Bettung nicht früher oder später an den Rändern auflösen? Unter der Aluschiene, die die Platten einfasst, kann der Splitt ja einfach drunter durch und dann über den Rand des Balkons rieseln (wird ein Spaß, wenn da unten grade ein Auto langfährt).
    • Last but not least: An einer Seite wurde auch jenseits der Aluschiene eine Reihe Platten verlegt. Da kommt später eine Treppe zum Garten hin, also wird da nahezu täglich Betrieb sein. Wird die Platte da nicht anfangen zu wandern?

    Zu Ihren Fragen:

    • Leider sind die Matten unter dem Splittbett nicht mehr zugänglich. Habe auch kein Muster hier.
    • Die Plane darüber schaut dagegen ein einer Stelle am Rand des Balkon hervor (siehe Bild).

    Diese beiden Elemente habe ich aber nur aufgeführt, um ein möglichst vollständiges Bilder der Situation zu vermitteln. Sorgen macht mir momentan erstmal nur, dass die Platten auf unserem Balkon knirschen und wippen.

    Anhang:

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    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
    • Name:
    • GWeber
  4. Machen Sie folgendes

    Lassen Sie Ihre bedenken in die Mängelliste des Abnahmeprotokolls einpflegen und schauen Sie die nächsten 2 Jahre drauf, ob sich Schäden ausbilden, dann muss der Bauträger nacharbeiten. Wir können anhand von ein paar Fotos nicht die Abnahmebegleitung ersetzen. Für mich wäre spannend mal ein Schwellenanschluss zu sehen und den Balkonrand von außen.
  5. weitere Bilder

    Anbei Bilder von der Seite sowie vom Übergang Wohnzimmer zu Balkon.

    Ich bedanke mich für alle Hinweise. Aber erstmal ein paar Jahre ins Land ziehen zu lassen, wenn ich mit Ist-Zustand bereits ein schlechtes Bauchgefühl habe, erscheint mir nicht sinnvoll.

    Ich komme weohl nicht darum herum, einen Sachverständigen zu beauftragen.

    Anhang:

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    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  6. Schwelle sieht gut aus

    Foto von wiki

    aber warum liegen die Platten höher als das Randprofil? Das ist sicher so nicht richtig.
  7. Problem wohl gefunden

    Hallo zusammen,

    nochmals herzlichen Dank für die Beiträge.

    Gestern hat sich ein unabhängiger Dackdecker die Sache angesehen. Das Hauptproblem ist wohl, dass die Unterbau des Balkons schlicht zu hoch liegt. An einer Seite sind es kaum 40 mm Höhenunterschied zum Bodenniveau im Innenraum. Schon die Platten haben eine Stärke von 20 mm. Da bekommt man einfach nicht genug Splittbettung drunter, um die Platten ordentlich zu verlegen (ganz davon abgesehen, dass keine Fugenkreuze benutzt wurden und die Platten auch nicht mit einem Gummihammer "ins Wasser" geklopft wurden).

    Vielleicht ist mit Stelzlagern etwas zu retten. Die müssten dann aber superflach sein.

    • Name:
    • GWeber

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