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Außen- oder Innendämmung (Außendämmung, Innendämmung) bei Fertighaus nachrüsten
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Außen- oder Innendämmung (Außendämmung, Innendämmung) bei Fertighaus nachrüsten

Hallo,

meine Frau und ich wollen uns ein Haus kaufen und haben nun endlich ein passendes Objekt gefunden. Dabei handelt es sich um ein Fertighaus aus DDR-Zeiten (Baujahr 1989 ). Heißt ca. 15 cm dicke Wände mit hinterlüfteter Fassade, Asbestzementplatten und ca. 9 cm dicker Dämmschicht. Das Haus steht auf einem Massiv gebauten Keller welcher ca. 1,50 m aus dem Boden heraussteht.

Das Objekt befindet sich in einem relativ gutem Zustand und ist definitiv trocken und ohne Beschädigungen.

Wir führen nun jedoch seit einiger Zeit eine umfangreiche Diskussion über die Instandsetzungsschritte am Objekt und haben dazu zum einen im Bekannten- und Verwandtekreis (erfahrene Eigenheimbesitzer, Bauningenieure, Handwerker) herumgefragt und bei diversen Bauingenieuren / Ingenieur-Büros angefragt, welche sich auf die Sanierung solcher Objekte spezialisiert haben.

Es geht uns prinzipiell um die Fragen: Innen oder Außendämmung nachrüsten.

Uns ist bewusst, dass das Asbest früher oder später raus muss und wir wissen das dies bald an steht, daher ist die Argumentation jetzt eine Außendämmung "über" zu hängen schwierig. Dies wäre aufwändig und relativ teuer. Bei der "großen" Sanierung zur Asbestentfernung müsste dann eh alles abgerissen werden.

Daher dachten wir: dämmen wir innen ca. 5-10 cm nach und nehmen den Raumverlust in Kauf. Dabei wurde uns aber abgeraten da sich der Taupunkt verschiebt und wir somit riskieren Feuchtigkeit in den Dämmmaterialien zu sammeln. Wiederum sagen uns andere Quellen, dass die Hinterlüftung das Verschieben des Taupunktes unerheblich macht.

Da meine Frau und ich beide keine Ahnung haben, fühlen wir uns etwas hin und her gerissen.

Bei einer Innendämmung kämen wir wohl mit ca. 3.000 € hin und könnten (danke Hilfe) das ganze selbst machen. Eine vollständige Außendämmung (inkl. Asbestbereinigung und KfW-Förderhausparameter) würden wohl ca. 25.000-30.000 € Kosten. Auch die Außenfassade Marke Eigenbau wäre im Bereich bis 5.000 € drin (bei Selbstausführung). Hierbei aber der Punkt, dass diese dann spätestens mit Asbestbereinigung weggerissen werden muss.

Daher unsere Frage:

Was macht am meisten Sinn auch vom Kosten/Nutzen Faktor her gesehen? Durch den Hauskauf an sich ist unsere Kasse etwas Klamm.

In wie Weit ist der Taupunkt bei hinterlüfteten Fassaden zu beachten?

Uns ist bewusst, dass die Fenster, Dach und Haustür ebenfalls Faktoren darstellen. Diese sind aber aktuell recht unerheblich, da einige Fenster sowieso erneuert werden müssen. Dafür haben wir aber einen Bekannten (Fensterbauer) der uns das zum Freundschaftspreis macht. solange die andere Frage nicht endgültig geklärt ist ;).

Vielen Dank schon einmal für die eventuellen Antworten!

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Saathoff

PS: zu den Links:

1: Allgemeine Erläuterung zur Fertighaussanierung von DDR-Fertighäusern (Wandaufbau Seite 3 wie bei dem hier dargestellten Typ) 2: Das selbe Haus / Haustyp wie wir ihn kaufen möchten als komplettes Sanierungsobjekt, mit entsprechenden vorher/nachher Betrachtungen

  • Name:
  • Stefan
  1. Haus kaufen

    Auch wenn ich von den anderen Kloppe bekomme: Meine Meinung: Die sinnvollste Sanierungsvariante wäre: Haus bis auf OK Kellerdecke abtragen und ein neues Haus in Holzständerbauweise, ordentlich geplant, aufsetzen.

    Den notwendigen Teilabriss in den Kaufverhandlungen zur Sprache und Preis drücken.

    Ihre Vorstellung mit zusätzlicher Innendämmung für 3.000,- € ist völlig daneben. Das funzt nicht, da kann man nicht einfach eine Innendämmung reinpappen. Wenn man von Innen sanieren wollte, bedeutet das: Innere Wandbeplankung weg, entsorgen Dämmung aus Gefachen räumen, entsorgen Holzständer aufdoppeln, neue Dämmung rein, (so ca. ab 24 cm Dicke geht es erst los) Neue aussteifende Beplankung wieder rein (OSBAbk.-Platten, ggf. gleich als Luftdichtschicht). Installationsebene einbauen (ca. 6 cm, kann man auch noch dämmen). Elektroinstallationen und Heizungsleitungen neu, neue Innenbeplankung

    Und das ist noch nicht alles, was man zur Sanierung machen muss. Aus Ihren 3.000,- werden so mal eben 50.000,- + X Daher bis auf Kellerdecke abreißen und neues Häuschen drauf, oder den Bau günstig kaufen und die nächsten 20 Jahre bewohnen ohne viel zu sanieren (besser nicht sanieren als falsch). Gruß

  2. Vielen Dank für die Antwort. Das ist ...

    Erst einmal Vielen Dank für die Antwort.

    Das ist ja nun erstmal ein Schlag ins Gesicht aber gut. Wir haben diesen Hinweis zur Innendämmung von einem bekannten. er meinte halt, man könne einfach ein paar Holzständer anbringen, etwas Dämmung rein und mit regipsplatten drüber. Das würde erstmal helfen.

    Das Problem ist ja, dass der Kaufpreis sich nicht so weit drücken lässt, das sich das ganze lohnt. Der Keller ist zwar gut aber auch nicht so viel Wert und wir haben halt auch nicht die finanziellen Mittel für einen Neubau. Dann sollten wir uns lieber direkt ein Massivhaus irgendwo hinstellen und uns daran erfreuen, als das aktuelle überhaupt zu verwenden.

    Gäbe es denn eine effektive Variante das ganze etwas besser gedämmt zu bekommen ohne es ganz abzureißen?

    • Name:
    • Stefan
  3. Nun ja

    Wie gesagt, an den Außenwänden würde ich dann lieber gar nichts machen, wenn ich es nicht richtig machen kann. Also so belassen. Bei der Dachdämmung wird es ähnlich aufwendig, wie bei der Außenwand.

    Da bliebe noch Fenstertausch und Kellerdeckendämmung als relativ einfache Maßnahmen übrig.

    Beim Fertighauskauf muss man halt wissen, dass man an den Wänden nahezu kaum etwas sanieren kann, außer man legt nahezu alles bis aufs Holzgerippe frei und baut die einzelnen Schichten neu auf. Und man muss wissen, dass Fertighäuser vor dem Jahr 2000  -  die damals als "superwärmegedämmt" galten  -  im Wärmeschutz nach heutigen Maßstäben eben nur noch unterdurchschnittlich sind.

    Aufpassen müssen Sie auf mögliche Ausgasungen von Zersetzungsprodukten der Holzschutzmittel (Chloranisole) der Spanplatten. Die westlichen Fertighäuser haben da so ab 30 Jahren Alter Probleme damit, es riecht dann so mottenkugelmäßig. Ob damit in einem Ostfertighaus Baujahr. 1989 auch zu rechnen ist, sollten Sie prüfen lassen (ggb. baubiologische Messungen durchführen lassen).

    Nichtsdestotrotz kann man auch solche Häuser kaufen, wenn man sich als Käufer bewusst ist, dass die Lebenserwartung dieser Häuser ohnehin nur auf 40-60 Jahre angelegt war. Dann könnten Sie dort vielleicht gemütlich 20-30 Jahre wohnen, in dem Bewusstsein, dann ggf. ein anderes Haus zu kaufen. Diese Denkweise muss man halt dem Verkäufer in Bezug auf den Kaufpreis beibringen, der ja meistens eine überzogene Vorstellung hat und den Wertverlust eines Fertighauses alter Produktion nicht richtig einzuschätzen weiß.

  4. Ich bin entzückt! ...

    Ich bin entzückt!

    Zitate:

    • Holzständerbauweise, ordentlich geplant
    • so ca. ab 24 cm Dicke geht es erst los
    • Installationsebene einbauen (ca. 6 cm, kann man auch noch dämmen

    das ich das noch erleben darf ... :-))

    Schulterkopfen gibt es für sowas.. :-))

  5. und beachten

    dass Dübeln oder Schrauben von Dämmung oder anderen Bauteilen auf die AZ-Platten nach TRGS 519 verboten ist.
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