Blower-Door-Test für Poroton Haus
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Blower-Door-Test für Poroton Haus

Hallo liebe Forenteilnehmer,
mein Neubau besteht aus Porotonwänden und einem augebauten Spitzbogen.
Im Spitzbogen gibt es ein paar Ecken um die die Folie geführt bzw. geklebt werden muss. Außerdem wurden bei unseren Fenstern "Nogo 3D  -  Leisten" verwendet, um den Anschluss zum Putz herzustellen.
Im Grunde sieht alles mit den Abklebungen und Anschlüssen ganz gut aus. Allerdings rät uns nun unsere Berater vom VPB doch besser einen Blower-Door-Test durchzuführen (sichere Seite).
So ein Test würde auch nicht sichtbare oder sonstige Fehlstellen aufzeigen. Der Test inkl. Thermografie-Messung soll fast 1500,- € kosten.
Nun ist meine große Frage: Ist das tatsächlich notwendig?
Die Kosten sind ja doch nicht ganz zu verachten.
Laut Aussage auch unseres Beraters ist der Trockenbauer wohl ein "sehr Guter".
Muss mich bis morgen Abend entscheiden. Leider bin ich angesichts der ganzen Fülle an Informationen (Foren, etc.) immer noch recht ratlos.
Vielleicht können Sie mir ja einen Hinweis geben ...
Danke,
Martin
  1. sinnvoll ist ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    so ein Test allemal.
    Die thermographi macht aber besonders im Winter Sinn. Bei Ihnen würde vielleicht auch eine Rauchgasbombe reichen.
    Weitere Infos im Link
    Grüße
    Stefan Ibold
  2. Thermografie weglassen

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Leckagen an der luftdichten Hülle finden Fachleute mit dem Blower-Door-Test (BDT) allein. Zusätzliche Thermografie nur zur Lecksuche ist doppelt gemoppelt. Wahrscheinlich relativieren sich die Kosten so auf ca. 500 €.
  3. Test notwendig?

    Meinen Sie, dass der Blower-Door Test in unserem Fall notwendig bzw. empfehlenswert wäre?
    Laut Bauherrenberater macht unser Berliner Lokalbüro keinen Blower-Door-Test ohne Thermografie Analyse. Man könnte ja sonst nicht erkennen, wo den die Probleme liegen.
    Natürlich könnte ich mir eine andere Firma suchen, die das ganze auch ohne Thermografie durchführt.
    Kann ich also davon ausgehen, einen Test für etwa 500,-EUR zu bekommen, bei dem ich am Ende auch sehe wo die Probleme liegen?
    ciao Martin
    • Name:
    • martinli@cs.tu-berlin.de
  4. Interessenskonflikt?

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Ihr Berliner VPB-Mann bietet selbst Leckageortung an. Kein Wunder, dass er sein volles Programm empfiehlt, von dem er überzeugt ist.
    Der "nackte" Blower-Door-Test (BDT) zeigt zunächst nur, ob das Gebäude dicht ist, aber nicht die undichten Stellen. Die Thermografie kann den Blower-Door-Test (BDT) gut ergänzen. Die Kombination ist ein elegantes Verfahren. Leckagen sind einfach an der Abkühlung durch einströmende Luft zu erkennen. Ähnliches leisten aber Messgeräte, mit denen Strömungsgeschwindigkeiten gemessen werden können, und der Einsatz von Nebel. Man muss selbst suchen, das verteuert den Blower-Door-Test (BDT) natürlich etwas. Es ist aber immer noch wesentlich günstiger als die Thermografie. Thermografie leistet weit mehr als die Feststellung von Leckagen, z.B. die Lokalisierung von Heizungsrohren und das Erkennen von Wärmebrücken, auch quantitativ. Mit der Thermografie schießen Sie m.E. mit Kanonen auf Spatzen, wenn es nur um die Luftdichtigkeit geht.
    Meine Meinung zum Blower-Door-Test (BDT) ist zwiespältig: es ist ein durch einen Rechenbonus beim EnEVAbk.-Nachweis gepushtes Verfahren, nach dem bis vor wenigen Jahren noch kein Hahn gekräht hat und mit dem der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen FLiB seinen Mitgliedern ein neues Arbeitsfeld erschlossen hat, auch Ihrem VPB-Mann. O-Ton FLiB: "wer den Klimaschutz ernst nimmt, wird sich diesen Kontrollen nicht entziehen". Das Thema hat zwar rein gar nichts mit Klimaschutz zu tun, aber Klimaschutz hört sich gut an.
    Waren ordentliche, für luftdichtes Bauen sensibilisierte Handwerker am Bau, wurden anfällige Details in der Planung vermieden und hat die Bauleitung aufgepasst, ist das Haus dicht. Bestimmt kommen noch Meinungen im Forum, die mir in diesem Punkt widersprechen.
  5. nein bruno

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    hier kommt kein Widerspruch.
    Allerdings ist es mit der Sensibilität der Handwerker in Sachen Luftdichtigkeit nicht soweit hin. Von daher ist ein Blower-Door-Test schon eine gute Sache.
    Ich stehe aber auf dem Standpunkt, dass es dabei weniger um irgendeine (u.U. Marginale) Energie"Verschwendung" gehen sollte, sondern dass es m.E. wichtiger ist, die Konstruktionen vor dem Einströmen von Feuchtigkeit (feucht-warmer Luft) zu schützen.
    Dieses insbesondere deshalb, weil zunehmend Dachgeschosse ausgebaut werden und weil sich der Holzrahmenbau in D weiter verbreitet. Beides sind nun mal schadenträchtige Konstruktionen.
    Ein Klimaschutz kann hier wiederum nur durch eine sionnvolle Verdickung der Dämmungen vorgenommen werden. Dadurch hat man aber kaum Alternativen, evtl. eingebastelte Schadenstellen wiesder in den Griff, sprich einer gewissen "Selbstheilung" zuzuführen.
    Die Thermografie lohnt in erster Linie im Winter. Der Nebel ist hier genauso gut und gründlich.
    Grüße
    Stefan Ibold
  6. Das

    hängt in gewisseer Weise auch vom Bauzustand ab. Wenn in DGAbk. z.B. alle GK-Platten montiert sind und die Dampfbremse/sperre dahinter bildet die luftdichte Ebene, dann sehe ich nichts mehr davon.
    Dann kann man EVTL. mit einer Thermografie dahinter schauen.
    ABER: dazu muss man ein delta-T von 10 K haben, also Bude aufheizen und Nachts (nackt) messen, dann kann ich bei Unterdruck evtl. einströmende Luft sichtbar machen.
    Bild 1 Ruhezustand  -  Bild 2 während der Messung, dann wieder auschalten usw. usf.
    DANN REICHEN 1500 NICHT!
    Nebel nutzt auch nur bedingt, weil faserige Baustoffe diffuse Strömungen verursachen, bedeutet der Nebel kommt sonst wo raus.
    BDT allein reicht i. allg. aus  -  wenn den tatsächlich eklatante Fehler zu lokalisieren sind, dann kann man weiter investieren und mehr machen.
    Gruß Jörn
  7. wenn es sein muss ...

    widersprech ich halt :-)
    "anfällige Details in der Planung ... " ach ja, z.B. Fenster mit innenseitiger APU-Zauberdichtleiste,
    z.B. Steckdosen in leichthochlochziegeln, z.B. Anschlüsse dachsperrbahn an Mauerwerk ...
    mir würden noch viele anfällige Details einfallen, die in der Planung vermieden werden
    sollten ;-)
    eine Bauleitung, die aufpasst und dadurch leckagen verhindert? hört sich ja gut an.
    hast du noch Kapazitäten frei? machst du dann die Bauleitung? selbstverständlich mit verantwortlicher Abnahme und hoffentlich mit Haftung  -  ohne Kontrolle!
    ich finde das ziemlich locker dahingesagt: ein paar Bedingungen erfüllen, dann ist der BDT
    verzichtbar  -  so liest es sich für den Laien.
    sicherer ist Durchführung des BDT  -  alles weitere (Nebel, thermo) entscheidet sich dann.
  8. ups ..

    thematische Überschneidung (teilweise zumindest)  -  war ungewollt :-)
  9. Verstanden ...

    Es ist offenbar kein leichtes Thema. Aus den bisherigen Antworten verstehe ich folgendes:
    • BDT ist im Grunde sinnvoll auch bei Massivbauweise (mit ausgebautem Dach)
    • Thermografie kann man insbesondere zu dieser Jahreszeit und ohne Heizung vergessen
    • Thermografie scheint bei den 1500 € der größte Batzen zu sein => Stimmt das?
    • Nicht nur das Dach als auch die Fensteranschlüsse sollen dabei überprüft werden
    • Nebel oder Strömungsmessungen könne die Fehlstellen aufzeigen

    Mir geht es hauptsächlich um die Vermeidung eventueller Schäden durch Wärmebrücken  -  wird einem heutzutage im Fernsehen ja immer wieder so schön bildhaft dargestellt  -  + Vermeidung von Schimmelbildung etc.
    Ist den die Gefahr bei ordentlicher Ausführung (momentan kann man noch alles sehen, es ist kein Gipskarton aufgebracht) wirklich so groß oder wird das ganze doch zu sehr hochgespielt?
    Wie gesagt die Arbeit des Trockenbauers gilt als sehr ordentlich und was man sehen kann macht einen vernünftigen Eindruck.
    Was kostet den ein BDT mit Nebel etc. ohne Thermografie?
    Danke ...
    Martin

    • Name:
    • Martin Linke
  10. hier mal lesen

    Foto von Stefan Ibold

    hier mal lesen
  11. Unser Blower-Door-Test

    Foto von Stephan Langbein

    kostete 350 € siehe

    und er hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn die leckagen wurden dann anschließend beseitigt.

  12. Wenn

    noch kein GK montiert, dann reicht nen einfacher BDT, auch ohne Nebel.
    Gruß Jörn
  13. Erst mal viellen Dank für die schnellen und ...

    Erst mal viellen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.
    Leider muss ich die Sache bis heute Abend entscheiden.
    Denke aber die Sache mit der Thermografie hat sich damit erledigt. Mit bis zu 600,-EUR für den Test wäre ich durchaus einverstanden.
    Kann jemand eine Empfehlung für eine Firma im Raum Berlin abgeben? Werde mich ansonsten mal duch die einschlägigen Webseiten hangeln.
    Die Frage die noch offen ist:
    Wenn Sie sagen "wenn kein GK montiert reicht BDT ohne Nebel" wie finde ich dann die defekten Stellen?
    Herr Langbein,
    wie haben Sie den die Leckagen bei Ihrem Test gefunden? Versteht sich der Preis mit Nebel und/oder Strömungsmessung?
    MfG
    Martin
    • Name:
    • Martin Linke
  14. VPB Berater

    Habe gerade noch mal mit dem Berater vom VPB gesprochen.
    Er meint das Geld für einen BDT ohne Wärmebildanalyse kann ich mir sparen. Man kann wohl per Strömungsmessung etc. die Fehlstellen unter Umständen nicht genau lokalisieren.
    Insbesondere kann man damit wohl nicht gut sehen ob es sich um ein großes oder kleines Leck handelt. Gerade die großen Lecks verursachen sehr langsame Luftströme, die per Strömungsmessung eventuell gar nicht gefunden werden.
    Der Typ kann einen schon ganz schön verwirren. Die gsnze Argumentation von Ihm leuchtet mir ja auch so halbwegs ein aber bei dem Preis ...
    Bye
    Martin
    • Name:
    • Martin Linke
  15. Also

    wenn  -  ich befinde mich jetzt im Dachbereich  -  der GK noch nicht montiert ist, dann braucht es wirklich keine Thermografie um Leckagen zu finden und Nebel auch nicht.
    Wenn man einen BDT mit Thermografie machen würde und mal platt gesagt links strömt Luft ein (Unterdruck), aber NICHT durch die Dampfbremse/-sperre, sondern erst ganz rechts kommt es rein, dann kühlt der Luftstrom die Dampfbremse/sperre evtl. rückseitig, was ich per Thermografie sehe.
    Das bedeutet NICHT da ist eine riesige LECKAGE, sondern nur ganz recht ist nen kleines Löchlein, aber in der Thermografie sieht es nach sonst was aus.
    Also Achtung es kommt drauf an was man draus macht  -  gelle
  16. Thermografie sinnlos (Blower-Door-Test (BDT))

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Was soll denn mit der Thermographie gezeigt werden? Um mit Thermographie etwas zu sehen, müssen Temperaturdifferenzen vorhanden sein. Wo sollen die denn in einem ungeheiztem Haus herkommen?

    Notwendig ist der Blower-Door-Test (BDT) auf jeden Fall, weil man nicht jede Fehlstelle auch bei sorgfältigster Arbeit verhindern kann. Mit der Energiebegründung habe ich wenig am Hut, denn ob man mehr lüftet oder Leckageluft hat, bleibt sich gleich. Dagegen führt Kondenswasser in der Konstruktion zu Schaden (Schimmel usw.), weil Tauwasser in der Konstruktion nicht wie an der betauten Autoscheibe abgewischt werden kann.

    Dagegen ist es sehr wesentlich, dass die Verkleidung (z.B. GKB) noch nicht angebracht ist. Selbst wenn jemand die Folie angepickt hat, ist das zu sehen. Fehlstellen sind hauptsächlich an Anschlüssen, Ecken usw. und da ist es am Einfachsten und Sichersten an allen möglichen Fehlstellen mit der Hand langzufahren. Dabei wird das Gebäude unter einen Unterdruck von 50 Pa (entspricht etwa Windstärke 5) oder höher gesetzt und dann ist der Luftzug sehr gut zu spüren.

    Hand hört sich zwar unprofessionell an, aber ein Strömungsmesser kann nicht zwischen Bewegung des Strömungsmessers selbst und tatsächlicher Strömung unterscheiden, aber der Mensch weiß, ob die Strömung durch seine Handbewegung oder eine Luftströmung entsteht. Und dazu gehört keine Erfahrung. Bauherren, denen ich das gezeigt habe, haben sogar auch ganz schnell feinste Spalte gefunden, die noch nicht mal zu sehen waren.

    Nebel braucht man mehr oder weniger nur als Zeiger oder wenn alles schon verkleidet ist und/oder man an die undichten Stellen nicht herankommt. z.B. bei einem fertigen Gebäude zieht es aus dem Spültaster eines WC-Vorwandelements. Wo ist die undichte Stelle? Also Überdruck und Nebel auf den Taster  -  und siehe da im Dach kommt an vielen Stellen Nebel raus.

    Thermographie ist sinnvoll, wenn alles verkleidet ist und dann doch noch Leckstellen gefunden werden sollen  -  im Winter. Durch eine Leckstelle strömt dann bei Unterdruck kalte Luft und kühlt alle Stellen ab, die von der kalten Luft getroffen werden. Ministellen, die man vorher unter optimalen Bedingungen nicht gefunden hat, findet man aber auch dann nicht.

    Nochmal zum Nebel: Wenn man eine Strömung gefunden hat, eignet sich Nebel sehr gut um die Strömung zu zeigen, aber da der Bauherr die Strömung selbst fühlen kann, muss man ihm das nicht mit Nebel demonstrieren, meine Nebelampullen sind jedenfalls alle noch unbenutzt. Dagegen ist der Nebelgenerator bei verkleideten Luftdichtheitsebenen schon oft benutzt worden. Und da muss man sich Gedanken machen wie der Nebel sinnvoll einzusetzen ist. Der Nebel wird mit der Strömung mitgenommen. Also möchte die Austrittstelle des Nebels schon sichtbar oder zugänglich sein. Erzeugt man im Haus Überdruck muss innen genebelt werden und außen nachgeschaut werden, wo der Nebel rauskommt  -  bei Dämmung dauert das eine Weile und ist dann sehr diffus  -  also Dämmung wegräumen. Aber evtl. kann man bei Unterdruck innen außen (z.B. im Dachraum) nebeln und sehen, wo er innen auftaucht.

  17. natürlich ist thermographie gut!

    einziges probates mittel um, wenn überhaupt, Konvektionsfallen aufzuspüren.
    ob die vorhanden sind, kann man anhand e. BDT erahnen ;-)
  18. Aber nur ...

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Aber nur um Fehler in der Dämmung aufzuspüren, wenn die Temperaturdifferenz genügend groß ist. Bei zugänglicher Luftdichtheitsebene ist damit selbst im Winter praktisch keine Undichtigkeitsstelle zusätzlich aufzuspüren.
  19. für eine (anständige) Thermografiemessung sind Temperaturunterschiede von mindestens 20 °C erforderlich.

    ... für eine (anständige) Thermografiemessung sind Temperaturunterschiede von mindestens 20 °C erforderlich.

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