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Regelung und Steuerung in Passivhaus mit Holzpelletofen/Kessel und Solarthermie
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Regelung und Steuerung in Passivhaus mit Holzpelletofen/Kessel und Solarthermie

Hallo,
die Erfahrungen von Bekannten mit Passivhäusern kurz zusammengefasst:
  • tendenziell zu warm (auch wegen Aufheizung durch Pelletofen) ,
  • Regelung nur einheitlich für das ganze Haus (dieselbe Temperatur in Wohnzimmer und Schlafzimmer)

Wer hat welche Erfahrungen mit Steuerung und Regelung in Passivhäusern gemacht?
Wir sind gewohnt, im Schlafzimmer mit offenem Fenster zu schlafen und wollen auch im Passivhaus in einem tendenziell kühleren Raum schlafen, ohne das Fenster öffnen zu müssen. Darüber hinaus streben wir zumindest eine etagenweise (besser zimmerweise) Temperaturregelung an. Das würde bedeuten, für jede Etage eine eigene Nachheizung umzusetzen statt einer zentralen fürs ganze Haus.
Gibt es hier Erfahrungen mit mehr oder weniger komplexen Steuerungssystemen?
Im Forum sind hier unterschiedliche Meinungen zu finden, ob eine einfache Lösung ausreicht oder besser mehr Aufwand getrieben werden sollte. Wie sind die aktuellen Entwicklungen und Erfahrungen?
Hinweise und Anregungen gerne willkommen!

  • Name:
  • B. Mauss
  1. Probleme haben wir alle gelöst

    Wir haben ein Passivhaus mit Pelletofen und nach Optimierung der Anlage alles optimal abgestimmt (keinen Raum zu kalt oder überheizt und einen niedrigen Verbrauch).
    Wir heizen praktisch das komplette Erdgeschoss mit dem Pelletofen. Nur ein Badezimmer hat einen extra Heizkörper.
    Reine Schlafzimmer brauchen keinerlei Heizmöglichkeit. Wenn es trotzdem zu warm ist, dann muss ein Fenster aufmachen. Das kommt bei uns nur manchmal in der Übergangszeit vor.
    Alle sonstigen nicht über den Ofen direkt beheizten Räume haben einen Heizkörper mit Thermostat. Der Wasserheizkreislauf wird morgens über ein simples Raumthermostat mit Zeitschaltuhr angesteuert. Dann ist das Bad morgens warm. Tagsüber wird der Heizkreislauf entsprechend dem Heizbedarf über das Thermostat wie mit einem Lichtschalter an- oder ausgeschaltet (angeschaltet, ausgeschaltet). Die ganze Sache ist (selbst für ein Passivhaus) sehr sparsam. Jeder hat die Temperatur hat, die er braucht. Wichtig, wenn in einem Haus Kaltduscher und Frostbeulen buchen.
    Etagenweise Temperaturregelung ist, auch in einem Passivhaus, der größte anzunehmende Unsinn. Oder kennen Sie jemanden, der im Badezimmer die gleiche Temperatur wie im Schlafzimmer haben will. Wie kommen Frostbeulen und Kaltduscher sonst zu ihrer Wunschtemperatur?
    Der Ofen wird nach dem gleichen Prinzip wie der Heizkreislauf angesteuert. Also morgens über die Zeitschaltuhr und danach bei Bedarf übers Raumthermostat (wie mit einem Lichtschalter). Von der üblichen speichertemperaturgeführten Ansteuerung des Ofens halte ich nichts.
    Mit freundlichem Gruß
    Ralf Kremer
  2. Noch ein Link zum Heizen im Passivhaus

    Hallo,
    als Ergänzung zum Link: das Heizsystem hat die ganze Heizperiode optimal funktioniert. Obwohl die Wettervoraussetzungen (sonnenarmer und langer Winter) dieses Jahr für ein Passivhaus eher ungünstig waren, haben wir die theoretischen Passivhausverbrauchswerte praktisch erreicht.
    Ursache für das Überheizen des Aufstellbereichs von Häusern mit Pelletöfen sind fast ausschließlich leicht und ohne Mehrkosten vermeidbare Fehler. Dazu gebe ich bei Bedarf ein anderes Mal gerne die notwendigen Tipps.
  3. Etagen- oder Zimmerweise Regelung auch ohne Heizkörper?

    Hallo,
    mit dem Einbau von Heizkörpern ist ein erheblicher Zusatzaufwand verbunden. Für die Badezimmer würde ich das in Kauf nehmen. Für die übrigen Zimmer würde ich trotz Trägheit eigentlich eher auf Nachheizregister der Lüftung setzen wollen.
    Die bisherige Planung war, nur ein Nachheizregister für das ganze Haus zu installieren. Wir bevorzugen aber, dass ein gewisses Temperaturgefälle zwischen Schlafzimmer und Wohnzimmer regelbar ist. Für Schlafzimmer reicht es wohl, diese vollständig am Nachheizregister vorbei zu führen. Da bei uns die Nutzungsart im Wesentlichen etagenweise variiert (EGAbk.: Wohnen, 1. OGAbk.: Schlafen/Kinder, DGAbk.: Arbeitszimmer) halte ich etagenweise Regelung mit drei Nachheizreigstern trotz Trägheit für den besten Kompromiss aus Aufwand und Nutzen.
    Gibt es weitere Erfahrungen und Meinungen dazu? Vielleicht auch von Passivhäusern nur mit sehr eingeschränkten Regelungsmöglichkeiten?
  4. Regelung

    Ich habe in meinem PH das Lüftungssystem Pluggit/PluggMar (

    Wenn Du das Schlafzimmer deutlich kälter haben willst, dann musst Du die Luftzufuhr auch am Wärmetauscher vorbei führen (zumindest teilweise) oder eben eine zusätzliche Luftzufuhr von außen vorsehen (Fenster öffnen oder regelbarer Lufteinlass direkt von außen). Du musst aber auch bedenken, dass diese "kalte" Luft dann vom Schlafzimmer in die anderen Räume des Hauses strömt.

  5. Eine Lüftungsheizung hat nach meiner Meinung nur Nachteile

    Hallo,
    bei einer kontrollierten Belüftung kann man nicht sinnvoll mit der Luft heizen. Dafür ist die Luftmenge, die man zum Transport der Wärme benötigt, schlichtweg zu gering. Zum Ausgleich muss die Luftmenge oder die Vorlauftemperatur erhöht werden. Bei Erhöhung der Luftaustauschmengen haben sie im Winter eine viel zu geringe Luftfeuchtigkeit und zuden weit höhere Lüftungsenergieverluste. Alternativ könnten Sie auch die Vorlauftemperatur auf Temperaturen von 60 Grad aufwärts erhöhen. Darauf sind alle modernen Heizsysteme einschließlich Pelletofen nicht ausgelegt.
    Die Lüftungsheizungen sind zudem extrem und nervend träge.
    Außerdem ist das Kostenargument schlichtweg falsch. Wir haben in Wohnzimmer, Küche, Arbeitszimmer und einem Schlafzimmer keinen Heizkörper, weil diese entweder nicht beheizt werden müssen oder durch den Pelletofen erreicht werden. Zwei Kinderzimmer haben je einen Heizkörper und zwei Badezimmer je einen Badheizkörper. Das kostet weit weniger als die drei bei Ihnen geplanten Lüftungskonvektoren, da diese teurer sind als Standardheizkörper. Selbst dann, wenn Sie  -  was Sie bereuen werden  -  auf Badheizkörper verzichten.
    Wir haben unsere Lüftungskonvektoren ausgebaut, durch Heizkörper ersetzt und diese Entscheidung keine Sekunde bereut.
    Es ist kein Wunder, sondern logischen Folge, wenn viele Passivhausbesitzer (nicht nur mit Pelletofen) über zu kalte wasserseitig beheizte Räume klagen. Ursache ist die Lüftungsheizung und nicht der Ofen. Ich halte den Einbau von Lüftungskonvektoren für einen gravierenden Baufehler, falls nicht alle Bewohner sehr geringe Ansprüche an die Heizung stellen.
    Mit freundlichem Gruß
  6. @Ralf Kremer

    Bei Luftnacherwärmung (Lüftungsheizung) tritt oberhalb 55 °C Staubverschwelung auf  -  das funktioniert nicht. Eine (dezentrale) Lüftungsheizung ist aber alles andere als träge  -  ich habe zwar keine, aber 5 Minuten mit einem 500 W Heizlüfter erwärmt einen mittelgroßen Raum ruckzuck von 20 ° auf 24 °.
    Kostenargument falsch? Ich kann auf Schornstein, Ofen, Heizkörper und die dazugehörigen Wasserrohre verzichten ...
    Kurzfristig Wärme im Bad zu erzeugen geht z.B. auch mit mehreren 250 W Downlights  -  nein, das ist auch frühmorgends nicht zu hell und erzeugt eine angenehme leichte Wärmestrahlung von oben.
    Was bei einem PH wichtig ist, ist eine umfassende energetische Betrachtung der Heizwärme, die in die einzelnen Räume unter Normalbedingungen eingebracht wird und die Wärmemenge, die diese Räume über die Hülle nach Außen verlieren. Das mag in eine Heidenrechnerei ausarten, verhindert aber, dass Räume später kühler werden als gewünscht und geben wesentliche Anhaltspunkte für die Auslegung von Lüftung (und evtl. davon unabhängige) Wärmeverteilung.
  7. @Richard Metzger

    Mit einem Fön kann man locker ein Passivhauszimmer in ein paar Minuten spürbar erwärmen. Mit einem Heizungskonvektor in der Lüftung geht das nicht. Ein Fön bringt in wenigen Minuten den gleichen Wohlfühl-Effekt wie ein Lüftungskonvektor in ein paar Stunden.
    Eine Lufttemperatur von 55 Grad aufwärts bekommt man ohnehin nur hin, wenn man Vorlauftemperaturen von 65 Grad aufwärts hat. Und die hat man weder beim Pelletofen wasserseitig noch bei anderen modernen Heizungen im Normalbetrieb. Ergo man hat weder Staub noch Wärme.
    Man kann lange berechnen, wie eine Heizung vermeintlich optimal zu steuern ist. Man kann es aber sein lassen. Ein Passivhaus kann nicht so weit auskühlen, dass es ein echtes Problem ist. Selbst dann wenn nicht geheizt wird, fehlen nur ein oder zwei Grad bis zur Wohlfühltemperatur. Diese kann mit Heizkörpern in ein paar Minuten ausgleichen. Mit Lüftungskonvektoren dagegen vergehen Stunden über Stunden.
    Und weil Stunden über Stunden vergehen, heizt man auf Vorrat. Damit das Haus bloß nicht abkühlt. Insbesondere wenn auch Bewohner im Haus leben, die wärmemäßig andere Ansprüche als zum Beispiel ich selbst.
    Zu Schornsteinen mag jeder seine eigene Beziehung haben. Nur Strom kommt auch nicht einfach so von selbst aus der Steckdose. Man kann ein Passivhaus elektrisch beheizen. Nach meiner Meinung ist es schlichtweg unsinnig, wenn man ein Haus auf Passivhausstandard trimmt und dann den gesamten Vorteil (und mehr) durch eine Direkt-Stromheizung verschenkt.
    Mit freundlichem Gruß
  8. Fernwärme und Heizkörper

    Hallo,
    nach unserem heutigen Gespräch mit unserem Architekten haben sich neue Möglichkeiten aufgetan. Am Grundstück entlang läuft eine Fernwärmeleitung, an die wir angeschlossen werden können. Damit kann der Holzpelletofen mit Kamin etc. entfallen. Ist zwar nicht 100 % CO2-neutral aber immer noch wesentlich besser als elektrische Nachheizung von Raumwärme und nicht solar gedecktem Warmwasser. Auch erwies sich hier der Aufwand, mehrere Warmwasser-betriebene Nachheizregister einzubauen als deutlich aufwendiger als in jedem Raum einen Flachheizkörper mit einem Heizkreislauf zu installieren.
    Damit bekommen wir mit begrenztem Zusatzaufwand eine raumbezogene Regelung, die nicht-elektrisch mit Fernwärme (erdgasbetriebenes Heiz (kraft) Werk) betrieben wird. Damit können wir auch mit gutem Gewissen die Waschmaschine und Geschirrspülmaschine ans Warmwasser anschließen.
    Damit lag ich eindeutig falsch mit meiner Einschätzung, dass drei Warmwasser-Nachheizregister einfacher und billiger als Heizkörper in jedem Raum sind. Danke nicht nur an Ralf!
    Grüße B. Mauss
  9. nochmals @Ralf Kremer

    fast d'Accord. Die 55 ° dürfen maximal am Lufterwärmungsregister (wasserseitig) anliegen. Sonst verschwelt evtl. auf der Luftseite vorhandener Staub.
    55 ° warme Luft bekomme ich dadurch natürlich nicht.
    Außer der reinen Stromheizung gibt es natürlich auch noch die WP.
    Aber ansonsten sind wir einer Meinung.
  10. Aber Achtung!

    Haben Sie sich genau über die Konditionen der Fernwärmegesellschaft informiert? Tun Sie sich das ja nicht an, sich von einen Wärmeversorger abhängig zu machen! Fernwärme bedeutet a) Investitionskosten (haben Sie bei anderen Wärmerzeugern auch), b) ein Grundpreis (!) für die bereitgestellte Energiemenge (meist min. 10 kW) und c) die Verbrauchskosten in Cent/kWh.
    Sie wissen bestimmt, wie viele kWh für Ihr Haus zum Heizen benötigt werden. Dann stellen Sie darüber die Betriebskosten für das Gebäude mit den einzelnen Wärmeerzeugern gegenüber. Sie werden schnell sehen, womit Sie am Preiswertesten nacherwärmen können. Ich tippe, die Fernwärme wird mit das Teuereste sein.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
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