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Pelletheizung + 26 m² Solarkollektoren
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Pelletheizung + 26 m² Solarkollektoren

Erstmals vorweg habe ich mich schon durch viele Beiträge hier gelesen, nur leider die richtige Antwort auf meine Frage nicht gefunden bzw. nicht herauslesen können. Wir haben für unser Haus (45er Ziegel Porotherm) bereits 26 m² Solarkollektoren (sehr günstig) gekauft. Wir würden jetzt gerne mit Pellets heizen. Jetzt brauchen wir ja für das Solar sowieso einen Pufferspeicher (Heizen+WW  -  ob getrennt oder nicht  -  keine Ahnung). Meine Frage bezieht sich jetzt auf den Pelletsofen, brauchen wir dafür jetzt auch einen Puffer oder nicht? Geplant war eine Fläche von ca. 230 m² ausschließlich mit Fußbodenheizung (FBHAbk.) zu heizen, aber durch die Trägheit der Fußbodenheizung (FBH), haben wir uns entschieden nur im EGAbk. (80 m²) sowie im OGAbk. (Badezimmer und Vorraum =20 m²) Fußbodenheizung (FBH) zu machen und den Rest (3 Schlafräume sowie Keller = insgesamt 130 m²) mit Radiatoren auszustatten. Da wir ja jetzt schon 26 m² Solarkollektoren besitzen, ist es ja naheliegend mit diesen auch zuzuheizen. Von einem befreundeten Heizungsinstallateur wurde uns nur grob zu dem Fall gesagt: Pelletheizung+Schnecke + Puffer (Lagerraum von 9 m² vorhanden), Solarkollektoren + Puffer, WW-Boiler  -  ohne jegliche Größenangaben. Was brauchen wir wirklich und was können wir uns sparen bzw. anders konzipieren  -  sind leider doch noch etwas unentschlossen  -  fix sind lediglich die 26 m² Solar, da schon gekauft. Da ich aber vielfach gelesen habe, dass eine Pelletheizung + zusätzlich mit Solar heizen eigentlich nicht viel bringt, wenn nicht rein Fußbodenheizung (FBH) geplant ist, bin ich jetzt irgendwie ratlos? Etwas verwirrend geworden  -  hoffe aber dennoch auf zahlreiche Erklärungen.
  • Name:
  • Gruber V.
  1. ein Speicher reicht

    Zum Warmwasser bereiten sind ja 26 m² Kollektoren eindeutig zu viel (wenn Ihr nicht 10 Personen seid). Da bietet sich natürlich an, sie auch zum Heizen zu verwenden.
    Ich würde EINEN Speicher vorschlagen, mit integrierten WW-Puffer. Den lässt Du dann von den Kollektoren aufheizen oder eben vom Pelletsofen. Der untere Bereich des Schichtspeichers wird von den Kollektoren versorgt, der mittlere/obere vom Kessel. Oben befindet sich der WW-Einsatz, in der Mitte wird das Heizungswasser entnommen.
    Natürlich arbeiten die Kollektoren umso effektiver, je weniger Vorlauftemperatur Dein Heizsystem benötigt. Da bietet sich natürlich Fußbodenheizung (FBHAbk.)/WH an. Kannst aber auch Niedertemperaturradiatoren verwenden. Oder weiter oben das Wasser für die Radiatoren entnehmen, weiter unten das für die Fußbodenheizung (FBH). Dein Installateur sollte sich aber schon etwas auskennen, damit er die Schichtung im Speicher nicht ganz zerstört.
    Bei mir läuft das auch so ähnlich, habe 10 m² Kollektoren, einen 1000 l-Puffer und einen Pellets-Kaminofen. Beheizt wird mein Passivhaus halt über die Nachheizregister der Lüftung.
  2. Gemeinsamer Pufferspeicher

    Hallo Herr Gruber,
    warum verwenden Sie nicht einen gemeinsamen Pufferspeicher für Solar und Pellets?
    Wir haben einen 1200 L Kombipufferspeicher, der unten mit einer Solarwendel und oben vom Pelletskessel versorgt wird. Unser Warmwasser wird mit einem internen 50 l Glattrohr Wärmetauscher im Durchlaufverfahren erhitzt. Exzellente Schichtung erfolgt von ganz alleine.
    Mit unseren 17.6 m² Flachkollektoren haben wir unser Anwesen (mit 5 Personen) von Mitte Mai bis Ende September ausschließlich versorgt, Pelletheizung komplett abgeschaltet. Im Mai, Anfang Juni und im September wurde sogar die Heizleistung ausschließlich solar betrieben. Wir haben keine Fußbodenheizung (FBHAbk.), sondern normale Wandheizkörper.
    Im letzten Sommer näherte sich allerdings unsere Puffertemperatur schnell der 100 °C Grenze, sodass 1200 L mit Ihren 26 m² schon fast zu klein sein dürften. Eventuell im Sommer also auf 2 Puffer aufteilen oder ein Schwimmbad mit beheizen.

    > > dass eine Pelletheizung + zusätzlich mit Solar heizen eigentlich nicht viel bringt

    Das bringt sehr wohl etwas :
    1.) In der Übergangszeit spare ich an sonnigen Tagen jede Menge Pellets ein. Vor 2 Tagen habe ich z.B. nur 20 kg statt sonst 40 kg pro Tag gebraucht, bei etwa gleicher Außentemperatur, aber mit Sonne.
    2.) Sie brauchen Ihre Pelletheizung nur 6-7 Monate im Jahr betreiben, wofür sie sich mit einer längeren Lebensdauer bedanken wird.
    Mit unseren Kollektoren haben wir in einem Jahr 4500 kWh eingefahren. Das ist weit mehr als unser (Trink&Dusch) Warmwasserbedarf fürs ganze Jahr (also > 100 % Deckungsrate).
    Allerdings hat in den Wintermonaten an manchen Regentagen die Pelletheizung das Warmwasser bereiten müssen, während an sonnigen Tagen dafür die Kollektoren mit geheizt haben.
    Mit sonnigen Grüßen

  3. Speichergröße

    Aus der Frage kann man nicht erkennen, ob Sie eine Pelletheizung oder einen Pelletofen mit Wasserfach einsetzten wollen. Auf den Speicheraufbau hat das keinen Einfluss.
    Den Ausführungen über den Speicheraufbau stimme ich nicht ganz zu. Bei Holzheizungen gehört auch der Heizungsvorlauf nach oben. Die Begründung finden unter dem Stichwort "Speichertuning" drei Beiträge weiter unten.
    Zur Speichergröße: im Sommer können Sie mit 26 m² wahrscheinlich auch einen 5000 Liter Speicher aufheizen. Nur was haben Sie davon? Nichts! In unseren Breitengraden haben Sie im Hochsommer Überschüsse. Bei einem 4-Personenhaushalt auch schon mit 6 m². Es ist vollkommen egal, ob der Sonnenschein einfach so aufs Dach scheint und verpufft, von Ihren 26 m² Kollektoren nicht verwertet wird oder ob Sie einen Riesenspeicher mit annähernd kochendem Wasser haben.
    Heizen werden Sie wahrscheinlich nur 5  -  6 Monate im Jahr. In der Heizperiode bekommen Sie auch mit Ihren Kollektoren bis auf jährlich drei oder vier Tage keine Unmengen Wasser auf eine nennenswerte Temperatur. Diese Wärme verbrauchen Sie, bis auf sehr seltene Ausnahmen, innerhalb von 24 Stunden. Ein 1000 Liter Speicher ist daher allemal ausreichend. Ein noch größerer Speicher hat an fünf Tagen im Jahr Vorteile und an 360 Tagen Nachteile.
    Ihr Haus wird sehr gut isoliert sein. Ich würde mir überlegen, ob die Schlafzimmer, der Ofenaufstellraum und der Keller überhaupt mit Fußbodenheizung (FBHAbk.) oder Heizkörpern ausgestattet werden müssen. Wir haben ein Passivhaus: Schlafzimmer werden nie geheizt. Ich kenne aber kaum jemanden, der in einem gut isolierten Haus Schlafzimmer heizt.
    Unser Keller ist gut isoliert. Er hat keinen Passivhausstandard: unter 17 Grad ist er diesen Winter nie abgekühlt. Das Erdreich hat eine Temperatur von 8 Grad. Bei Benutzung der Kellerräume heizen die Nutzer und sonstige Wärmequellen wie Lampen. Ich bin ein großer Feind von Stromheizungen. Aber wir haben diesen Winter im Keller max. 3* 10 Minuten einen Heizlüfter benutzt. Da lohnt sich kein Heizkörper, es sei denn, dass Kellerräume als Wohnräume genutzt werden.
    Falls Sie einen Pelletofen mit Wasserfach einsetzen: Wenn der Ofenstellraum südlich orientiert ist, würde ich von einer zusätzlichen Heizmöglichkeit absehen. Dann heizt entweder die Sonne oder der Ofen.
    In allen Zweifelsfällen: legen Sie Heizungsrohre. Dann können Sie immer noch Heizkörper ohne Dreck und hohe Kosten nachrüsten.
  4. Danke!

    Danke nochmal allen die geantwortet haben. Mir ist jetzt einiges klarer. Ich habe das jetzt so verstanden: Ein extra Puffer ist für die Pelletheizung unnötig, weil im Schichtenspeicher/Kombispeicher (empfohlen 1200 l) auch die Pelletheizung "ihre Wärme zwischenlagern" kann, und so nicht so oft anspringen muss. Heizungswasser ist mir jetzt klar und wie sieht das mit dem Warmwasser aus?
    Der Kombispeicher hat einen integrierten Tank für Brauchwasser, der aber den Nachteil der Legionellengefahr hat, aber mit einer Durchlauferhitzerwendel vermieden werden kann. Ich brauche also keinen extra Boiler oder?
    Beim Schichtenspeicher wird das WW ganz oben entnommen und wie funktioniert das dann weiter? Das ist mir leider noch unklar. Und was ist besser ein Kombispeicher oder ein Schichtenspeicher, oder habe ich gar nichts verstanden und das ist jetzt irgendwie dasselbe. Bitte klärt mich auf! Danke
    Danke
    • Name:
    • Gruber V.
  5. Pufferspeicher

    Bei unserem Pufferspeicher schichtet sich das Wasser gemäß den physikalischen Gesetzen ganz automatisch, ohne irgendwelche Hilfsmittel. Legionellengefahr im WW wird durch die Durchlaufspindel vemieden.
    Warmwasser wird oben aus der Spindel entnommen, und kaltes fließt von unten nach. Heizungswasser wird bei etwa h=2/3 entnommen.
    (Damit ist sichergestellt, dass das obere Drittel immer für den WW-Durchlauf warm ist und nicht von der Heizung "aufgebraucht" werden kann). Die Solarwendel befindet sich im unteren Drittel des Puffers.
    Alle Rückläufe gehen ganz unten am Puffer ab. Typische Puffer-Wärmebelegung :
    • oberes Drittel immer warm (60 °C), für Durchlauf WW
    • mittleres Drittel stellt den "Puffer" für die Heizung dar.
    • unteres Drittel bleibt kalt, es sei denn, die Sonne erwärmt es.

    Wenn die Sonne scheint, erwärmt sie zunächst das untere (kalte)
    Drittel. Diese Wärme migriert dann nach oben und die Sonne "schiebt von unten nach". Der Pelletsbrenner sieht das obere Drittel als "Boiler" an und
    kann/soll im "Boilerbetrieb" nur diesen Teil heizen (Speicher ist mit entsprechenden Temperaturfühlern ausgestattet bei h=1/3,2/3 und 3/3 = ganz oben). Im "Heizungsbetrieb" hält der Pelletsbrenner typisch die oberen 2/3 warm. Bei Bedarf kann er aber auch den ganzen Puffer erwärmen. Nur dumm, wenn dann sie Sonne herauskommt. Die kann dann nichts mehr "abliefern". Daher halte ich stets das untere Drittel kalt.

  6. Wenn man ein Hotel versorgen wollte..

    ... wäre der oben beschriebene Speichervorschlag passend.
    Für ein 1-2 Familienhaus benötigt man keinen Boiler mit 400 Litern. Bei einer Pelletheizung wird zur Verhinderung der Heizungsversottung das Wasser auf 70 Grad aufgeheizt. Aus Schwerkraftgründen heizt man daher immer den oberen Speicherbereich auf 70 Grad. Bei einem Pro-Kopf Verbrauch von 50 Litern warmen Wasser kommt ein 4 -Personenhaushalt mit diesem Vorrat eine knappe Woche aus, denn Sie müssen das Wasser erst einmal auf eine erträgliche Temperatur abkühlen.
    Herr Dehrmann: Sie haben wie wir einen Speicher mit innenliegendem spindelförmigen Wärmetauscher. Unser Wärmetauscher fasst 45 Liter. So lange am obersten Punkt des Speichers die Temperatur 45  -  50 Grad beträgt, könnten Sie ohne Nachheizen duschen oder baden.
    Eine Pelletheizung oder ein Pelletofen ist etwas Träger als eine normale Heizung. Nach 10  -  15 Minuten ist die Anheizphase beendet. Dann wird mehr Wärme nachgeliefert als verbraucht. Eine Pelletheizung ist kein Sprinter. Aber Sie ist auch kein Trecker. Und man muss auch erst in den Wald und Holz hacken. Die Heizung funktioniert schließlich automatisch.
    Auf einen extra Pufferbereich für die Heizung kann man getrost verzichten. Der obere Bereich sollte für Heizung und Brauchwasser gemeinsam genutzt werden.
    Bei Speicherkonzept von Herrn Dehrmann werden unnötigerweise 800 Liter auf 60 bis 70 Grad gehalten. Die leicht vermeidbaren Wärmverluste des Speichers sind erheblich und um ein Vielfaches höher als nötig. Es geht nicht um ein paar Gramm Pellets, die man mehr oder weniger verbrennt.
    An Herrn Dehrmann: Verlegen Sie Heizungsvorlauf nach oben. Nutzen Sie die obersten 4-500 Liter als Pufferbereich für die Pelletheizung. Das reicht.
    Oft werden übergroße Speicher mit dem Argument verkauft, dass man einen großen Pufferspeicher benötigt, weil sonst eine Pelletheizung oder Pelletofen im uneffektiven Stop and Go Betrieb läuft. Das ist schlichtweg falsch, wenn das System vernünftig konzipiert wird. Zum Vergleich: wir haben im Schnitt am Tag 2 Startvorgänge.
    Bei einem gut isolierten Neubau sollte die kleinstmögliche Heizung gekauft werden. Also nicht wie üblich die 15 kWh Modelle. Auch die kleinstmögliche Pelletheizung oder der kleinst mögliche Pelletofen ist ohnehin schon überdimensioniert.
    Die Heizung sollte dann laufen, wenn ohnehin auch Energie verbraucht wird. Üblicherweise ist das z.B. in der Nacht nicht der Fall. Wenn Sie aber am frühen Morgen die Heizung starten, müssen Sie einen erheblichen Teil nicht puffern, weil Sie Energie direkt auch wieder verbrauchen.
    Damit eine große Solaranlage ausgenutzt werden kann, sollte eine Speichertemperatur-Anzeige und ein Heizungsschalter im Wohnbereich angebracht werden. Also nicht wie üblich nur weit versteckt im Keller. Dann kann man bei entsprechendem Warmwasservorrat und gutem Wetter ohne Mühe auf das Nachheizen verzichten. Falls morgen so ein Wetter wäre wie vor einem Jahr, bliebe morgen unser Ofen aus. Wenn eine Heizung vollautomatisch 2/3 des Speichers auf 60  -  70 Grad bringt, dann hat man schlichtweg keinen Speicherplatz und im Grunde auch keinen Bedarf mehr für die Solarenergie.
  7. Pellets und Temperatur

    Bei einem Pelletskessel sollte die Rücklauftemperatur 55-60 °C betragen, damit keine Versottung eintritt. Aber deshalb muss man nicht den Speicher auf 70 °C aufheizen, das geht auch mit einer sogenannten Rücklaufanhebung, ein Mischventil im Kesselkreislauf, das dafür sorgt, dass der Rücklauf die entsprechende Temperatur hat. Dadurch lassen sich auch geringere Puffertemperaturen erreichen.
    Allerdings wird auch bei einem großen Speicher nicht die ganze Menge auf 60 oder gar 70 °C gehalten. Das gilt nur für den obersten Teil, ganz unten kann es 20 °C haben, das ist der Bereich für die Solaranlage.
    Natürlich sollte die Leistung der Heizung an den Bedarf angepasst werden. Nur gibt es oft keine Modelle mit entsprechend kleiner Leistung und andererseits braucht man die maximale Leistung nur an wenigen Tagen im Jahr. Der Kessel ist also die meiste Zeit zu groß und dessen Energie sollte irgendwo gepuffert werden, wenn er nicht genug modulierend gefahren werden kann.
  8. Puffernutzung

    @Ralf Kramer
    Ein Hotel sind wir nicht gerade, aber das ca. 200 Jahre alte Fachwerk-Anwesen umfaßt 3 Gebäude mit 5 Personen auf ca. 250 m². Da sind die Verhältnisse zugegebenermaßen etwas anders als in einem modernen, gut isolierten 1-2 Familienhaus. Unser Kombikessel läuft natürlich mit 70 °C, aber im Pufferspeicher sind die geregelten 60 ° voll ausreichend und reduzieren so unnötige Wärmeverluste (trotz Isolierung). Wenn bei unserem Puffer nur das obere Drittel 60 °C warm ist, reicht die Wärmekapazität zum Duschen via Durchlauferhitzung gerade für 1  -  2 Personen. Das ist das Minimum, was bei uns immer sichergestellt sein soll. Deshalb möchte ich nicht die Heizung an dieser Reserve "nagen" lassen und habe den Vorlaufabgriff bewusst bei h=2/3 eingerichtet. Über Nacht (20:00  -  6:00) bleibt unser Brenner aus und die Heizung verbraucht während dieser Zeit das für 20 Uhr erwärmte mittlere Drittel, wonach eine automatische Temperaturabsenkung im Haus erfolgt, ohne jedoch unsere WW Reserven zu verbrauchen. Da wir neben den Pellets auch Stückholz verheizen, ist ein Puffer dieser Größe auf jeden Fall sinnvoll, im Winter mit fürs Stückholz (weniger für die Pellets), im Sommer für Solar. Wir halten nicht unnötigerweise 800 l Puffer warm: Es sind nur ca. 300 l fürs WW. Die mittleren 500 l werden in 1-2 Stunden aufgeheizt und dann (mit einigen Stunden Kessel-Ruhepause) wieder aufgebraucht. Die Puffertemperaturen oben, h=2/3 und h=1/3 regeln nicht nur den Brennerbetrieb, sondern werden auch vom UVR31/EEG30 erfaßt und auf dem PC-Bildschirm dargestellt, sodass wir stets einen guten Überblick über die Temperaturverteilung des Puffers und der anderen Anlagenteile haben. Herr Kramer hat schon mehrmals darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, alle Puffer oder Speicher mit einer optimalen Isolierung zu versehen. Ich habe nachträglich die Vorder- und Oberseite mit allen Rohranschlüssen und Stopfen mit einer ca. 10 cm dicken Hanfmatte isoliert. Ist zwar teurer als Steinwolle, ist aber einfach zu verarbeiten und hat eine angenehme und stabile Oberfläche. Falls morgen so ein Wetter wäre wie vor einem Jahr, würde unser Brenner zwar um 5:30 morgens das mittlere Drittel "anheizen", sodass es dann gegen 9 Uhr wieder "aufgebraucht" ist. So kann dann die Sonne (sofern vorhanden) zunächst die unteren kalten 2/3 des Speichers von 20-40 Grad (unten/Mitte) wieder auf 60 Grad bringen, um dann gegebenenfalls das Ganze noch weiter zu erwärmen. Aber um auf die Ausgangsfrage von Herrn Gruber zurückzukommen :
    • mit 26 m² Solarfläche sollte der Puffer mindestens so groß sein.
    • es reicht EIN Kombipuffer.
    • WW wird am besten per Durchlauferhitzer erzeugt (wegen Legionellen)
    • Höhe des Abgriffs für den Heizungsvorlauf je nach Gegebenheiten
    • wenn schon Solar vorhanden, dann machen Pellets wirklich Sinn

    ( umgekehrt: wenn man schon mit Pellets heizt, lohnt sich Solar evtl. nicht.
    Grund: mit Pellets erzeuge ich WW für ca. 3 Cent/kWh Brennstoffkosten. Meine 17.6 m² Solaranlage hat mich effektiv ca. 2000 € Anschaffung gekostet und erzeugt pro Jahr stolze 4500 kWh Wärmeenergie. Wenn ich diesen Betrag während der Lebensdauer 20 Jahre lang abzahle, zu KfW Konditionen 1.8 %, dann kostet mich eine solare kWh auch 3 Cent.
    Einzige Ersparnis: Mein Brenner wird hoffentlich länger leben, wenn er nur 7/12 Monaten pro Jahr genutzt wrid.) Mit sonnigen Grüßen

  9. Puffer: Ein stets unterhaltsames Thema

    @Gruber V. :
    • Zuerst einmal ist es korrekt, dass Sie für Solar und Pellets denselben Puffer verwenden. Der einzige Unterschied: Der gemeinschaftliche Puffer hat ganz unten noch einen Wärmetauscher, an den die Solaranlage angeschlossen wird. Da Sie die Kollektoren ja schon haben, sind die Mehrkosten dafür marginal.
    • Zur Puffergröße selbst: Wie groß er ist, hängt auch auch von Ihrem Wärmeverbrauch ab und sollte ein Heizungsbauer durchrechnen. Es wird wohl etwas in der Größenordnung von 1000 Litern rauskommen.
    • Zur Art des Puffers:

    Ich rate sowohl von einem Kombipuffer ab als auch von einem Puffer mit Durchlauferhitzer für Trinkwasser. Meine Empfehlung geht zu einem normalen Puffer und einem separatem Trinkwasserboiler (habe ich auch selbst so). Die Begründung geht wie folgt:

    1. Das Speichervermögen eines Puffers hat mit der Differenz seiner maximalen Temperatur zu seiner minimalen Temperatur zu tun. Ein Beispiel dazu: Ein Puffer, der von 80 °C auf 45 °C abkühlt, hat doppelt so viel Energie abgegeben wie einer, der von von 80 °C auf 62,5 ° C abkühlt, da die Temperaturdifferenz doppelt so hoch ist. Also sollte ein Puffer eine möglichst hohe Temperaturdifferenz zwischen "Voll" und "Leer" aufweisen.
    2. Gleichzeitig verliert ein Puffer auch seine Energie durch Wärmeabstrahlung an seiner Oberfläche. Dieser Wärmeverlust ist umso höher, je heißer er ist. Deswegen sollte ein Puffer nicht zu heiß betrieben werden (wenn er durch die Sonne erwärmt wird, ist das egal, da diese Wärme ja nichts kostet).
    3. Betrachten wir jetzt mal die minimal mögliche Temperatur im Puffer, wenn nur geheizt würde und kein Trinkwasser notwendig wäre (um ganz genau zu sein, müsste man die minimale Temperatur ganz oben im Puffer betrachten, da von dort das Wasser in die Heizung geht). Ich kann meine Heizkörper über große Phasen im Jahr mit 45 °C betreiben, wie sich gezeigt hat. Wenn Sie Ihren Heizkörperkreis ausschalten und nur mit Ihrem Fußbodenheizung (FBHAbk.) Kreis heizen, können Sie wohl sogar bis 30 °C runtergehen. Sinkt die Puffertemperatur darunter, muss der Pelletskessel wieder anspringen und den Puffer aufheizen.
    4. Leider stimmt diese Betrachtung nur eingeschränkt: Wenn Sie wie Herr Dehrmann einen Durchlauferhitzer oben haben, muss die Temperatur oben immer mindestens 60 °C haben. Ihr Puffer ist also von seinem Wärme-Speichervolumen her kleiner (da er nicht auf 30 °C absinken darf) und folglich Ihre Verluste höher, da der Puffer immer wärmer sein muss als für Ihre Heizung notwendig. Natürlich ist das eine in der Anschaffung sehr billige Lösung, da man nur eine Wendel im Puffer braucht für's Trinkwasser.
    5. Wenn Sie einen Kombipuffer nehmen, ist ganz oben im Puffer ein Boiler eingebaut worden. Dies ist unpraktisch, da dort oben durch Ihr Solarpanel ganz sicher Temperaturen über 65 °C erreicht werden, unter Umständen eben auch knapp 100 °C. Bei diesen Temperaturen fällt aber Kalk im Trinkwasser aus und Ihre Anlage verkalkt

    (beim Heizungswasser ist das kein Problem, da dort kein neues Wasser von außen reinkommt und deswegen kein Kalk sich ansammeln kann. Beim Trinkwasser strömt aber immer neues Wasser mit in sich gelöstem Kalk nach).

    • Also ist die Konsequenz klar: Das Trinkwasser kommt in einen extra Behälter (= Boiler). Durch einen Wärmetauscher ganz oben im Puffer und einen Tauscher im Boiler wird es erwärmt. Nur solange, bis die notwendige Trinkwassertemperatur erreicht ist (ca. 55 °C). Zwar muss der Puffer oben dann auch 60 °C haben, allerdings nur zu den Zeiten, zu denen Trinkwasser erwärmt wird (bei mir 2 mal am Tag). Das mit den Legionellen ist übrigens kein Problem in einem EFHAbk., sondern eher in großen Gebäuden wie Hotels oder Krankenhäusern. Vor allem, wenn es dort Zimmer gibt, die selten genutzt werden (dann steht das Wasser in den toten Strängen). Vergessen Sie also diese Panikmache.
    • Nun noch zum Schichtenspeicher: Innerhalb so eines Speichers bilden sich verschiedene warme Wasserschichten. Das kann man durch ein paar geschickte syphonartige Bleche darinnen erreichen. Der Vorteil ist hier, dass man auch noch so einen Speicher leerlutschen kann, wenn er im statistischen Mittel eigentlich schon zu kühl dafür wäre.

    Beispiel: Ganz oben habe ich noch 45 °C für meine Heizung, aber unten schon 35 °C. Obwohl der Speicher also im Mittel 40 °C warm ist, kann ich noch 45 °C warmes Wasser entnehmen. Toller Trick.
    Wenn aber jetzt jemand ganz heißes Wasser ganz unten reinschiebt, dann geht die Schichtung flöten (zumindest eine Zeitlang), weil warmes Wasser nach oben will und daher strömt. Daher sollten Verbraucher/Einspeiser die heißes Wasser brauchen/liefern entsprechend weit nach oben. Über Feinheiten kann man sich hier natürlich streiten, aber ich stimme hier der Belegung von Herrn Kremer zu. Sehr oft (bei mir z.B. ) gibt der Hersteller schon genau die Belegung vor. Dann muss der Heizungsbauer nur noch nachbauen.

    • Ich würde auch ins Schlafzimmer einen Heizkörper hängen. Wenn es in einem entlegen Winkel im Erdgeschoss liegt, kann es auch in einem gut isolierten Haus kühl werden, wenn die Tür zu ist. Und wenn mal ungeplant nochmal Nachwuchs kommt, wird aus dem Schlafzimmer vielleicht das neue Kinderzimmer. So ein Heizkörper kostet im Schnitt mit Montage ca. 150 €. Was soll's?
    • Das mit dem Versotten und der ganzen Argumentation vergessen Sie am besten. Das hat nichts mit dem Puffer zu tun und darum muss man sich nicht kümmern, da das in der Tat die in den meisten Kesseln eingebaute Rücklaufanhebung erledigt.
    • Ebenso falsch ist der Tipp, einen kleineren Kessel einem grösserem vorzuziehen, wenn man einen Puffer hat. Bei den meisten Herstellern sind die Kessel verschiedener Leistung fast völlig identisch (hauptsächlich andere Softwareeinstellung). D.h. ein 10 kW Kessel hat die gleichen Verluste wie ein 15 kW Kessel, da er gleich gebaut ist. Allerdings ist der 15 kW Kessel flotter beim Laden, was ein Vorteil ist. Sollte ein 15 kW Kessel teurer sein als ein 10 kW Kessel, kann man ja den kleineren nehmen. Wenn ein Hersteller aber erst bei 15 kW beginnt, dann würde ich diesen 15 kW Kessel einem 10 kW Kessel vorziehen.

    Viele Grüße

  10. Temperaturschichtung

    Die Rücklaufanhebung wurde von Herrn Krautgärtner anschaulich beschrieben. Bei uns beträgt die Minimaltemperatur 61 Grad. Je Leistungsstufe des Ofen beträgt die Temperatur des zu speichernden Wassers anfangs 60  -  70 Grad. Nach ein bis zwei Stunden steigt die Temperatur auf über 70 Grad. Je nach Ofen/Heizung und Speicher wird es da leichte Unterschiede geben. Bei Herrn Dehrmann beträft die Vorlauftemperatur auch 70 Grad.
    Was passiert beim Aufheizen des Speichers? Das einfließende Wasser ist leichter als das vorhandene Wasser. Und daher wird erst mal der obere Bereich auf die Temperatur des Pelletvorlaufs  -  also im Regelfall 70 Grad  -  gebracht. Erst danach kommt der mittlere Bereich meist für die Heizung bestimmte Bereich an die Reihe. Das erklärt auch warum viele eine Pelletheizungen für träge halten. Denn es braucht schon einige Zeit bis 400 Liter Brauchwasser 70 Grad erreichen. Generell: beim Aufheizen wird der Speicher aus Schwerkraftgründen von oben nach unten geladen.
    Beim Entladen des Speichers geht es genau anders herum. Von oben wird Brauchwasser und bei uns auch Heizungswasser entnommen. Die Temperatur sinkt von unten und erst wenn der Speicher fast leer ist, sinkt auch die Temperatur im oberen Bereich des Speichers. Da die Temperatur im oberen Bereich aber bis zum Schluss hoch bleibt, reicht die Wärme fürs Brauchwasser und für die Heizung.
    Wenn jetzt wieder die Nachheizung anspringt, wird innerhalb weniger Minuten sowohl der Heizungsbereich als auch der Brauchwasserbereich erwärmt. Beim alten Speichersystem ist bei uns regelmäßig die Badheizung kollabiert, wenn jemand bei uns gebadet hat, weil die Wärme nach oben zum Brauchwasser gewandert ist.
    Was sind die Vorteile des geänderten Speicheraufbaus? Man hält im Schnitt vielleicht 30  -  40 % der sonst üblichen Wärmemenge vor. Und entsprechend niedriger sind auch die Wärmeverluste des Speichers. Außerdem wird die Solarenergie in der Heizperiode besser ausgenutzt.
    Und diese Wärmeverluste sind gravierend. Mit den vermeidbaren Wärmeverlusten  -  aus ungünstigem Speicheraufbau und einer im Regelfall leider sehr schlechten Speicherisolierung, kann man durchaus den Brauchwasserbedarf einer Durchschnittsfamilie abdecken. Oder man neutralisiert in der Heizperiode den Ertrag einer großen Solaranlage.
    Ich habe mich aus Langeweile mit dem Speicher beschäftigt. Wir haben einen Pelletofen, der Wärme in einem konstanten Verhältnis Luft- und wasserseitig abgibt. Beim alten Speicheraufbau war unser Aufstellraum häufig überheizt. Mit dem nachisolierten Speicher und dem geänderten Speicheraufbau ist das kein Thema mehr. Wenn es beim Pelletofen hakt, sind das zu 99 % (leicht vermeidbare) Speicherprobleme.
    Ich komme eben aus der Dusche. Ganz oben betrug die Speichertemperatur 50 Grad. Im oberen Drittel war der Speicher 40 Grad warm. Die Temperatur war mehr als ausreichend. Auch noch für den nächsten Nutzer. Wenn man 60 Grad braucht, ist irgendwas im System nicht OK. Vielleicht wird durch den Verbrühungsschutz das Brauchwasser zu stark abgekühlt?
    Ich halte ein Einspeichersystem für besser als ein Zweispeichersystem. Pelletheizungen haben eine hohe Vorlauftemperatur und daher spielt es nach meiner Meinung keine Rolle, ob die Temperatur für die Heizung eigentlich nur 30 Grad betragen müsste oder nicht. Solange man mit der Solaranlage nur Temperaturen von 30 Grad erreicht, ist das für den Gesamtwärmebedarf eh nur ein Zubrot. Ein Durchlauferhitzersystem nutzt gerade diese geringen Temperaturen die Wärme sehr gut aus, wenn im oberen Bereich die Temperatur nicht auf 70 Grad hochgefahren wird.
    Zum Heizen bleibt bei sonnenarmen Wetter kaum etwas übrig. Bei unserem Speicheraufbau wird bei mäßig sonnigen Wetter ein eventueller Rest zur Erhöhung der Ofenvorlauftemperatur genutzt und geht damit auch nicht verloren.
    An sonnigen Tagen wird bei einem gut isolierten im Regelfall der größte Teil der Wärme fürs Brauchwasser benötigt. Da hat ein Durchlauferhitzersystem auch Vorteile, weil der Speicher schichtenmäßig entladen wird. Nur ein kleiner Teil wird im wärmsten oberen Speicherbereich entnommen.
  11. Wärmetauscher

    @Ralf Kremer
    ich kann Ihrer sehr schönen Beschreibung der natürlichen Schichtung nur voll zustimmen. Ich habe aber eine Frage zur Wendel Ihres Durchlauferhitzers. Vielleicht klärt das das beobachtete, unterschiedliche Verhalten des oberen Boilerbereichs.
    Verläuft Ihre Wendel für Trinkwasser nur durchs oberen Drittel (quasi symmetrisch zur unteren Solarwendel) oder läuft sie in der Mitte des Puffers von ganz unten bis ganz oben (wie bei uns)? Das würde erklären, warum wir oben mindestens die 300 l warmes Wasser zum Warmduschen brauchen, denn die unteren 2/3 der Wendel des Durchlauferhitzers befinden sich ja im möglicherweise kalten Bereich des Puffers. Daher können Sie das Heizungswasser ganz oben abgreifen, während wir es lieber bei h=2/3 abnehmen, um das obere Drittel immer warm zu halten. Im Link des zweiten Beitrags oben ist unser Puffer ganz unten im .pdf File von Ecotherm dargestellt. Der Heizungsvorlauf ist am 3. Anschluss von oben angeschlossen.
    Da Sie sich offensichtlich sehr mit Speichern beschäftigt haben: Dieser Speichertyp nennt sich "Vorrangpuffer". Er macht oben "schnell warm" und unten (solar) "schnell kalt". Kann es sein, dass die Wärme hier gar nicht oder kaum durchs Wasser von unten nach oben migriert, sondern durch das massive Metallrohr des Durchlauferhitzers, das ja ein wesentlich besserer Wärmeleiter ist? Das würde auch erklären, warum die unten eingespeiste Solarwärme so schnell oben ankommt.
    Viele Grüße
  12. Kesselvorlauftemperaturen und Plädoyer für getrennten Boiler

    • Zitat Herr Kremer: "Ich halte ein Einspeichersystem für besser als ein Zweispeichersystem. Pelletheizungen haben eine hohe Vorlauftemperatur und daher spielt es nach meiner Meinung keine Rolle, ob die Temperatur für die Heizung eigentlich nur 30 Grad betragen müsste oder nicht"
    • Das ist falsch für die neuste Generation der Pelletskessel und auch die Konsequenz, die daraus gezogen wird. Die neuen Kessel haben gleitende Kesselvorlauftemperaturen, die beliebig heruntergehen. Vom Biomasse-Infozentrum werden diese Kessel deswegen auch Niedertemperaturkessel genannt. Möglich wird dies durch neuartige Wärmetauscher. Laut BIZ können sind dies folgende drei Hersteller: Guntamatic, Hargassner (baugleich Rennergy) und die ETA (baugleich Fröling Overath, Buderus Austria). Eigentlich sind es nur zwei Hersteller, da Guntamatic den Wärmetauscher für Hargassner baut.
    • Die gleitende Vorlauftemperatur kann ich auch wunderschön beim Laden meines Puffers mit meinem ETA/Fröling Kessel beobachten. Der Kessel liefert genau die Temperatur, die der Puffer gerade braucht. Also durchaus auch 45 °C, wenn das gerade gebraucht wird. Je voller (wärmer) der Puffer wird, desto höher fährt er seine Kesselvorlauftemperatur. Ich muss da keine 60 °C halten.
    • Ich finde, dieser Thread zeigt doch eindringlich, dass man ohne getrennten Boiler mehr Probleme hat: Herr Dehrmann muss immer seine 60 °C oben in Puffer halten, damit sein Duschwasser im Durchlauferhitzer nicht zu kalt wird. Und bei einem Kombipuffer wird dieser bei Solar oben so heiß, dass Kalk ausfällt. Warum dann nicht das Warmwasser in einen extra Topf und eine kleine Pumpe dazwischen? Viele Kessel können das auch ohne zusätzlichen Aufpreis ansteuern (z.B. meiner).
    • In der Vergangenheit gab's hier übrigens schon mal so einen Pufferthread, da war ich selbst noch auf der Suche nach dem optimalen Konzept:
    • https://bau.net/forum/alternat/10352.php

    Viele Grüße!

  13. Ich bleibe beim Kombipuffer!

    Ich kann das Plädoyer von Herrn Walter für einen getrennten Boiler nicht nachvollziehen: Ob ich nun 3-400 Liter Heizungswasser in meinem Puffer oder die gleiche Menge Brauchwasser (für 5 Personen) in einem separaten Boiler warmhalte ist doch zunächst einmal egal. Wenn ich Puffer (für Heizung) UND separaten Boiler (WW) warmhalten muss, habe ich annähernd doppelte Wärmeverluste, also speichere ich es doch sinnvollerweise nur an einem, gut isolierten Ort (siehe Nachteil zwei Einzelhäuser zu einem ein Doppelhaus). Je nachdem, wieweit ich meinen Puffer lade, kann ich zwei oder auch 10 Personen duschen lassen. Ich brauche mich da nicht auf eine fixe Boilergröße festzulegen und spare zusätzlich die Kosten eines zweiten Speichers. Ich ziehe, speziell für die Küche, heißes Frischwasser einem "abgestandenen Boilerwasser" vor. In diesem "Vorrangpuffer" stellt das dicke zentrische Glatt-Wärmetauscherrohr eine Art "Wärmeautobahn" dar. Die unten eingespeiste Solarwärme gelangt über dieses gut wärmeleitende Metallmedium sofort nach oben und steht dort der Warmwasserbereitung augenblicklich zur Verfügung, während der untere Bereich auf diese Weise schnell abkühlt und einen entsprechend kalten Rücklauf zum Kollektor bietet. So kann ich optimal Sonnenenergie "tanken" (16.2.04,11 Uhr, 5 kW/h in den Puffer). Zwar kann es sein, dass im Laufe der Zeit das ca. 50 mm dicke Glatt-Wärmetauscherrohr ganz oben im Puffer etwas Kalk ansetzen wird, wenn Solar die Temperaturen lokal bis an die 100 °C treibt. Mein Heizungsbauer sieht aber überhaupt keine Probleme darin, dieses Rohr alle paar Jahre mal zu entkalken. Das schöne an dieser Lösung ist, dass nicht nur Platz und Material, sondern auch weiterer Pumpen- und Regelaufwand (Pumpenaufwand, Regelaufwand) gespart wird, ganz abgesehen von den zusätzlichen Abkühlverlusten. Mit sonnigen Grüßen
  14. Kombipuffer, separater Puffer, Durchlauferhitzer

    Bevor ich auf Ihre Argumente eingehe, möchte ich zuerst einmal die Gemeinsamkeiten unserer Lösungen herausstellen. Beide haben wir hervorragend funktionierende automatische Holzverbrennungsanlagen, die beide das gleiche Maß an CO2 verhindern und kein Komfortverlust zu Öl darstellen. Ob man nun seinen Puffer getrennt oder integriert oder sonst wie einbaut, sind angesichts der Abkehr von fossilen Brennstoffen Details.
    Dennoch lebt das Forum vom Diskurs, daher will ich natürlich jedem Ihre Punkte meine Sicht der Dinge entgegensetzen. Nichts davon ist persönlich gemeint, möge der Leser sich sein eigenes Urteil draus bilden:
    Prinzipiell existieren drei verschiedene Möglichkeiten, sein Warmwasser aufzubereiten:
    1. Puffer mit Durchlauferhitzer, also nur ein Wärmetauscher im oberen Bereich
    2. Puffer mit Trinkwasserblase, also ein eingebauter Boiler im oberen Bereich.
    3. Puffer und extra Boiler.

    Kommen nun zu den Argumenten im einzelnen:

    • "Ob ich nun 3-400 Liter Heizungswasser in meinem Puffer oder die gleiche Menge Brauchwasser (für 5 Personen) in einem separaten Boiler warmhalte ist doch zunächst einmal egal. "

    Nein. Der Vorteil eines getrennten Boilers ist, dass dieser thermisch vom Puffer getrennt werden kann. Läuft die Boilerladepumpe, dann wird der Boiler an den Puffer angekoppelt. Lässt man die Pumpe die ganze Zeit laufen (nur hypothetisch), dann verhält sich das System Puffer + Extra-Boiler wie das System Puffer mit Trinkwasserblase.

    • Wenn ich Puffer (für Heizung) UND separaten Boiler (WW) warmhalten muss, habe ich annähernd doppelte Wärmeverluste, also speichere ich es doch sinnvollerweise nur an einem, gut isolierten Ort (siehe Nachteil zwei Einzelhäuser zu einem ein Doppelhaus).

    Das Beispiel hinkt ein wenig. Erwärmt man im Falle Puffer mit Trinkwasserblase sein Trinkwasser, so wird zwangsweise auch der Puffer mit erwärmt. Für mich wäre das im Sommerbetrieb (Pellets ohne Solar) äußerst unpraktisch. Da will ich eigentlich nur den Boiler heizen und nicht den Puffer. Um in Ihrem Doppelhausbeispiel zu bleiben: Wenn mein Nachbar nicht heizt (weil Eskimo), dann ist für mich ein Doppelhaus ungünstig. Besser wäre hier ein Einzelhaus mit gleichartiger Wärmedämmung auf allen Wänden.
    Auch wenn Speicherverluste hier immer wieder so groß herausgestellt werden: Ich kann Sie aus eigener Erfahrung nicht so ganz bestätigen: In der Bauphase hatte ich eine Zeitlang meinen Boiler geheizt, aber die Zirkulationspumpe ausgestellt. Der Boiler hat im Winter vielleicht 2 Grad am Tag verloren. Drastischer (!) Verlust trat ein, als ich die Zirkulation einschaltete. Innerhalb eines Tages war der Boiler leer. Daher würde ich bei einem gut isolierten Speicher und Boiler die etwas größere Außenfläche bei getrenntem Boiler nicht überschätzen.

    • "Je nachdem, wieweit ich meinen Puffer lade, kann ich zwei oder auch 10 Personen duschen lassen. Ich brauche mich da nicht auf eine fixe Boilergröße festzulegen und spare zusätzlich die Kosten eines zweiten Speichers. "

    Prinzipiell ist hier kein Unterschied zwischen Boiler mit Trinkwasserblase und separatem Boiler. Der Boiler kann und wird ja auch aus dem Puffer nachgeladen, wenn dieser "voll" ist. Zudem ist das mit den 10 Leuten auch ein etwas fragliches Beispiel. Da ja keine 10 Bäder im Haus sind (vermute ich einfach mal), werden die 10 Leute nacheinander duschen bzw. baden. Da ich eine relativ leistungsstarke Anlage habe (Sie ja glaube ich auch) wird in der zum Baden notwendigen Zeit schon wieder durch den Kessel nachgeladen.

    • "Ich ziehe, speziell für die Küche, heißes Frischwasser einem "abgestandenen Boilerwasser" vor. "

    Ich vermute mal, es geht Ihnen hier um Kaffee und Tee. Als Teetrinker kann ich Ihren Einwand auch absolut nachvollziehen, hier schmeckt man das Wasser wirklich. Persönlich nehme ich daher für Kaffee und Tee immer Kaltwasser. Das Mehr an Energie gegenüber Heisswasser ist absolut vernachlässigbar, solange man nicht 100 Liter Kaffee oder Tee am Tag trinkt.
    Bezüglich separatem Boiler und Puffer mit Trinkwasserblase gibt's hier übrigens keinen Unterschied: Beide halten Wasser vor. Aber auch bei Ihrem Durchlauferhitzer ist das nicht viel besser: Auch hier kreist das Wasser endlos in der Zirkulationsleitung, bis es mal jemand entnimmt. Kaltwasser ist hier klar im Vorteil.

    • " In diesem "Vorrangpuffer" stellt das dicke zentrische Glatt-Wärmetauscherrohr eine Art "Wärmeautobahn" dar. Die unten eingespeiste Solarwärme gelangt über dieses gut wärmeleitende Metallmedium sofort nach oben und steht dort der Warmwasserbereitung augenblicklich zur Verfügung, während der untere Bereich auf diese Weise schnell abkühlt und einen entsprechend kalten Rücklauf zum Kollektor bietet. So kann ich optimal Sonnenenergie "tanken" (16.2.04,11 Uhr, 5 kW/h in den Puffer). "

    So ganz klar ist mir nicht, worauf Sie in diesem Punkt hinaus wollen. Das Wärme, die unten eingespeist wird, aber oben augenblicklich zur Verfügung steht, erscheint mir etwas seltsam. Die Gesetze der Konvektion ändert kein Wärmetauscher, egal ob glatt oder nicht. Eher erhöhen Sie die Entropie des Systems, was kontraproduktiv ist. Einen ganz guten Beitrag, der eher in die entgegengesetzte Richtung weist, hat hier der "Energiesparer" geleistet:

    • https://bau.net/forum/heizung/12806.php
    • " Zwar kann es sein, dass im Laufe der Zeit das ca. 50 mm dicke Glatt-Wärmetauscherrohr ganz oben im Puffer etwas Kalk ansetzen wird, wenn Solar die Temperaturen lokal bis an die 100 °C treibt. Mein Heizungsbauer sieht aber überhaupt keine Probleme darin, dieses Rohr alle paar Jahre mal zu entkalken. "

    Wenn Entkalken mein Umsatz wäre, sähe ich vielleicht auch kein Problem darin. Kalk fällt übrigens schon bei 55̊C aus. Wie soll denn das Entkalken vor sich gehen? Und mit welchen Mitteln? Chemisch? Wie wirken die sich auf die Frische Ihres Trinkwassers aus?
    Mir ist lieber, Kalk schon bei der Entstehung zu verhindern als ihn nachträglich chemisch und mechanisch zu entfernen.

    • "Das schöne an dieser Lösung ist, dass nicht nur Platz und Material, sondern auch weiterer Pumpen- und Regelaufwand (Pumpenaufwand, Regelaufwand) gespart wird, ganz abgesehen von den zusätzlichen Abkühlverlusten. "

    Das mit den Abkühlverlusten, die ich nicht sehe, hatten wir ja schon oben. Zweifellos haben Sie recht, dass eine Wärmetauscherlösung in der Investition deutlich billiger ist als ein separater Boiler. Ich habe für meine Speicherladegruppe 214 € gezahlt und für meinen 300 Liter Boiler 820 €, alles incl. Montage. Also etwa 1000 € mehr, was eine Menge Geld ist. Hier liegt wohl auch der hauptsächliche Reiz eines Durchlauferhitzers. Ein Puffer mit Trinkwasserboiler ist zwar etwas billiger als ein separater Boiler, aber der Unterschied ist nicht besonders groß, da Puffer mit integrierter Edelstahl-Trinkwasserblase einiges kosten. Zusätzlichen Regelaufwand hatte ich übrigens nicht, da die €Pellet von Haus aus schon einen separaten Boiler mit ansteuern kann. Das ist nur eine andere Auswahl im Konfigurationsmenü. Viele Grüße!

  15. Ein Speicher mit zwei Temperaturzone

    Aus Zeitgründen möchte ich primär auf die Punkte eingehen, die sich direkt auf meine Beiträge beziehen.
    Zu den Speicherverlusten: vorherrschendes Isolationsmaterial für große Speicher ist leider Schaumstoff bzw. Weichschaum. Viele Hersteller bieten die kleinen Speicher mit einer leistungsfähigen Hartschaumisolierung und rüsten große Speicher mit einer billigen und eigentlich minderwertigen Weichschaumisolierung aus. Bei diesem Material gehen die täglichen Wärmeverluste bei hohen Temperaturen eher in Richtung 10 Grad.
    Das Messen der Speicherverluste ist im Winter schwierig, da die Heizung einige Zeit ausgestellt sein muss und zumindest danach 8 Stunden kein Verbraucher Wärme abzapfen sollte.
    Herr Walter, wenn Sie einen Speicher mit 2 Grad Wärmeverlust pro Tag besitzen, wäre Werbung für diesen Speicher keine Sünde.
    Zur Veranschaulichung eignet sich der Beitragbbb fünf Nummern weiter oben. Und da ist "nur" der Speicherdeckel aus Weichschaum.
    Unser Speicher funktioniert nach dem Durchlauferhitzerprinzip. Insgesamt 45 Liter Frischwasser werden durch ein innenliegendes Wärmetauscherrohr geleitet. Etwa 40 % des Wärmetauscherrohr befindet sich im unteren Viertel des Speichers. Weitere 40 % befinden sich im oberen Viertel des Speichers. Die restlichen 20 % befinden sich in der Speichermitte.
    Herr Dehrmann, unsere unterschiedlichen Erfahrungen können viele Ursachen haben. Möglicher ist bei Ihnen der Wärmetauscher nicht ganz oben im Speicher. Duschen ist auch nicht genormt. Vielleicht sind bei Ihnen die Leitungswege länger oder der Wärmetauscher verkalkt. Ein wesentlicher Verbraucher ist eventuell eine viele Stunden am Tag laufende Zirkulationspumpe. Unsere Pumpe läuft nur auf Abruf. Sie reagiert auf Druckunterschiede. Nach kurzen Aufdrehen der Warmwasserleitung stellt sich die Pumpe an.
    Entscheidend ist aber eigentlich nur, dass man bzw. die Heizungssteuerung rechtzeitig erkennt, wann nachgeheizt werden muss.
    Bezüglich der Zweispeichersysteme bin ich  -  auch aus Kostengründen  -  skeptisch.
    Unterschiedliche Temperaturzonen kann man auch in einem Speicher herstellen. Bei unserem Speicher wird aus Schwerkraftgründen zuerst der über dem Heizungszulauf liegende Speicherbereich geheizt.
    Danach erst wird, wenn dann der Pelletofen noch läuft, der mittlere Bereich beheizt. Die untere Hälfte wird grundsätzlich nur solar beheizt.
    Optimal wäre es, wenn Speicher schichtweise entladen würde. In Ansätzen klappt das beim Durchlauferhitzer, den ich als eine sehr gute Lösung ansehe, fürs Brauchwasser. Das funktioniert am besten, wenn der obere Bereich nicht zu warm ist. Ansonsten wird das Wasser im mittleren Bereich z.B. auf 25 Grad vorgewärmt, danach auf 70 Grad aufgeheizt und gleich danach mit kaltem Wasser auf gut 40 Grad abgekühlt. Ein weitaus größerer Teil als nötig stammt dann doch aus dem oberen warmen Bereich.
    Wünschenswert wäre es meiner Meinung nach, wenn die Wärme erst einmal aus dem mittleren Bereich entnommen wird und sofern nötig mit dem wärmeren Wasser aus dem oberen Bereich auf die notwendige Temperatur gebracht wird.
    Der Vorteil einer schichtweisen Entladung ist, dass der Speicher relativ weitgehend wärmemäßig entleert wird.
    Vorteil im Pelletbetrieb: der Akku ist fast leer. Daher kann in einem relativ kleinen Speicherbereich eine vergleichsweise große Wärmemenge gespeichert werden, ohne dass die Pelletheizung im ungünstigen Stop and Go Heizverkehr betrieben wird.
    Vorteil bei Solarbeheizung in der Heizperiode: es ist ein kühler und daher bei Sonnenschein gut aufheizbarer Bereich vorhanden, denn bei einer Solaranlage macht es schon einen Unterschied, ob 15 auf 25 Grad oder 45 auf 55 Grad erwärmt werden.
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