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PV-Elemente statt Dachüberstand zur Verschattung nutzen
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

PV-Elemente statt Dachüberstand zur Verschattung nutzen

Foto von Martin Outl

Bisher planen wir einen Neubau, der auf den Südseite (teilweise unterbrochen) einen Dachüberstand von ca. 1 Meter hat und im Sommer helfen soll, die Bodentiefen Fenster zu verschatten, während die Wintersonne (tieferer überm Horizont) direkt einstrahlen darf.
Jetzt frage ich mich, ob wir den südlichen Dachüberstand vielleicht zugunsten einer (ununterbrochen) Zeile PV (Photovoltaik) Elemente eintauschen können. Der südliche Dachüberstand braucht nicht 100 % regendicht sein und so könnten die PV-Elemente auch leicht versetzt unterhalb eines minimalen Dachüberstandes ansetzen. Für die PV-Elemente müsste dann noch optimaler Größe und Winkel bestimmt werden, sodass die Stromausbeute gut ist und der Verschattungseffekt fürs EGAbk. optimal wird.
Wie kann die Kostenseite eines solchen Tausches PV gegen Vordach aussehen?
  1. billig ist das nicht ...

    bin zwar auf dem Gebiet kein Experte (nur ein Bauherr, der auch eine PV-Anlage installieren wird), aber ein paar grobe Anhaltswerte kann ich Ihnen vielleicht liefern: Rechnen Sie mal grob so, dass ein m² Solarmodul so ca. 500-600 € kosten wird (inkl. MwSt.). Ist also schon eine Kleinigkeit teurer als Dachziegel ... Und die Befestigung und der Wechselrichter kommen dann auch noch dazu.
    Sinn macht das sicherlich wenn keine Verschattung droht. Dann können Sie Ihren produzierten Strom ins Netz einspeisen und damit "Geld verdienen".
    So ein m² Solarmodul liefert dann eine Spitzenleistung von rund 120-130 Watt und wird  -  stark abhängig von Ihrem Standort in Deutschland  -  jährlich so ca. 85-105 kWh elektrische Energie liefern. Die verkaufen Sie dann für ca. 40-50 € an Ihren Stromlieferanten.
    Dies sind Einnahmen (aus Sicht des Finanzamts) und sind zu versteuern  -  daher macht es Sinn, die gesamte PV-Anlage als Kleinunternehmen zu betrachten und zu finanzieren. Bereden Sie das am besten mit einem Steuerberater.
    Die Dachneigung ist übrigens nicht sooo wichtig. In der Mitte Deutschlands ist der optimale Ertrag übers Jahr gerechnet bei ca. 28 ° Neigung  -  aber zwischen rund 10 ° und 50 ° liegt der Ertrag noch über 95 % des Maximums. Bei voller Südausrichtung.
    Ich habe ein solches Haus in der Fertighausausstellung in Fellbach gesehen (Passivhaus der Fa. Wochner). Die Solarzellen sind zwischen 2 Glasscheiben eingebettet und daher sieht das von unten echt interessant aus. Lassen Sie sich von Wochner vielleicht mal ein Prospekt des Passivhauses schicken  -  dort sind einige Fotos dazu drin.
    Der erste Link unten bringt Sie auf eine gut gemachte Website zum Thema Solarstrom, der zweite Link zu Wochner.
    viele Grüße
    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  2. und auch noch unnötig ...

    Ich bin auch kein Experte, sondern Bewohner eines Passivhauses.
    Bei Südfenstern ist die Beschattung  -  entgegen vielfach wiederholten anderslautenden Gerüchten  -  kein Problem.
    Bei uns haben alle Nachbarn bei Sonne und Sonnenschein die Rollläden unten. Wir nicht.
    Im Sommer steht die Sonne so steil, dass übermäßige Aufheizung sehr selten ist.
    Im Winter steht die Sonne weit unten und erwärmt  -  sofern sie gerade scheint  -  das Haus.
    Mit einem Meter Überstand sind Sie auf der sicheren Seite.
  3. Licht und Schatten

    Foto von Ralf Kremer

    @ Wolfgang: VIELEN Dank für die vielen Hinweise!
    + Die PV-Anlage ist sicher "schon eine Kleinigkeit teurer als Dachziegel", aber wenn die Sommer-Verschattung für die großen Südfenster darunter optimal würde, könnten wir uns dort vielleicht die elektrischen Jalousien einsparen.
    + Eine Verschattung für die PV-Anlage selber ist fast nicht gegeben (volle Südhanglage)  -  nur morgens und abends könnte eine Teilverschattung durch das Dach/Gaube eintreten.
    + Danke für den Hinweis, es macht "Sinn, die gesamte PV-Anlage als Kleinunternehmen zu betrachten und zu finanzieren. Bereden Sie das am besten mit einem Steuerberater. " Ich schaue schon mal hier im Forum nach Erfahrungen zu dem Thema und löchere dann unseren Steuerberater.
    + Die Dachneigung ist bei uns mit 38 ° Grad geplant  -  aber eine PV-Anlage als Dachverlängerung könnte ja auch in einen anderen Winkel (z.B. 28 °) anschließen  -  entweder relativ bündig oder sonst mit Höhenversatz. Die Aufständerung könnte auch vom unterliegenden Balkon getragen werden.
    + Ja, das Passivhaus der Fa. Wochner habe ich auch in Prospekten und im Internet gesehen. Ja, die Lösung sieht dort gut gelungen aus.
    @ Ralf Kremer:
    Ihre Aussage überrascht mich etwas. Mir war nicht bekannt, dass bei einem Passivhaus (ich denke, Sie meinen hier die PH-Fenster) bei großen Südfenstern eine Beschattung nicht nötig ist.
  4. Höhenversatz? , diffuse Strahlung, Schnee, Optik

    Hallo Herr Outl,
    wenn ich Sie recht verstehe, überlegen Sie, die PV-Anlage eventuell tiefer als das Dach anzuordnen. Bedenken Sie dabei, dass nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung auf die Module treffen soll. Als Sonnenenergie-Nutzer merkt man bald, dass es sozusagen zweierlei Arten von bedecktem Himmel gibt. Wenn dicke Wolkenschichten den Himmel so verdunkeln, dass man entspannt nach oben schauen kann, liefern auch Solarmodule kaum noch etwas. Wenn man dagegen trotz bedecktem Himmel beim nach oben schauen blinzeln muss, ist ein ansehnlicher Ertrag möglich, obwohl die Sonne nicht zu sehen ist. Das Licht wird in den Wolken gebrochen und kommt vom ganzen Himmel. Dieses ist der diffuse Anteil der Globalstrahlung. Um ihn zu nutzen, sollen die Module ein "möglichst weites Gesichtsfeld" auf den ganzen Himmel haben. Das ist mit ein Grund, warum nur leicht geneigte oder sogar horizontale Modulflächen noch relativ gute Erträge bringen. Wenn Sie die Module tiefer als das Dach anbringen, entgeht Ihnen wahrscheinlich ein Teil der diffusen Strahlung.
    Ausblick: Wenn in Zukunft immer größere Anteile der Stromerzeugung durch Photovoltaik und andere regenerative Energien erfolgen, wird der Wert mit dem jeweiligen Angebot schwanken. Während mittags bei direkter Sonneneinstrahlung eher viel Solarstrom erzeugt wird, entfällt der aus diffuser Strahlung erzeugte Strom eher auf Zeiten knapperen Angebots und ist somit im Schnitt wertvoller. (Siehe dazu Link unten, meinen Beitrag Nr 5, "Der gleitende Strompreis")
    Wenn Sie in einem Gebiet mit nennenswertem Schneefall im Winter sind, denken Sie bei der Ortswahl für die PV-Module auch daran. Wenn die Module frei angebracht sind (wie etwa an einem Mast), kann Schnee von der glatten Oberfläche relativ schnell wieder abrutschen. Das ist z.B. mitten auf einem Dach nicht so leicht. Das würde eher für eine vom Dach etwas getrennte Montage sprechen. Aus optischen Gründen wirkt aus meiner Sicht eine in-Dach-Montage am solidesten  -  so habe ich es mit meiner thermischen Solaranlage gemacht.
    Gutes Gelingen! Wolfram Zucker
  5. Beschattung auch im Passivhaus sinnvoll

    Foto von wiki

    Ein Schattendach ist auch im PH sinnvoll: die Innentemperatur sank im Durchschnitt um ca. 4 Grad durch eine Vordach (Stoffbespannung) mit 80 cm Breite: aus 28 Grad wurden 24 Grad. Das Fensterglas hat Ug 0,5, Südausrichtung.
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