Hebehilfe für Stahlbetonträger gesucht
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Hebehilfe für Stahlbetonträger gesucht

Hallo Experten,
für eine Altbau-Deckensanierung (Ziegeleinhängedecke) will ich Stahlbetonträger von ca. 6,00 m Länge und mit einem Gewicht von ca. 150  -  180 kg (ca. 25  -  30 kg/m) in ca. 3,50 m Höhe verbauen.
Der Einsatz eines Baukrans oder einer anderen außerhalb des Gebäudes befindlichen Maschine scheidet aus.
Besonderes Problem: Die Balken sollen direkt an einer Wand zu liegen kommen, sodass keine Hebehilfe verwendet werden kann, deren Stützen rechts UND links an den Trägern vorbeilaufen (Dreibein, Portalkran-Konstruktion, o.ä.).
Erschwerend kommt hinzu, dass die Balken um zwei Auflagerlängen a'12 cm länger sind als der Raum. Das heißt, sie müssen auch noch entsprechend "eingeschwenkt" werden. Die Hebehilfe muss also (in Grenzen) seitlich beweglich sein.
Während ich alle anderen Träger durch einen Kettenflaschenzug, der am Gebälk des nächsten Geschosses befestigt ist, problemlos an Ort und Stelle gehievt bekomme, bereiten mir diese außenliegenden einiges Kopfzerbrechen.
Ideal wäre ein verfahrbarer Mini-Baukran fürs Zimmer. Durch seinen Ausleger könnte er auch an den Wänden arbeiten. Wenn ich keine andere (einfachere) Lösung finde, werde ich mir wohl eine Schweißkonstruktion mit einem dieser Pick-up-Ladekräne bauen, die auf der Basis eines PKW-Wagenhebers beruhen, heben können und schwenkbar sind. 4 Rollen untergebaut, unten einen Stapel Gehwegplatten als Ballastgewicht.
Allerdings wäre das eine sehr aufwändige Lösung. Geht das nicht einfacher? Vielleicht kann man da etwas aus dem Baukasten des Gerüstbauers nehmen und oben den Flaschenzug einhängen?
Bin für jede Idee dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
  1. 6 Mann auf 6 Leitern ...

    wäre mein Vorschlag ... :-)
  2. Aber Hallo ...

    Aber Hallo das wären pro Mann ca. 30 kg und je nach Lastverlagerung auch a bisserl mehr. Und das in 3,50 m Höhe.
    Und mindestens eine Hand zum Festhalten auf der Leiter wäre auch nicht schlecht ...
    Der BG-Sicherheitsbeauftragte kriegt Kreise vor den Augen :-))
  3. Das mit der Lastverteilung ...

    ist bei 6 Mann so eine Sache ...
    Manchmal wird es erheblich mehr als 30 kg.
    Leiter ist keine Lösung ... ein gescheites Podest in 1,5 m Höhe sollte es schon sein ...
  4. 6 starke Männer ...

    6 starke Männer es dürfen angesichts der ungleichen Lastverteilung gerne auch 8  -  10 sein. Die meisten Herren am Bau sind ordentlich muskelbepackt, sodass sich das Gesamtgewicht einschließlich Träger wohl 1.000 kg nähert.
    Das Podest muss da schon was aushalten und ausreichend groß sein. Und wenn man den Träger bei 3,50 m Einbauhöhe nicht auf ausgestreckten Armen balancieren will, braucht es fast 2,50 m Standhöhe.
    Da sich diese besondere Einbausituation noch mehrmals wiederholt und hilfreiche Mannen in beinahe Mannschaftsstärke nicht immer greifbar sind, werde ich wohl den Zimmerkran bauen müssen.
    Eine einfachere Lösung scheint es also wohl nicht zu geben. Respekt vor den Leistungen unserer Vorfahren, die mit einfachsten Hub- und Zugmitteln große Lasten bewegt haben.
    Vielen Dank!
  5. wie wär's denn

    mit temporären, angedübelten Auflagern (Winkel) ein Stück von der Wand und Rollen, über die das Hebeseil läuft. Der Flaschenzug kann doch auch auf der Zugseite des Seils sitzen, sodass man Höhe spart.
  6. Wenn die Träger direkt an der Außenwand..

    ... verbaut werden sollen, kann man doch (abhängig von deren Beschaffenheit) an diese Wand genau in der Mitte eine Schwerlastkonsole (Hilti, Würth etc..) dübeln, an der dann der Flaschenzug/Kettenzug o.ä. befestigt werden kann. Dann braucht man nur noch drei Leute. Einen vorne, einen hinten und einen der den Zug bedient.
    Oder habe ich da was falsch verstanden?
  7. Oh da ...

    war der Hr. Ackermann schneller ...
  8. Wir haben im Herbst

    einen HEA 200 (43 KG/m) in 6,25 m Länge zu dritt eingebaut. Allerdings wie ich gestehen muss nur in 2,50 Meter Höhe
    Vorgehensweise:
    Gerüst gebaut in Fensterhöhe, durch das Fenster mittels Walzen in den Raum gewalzt, einseitig ins Auflager gehievt, durchgeschoben, dann die andere Seite Stückweise hochgehoben und immer wieder mittels Drehsteife gesichert.
    In der Höhe angekommen dann auf beiden Seiten mittels Drehsteife vom Auflager angehoben, ausgerichtet, abgelassen, fertig.
    Im vorliegenden Fall würde ich vielleicht mittels zweier Rollgerüste schon 2 Meter Höhe abnehmen, Träger dann mittels Gerüst vor Ort rollen und dann eben wieder so vorgehen wie oben beschrieben.
    Alles natürlich nicht im Hauruckverfahren, sondern immer mit Überlegung was passiert wenn ...
  9. Andere Idee

    Am Gebälk der Decke, wo auch der Kettenflaschenzug hängen kann, ein Kantholz quer zur Wand, an welche der Träger reinsoll, möglichst nahe dieser Wand so an die Decke hängen (geht mit mehrfach genommen Zurrgurten aus dem Baumarkt), dass das Kantholz die Wand etwa in Raummitte mit einem Ende berührt. Dann dort den Kettenflaschenzug anhängen. Das lastfreie Ende des Kantholzes wird nach oben an die Decke gedrückt, wenn der Träger am anderen Ende dranhängt. Die Befestigung des Kantholzes an der Decke muss also mehr tragen als das Gewicht des Trägers, der hinauf soll. Den Träger leicht außermittig anhängen, sodass ein Ende zuerst hinaufkommt, dann kann man den Träger nach etwas Anheben parallel zur Wand schwenken und mit dem oberen Ende gleich beim Heben ins Auflager einfahren. Wenn die Aufhängehöhe groß genug ist, sollte man die paar cm zum einfahren noch schwenken können.
    Das Parallelverschieben des Trägers ins andere Auflager sollte gehen, wenn die Auflagerlöcher ein paar cm höher sind als der Träger. Träger hinaufziehen, bis er waagrecht ist, dann mit einem weiteren Gurt an der Decke anhängen, Anhängepunkt des Kettenflaschenzuges zum noch nicht eingefahrenene Ende verschieben, Hilfsgurt lösen und einfahren.
    Damit der Sicherheitsexperte zufrieden ist, eine Belastungsprobe mit doppelter Last machen (wahrscheinlich sind Kanthölzer und Zurrgurte für derartige Zwecke in D nicht zugelassen?).
  10. Oh, hier hat sich ja noch eine Menge getan ...

    Interessanter Gedanke, die Außenwand als eine der beiden Kranstützen zu benutzen. Von der Beschaffenheit der Wand dürfte das gehen, ist noch 36 er-Vollziegel. Von dem um 1900 verwendeten Mörtel wollen wir jetzt mal nicht reden. Hat aber immerhin eine volle Breitseite von Kyrill ausgehalten.
    Auch die Montagetechniken sind sehr hilfreich. Sowohl was den Einsatz von Walzen und Drehsteifen als auch die ungewöhnliche Konstruktion aus Kantholz und Zurrgurten angeht.
    Da komme ich wohl doch um den aufwendigen Kranbau drumherum. Soll mir nur recht sein ...
    Allen noch einmal vielen Dank!

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