Restaurierung alter Backstein-Stallwände
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Restaurierung alter Backstein-Stallwände

Ich bin im Besitz eines alten Fachwerk-Resthofes. Im Erdgeschoss befindet sich ein alter Backstein-Stall, den ich gerne als Wohnraum umbauen möchte. Die Backsteinwand ist eine 1 1/2 steinige Wand von ca. 46 cm Stärke. Ich möchte Steinwand im Innenraum sichtbar belassen. Dabei treten folgende Probleme auf:

1) Wärmedämmung: Ist ein 46 cm Vollziegelmauerwerk ausreichend wärmeisolierend. Was kann unternommen werden?

2) Feuchtigkeitsisolierung: Das Mauerwerk enthält keine waagerechte Sperrschicht zum Grundmauerwerk (Bruchstein) gegen aufsteigende Feuchte. Ich beabsichtige das Mauerwerk abschnittsweise zu öffnen und Teerpappe einzulegen. Ist da eine ausreichende und adäquate Methode?

3) Sanierung der Wände: Die Innenwände sind teilweise mit sehr hartnäckigem Zementputz versehen. Wie kann dieser entfernt werden, ohne die Steine zu sehr zu zerstören?

4) Ammoniakeinlagerungen in den Wänden: Durch die frühere Stallnutzung kam es stellenweise zu stärkeren Ammoniakeinlagerungen in den Wänden, sodass diese schwarz angelaufen sind und m.E. auch Feuchtigkeit ziehen. Was kann unternommen werden?

  • Name:
  • Detlev Finke
  1. Aus Stall einen Wohnraum schaffen

    Sehr geehrter Herr Finke,
    so reizvoll es auch klingen mag und so schön, wie eine alte Backsteinwand auch aussehen mag, es hat keinen Zweck daraus nun einen Wohnraum zu machen!
    Die Ammoniakbeaufschlagungen sind während der gesamten Lebensdauer des Mauerwerks nicht mehr zu entfernen.
    Auch wenn es Firmen geben mag, die Ihnen irgendwelche "Mittelchen" verkaufen wollen. (Achten Sie dann hier auf das "Kleingedruckte")
    Das heißt, es wird ständig "muffeln". Die Nässebelastungen, wegen fehlender Abdichtungen, sind ein weiteres Problem!
    Wenn es wirklich nicht anders gehen sollte, kann ich Ihnen nur empfehlen, innen ein neues, mit ca. 5 cm bis ca. 10 cm (besser) Luftzwischenraum zu dem vorhandenen Backsteinmauerwerk, Mauerwerk (Ziegel, Bims, Kalksandsteine o.ä.) einzubauen.
    Aber auch hier gilt, lassen Sie das alles planen.
    Beantwortung Ihrer Fragen:
    zu 1) 46 cm Vollziegelmauerwerk sind ein Genuss und Luxus. Völlig ausreichend als Wärmedämmung. Auch hier wird Ihnen wahrscheinlich jemand weitere "Styropor-Isolierung" empfehlen. Ignorieren Sie das!
    zu 2) Hier gilt, ohne Planung keine Selbstversuche machen!
    Sie bekommen es nicht hin, weil es baupraktisch unmöglich ist, eine 46 cm starke Wand, abschnittsweise zu öffnen und "Teerpappe" einzuflicken. Wie sind die Randbedingungen? Abdichtung der Wände, Bodenplatte usw.
    zu 3) Lassen Sie den hartnäckigen Zementputz doch einfach an der Wand. Befestigen Sie Gipskartonplatten auf die vorhandenen Wände, das ist sauber, trocken, schnell und begradigt Unebenheiten.
    Viel Erfolg!

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