Dennert-Icon-80.000 €-Anfängerfrage von hoffentl. allgem. Interesse
BAU-Forum: Kosten- und flächensparendes Bauen

Dennert-Icon-80.000 €-Anfängerfrage von hoffentl. allgem. Interesse

Hallo,
das Thema Dennert ICON Haus wurde hier schon einige Male nachgefragt, doch bis auf den Streit um die Masse des benötigten Baukrans und einen Link zu einem bisher zufriedenen ICON-Besitzer waren die Antworten für uns, die wir solch ein Haus gerne hätten, kaum aussagekräftig. Ich möchte die Fragen zu diesem Dennert Icon-Haus daher etwas anders stellen, damit auch andere, die sich für solch ein Haus interessieren, vielleicht etwas davon haben.
Vorab:
1. Low-Budget-Haus ist gewünscht, da Grundstücke um München ab 750 €/m² kosten. Ich habe mir einige Bauweisen und Verfahren angeschaut. Ergebnis: Stein auf Stein ist sicher gut und bewährt, aber die Probleme der Logistik, der Handwerker, der Zeit, des mgl. Pfuschs möchte ich einfach nicht haben. Dass Architekten im Forum das anders sehen, glaube ich sehr gerne, aber das ist nun mal meine Meinung.
2. Bei den (im ersten Augenschein preiswerteren) Fertighäusern gefielen mir, weil ich selbst einmal Dinge für Kunden professionell und in Serie hergestellt habe, (keine Häuser o.ä.) sowohl die technischen Werte vom Blähton-Leichtbeton als auch die Serienfertigung (angeschaut) als auch das entsprechende fertige Haus. Ich mag Systeme, die mit identischen Materialien in der Struktur auskommen und die nach der Fertigung nicht mehr schwinden, thermisch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten haben etc. Kurz: Dennert Icon gefällt mir, wenn ich es auch als kritisch ansehe, dass die Ecken der verbundenen Teile nur kraftschlüssig (über Verschraubung) und nicht formschlüssig etwa wie bei überlappendem Mauerwerk ausgeführt sind.
3. Für 80.000 € plus 3.000 € Transport (nach München bzw. dessen Umgebung) liefert Dennert (alte Baustofffirma, daher hoffentlich nicht mittendrin insolvent) sein Aktionshaus auf ein vom Bauherrn zu erstellendes Streifenfundament und schließt es an vom Bauherren bereitzustellende Anschlüsse an. 1 Woche später wird verputzt. Innen sind die Decken mit Gipskarton angehängt und gespachelt/geschliffen, Boden ist nach meinem Augenschein Estrichglatt und braucht Aufgrund der Dämmwerte Wärme keinen Estrich mehr, Schall möchte ich mit Teppich bekämpfen. Bad ist im EGAbk. installiert, als Heizung sind 9 Elemente einer E-Strahlenheizung installiert (Sehr strittiges Thema, technisch-X1234Xwissenschaftliche Wohl OK, aber nur mit Billigstrom zu betreiben). Man könnte bei dem so gelieferten Haus also einen elastischen Innenputz aufrollen oder spritzen (STO Dekor o.ä.), Bodenbelag unten rein und unten einziehen und leben. Küche baut man danach noch selbst ein, da Anschlüsse vorhanden. Oben dann leichte Wände stellen, bei uns z.B. nur für 1 Schlafzimmer, Rest frei bleibend, wenn man kein 2. Bad will, Leerrohre "mit Elektrik füllen", oben noch mal Innenputz statt Raufaser und Bodenbeläge. Fertig. Unterm Dach wäre der belüftete "Hockeller".
4. So in etwa sieht das für einen Menschen aus, der das erste Mal bauen will und sich auf dem Markt umgeschaut hat, dort eine Bauweise bzw. einen Anbieter seiner Wahl gefunden hat. Das Problem:
Dennert liefert eigentlich statt Baustoffen ein Haus zu einem fixen Preis an einen bestimmten Platz zu einem bestimmten Termin, den Rest muss der Bauherr erledigen, der davon aber in der Regel erstmal keine Ahnung hat, auch wenn er sich solche gerade verschaffen will. Gehen wir also mal von einem kleinen Grundstück mit 250 bis 300 m² aus, das als erschlossen ausgewiesen ist, damit meine Fragen für möglichst viele, die ein preiswertes Haus mit wenig Aufwand wollen, zutreffen:
Was hat der Bauherr bei solche einem oder einem vergleichbaren Haus in groben Hausnummern an weiteren Kosten zu den 83.000 € für Erstellung und Lieferung des Hauses zu erwarten (keine Steuern und Notarkosten, sondern solche die durch Anschlüsse, Bau, Außenanlage, Architekten entstehen? Oder anders gefragt: Es muss doch dem Experten auf solch einem Gebiet möglich sein, hier für ein klar beschriebenes Haus mit Umfeld ein paar grobe Hausnummern zu nennen. (Könnte ich für meinen Bereich ja auch ohne zu rechnen.)
Ich freue mich auf klare Antworten, denn wenn ich eines bei all den Foren, die ich durchsucht habe, vermisse, dann sind es klare, wenn auch notwendig grobe Antworten. Etwa in der Form: Für das Streifenfundament würde ich bei einfachem Grund 15 bis 20 K, für die Architektenleistung 5 K ... etc. etc. veranschlagen und dann 15 Prozent Sicherheit draufrechnen, um halbwegs richtig zu liegen.
War das jetzt eine klare Frage zu Dennert ICON? (Ich habe da übrigens keine Aktien! Unten der entsprechende Link.) )
Beste Grüße
Dieter M. Schulz, München
  1. Ganz einfach

    die Koordination der Gewerke etc. müssen SIE Koordinieren. Denn den Bauleiter werden Sie sich ja wohl auch einsparen (wollen).
    Sie haben es ja selber geschrieben: ... Streifenfundament vom Bauherrn ...
    Nur gibt es das Streifenfundament nicht ohne Aushub, Anschluss an Kanalisation etc. etc. und noch vieles mehr ...
    Dann versuchen Sie es mal mit dieser (unvollständigen) Liste.

    Ganz klar: Am meisten Geld sparen Sie durch eine SAUBERE Planung und Koordination der Gewerke. Wenn Sie das machen lassen und stattdessen Überstunden (wenn möglich) in der Firma, werden Sie wohl besser dastehen.
    Fazit: Wer nur auf den vermeintlichen billigen Hauspreis schaut, vergisst leider den Rest.
    Wer macht denn Elektro, Heizung (auch wenn es die teuere Strom ist). Wer Sanitär, wer den Innenausbau? Wer den Dachstuhl, wer die Verblechung, wer die Außenanlagen (zumindest so, dass man wenigstens ins Haus kann und das Auto parken). Wer macht ...

  2. Baubeschreibung GENAU durchlesen!

    Ich habe mir die Baubeschreibung vom "normalen" 3.01 Haus in Standardausführung durchgeslesen und mir sind  -  nur so beim überfliegen  -  folgende Punkte aufgefallen:
    • Von Anschluss seitens der Baufirma ist NICHT die Rede
    • Rollläden haben zwischen 3000,- und 8.800,- € Aufpreis
    • Mit Gipskarton abgehängte Decken (gespachtelt, geschliffen ohne Grundierung) Aufpreis 2.250,- €
    • Anschluss Außenleuchte mit Steckdose 185,- € Aufpreis
    • zusätzliche Antennensteckdose (eine Antennendose fürs ganze Haus ist ja wohl zu wenig) 77,- € Aufpreis
    • Von fertigem Bad ist in dieser Leistungsbeschreibung nichts zu erkennen, Aufpreis für Bad 177 cm hoch gefliest mit Waschbecken, WC, Dusche, Bodenfliesen 2500,- €
    • Aufpreis für Kaltwasseranschluss und Ablauf Waschmaschine

    208,- €

    • Aufpreis für Wanddurchbruch Ablufttrockner inkl. Gitter 128,- €
    • Vorbereitung Anschlüsse für späteren Badeinbau im DGAbk. Aufpreis 435,- €
    • Anschlüsse für vorhandene, eigene Küche: Aufpreis 556,- €
    • Aufpreis für 1 (!) zusätzliche Steckdose oder Schalter 75,- €
    • Aufpreis Fußbodenheizung Erdgeschoss 4000,- €
    • Türsprechsystem (Klingel) Aufpreis 600,- €
    • Aufpreis für erdbebensicheres Bauen (Erdbebenzone 2-3) 3070,- €
    • Aufpreis Hauseingangstüre 1600,- €
    • Aufpreis Vordach 875,- €
    • Aufpreis Logistikpaket (200 km) 4000,- €

    Bis hierher sind das knapp 25.000,- € Aufpreis, wobei ich nur die einfachen Rollläden berechnet habe, aber du wirst doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass du nur 2 Steckdosen und 1 Schalter pro Zimmer brauchst ...
    Ganz zu schweigen davon, was die Montage noch alles kostet, plus Bodengutachten und Fundament/Bodenplatte
    Außenanlagen (grob 10.000,- €), Bodenbeläge (billig 5000,- €)
    Mein Rat: Baubeschreibung GENAU durchlesen, prüfen was noch alles dazu soll/muss und dann die Kosten für Architekt etc. dazurechnen.
    Grob gesagt wird das Ganze sicher nicht für unter 200.000 € zu haben sein (inkl. Haus  -  ohne Grundstück)
    Nur GROBE Schätzung  -  Bauherrin  -  mit 3-facher Erfahrung ...

  3. Danke für erste Zahlen

    Hallo,
    danke für die ersten Zahlen. Ich gehe hier von dem Dennert Aktionshaus aus, das laut vorliegender Leistungsbeschreibung in etwa der Serie Comfort entspricht. Das Haus ist dann für 83.000 inkl. Transport mit gedämmter Grundplatte von außen komplett, Bad ist unten fertig eingebaut und gefliest, Küchenanschlüsse fertig, Warmwasser läuft, Heizung läuft, Wände tapezierfertig grundiert, Decken abgehängt, gespachelt und geschliffen, Böden belagfertig, Regenwasser bis 0,5 m über Bodenplatte.
    Man kann also unten sehr schnell wohnen. Ich denke, das macht den Unterschied zu anderen Ausbauhäusern, die da erst mal viel Arbeit oder eben Geld für Handwerker verlangen, wenn es um Sanitär, Elektro etc. geht. Und die meisten anderen sind eben  -  das ist mein pers. Argument  -  nicht massiv gebaut. Doch was sind in Hausnummern die Zusatzkosten, die einen abgesehen vom Grundstück und Steuer für solch ein 120 m² Haus erwarten. Da muss es doch klare Anhaltswerte geben, was für ein solches Haus der Architekt, das Streifenfundament etc. kosten. Schließlich will man dem Verkäufer vor Ort ja nicht blind gegenübertreten.
    Gruß Dieter
  4. Auch Variante "Comfort 3.01" hat Aufpreise!

    Gut, zieh mal für die abgehängten Decken 2.250,- € ab, fürs Bad 2.500,- € ab und für die Küchenanschlüsse 556,- € ab. Der Rest muss auch bei der "Comfort"-Variante zugezahlt werden (Oder hältst du ein Haus ohne Haustüre für bewohnbar?  -  was ist z.B. mit Fenstergriffen? Sind diese enthalten?). Also "nur" knapp 20.000,- € Aufpreis, um überhaupt in etwa hausen zu können ...
    Wären wir schon bei spartanischter Ausstattung für das Haus bei 100.000 €
    Bodenplatte kostet ungefähr grob geschätzt zwischen 15.000 € und 25.000 €, je nach Boden (oder auch mehr ... in Hanglage ist ein Keller erforderlich = +50.000,- € oder so ...). Anschlusskosten für Strom/Gas/Wasser zwischen 5.000,- € und 30.000,- € je nach Gemeinde/Stadt. Zu klären wäre auch noch, ob auf deinem Grundstück z.B. Fernwärmeanschluss Pflicht ist. Da kommst du um einen Architekten nicht herum, der kostet, je nach Aufwand so zwischen 10.000,- € und 40.000,- € oder mehr ... (Gruß an alle Architekten: grobE Schätzung auch für den "worst case"). Soviel man auch sich bescheidet und herumrechnet, jede weitere Zahlenangabe ist wie ein Lotteriespiel  -  man KANN es NICHT genauer vorhersagen, wenn man die örtlichen Gegebenheiten nicht kennt. Weitere Fragen sind daher m.E. müßig.
  5. keine 40.000

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    So viel wird ein Architekt nicht kosten. Mir stellt sich allerdings die Frage, was er hier überhaupt tun soll. Feuerwehr spielen für mangelnde Beratung durch den Verkaufsberater? Anleitungen geben für den Selbstbau?

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