Frage zur Planung einer Weißen Wanne und den Lichtschächten
BAU-Forum: Keller

Frage zur Planung einer Weißen Wanne und den Lichtschächten

Hallo,
mal eine grundsätzliche Frage. Der Keller ist ausgeschrieben als weiße Wanne gegen Grundwasser. Grundwasser liegt aber nicht vor (erst ab ca. 8 Meter). Lastfall ist aber Schichtenwasser. Im allgemeinen Bodengutachten für das Baugebiet wird auf den sog. Badewanneneffekt hingewiesen, der Boden ist im Baugebiet sehr unterschiedlich und häufig schluffig. Ausgeschrieben sind weiterhin normale Lichtschächte und Kellerfenster. Ein Abführen des Schlagwassers ist nicht vorgesehen, ebenso wenig ein Abdichten der Lichtschächte. Die Lichtschächte werden nur an die weiße Wanne angesetzt.
Meine Frage: Beinhaltet ein Konzept einer weißen Wanne nicht zwangsläufig auch druckwasserdichte Kellerlichtschächte? Gehört nicht auch dazu, dass die unteren Öffnungen der Lichtschächte wasserdicht verschlossen und das Wasser, was sich von oben her im Schacht ansammelt, abgeleitet über ein Rohr, welches z.B. an die Regenwasserkanalisation oder in einer weit vom Haus liegenden Rigole mündet? Ansonsten ist das das Konzept einer weißen Wanne nicht gegeben? Denn dann hätte man doch eine weiße Wanne mit Löchern drin, die man nicht haben will?
Gruß, Holm
  • Name:
  • Holm
  1. Schichtenwasser bis wohin?

    Hallo Holm,

    1)
    Deine Frage ist sicherlich berechtigt. Allerdings müsstest Du mal in das Bodengutachten reinschauen, bis zu welcher Höhe das Schichtenwasser ansteht. Geht es nur bis unterhalb des Lichtschachtes wäre soweit alles OK. Allerdings würde ich gerne den Aufpreis für einen druckwasserdichten Lichtschacht bezahlen. Ist besser als ein feuchter / nasser Keller.

    2)
    Entwässerung der Lichtschächte: Wenn der Lichtschacht unten zugemacht (abgedichtet) wird, muss man dafür sorgen, dass auch oben nichts mehr reinkommt. Dafür gibt es Lösungen. Die führen aber dazu, dass die Belüftung nicht mehr so gut funktioniert. Da kann man sich den Lichtschacht auch irgendwann schenken und Licht anmachen (persönliche Meinung).
    Bei uns sind die Lichtschächte über KG Rohr an einen Revisionsschacht angeschlossen. Im Revisionsschacht ist unten eine Tauchpumpe, die anfallendes Regenwasser aus dem Revisionsschacht über die Rückstauebene nach oben in die Zisterne pumpt. Dort ist dann wieder ein Überlauf in die Kanalisation.

    3)
    Es gibt viele Wege das vernünftig zu planen. Es hilft durchaus, sich hier eigene Gedanken zu machen. Wir hatten einen Extra Haustechniker für teures Geld und der hat uns eine Lösung für etliche Tausend € angeboten. Durch weitere Diskussionen sind wir dann auf die heutige (deutlich billigere) Lösung gekommen.

    4)
    Du schreibst von einem allg. Bodengutachten für das Baugebiet. Es kann durchaus sein, dass sich ein Boden mal innerhalb von ein paar Metern verändert. Es könnte sinnvoll sein, das Geld in ein eigenes Bodengutachten (nur für Euer Grundstück) zu investieren.

    5)
    Baut Ihr mit Architekt oder Bauträger? Diese Frage sollte eigentlich unter 1) stehen.
    Gruß,
    Andreas

  2. Hallo, bis zu welcher Höhe das Schichtenwasser ansteht, ...

    Hallo,
    bis zu welcher Höhe das Schichtenwasser ansteht, ist schwer zu beurteilen. Gerade im Hinblick auf die Starkregenereignisse in diesem Jahr. Da der Regen in Zukunft bestimmt nicht weniger wird, müsste man bestimmt vom schlimmsten Fall ausgehen, nämlich, dass die Lichtschächte so weit volllaufen, bis die Fenster absaufen.
    Der Vorschlag der Entwässerung klingt gut, werde ich ansprechen. Gebaut wird mit Bauträger.
    Meine Frage hinsichtlich eines Gesamtkonzeptes für die Entwässerung einer weißen Wanne wurde allerdings noch nicht abschließend beantwortet. Ich würde mich freuen, wenn es noch mehr Meinungen geben würde.
    Gruß
  3. Entscheidend ist, dass es eine DEFINITIVE und eindeutige ...

    Entscheidend ist, dass es eine DEFINITIVE und eindeutige Aussage zum sogenannten Bemessungswasserstand gibt. Für die Fragestellung der WW ist das der auf Grundlage geeigneter Informationen und Auswertungen während der voraussichtlichen Lebenszeit des Bauwerkes maximal zu erwartende Wasserstand.
    Und zwar als absoluter Wert in Meter über NNAbk.. Dann muss das Abdichtungskonzept der Planung eine Abdichtung vorsehen, die für diesen Bemessungswasserstand ein Eindringen von Wasser in das Gebäude verhindert.
    Diese Aussage würde ich klipp und klar fordern und keinerlei Ausreden, Beschwichtigungen, Verharmlosungen auf den Leim gehen.
    Thema Lichtschachtentwässerung: wird oft gemacht, oft empfohlen, aber ganz ehrlich, Entwässerung lohnt nicht und birgt eher Gefahren. Die beregnete Fläche der Lichtschächte ist so klein, und selbst wenn man mal von Extremregen von 70 mm ausgeht kommt da fast nichts zusammen. Sollte man wider Erwarten feststellen, dass doch Wasser im Lichtschacht stehen bleibt, kann man immer noch eine Plexiglasscheibe o.ä. drüber legen. Extrem wichtig ist allerdings, dass das Gelände um den Lichtschacht herum gefällemäßig so gestaltet ist, dass keine umgebenden Oberflächen in den Lichtschacht entwässern.
  4. Hallo Herr Abt, nun habe ich hier im ...

    Hallo Herr Abt,
    nun habe ich hier im Forum einiges darüber gelesen, dass manchmal nicht das Problem das Schlagwasser ist, sondern von unten durch den Lichtschacht drückendes Wasser. Gesetzt den Fall, der sog. Bemessungswasserstand wird nicht festgelegt bzw. der Bauträger sagt: "Da passiert schon nix", und es kommt nach Fertigstellung des Hauses doch zu Wassereinbrüchen infolge von unten vollgelaufener Lichtschächte, wäre das dann ein Planungsfehler, wofür man den Bauträger haftbar machen kann? Dem Bauträger gegenüber ist gesagt worden, dass wir unbedingt NIE UND NIMMER Wasser im Keller haben wollen. Daher der Vorschlag der weißen Wanne seitens des Bauträger's. Die Idee finden wir auch gut, haben aber wie gesagt hier im Forum einiges darüber gelesen, dass es nicht unbedingt ausreicht, die Lichtschächte nur an die Wand zu hängen.
    Gruß
  5. Hallo Holm, eine weiße Wanne (wie jedes Abdichtungskonzept) ...

    Hallo Holm,
    eine weiße Wanne (wie jedes Abdichtungskonzept) kann nur fachgerecht sein, wenn nachgewiesen ist, dass der Wannenrand oberhalb des Bemessungswasserstandes liegt. Ergo: es gibt keine mangelfreie Planung ohne Bemessungswasserstand! Wenn es trotzdem trocken bleibt war es pures Glück. Wäre mir als Grundlage für die wichtigste Investitionsentscheidung meines Lebens zu vage.
    Zu den Lichtschächten vermuten Sie völlig richtig, dass dies oft zu Mängeln führt. Sind die Lichtschächte nicht dicht, dann liegt der Wannenrand exakt auf Höhe der Brüstung der Kellerfenster. Ist das Grund/Schichtenwasser niedriger ist zu diesem Thema alles klar. Ist es höher wird der Keller ohne druckdichte Fenster ein Pool. So einfach ist das.

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN