Weiße Wanne Oberkannte nur 10 cm. über den HGW
BAU-Forum: Keller

Weiße Wanne Oberkannte nur 10 cm. über den HGW

Hallo,
ich habe ein Fertighaus vom Bauträger mit weißer Wanne bauen lassen. Der Bauträger war mit sämtlichen Leistungen beauftragt
worden. Es ist eine Doppelhaushälfte und die WU-Beton-Wanne ist als eine Wanne für die beiden Hälften gegossen, in der Mitte ist der Keller mit einer Mauer aus Kalksandstein getrend. Die Höhe der Wanne ist 150 cm dann sind auf der Wanne zwei Reihen Kalsansteine gemauert insgeasamt 60 cm. und dann kommt die Kellerdecke. das Haus ist seit dem Jahr 2000 abgenommen. Im Jahr 2002 kam es zum erstem mal zum Wassereinbruch im Keller. In den nächsten Jahren hatte es sich mehrmals wiederholt. Ein Anwalt ist schon eingeschaltet, und ein Gutachten liegt auch schon vor. Nach dem SV ist die Oberkannte WU-Beton-Wanne bei 57.40 NNAbk. und der Höhster Grunwasserstand (HGW) für dieses Baugebiet 57.30 NN.
Die Bodendurchlässigkeit ist sehr niedrig, so das bei niederschlagreichen Perioden das Sickerwasser oberhalb des Grundwasser steigt. Der SV stellt fest das für diesen Lastfall
nach DINAbk. 18195 Teil 6 die WU-Wanne zwingend mindestens bis UKAbk. Kellerdecke geführt werden müsste in verbindug mit einer mindestens gegen aufstauendes Sickerwasser dichten Abdichtung bis mind. 15 cm. über ausgeführte Geländeanschlussoberkante.
Die Grundstücksoberkannte liegt aber nur 10 cm. tiefer als
die Bodenoberkante im Erdgeschoss.
Meine Fragen
1. ist es überhaupt möglich nachträglich den Keller gegen den vorhanden Lastfall dicht zu bekommen, und zwar nur für meine Doppelhaushälfte?
2. Oder es müssen beide Hälften saniert werden, weil wir eine gemeinsame WU-Beton-Wanne haben?
3 Wenn Ja, mit velchem Verfahren ist das möglich.
4. Oder muss das Haus abgerissen werden weil das geschuldete Werk
mangelhaft ausgeführt ist, und neu aufgebaut.
Ich bedanke mich bei allen im Voraus
  • Name:
  • Keller
  1. Schleierinjektion

    wäre eine Möglichkeit der Abdichtung, allerdings besser für beide Haushälften.
    MfG
  2. Vorab wäre doch zu klären, woher die Feuchte kommt

    Foto von Edmund Bromm

    Wie hoch steht denn das Wasser in beiden Kellern?
    Oder sind "nur" die Wände feucht?
  3. Hallo Jürgen Die Wände sind nicht feucht. Das ...

    Hallo Jürgen
    Die Wände sind nicht feucht. Das Problem liegt daran das Wasser
    wenn ich nicht rechtzeitig abpumpe, über die Wanne Oberkante in den Keller reinläuft, weil das Wasser sich aufstaut und nicht
    versikert. Das Problem ist das die WU-Wanne nur 10 cm. über den HGW gebaut ist. Meine Frage ist kann man nachträglich die Oberkannte WU-Beteon -Wanne erhöhen, oder gib es andere Möglichkeiten den Keller zu sanieren?
    • Name:
    • Konstantin Keller
  4. Hallo Konstantin, eine nachträgliche Erhöhung ...

    der weißen Wanne ist m.E. nicht möglich. Eine Abdichtung der Kellerwände ab Oberkante WW ist z.B. per Schleierinjektion machbar.
    MfG
  5. was ..

    ... sagt eigentlich der beauftragte RA?
    und der ebenfalls beauftragte SV?
  6. Warum eigentlich Schleierinjektion?

    Die oberen 60 cm des Kellers müssen abgedichtet werden (zuzüglich einer nagemessenen Überlappung) Solange keine besonders hochwertige Außenanlage zerstört wird: Aufgraben und abdichten. Bei dieser Tiefe dürfte das wohl unproblematisch sein. Und dann eine Abdichtung nach Wahl. Schweißbahn oder Dichtschlämme mit KMB, wie-auch-immer. Und wenn ich das Gel mit aller Gewalt einbauen wollte, würde ich es von außen vergießen, bevor ich die ganze Wand perforiere. Das lässt sich ohne große Probleme im Bereich des Kiesstreifens einbauen, der oft genug vorhanden ist.
    Beide Häuser rundum abgedichtet, dann sollte  -  solange die WW in Ordnung ist, das Problem vom Tisch sein.
  7. Soweit man von außen rankommt ...

    haben Sie völlig Recht Herr Müller. Im überbauten Bereich, soweit vorhanden, kann mit Schleierinjektion gearbeitet werden.
    MfG
  8. Eine Schleierinjektion ist in vielen Fällen nur ein Verkaufsschlager

    Foto von Edmund Bromm

    Bei 60 cm unter OKGAbk. nur von außen abdichten!
    Alles andere ist weder Normgerecht noch ist es Stand der Technik.
    Und um eine brauchbare Konstruktion zu erhalten muss alles dicht sein.
    Wie will dies überhaupt jemand kontrollieren?
    Die kleinste Fehlstelle und alles ist umsonst!
    Dazu noch mein Beitrag: Über Schleierinjektionen.
    Die Problematik ist zwar nicht ganz die gleiche jedoch der Sinn sollte erkannt werden.
  9. Wie sinnvoll und erfolgreich ist eine Schleierinjektion bei einem feuchten Keller?

    Foto von Edmund Bromm

    Als weitere Ergänzung im Kampf gegen Feuchteschäden im Keller wird in letzter Zeit oft die Schleierinjektion oder Schleiergelabdichtung angeboten. Ob dies jedoch auch zu dem gewünschten Erfolg führen kann, bleibt äußerst fragwürdig.
    Bei Feuchteschäden im Keller ist vorab ist immer zu klären um welchen Lastfall, d.h. gegen welche Art der Feuchtebelastung muss eine Maßnahme durchgeführt werden.
    Es gibt Regelwerke, zum Beispiel die DINAbk. 18195 (diese Norm gilt zwar nur für den Neubau), wo geregelt ist, bei welchem Lastfall welche Abdichtung vorgenommen wird.
    Dabei gilt es zu unterscheiden, zwischen Erdfeuchte, Stauwasser und drückendes Wasser.
    Bekanntermaßen ist eine Abdichtung gegen drückendes Wasser nicht so einfach herzustellen. Besonders problematisch ist dies bei einem Altbau, zumal dann meist der Garten  -  oft auch Terrassen oder Garagen  -  die Abdichtungsmöglichkeiten erschweren.
    Dies zeigt sich auch daran, dass viele Objekte, auch wenn diese abgedichtet wurden, oftmals nachbearbeitet werden müssen. Dies deswegen, weil auch kleinste Fehlstellen zu Undichtigkeiten führen und somit Wasser in den Keller eindringt.
    Der Unterschied zu kurzfristig auftretendem Stauwasser ist lediglich die Zeitverschiebung. Die Belastung und der daraus entstehende Schaden muss genauso wie gegen drückendes Wasser angesehen werden. Somit muss sich die gesamte Abdichtungstechnik daran messen lassen, ob es gelingt, alle Boden- und alle Wandflächen (Fugen- und Fundamentanschlüsse (Fugenanschlüsse, Fundamentanschlüsse)) so abdichten zu können, dass an keiner Stelle Wasser eindringt. Aber auch, was genau so wichtig ist, dass es nicht zu Schäden durch Aufschwemmen kommen kann.
    Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Auflasten (das aufschwimmen) des anstehenden Wasserdruckes an der Innenseite durch ein "Gegengewicht abgesichert" werden.
    Ein praktisches Beispiel hierzu: wenn angenommen wird, dass drückendes Wasser als auch kurzfristig ansteigendes Stauwasser nur 50 cm über der Bodenplatte ansteht, so ist in jedem Falle eine 25 cm dicke Betonplatte, (die doppelt so schwer ist) wie Wasser, an der Innenseite als Gegengewicht aufzubringen und gegen Aufschwemmen zu sichern. Aber was passiert, wenn 60 cm Wasser erreicht werden kann sich jeder selbst ausrechnen. Bei einem Meter Wasserstand wären dies immerhin 50 cm Beton, usw..
    Nun versuchen einige "sehr schlaue Bautenschützer", diese Problematik mit einer sogenannten Schleierinjektion zu umgehen. Ganz schnell werden Beweise von Objekten aufgeführt, wo eine Schleierinjektion zu Erfolg geführt hat.
    Nach all dem, was ich bisher beobachtet habe, war es in der Regel kein drückendes Wasser und kein Stauwasser, sondern es handelte sich um feuchte Keller (meist Tauwasser), dies sowohl im Wand- als auch im Bodenbereich. Es wäre auch unverständlich wieso bei Grundwasser Löcher in den Boden gebohrt werden können, ohne dass Wasser eindringt.
    Selbst die Behauptung, es handelte sich dabei um aufsteigende und/oder eindringende Feuchtigkeit, wurde vorher fast nie (durch Fachleute) überprüft.
    Es mutet sonderbar an, wie in den Prospekten dargestellt wird, wie gleichmäßig die Verteilung der Injektionsmittel in einer Mindestschichtdicke von mehreren Zentimetern an der Außenseite dargestellt wird. Sowohl am Boden als auch im Fundamentbereich und im Wandbereich soll dies eine wasserdichte Wanne ergeben.
    Es gehört schon viel Fantasie dazu, einem (zunächst) dünnflüssigen Injektionsmaterial vorzuschreiben, wohin es fließen soll und wie es (auch gegen Wasserdruck) eine einheitlich dicke Schicht ergeben soll. Zumal an der Außenseite meist ein Konglomerat aus Bauschutt, Kies und Erde eine sehr in-homogene und oft nicht einheitlich verdichtete Masse anliegt. Somit bleibt die gleichmäßige Ausdehnung der Injektionsmittel sehr fragwürdig.
    Wie sollte dieses Injektionsmittel wissen, dass es sich an der Außenseite allseitig 30  -  40 cm um das Bohrloch ausdehnt?
    Es muss auch in jedem Falle mit dem nächsten Bohrloch und dem (im Wasser) eingebrachten Injektionsgut eine Überlappung aber auch eine wasserdichte Verbindung eingehen.
    Es wird immer so sein, die Injektionsmaterialien werden, sich den Weg des geringsten Widerstandes suchen und sich dabei in einer mehr oder weniger klumpenartigen Form ausbreiten.
    Es ist sicher nur Wunschdenken, dass es hierbei zu einer geschlossenen und wasserdichten Fläche kommen kann.
    Was jedoch viele Verarbeiter und Geschäftemacher nicht abhält, diesen Nonsens als Stand der Technik zu verkaufen.
    Dass hier auch ein Statiker zu Rate gezogen werden sollte, um weitere Schädigungen am Haus durch die unkontrollierten Injektionen und die damit zusammenhängenden Lastverteilungen zu ermitteln, sollte ebenfalls selbstverständlich sein. Jedoch wird meist von unqualifizierten Leuten daran überhaupt nicht gedacht. Hier zählt eher das Argument, "das machen wir immer so".
    Völlig ungelöst ist dabei auch die Frage, wie denn (die meist giftigen) Substanzen zu einem späteren Zeitpunkt entsorgt werden können. Und bei einigen Injektionsmaterialien in Verbindung mit Beton bzw. Stahlarmierung kann es zu Korrosionsschäden kommen.
    Eine sortenreine Trennung der Baustoffe ist schier unmöglich, aber auch im nicht ausgehärteten Zustand werden sehr viele wasserbeeinträchtigende Stoffe freigesetzt und ins Grundwasser eingebracht.
    Es gibt sicher Einzelfälle wo relativ kleine undichte Flächen mit diesem Verfahren eine Lösung ergeben haben. Aber auch, dass einige Produkte Stoffe enthalten bei denen die Bewehrung aus Stahl angegriffen wird.
    Es ist jedoch allgemein bekannt, dass bei vielen Maßnahmen im Bautenschutz entweder unfachmännisch oder überzogen vorgegangen wird. Auch deswegen hat unser Gewerbe seinen schlechten Ruf.
  10. Schleierinjektion

    Dieses schrieb Herr Mark Carden zum Thema "Schleierinjektion"
    Zitat:
    Wie im Kindergarten hier 27.02.06
    sobald Injektion ins Spiel kommt, schreien hier alle auf. Seht doch endlich ein, dass dieses eine anerkannte Methode darstellt. Nicht überall einsetzbar und nicht immer Notwendig. Aber unter besonderen Bedingungen, wenn die Schadensursache zumindest eingeschränkt wurde, nehme ich diese Möglichkeit gerne in Sanierungskonzepte mit auf. Ich habe diesbezüglich noch keine negative Reaktion durch die AG auf mich zugetragen bekommen.
  11. Die Einlassungen von ...

    Die Einlassungen von Herrn Bromm gehen völlig an der Realität vorbei.
  12. ich glaube auch nicht das ich den Keller ...

    ich glaube auch nicht das ich den Keller mit Schleierjektion abdichten kann, weil der SV hat den Lastfall Drückendes Wasser festgestellt. Die weiße Wanne ist ja auch dicht, nur sobald das aufstaunedes Wasser die Oberkante Wanne (die Wanne ist 150 cm hoch) erreicht hat drückt das Wasser zwischen den aufgemauerten Steinen auf der Wanne ein, oder über die vier Keller Lichtschächten. Für diesen Lastfall nach dem Vorschlag v. SV soll ich den gesamten außen Bereich mit Klemprofielen Abdichten bis zu der Kellerdecke und sogar die Abdichtung weiter 15 cm. über die GOK führen. Die Kellerlichtschächten sollen auch wasserdicht ausgeführt werden. Das ist alles soweit klar, aber ich habe zwei Probleme.
    1. Die WU-Wanne ist eine Wanne für beide Doppelhaushälfte,
    und der Nachbar kann nicht seine Hälfte sanieren lassen.
    2. Die Bodenoberkante im Erdgeschoss somit die Eingänge (Haustür, Terrassentüren) sind nur 5 bis 10 cm. über GOK.
    Damit kann ich nicht die vorgeschriebene 15 cm über die GOK einhalten
    Mein Anwalt prüft grade die Rechtliche Schritte gegen den Bauträger wegen Planungsfehler weil der Abstand 30 cm. nach DINAbk. 18195 Teil 6 Oberkante WU-Wanne über den HGW nicht eingehalten ist.
    • Name:
    • Konstantin Keller
  13. Schleierinjektion funktioniert bei jedem Lastfall

    Hallo Konstantin,
    die Schleierinjektion funktioniert bei jedem Lastfall. Ich habe bereits bei einem ähnlichen Fall (WW zu niedrig erstellt) eine solche Abdichtung erfolgreich durchgeführt. Sie sollten, wie Herr Müller bereits empfohlen hat vorgehen. Dort wo Sie von außen nicht herankommen können, lässt sich durch die Schleierinjektion eine 100 % funktionierende Abdichtung herstellen. Im Grenzbereich zum Nachbarn muss innerhalb des Baukörpers durch Verpressen von PU-Harz oder Acrylatgel eine Sperre erstellt werden damit Ihnen vom Nachbarkeller kein Wasser eindringen kann.
    MfG
  14. Mein Anwalt prüft grade die Rechtliche Schritte gegen ...

    Mein Anwalt prüft grade die Rechtliche Schritte gegen den Bauträger wegen Planungsfehler weil der Abstand 30 cm. nach DINAbk. 18195 Teil 6 Oberkante WU-Wanne über den HGW nicht eingehalten ist.
    Egal ob nach WU-Richtlinie oder nach der 18195-6 (insbesondere unter der Betrachtung der 18195-9)  -  dass ist wohl eine Fehlplanung  -  so aus der Entfernung.
  15. Nur in Ihren Ausgangspostingläuft einiges durch einander

    Die 18195-6 regelt defenitiv keine WW.
    Hierfür ist z.B. die WU-RiLi anzuwenden.
    Ich hoffe das hat der GA nicht wirklich gesagt / geschrieben?
  16. das ist richtig das die 18195-6 nicht die ...

    das ist richtig das die 18195-6 nicht die WW regelt,
    aber die 18195-6 regelt den Sicherheitsabstand der WW zu dem HGW haben coll, und zwar der Sicherheitsabstand zwischen der unterkante Kellerbodenplate zu dem HGW soll mindestens 30 cm. sein.
    Im meinem Fall ist die Oberkante der WW als erste undichte Stelle wo das drückendes Wasser eindringen kann, und liegt nur 10 cm. über den erwartenden HGW. Damit hat mein GA die DINAbk. 18195 für meinen Fall angewendet und nicht die WU-RiLi.
    • Name:
    • Konstantin Keller

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