Keller nach Sanierung nasser als zuvor  -  aber an anderer Stelle
BAU-Forum: Keller

Keller nach Sanierung nasser als zuvor  -  aber an anderer Stelle

Wir haben ein 50er Jahre Haus.
Der Keller war feucht und wir haben ihn freilegen und vermeintlich'trockenlegen' lassen.
Es ist ein teilunterkellertes Haus.
Nun kommt das Wasser an einer ganz anderen Stelle zutage: es kommt furch die Bodenplatte nach oben und zieht auch ein Wand hoch, die Mitten im Keller ist (keine Außenwand). Die Rohre unter der Bodenplatte haben wir auch erneuenern lassen, da wir zuerst an einen Rohrbruch dachten.
Nach ca. 1/2 Jahr beobachten meinen wir zu wissen, dass das Wasser nun NEBEN den trockengelegten Wänden eindringt und unters Haus läuft.
Was können wir tun?
Hat der Bauunternehmer, der die Trockenlegung vorgenommen hat gepfuscht?
  • Name:
  • B. Franchy
  1. Sie sollten sich einen unabhängigen Fachmann holen der ...

    Sie sollten sich einen unabhängigen Fachmann holen, der sich die Sache vor Ort anschaut. Ob der Bauunternehmer gepfuscht hat, kann hier auch niemand beantworten, da wir weder das geplante Soll noch den vorhanden Ist-Zustand kennen.
    Hier im Forum kann Ihnen niemand ohne hellseherische Fähigkeiten Ihre Fragen beantworten.
  2. Steht sicher fest, dass es überhaupt eine undichte Stelle ist?

    Foto von Edmund Bromm

    Wie hoch ist denn der Keller überschwemmt?
    Oder sind nur die Wände feucht?
    .bromm@isarbautenschutz.com
    Feuchtigkeit im Mauerwerk
    Sinn und Unsinn einer Mauertrockenlegung
    Feuchtigkeit im Mauerwerk ist in zunehmendem Maße der Anlass für kostspielige Sanierungen von Altbauten.
    In den letzten Jahren werden von verschiedenen Seiten große Anstrengungen unternommen, erhaltenswerte Bausubstanz vor dem Zerfall zu bewahren. Als Ursache für die Durchfeuchtung des Mauerwerks sind fehlende oder nicht funktionstüchtige Abdichtungen gegen aus dem Boden aufsteigende oder seitlich eindringende Feuchtigkeit anzusehen. Das Problem einer einwandfreien Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit ist von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Neben erheblichen Bauschäden und gesundheitlichen Beeinträchtigungen erfordert die Beheizung feuchter Räume auch einen relativ hohen Energieaufwand.
    Die Wirkung aufsteigender Feuchtigkeit äußert sich in der Zermürbung von Mauerziegeln, Mauer- und Putzmörteln (Mauermörteln, Putzmörteln), Anstrichen, Beschichtungen, aber auch in Form von Schimmelpilzbildung und Schwammbildungen an Holzbauteilen und Tapeten und kann in extremen Fällen zur völligen Zerstörung der Bausubstanz führen.
    Drainanlagen, Lüftungsschächte und Kiesgräben entlang der Außenmauer sind Maßnahmen für die am meisten Geld ausgegeben wird. Das Ergebnis ist äußerst zweifelhaft. Dort wo diese angebracht sind, ist es sicherlich sinnvoll. Jedoch kann nur das Oberflächenwasser, insbesondere das Hangwasser und Stauwasser abgeleitet werden. Also nur sinnvoll bei Hanglagen.
    Die Drainanlagen sind keine Außenabdichtung!
    somit muss eine Wandabdichtung in jedem Falle hergestellt werden. Die Drainage ist überflüssig , wenn eine Abdichtung im Kelleraußenbereich funktionstüchtig ist und nach den Regeln der Technik hergestellt wird.
    Bei nicht unterkellerten Gebäuden (oft im ländlichen Bereich) ist eine Drainage völlig sinnlos, auch wenn dies in der Praxis immer wieder gemacht wird.
    Ob eine Drainage auch bei unterkellerten Gebäuden sinnvoll ist, kann daraus abgeleitet werden, ob jemals Wasser in flüssiger Form in die Kellerräume gelangt ist, wobei diese Menge schon relevant sein sollte.
    Wasser in flüssiger Form kann auch durch Kondensation an der Bodenoberfläche entstehen und darf nicht mit seitlich eindringender Feuchtigkeit verwechselt werden. Auch hier kann man von der praktischen Überlegung ausgehen, warum sollte Wasser durch eine sehr starke Außenwand eindringen, wenn außen z.B. Kies anliegt (oder auch Bauschutt) und der Grundwasserstand mehrere cm oder Meter unterhalb der Bodenfläche des Kellers ansteht.
    Wenn Feuchtigkeit von außen am Mauerwerk "angreift, " dann wäre sicherlich nach einer längeren Regenperiode und beim Abschmelzen des Schnees im Frühjahr der Keller mehrere cm unter Wasser.
    Man hört immer wieder, bei Regen wird der Keller besonders feucht. Dies muss so sein, denn bei Regen sinkt die Temperatur und gleichzeitig wird die relative Luftfeuchtigkeit stark erhöht. Siehe auch hierzu die Tabelle Nr. 1 "Abhängigkeit der relativen Luftfeuchtigkeit zur Temperatur".
    Tabelle: Nur auf meiner Homepage zu sehen unter Schriften: Nr. 17
    Interessant ist, dass in München die relative Luftfeuchte im Jahresdurchschnitt bei 78,6 % liegt.
    Nun wird zunächst jeder vermuten, dass die Menge der Kondensation nicht zu einer Durchfeuchtung der Boden- und Wandbereiche (Bodenbereiche, Wandbereiche) führt. Wer jedoch noch in Erinnerung hat, wie die Fenster im Winter und im Frühjahr angelaufen sind weiß auch dass zwischen den Fenstern regelrechte Wasserauffangrinnen und auch unter den Fensterbänken Wasserauffangbehälter notwendig waren, um die Menge Kondenswasser aufzufangen. Daher sollte auch sicher sein, dass je nach Oberflächentemperatur und je nach relativer Luftfeuchtigkeit viele Liter Wasser zusammenkommen können. Dies ergibt sich auch aus der Tatsache, dass beim Aufstellen eines Luftentfeuchters sich die Leute immer wieder wundern, dass viele Liter innerhalb weniger Stunden aus einem Kellerraum "abgesaugt" werden können.
    Kiesgräben an der Außenseite
    der Mauer führen höchstens dazu, dass mehr Oberflächenwasser in diesen Kies eindringen kann. Die gesamte Fläche unter Oberkante Gelände wird von außen geflutet, währenddessen z.B. ohne Kiesgraben nur sehr wenig Wasser zwischen der Hauswand und dem angrenzenden Erdreich eindringen kann.
    Man denke an die Menge von Regenwasser, die an der Fassade entlanglaufen und die ungehindert in Kiesgräben eindringen. Das Argument, diese Kiesgräben stehen immer in Verbindung mit einer Drainage; ist nicht besonders gut. Aus "langjähriger Erfahrung" ist bekannt, Drainagen werden nicht gewartet es fehlen Kontrollschächte und Spülöffnungen, etc. Selbst wenn gereinigt oder gespült werden könnte, wird dies in der Regel von niemandem mehr durchgeführt. Der Unterzeichner hat sehr oft Objekte begutachtet, bei denen Drainagen mit Sand, Wurzeln und sonstigen bindenden Materialien völlig zugesetzt waren.
    Die Probleme der Kondenswasserbildung wurden bisher unterschätzt.
    Es gibt jedoch auch noch eine Reihe andere Mechanismen der Wasseraufnahme an mineralischen Baustoffen und diese haben ihre Ursache in der Auflösung, dem Transport und der Wiederausscheidung, insbesondere von hydratwasserhaltigen Salzen im Porenraum und Aufgrund von Feuchtigkeitsschwankungen an der Oberfläche des Baustoffes. Oder sie sind als Folge der Volumenzunahme der überhöhten im Mauerwerk befindlichen Feuchtigkeit beim Gefrieren.
    Selbstverständlich spielt auch die Wasseraufnahme durch Risse und andere Fehlstellen an einer Fassade (Fensterblech-Anschlüsse, Sockelabsetzungen und Mauervorsprünge) oft eine bedeutende Rolle.
    Die Schäden durch Feuchtigkeit an Gebäuden sind vielfältig und bedeuten für den einzelnen Hausbesitzer einen steten Ärger. Hier die wichtigsten Schadensformen :
    a) Feuchtflecken
    Sie sind meist als Folge der unterschiedlichen Kapillarität (Saugfähigkeit) des Baustoffes anzusehen und führen zu einem ungleichmäßigen Aussehen der Fassade.
    b) Salzausblühungen
    Durch mangelnde Abdichtung an Altengebäuden werden Salze aus dem Baustoff oder aus dem nahen Erdbereich vom Wasser gelöst und beim Trocknungsvorgang zur Außenwand hin transportiert. Dort kristallisieren sie und werden als Belag sichtbar. In vielen Fällen werden das Porengefüge des Baustoffes sowie Putze und Anstriche von Salzen zerstört.
    c) Frostschäden
    Bekanntlich vergrößert Wasser beim Gefriervorgang sein Volumen um 10 %. Dadurch entsteht ein relativ hoher Druck auf das Porengefüge des Baustoffes Man bedenke dass sogar Eisenrohre durch Frost "gesprengt" werden.
    d) Frost-Tausalzschäden
    Bei dieser Schadensform wirken Frost und Salz zusammen.
    e) Bewuchs mit Mikroorganismen.
    Die biologische Korrosion wird vielfach in ihrer Auswirkung unterschätzt. Bekanntestes Beispiel dieser Schadensform ist der Bewuchs eines Baustoffes mit Algen, Moosen, Flechten, Schimmel und dergleichen, also Mikroorganismen, deren Lebensgrundlage Feuchtigkeit darstellt.
    f) Schäden durch chemische Korrosion
    Hier versteht man die Einwirkung von Abgasen auf die Baustoffe, insbesondere die Oxide des Schwefels und ihrer schädigenden Wirkungen.
    Jedoch der" wichtigste "Schaden ist
    g) der Verlust der Wärmedämmung
    Von vielen Seiten wird heute für Baustoffe geworben, die eine hohe Wärmeisolation
    besitzen. Dadurch ist es möglich, Heizkosten und damit Energie zu sparen. Man muss beachten, dass die Werte für die Wärmedämmung immer nur für den trockenen Baustoff gelten. Deshalb ist es unbedingt notwendig, das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
    Schon eine geringe Feuchtigkeitszunahme von ca. 3  -  4 Gew. -Prozent bei einem Ziegelmauerwerk bedeutet oft eine Abnahme der Wärmedämmungseigenschaft um ca. 50 %.
    (Siehe Tabelle 2). auf meiner Homepage
    Was tun?
    Die Vielfalt der Schäden und Schadensursachen lässt keine Patentlösung zu, auch wenn diese mit kernigen Werbesprüchen immer wieder angepriesen werden. Voraussetzung für eine fachgerechte Sanierung ist das Erkennen der Schadensursache. Sie muss beseitigt werden, dann steigen die Erfolgsaussichten der Sanierung gewaltig. Es ist deshalb zu empfehlen, einen "echten" Fachmann zu befragen. Dies muss nicht immer ein Vertreter einer Herstellerfirma für bauchemische Erzeugnisse sein, denn der wird bevorzugt seine Produkte anpreisen. Auch ist ein Großteil der Bautenschutzfirmen ist nur daran interessiert, seine Arbeit an den Mann zu bringen. Es gibt nur wenige Fachleute, auch Gutachter, die von dieser Gesamtproblematik ein ausreichendes Wissen haben. Deswegen ist es auch klar, warum es zu so vielen Fehlschlägen bei Sanierungen kommt.
    Woher bekomme ich den richtigen Fachmann?
    Dies kann nicht pauschal beantwortet werden, jedoch gibt es eine gewisse Sicherheit, wenn man sich bei der Handwerkskammer, der Architektenkammer, den Bauinnungen, im Bauzentrum oder bei den Verbraucherverbänden erkundigt, welche Firmen und Fachleute hierzu überhaupt in der Lage sind.
    Außerdem sollten Sie sich viel Zeit nehmen, um dann nach der Vorauswahl in persönlichen Gesprächen herauszubekommen, wer Ihr Problem lösen kann, ohne dass dabei vergessen wird, dass jede Sanierung viel Geld kostet. Es ist sinnvoll, wenn auch maßvoll vorgegangen wird. Es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der Aufwand noch in einem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis stehen sollte.
    Zum Schluss noch ein Beispiel aus der Praxis:
    Ein Hausbesitzer hatte einen feuchten Keller. Schimmelpilze sind gewachsen, die Wände waren grau und schwarz, es faulte und moderte. Ein Gästezimmer konnte nicht mehr benutzt werden.
    Ein Gutachter wurde eingeschaltet, der zu dem Ergebnis kam, die Sache muss "ordnungsgemäß" abgedichtet werden.
    Es wurde ein Leistungsverzeichnis erstellt. An viele Firmen wurde dieses mit der Bitte um Erstellung eines Angebotes vergeben. Das billigste Angebot für die Abdichtungsmaßnahmen lag bei über € 30.000 was dem Hausbesitzer jedoch dann zu viel war. Dieser hatte sich deswegen weiter erkundigt, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt.
    In diesem Falle konnten wir durch das Aufstellen eines Luftentfeuchters im Werte von ca. € 1.00,-- helfen. Seitdem ist sein Keller "trocken".
    Alles andere wäre eine unsinnige Maßnahme gewesen.
    Fotos dazu siehe Link bei YAHOO
  3. Danke für die Rückmeldungen Wir haben natürlich schon ...

    Danke für die Rückmeldungen.
    Wir haben natürlich schon "Fachleute" angesprochen, allerdings hat jeder eine andere Idee zu dem Wasser gehabt. Deshalb haben wir ja auch die Rohre unter dem Boden erneuert.
    Wie man tatsächlich den richtigen Fachmann findet, weiß ich noch nicht.
    Das Wasser steht nicht. Die Bodenplatte ist aber nass und das Wasser zieht an der Wand in der Mitte des Kellers nach oben (bisher ca. 30 cm).
    Man sieht anhand des nassen Bodens aber, wo das Wasser herkommt. Es kommt unter der Kellertreppe (liegt innen) und vor der Kellertreppe her in den Raum und wandert eben mehrere Meter bis zu der Mauer und noch dahinter weiter ...
    B. F.

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN