Betonierter Keller, Altbau, Innenwand verputzen
BAU-Forum: Keller

Betonierter Keller, Altbau, Innenwand verputzen

Hallo, ich möchte dieses Jahr meine Kellerräume sanieren. Deswegen war ich im Baufachhandel um mich beraten zu lassen.

Ich weiß, die generelle Frage zu "Keller verputzen" ist schon oft gestellt worden. Aber, bei den Beiträgen, die ich gelesen habe, war der Keller aus Bruchstein oder Ziegel. Mein Keller ist betoniert und ich weiß nicht, ob das einen Unterschied macht.

Folgende Daten:

  • Baujahr 1930
  • Keller betoniert, nicht so gut verdichtet, wie man es heute macht
  • Haus steht ca. 1 m in der Erde
  • Kelleraußenwände vor ein paar Jahren gedämmt und abgedichtet
  • Hoher Grundwasserspiegel
  • untere Hälfte des Putzes fast von selbst abgefallen, obere Hälfte hält sehr gut.

Wie muss ich die Wand behandelt und welchen Putz muss ich nehmen?

Im Bauhandel wurde mir geraten, mit Tiefengrund vorzustreichen und dann einen Sanierputz (18,50 €/30 kg, Reichweite 1 m²!) aufzutragen.

Im Internet habe ich einiges darüber gefunden, warum der Putz von der Wand abplatzt. Salze lagern sich mit der Feuchtigkeit in den Putz ein, das Wasser verdunstet und die Salze bleiben zurück. Das zerstört den Putz und, im Laufe der Zeit, auch die Wand.

Macht es Sinn, einen teuren Putz aufzutragen, wenn der wahrscheinlich genau so schnell wieder runterfällt wie ein billiger? Oder sehe ich das falsch?

Danke, für Eure Antworten!

  • Name:
  • Werner
  1. Hallo Werner, wir schlagen uns gerade mit ...

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    Hallo Werner, wir schlagen uns gerade mit Hallo Werner, wir schlagen uns gerade mit ziemlich genau dem gleichen Problem herum. Haben ein Haus ähnlichen Baujahres mit Kiesbetonaußenwänden im Keller, haben ebenfalls vor 5 Jahren außen ausgeschachtet und abgedichtet und immer noch bis zur Kellerdecke absolut feuchte Wände.

    Wir würden die Wände aber lieber trocknen statt mit Sanierputz abzudecken, da wir Angst haben, dass die Feuchtigkeit die Betondecke überwindet und irgendwann bis ins Erdgeschoss zieht.

    Der Sperrputz sperrt die Feuchtigkeit ein. Dem Sanierputz wird durch größere Poren zwar eine Durchlässigkeit zugesprochen, aber auch dieses soll nur wenige Jahre funktionieren.

    Daher dachten wir eher an eine Horizontalsperre mittels Injektionverfahren. Schließt du das für dich aus? Geht das vielleicht mit Kiesbeton gar nicht?

    Sind sehr interessiert und warten mit dir auf spannende Antworten. Uwe

  2. Also, "feucht" würde ich unseren Keller nicht bezeichnen ...

    Hallo Uwe, unser Keller ist eigentlich nicht (mehr) feucht. Wie gesagt, die obere Hälfte der Kellerwand ist noch original verputzt und hält super. Ich wollte ihn wegstemmen, der hält aber bombenfest.

    Ich habe jetzt mal eine Wand mit Sanierputz verputzt. Im Moment macht er einen ziemlich "bröseligen" Eindruck. Ein Kumpel meinte, das ist normal, das liege an der Struktur des Sanierputzes.

    Mal sehen, wie das bis nächste Woche ist.

    Gruß

    Werner

  3. Sorry, ich ging davon aus, dass ...

    Foto von wiki

    Sorry, ich ging davon aus, dass du ein Feuchtigkeitsproblem hast, da der Putz von den Wänden abfällt. Ich würde aber trotzdem erstmal klären, warum der Putz abfällt bevor ich viel Geld für den Sanierputz ausgebe. Uwe
  4. Ich hoffe dass der Keller trocken ist

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    Hallo Uwe, Ich gehe davon aus, dass der Keller jetzt trocken ist. Zumindest kann ich nichts Gegenteiliges feststellen. Gruß Werner
  5. Hallo Uwe ich bin jetzt doch etwas ...

    Hallo Uwe ich bin jetzt doch etwas Hallo Uwe ich bin jetzt doch etwas ins Grübeln gekommen wegen der Horizontalsperre.

    Kann man selbst feststellen, ob die Wand noch feucht ist und wenn, wie feucht?

    Die im Baufachhandel haben mir davon nichts erzählt ...

    Eine Horizontalsperre würde etwa 100 € /Meter kosten. Inklusive Innenwände kommt da einiges zusammen. Mir ist aber aufgefallen, dass die Außenwände mehr betroffen sind als die Innenwände. Bedeutet das vielleicht, dass der Schaden durch Oberflächenwasser entstanden ist als die Außenwände noch nicht abgedichtet waren?

    Gibt es eine Hausmethode, mit der man die Feuchtigkeit in der Wand selbst bestimmen kann?

    Gruß

    Werner

  6. Hallo Werner, wir haben uns ein ...

    Foto von wiki

    Hallo Werner, wir haben uns ein Feuchtigkeitsmessgerät für 180 € gekauft, was man an die Wand hält. Bei uns sind die Außenwände auch mehr betroffen, deshalb werden wir wohl auch nur diese behandeln. Wir wissen aber nicht, ob eine Horizontalsperre in Kiesbeton überhaupt geht, und falls ja, welches Mittel langfristigen Erfolg bringt.

    Bei einer Vertikalabdichtung von außen vor einigen Jahren sollte das Wasser, was schon vorher in den Wänden war, eigentlich verdunstet sein. Ich vermute (bei mir auch), dass es von unten kommt. Vielleicht sollte man doch in den teuren Apfel beißen und einen Sachverständigen zu Rate ziehen. Gruß Uwe

  7. Keine leichte Entscheidung..

    Hallo Uwe, das Thema ist umfangreicher, als ich gedacht habe. Ich habe mich in die Materie etwas eingelesen und festgestellt, dass es ein weit verbreitetes Problem ist.

    Mittlerweile habe ich schon überlegt, keine teuren Wandsanierungen vorzunehmen, sondern die Wand so zu lassen, wie sie ist (ohne Putz).

    Stattdessen könnte man eine hinterlüftete und entkoppelte Vorsatzschale aus "fermacell" oder so, anbringen.

    Unser Haus steht seit 80 Jahren und es sind keine Schäden an der Substanz erkennbar. Ich erwarte also auch keine Schäden für die restlichen Jahre unseres Lebens. Und danach ...

    Ich muss noch etwas mehr Infos sammeln. Falls Dir noch was einfällt, bitte lasse es mich (und uns allen) wissen.

    Gruß und Danke, für Deine wertvollen Überlegungen!

    Werner

  8. Vermutlich weiß ich nächste Woche mehr, ...

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    Vermutlich weiß ich nächste Woche mehr, da kommt ein Sachverständiger und schaut sich die Sache an. Gruß, Uwe
  9. Postest Du das Ergebnis?

    Hallo Uwe, ich bin immer noch am Grübeln. Am Wochenende werde ich mir das Ganze noch etwas genauer ansehen und einen befreundeten Bau-Ing. einladen.

    Die Entscheidung, was jeder macht, muss letztendlich jeder selber treffen, die Ergebnis wird so ziemlich das selbe sein.

    Gruß

    Werner

  10. @ Werner: Schau Ende nächster Woche ...

    Foto von wiki

    @ Werner: Schau Ende nächster Woche mal nach, ich poste die Infos. Wäre nett auch zu lesen, was der befreundete Bau-Ing. gesagt hat. Gruß Uwe
  11. Mach ich, bis dann!

    Ich bin auch gespannt. Gruß Werner
  12. Das wollte ich Dir nicht vorenthalten ... es gibt auch andere Meinungen

    Hallo Uwe, nachdem ich angefangen hatte, mich wirklich für das Thema zu interessieren, bin ich auf diese Seite gestoßen.

    Da sieht man mal eine andere Meinung. Auf jeden Fall herzerfrischend zu lesen.

    Werner

  13. Hallo Uwe, wir haben uns für die ...

    Hallo Uwe, wir haben uns für die Hallo Uwe, wir haben uns für die vorgehängte Variante mit den Platten entschieden.

    Bei Gelegenheit lade ich mal ein Foto hoch.

    Gruß Werner

  14. Hier ein Foto

    Hallo Uwe, als Nachtrag habee ich mal ein Foto unserer Konstruktion angehängt.

    Zur Erklärung: Auf dem Foto siehst Du den Aufbau der Wandverkleidung. Auf die Lattung haben wir einen Randdämmstreifen aufgetackert. Der soll Unebenheiten ausgleichen und verhindern, dass Feuchtigkeit bis zur Zementfaserplatte übergeht. Oben und unten habe ich 3 cm Luft gelassen, damit Luft zirkulieren kann und so die Feuchtigkeit austrocknen kann. Ich habe den Putz abgeschlagen und absichtlich die unebenen Stellen gelassen. Eine größere Oberfläche soll das Austrocknen begünstigen.

    Also, bei der Betonaußenwand konnte ich keine aufsteigende Feuchtigkeit erkennen, bei den Ziegelinnenwänden nur an manchen Stellen bis zu 15 cm.

    Die offenen Lüftungsschlitze werde ich mit einem Lochband oder ähnlichem verschließen. Nur aus optischen Gründen.

    Was hältst Du von meiner Idee? Gerne auch die Meinungen anderer Mitleser.

    Gruß

    Werner

    Anhang:

    • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Antwort "Hier ein Foto" auf die Frage "Betonierter Keller, Altbau, Innenwand verputzen" im BAU-Forum "Keller"
    • BAU.DE / BAU-Forum: 2. Bild zu Antwort "Hier ein Foto" auf die Frage "Betonierter Keller, Altbau, Innenwand verputzen" im BAU-Forum "Keller"
    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  15. Hallo Uwe, der Bausachverständige ist der ...

    Foto von wiki

    Hallo Uwe, der Bausachverständige ist der Meinung, dass bei uns die Feuchtigkeit einerseits von unten kommt andererseits aber auch noch jede Menge Restfeuchtigkeit von Zeiten vor der Außenabdichtung in der Wand ist. Das liegt wohl daran, dass die Wand mit Zementputz verputzt ist, was den Verdunstungsvorgang aufhält. Wir sollen zunächst den ganzen Putz abschlagen, ein Entfeuchtungsgerät aufstellen und erst mal die Wände abtrocknen lassen. Das kann Monate dauern. Dann sollte je nach Geldbeutel eine Horizontalsperre und / oder ein Sanierputz gemacht werden.

    Deine Maßnahme hört sich gut an für einen Keller, der im Grunde nicht feucht ist. Vermutlich sind die Zementfaserplatten wesentlich günstiger als Sanierputz und lassen eine Luftzirkulation zu, die Schimmelbildung vermeidet. Bei unseren feuchten Wänden würde das nicht funktionieren, da die Dachlatten schnell verrotten würden.

    Schade, dass wir keine anderen Meinungen gelesen haben. Ich wünsche dir langfristen guten Erfolg! Viele Grüße, Uwe.

  16. Hallo Uwe, bei meiner Methode werden die ...

    Hallo Uwe, bei meiner Methode werden die Hallo Uwe, bei meiner Methode werden die Latten so entkoppelt, dass keine Feuchtigkeit in das Holz übergehen kann. Ich denke mir, wenn kein direkter Kontakt zur feuchten Wand besteht, kann das Holz nur die Feuchtigkeit aufnehmen, die in der Luft ist. Die zirkulierende Luft soll dann eventuell auftretende Feuchtigkeit austrocknen.

    Im Prinzip bin ich der Meinung, dass Deine Methode die beste ist, um einen Keller trocken zu bringen. Aber eben auch die teuerste.

    Ich war von der einen Wand, die wir mit Sanierputz verputzt haben, ehrlich enttäuscht. Er bröselt, ist an manchen Stellen gerissen und macht auch sonst keinen soliden Eindruck.

    Es gibt auch Spezialfirmen, die die Salze in Deiner Wand analysieren und den Putz speziell danach anmischen. Dann kostet der Sack aber gleich 35 €. Irgendwann hört der Spaß dann mal auf.

    Also, Uwe, viel Erfolg mit Deinem Keller. Ich hoffe, dass alles so wird, wie Du es Dir vorstellst.

    Gruß

    Werner

  17. Die alles entscheidende Frage ist: wie hoch steht das Wasser im Keller?

    Foto von Edmund Bromm

    Oder sind die Wände "nur" feucht? Wenn kein Wasser im Keller steht  -  mehrere cm  -  dann handelt es sich um Tauwasser. Hierfür gibt es sehr einfache Lösungen um dies zu verhindern. Schauen Sie sich bitte auf der Seite von "Isar Bautenschutz" bei den Schriften insbesondere Nr 12  -  14 an. Die Frage ist auch welche Nutzung ist vorgesehen?
  18. Danke für den Beitrag

    Hallo Edmond, bei mir ist normalerweise keine Wasser im Keller. Seit dem wir das Haus haben, war auch noch keines darin. Die Gefahr besteht, dass der Grundwasserspiegel steigt und dann Wasser aus dem Boden austritt.

    Letztes Jahr war es fast so weit. Es fehlten noch etwa 5 cm.

    Wenn der Grundwasserspiegel steigt, werden die Mauern auch Feuchtigkeit aufnehmen. Das war einer der Gründe, warum der Putz abgefallen ist. Der andere Grund war die schlechte Wärmedämmung (Betonkeller), die Feuchtigkeit der Luft (Waschen usw.) hat an den kalten Innenwänden kondensiert und so den Putz ständig durchfeutet.

    Wahrscheinlich waren dann auch noch den ganzen Sommer über die Kellerfenster auf um die Mauern "auszutrocknen. " Das war dann der Super-Gau.

    Gruß Werner

  19. kurze Frage : Horizontalsperre bei Beton ...

    Foto von wiki

    kurze Frage : Horizontalsperre bei Beton? Wie soll denn das funktionieren?!
  20. Bei Beton braucht es keine Sperre

    Foto von Edmund Bromm

    Die Saugfähigkeit ist zu gering für "aufsteigende Feuchte". Was jedoch zu beachten ist, die "gute Wärmeleitfähigkeit". Dies muss berücksichtigt werden. Richtig heizen (an der richtigen Stelle) und lüften aber evtl. auch absenken der Luftfeuchte. Natürlich ist alles von der Nutzung abhängig.

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