Ist die entstandene Kältebrücke durch eine nicht isolierte Luftzuleitung des Heizkamins ein Baumangel?
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Ist die entstandene Kältebrücke durch eine nicht isolierte Luftzuleitung des Heizkamins ein Baumangel?

Eine Frage an Kamin-Experten;

ich bin leider Laie und bin dankbar für Eure Einschätzung der Situation:

Im Sommer 2008 wurde unser Haus mit Wärmeverbundsystem (Dämmplatten) gebaut. Ein Kaminbauer hat unseren Kamin (Spartherm Heizkamineinsatz) gebaut und es erfolgt die externe Luftzufuhr über einen Flachkanal, verzinktes Blech (6x25 cm) auf der Betondecke verlegt (vom Erdgeschoss) also im Fußbodenaufbau (Estrich). Bis zu diesem Winter schien alles einwandfrei zu laufen, aber dann passierte folgendes: Draußen war es sehr kalt (Minus 15 Grad) und an der Wandinnenseite an der Stelle wo der Flachkanal nach außen führte war die Wand derart kalt, dass sogar eine kleine Eisschicht an den Holzfußbodenleisten war (da ist uns erst aufgefallen, dass die Wand in diesem Bereich ebenfalls sehr kalt war). Im laufe des Tages verschwand die Eisschicht, bei unserer ersten Messung war die Rauminnenwand ca. 2 Grad Celsius warm. Der Wohnraum selber (großes Wohn-Esszimmer ca. 40 m²) war knapp 20 Grad warm und hatte eine geringe Luftfeuchte. Der Flachkanal ist nicht isoliert und die Kälte kommt also ungehindert in das Haus. An der kalten Wand besteht Schimmelgefahr. Nach außen ist lediglich ein Außenwandgitter angebracht. Jetzt habe ich folgende Fragen:

  • hätte der Kaminbauer eine Isolierung des Flachkanals vornehmen müssen (geht das überhaupt, und wenn wie?) oder muss man damit leben, dass man sich so die Kälte ins Haus holt?
  • gibt es jetzt noch andere Möglichkeiten zu verhindern, dass der Flachkanal eine derart heftige Kältebrücke ist.

Für Eure Einschätzung der Situation wäre ich sehr dankbar, auch in Vorbereitung auf Gespräche mit dem Kaminbauer, der bislang wenig Interesse zeigte sich mit dem Sachverhalt zu beschäftigen.

Vielen Dank für Eure Antworten.

  • Name:
  • Bela
  1. Das ist ja der Käse ...

    Das ist ja der Käse mit der Zuluft von draußen. Es werden super dichte Häuser gebaut und sobald von draußen Zuluft gebraucht wird, ist man dazu verdammt die gut gedämmte Hülle zu durchbrechen.

    Aber oft steht bei den Bauherren der Ofen hinten an und wird nicht gleich im Vorfeld eingeplant. Es könnte ja sein, dass das Geld dafür ausgeht. Und so ist dann der Ofenbauer in der Pflicht etwas zu bauen, was nicht in jedem Fall ein 100 %iges Ergebnis bringt.

    Deshalb schon bei der Bauplanung den Ofensetzer mit ins Boot holen, damit solche Geschichten schon im Vorfeld geklärt und ausgeschlossen werden können.

    Die durch die Zuluft einströmende kalte Luft ist ja durch ihre Geschwindigkeit gefühlt noch kälter. Und da die Zuluftleitung ästhetisch schlank und schön hinter dem Ofen verschwinden soll, wird die Dämmung meist nur mittelmäßig sein.

    Deshalb an alle zukünftigen Bauherren: Ein Ofen gehört mit in die Hausfinanzierung und dann kann man richtig und perfekt das ganze mit dem Architekten sowie Ofensetzer angehen.

    Grüße aus Memmingen Walter Haussmann OSA

    • Name:
    • Herr Wal-2132-Hau
  2. Hallo Herr Hausmann, da haben Sie sicherlich ...

    Hallo Herr Hausmann,

    da haben Sie sicherlich recht, dass es sinnvoll ist, den Kaminbauer frühezeitig in die Hausplanung mit einzubeziehen.

    Bei uns war dies durchaus der Fall. Es geht mir auch nicht darum einen Rechtsstreit vom Zaun zu brechen, aber um die Frage, was kann man jetzt noch tun.

    Gibt es irgendwelche bautechnischen Maßnahmen die das Problem abmindern können? Eine nachträgliche Isolierung des Zuluftkanals würde bedeuten, dass man den ganzen Fußboden aufmachen müsste (wenn das bei dem Fußbodenaufbau überhaupt möglich ist). Gibt es vielleicht Klappen, die man an dem Austritt des Luftkanals an der Hauswand installieren kann, die sich bei Luftsog durch Befeuerung des Kamins öffnen und automatisch schließen, wenn das Feuer erlischt? Ich weiß, es ist absolut laienhaft ausgedrückt, aber ich hoffe mein Gedankengang ist verständlich.

    Vielen Dank für Rückmeldungen.

  3. Es gibt was ähnliches ...

    Es gibt was ähnliches allerdings sollten Sie das vorab mir dem Schornsteinfeger erst einmal klären. Schicken Sie mir mal Ihre E-Mail-Adresse auf den Rechner.

    Gruß, Walter Haussmann OSA

    • Name:
    • Herr Wal-2132-Hau

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