EIB-Buskabel  -  Verlegung in Abzweigdose mit 230 V Leitungen möglich?
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EIB-Buskabel  -  Verlegung in Abzweigdose mit 230 V Leitungen möglich?

Ich möchte bei meiner E-Installation das EIB-Buskabel mit installieren, um später evtl. EIB-Komponenten nachrüsten zu können.
Geplant habe ich nun die Verwendung von 60 mm tiefen Gerätedosen
für die Schalter und Steckdosen. Wohlgemerkt Dosen ohne Trennwand o.ä.. In diese Dosen möchte ich nun das grüne Bus-Kabel "mit hinein" verlegen.
Nun die Fragen:

1) Ist es überhaupt zulässig Kabel zweier verschiedener Spannungen in eine Dose zu legen?
Wenn dies zulässig ist, dann Frage 2:

2) Wie sieht's bei Verteilerdosen aus? Kann ich das Buskabel in der Dose verzweigen, in der ich auch die 230 V Leitungen verzweige?  -  oder müssen Verteilerdosen mit 230 V Leitern umgangen werden?
Kann man also nur von Gerätedose zu Gerätedose fahren (praktisch einen "Ring" verlegen)?
Falls man nun von einer Geräte- / oder Verteilerdose eine Stichleitung zu einer anderen Dose ziehen möchte  -  Frage 3:

3) Wie realisiert man eine "Verzweigung". Das Buskabel ist ja geschirmt. Reicht es nur die 4 Adern mit Wago-Klemmen zu verbinden? Was passiert mit dem Schirm?

4) Gibt es ein gutes Praxisbuch für die EIB-Installation (mit Anleitungen usw.)?
Wäre schön, wenn jemand zu o.g. Fragen etwas sagen könnte.
Andreas

  • Name:
  • Andreas
  1. Halbe Antwort

    Auf die ersten beiden Fragen kann ich ein eindeutiges Ja geben. Auf Frage 3 und 4 kann ich leider nicht eindeutig Antworten.
  2. EIB-Bus und 230 V in einer Schalter- / Abzweigdose ohne Trennung?

    Hallo,
    ich habe meine Berichte zur VDE 0100-410 gewälzt und kann meinem Vorredner in den Punkten 1 u. 2 nicht so zustimmen. Wenn ich recht informiert bin, ist die Spannung auf dem EIB-Bus 24 V und als Differenzschnittstelle realisiert, d.h. keine der beiden Busadern liegt auf Erdpotential (= N oder PE) sondern nur der Schirm wird in der Verteilung geerdet.
    Deshalb gilt die Busspannung für mich als PELV-Stromkreis d.h. Schutz gegen direktes Berühren durch Schutzart IP2x oder IPxxB (= z.B. Hindernisse oder Gitter mit Öffnungen < 12 mm) oder eine Basisisolierung (= Aderisolierung). Da das "lose und unbenutzte" Buskabel nicht durch mindestens ein Hindernis (= Steg) in der tiefen Schalter- / Abzweigdose getrennt ist, halte ich das für nicht zulässig und auch nicht für eine tolerierbare Lösung.
    Deshalb würde ich Ihnen auf jeden Fall raten das vorinstallierte Buskabel im hinteren Teil der Dose mit einer Plastikabdeckung zu versehen, bevor Sie die 230 V Verdrahtung verschalten.
    Mit freundlichem Gruß
    • Name:
    • Herr Buehler
  3. Dachte an den Querschnitt des Buskabels mit 2 ...

    Dachte an den Querschnitt des Buskabels mit 2 x 2 x 0,8 mm2. Liegt das Kabel in der 230 V Installation wird es ja nicht von LS-Schaltern abgesichtert. Sollte es mal zu einem Isolationsfehler kommen, könnte die dünne Busleitung mangels Sicherung zu heiß werden. Das sind eigentlich meine Bedenken hinsichtlich der Praxis. Deshalb auch meine Frage hier im Forum.
    Andreas
    • Name:
    • Andreas
  4. NYM-Kabel halten zwar 50 Grad locker aus, aber darf kein Dauerzustand sein

    Hallo Andreas,
    also ein Isolationsfehler zw. 230 V und EIB-Buskabel kann/darf im Normalbetrieb überhaupt nicht vorkommen, da sonst das Kabel/die Adern zu hoch belastet sind. D.h. ein normales Kabel (3x1,5 mm2) darf mit max. 16 A belastet werden, wenn es z.B. im Putz verlegt ist (= Wärmeableitung durch Putz möglich). Wenn Du jedoch bedenken hast, dass es wg. zu großer Hitze zu einem schmelzen der PVC-Aderisolierung kommen könnte so musst Du diesen Stromkreis niedriger Absichern.
    Bei einer "normalen" Installation hätte ich jedoch keinerlei Bedenken, dass dies passiert, da vorher der LS-Automat auslöst. Das ist nämlich genau seine Aufgabe (LS-Automat = Leitungsschutz-Automat der eine Überlastung des Kabels verhindert).
    Also Trennung zw. EIB-Buskabel und 230 V durch eine Abdeckung in der Dose und es darf/kann dann eigentlich nichts passieren.
    Gruß
    • Name:
    • Herr Buehler

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