Welche Heizung ist die richtige? Waldbesitzer sucht Heizung f. NB
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Welche Heizung ist die richtige? Waldbesitzer sucht Heizung f. NB

Hallo,
wir planen ein Haus zu bauen bzw. bauen zu lassen. Momentan überlegen wir noch ob massiv mit Bauträger oder Fertighaus, in jedem Fall möchten wir aber auf eine gute/zeitgemäße Isolierung achten.
Wir sind Privatwalbesitzer und Heizen derzeit (Elternhaus) kombiniert mit Öl (Sommer) /Holz (Winter) (Stückholz), über unseren Walb können wir jählrich ca. 40fm Brennholz "ernten".
Hierzu nun meine Fragen:

1) ist kfw40 oder kfw60 hier "das Maß aller Dinge" oder auf was sollte man vielmehr achten? Wenn ja, ist kfw40 als "Standard" ausreichend?

2) Und das gehört eigentlich hierher:
Da wir ja eigenen Wald und somit quasi kostenloses Brennholz haben stellt sich die Frage, ob man das auch nutzt. Unser Haus soll ca. 130 m² Wohnfläche + Keller bekommen. Gibt es hier sinnvolle Lösungen z.B. einer Stückholzheizung/Holvergaser/o.a. z.B. in Kombination mit Sonnenkollektoren fürs Brauchwasser im Sommer/Herbst? Und wenn ja, sind diese günstiger im Vergleich zu einer Wärmepumpe, wie sie uns jeder Fertighausanbieter gerne verkaufen möchte?
Vielen Dank für Eure Antworten und Eure Entscheidungshilfe und allen die's noch rechtzeitig lesen einen guten Rutsch!
Viele Grüße
Michael

  • Name:
  • Michael Fendrich
  1. Von den reinen Energiekosten

    ist Stückholz (neben Hackschnitzel) die günstigste Variante, WENN
    man die Arbeitszeit bzw. den Materialeinsatz nicht rechnet (bzw. die notwendigen Maschinen hat um das ganze effektiv zu "holen".). Und wenn man den notwendigen Lagerplatz hat.
    Eine Wärmepumpe benötigt auch Strom. Und Strom wird nicht billiger.
    Scheitholz-Kessel, mit großem Pufferspeicher und ggf. Solar für den Sommer (falls Sie im Sommer nicht heizen wollen) sollte eigentlich ausreichend sein.
    Achtung: Bei Stromausfall geht Ihre Holzheizung auch nicht. Daher ggf. noch Kachelofen, Kaminofen, oder Kochherd etc. als Reserve vorsehen.
    Wärmepumpe schlägt wohl die Firma deswegen vor, weil die wohl noch nie oder selten Scheitholz hatten und das Angebot halt auf "Wärmepumpe" ausgelegt ist.
    Allerdings werden Sie beim "rausrechnen" nicht ganz so viel sparen.
    Beim Grundriss (Keller) ggf. gleich den Heizraum entsprechend Planen (z.B. Abwurfschacht für das Holz etc.).
  2. Kfw Bezeichnungen

    sind hier leider eher irreführend, da nicht automatisch günstige Heizkosten herauskommen.
    Ein Hauskonzept fängt vielleicht damit an, dass ihr euch überlegt was Ihr an Heizkosten pro Monat akzeptieren wollt, am Einfachsten vielleicht auf Basis des derzeitigen Ölpreises.
    Diese Vorgabe führt dann über die Wärmebedarfsberechnung zu einer Wand- / Dach- / Fenster usw. Mindestanforderung (u-Wert).
    3 l Öl pro Jahr und m² sollten mE nicht mehr wesentlich überschritten werden.
    (Das wären dann etwa 4000 kWh Jahresbedarf und Heizkosten von ca. 280 € p.a. (bei Öl) oder etwas über 20 € pro Monat zzgl. dem was für die WW Bereitung 'gebraucht wird.
    Im nächsten Schritt kann man dann überlegen und berechnen (lassen) wie diese 4000 kWh+WW vielleicht besser erbracht werden können. Evtl über eine (starke) Abluft-WP (mit Außenluftzuführung) unterstützt durch einen Kaminofen oder eine normale Luftwärmepumpe und einen wasserführenden Kaminofen (plus Pufferspeicher) und evtl. einer kleinen Abluftanlage ...
    Gruß und gutes Gelingen
  3. Maschinen & Platz vorhanden, möchten uns aber keine Arbeit einkaufen ...

    Hallo und danke erstmal für die schnellen Antworten!
    Die benötigten Maschinen und ausreichend Platz sind vorhanden, es geht um ein ~1000 m² Grundstück auf dem noch eine Scheune steht. Wenn ich jetzt allerdings lese, dass man eim momentanen Ölpreis und einem entsprechend gedämmten Haus mit "3 l Öl pro Jahr und m²" irgendwo bei 20-25 € Heizkosten/Monat landet, stellt sich mir die Frage, ob ich mir die Arbeit beim Holz machen für diesen Preis erkaufen will? Selbst wenn ich das doppelte nehme und gegen meine Arbeitszeit im Wald+Maschinenkosten aufrechne komme ich mit Holz doch allemal teurer oder irre ich mich?
    Hat jemand mit einer vergleichsweise neuen Scheitholzanlage evtl. einen Bedarfswert (Fest- / Raummeter p.A.) für mich? Derzeit beheizen wir mein Elternhaus (Baujahr. 1970, ~200 m² Wfl, Stückholzzentralheizung Zaegel&Held 25 kW, 2000 l Puffer) mit ca. 25fm und das ist nur der Winter! Im Sommer kommt noch Öl f. Brauchwasser und gffs Heizung hinzu.
    =>
    Mich würde also noch interessieren, mit welchem "Holzverbrauch" ich bei unserem geplanten Haus (s.o.) rechnen muss, da unsere alte Anlage kaum als Referenz dienen kann.
    Welche Stromkosten verursacht denn eine LWP mit entsprechender Größe im Jahr?
    Nochmal Danke für die bereits glieferten und die hoffentlich noch folgenden Antworten!
    Gruß
    Michael
    • Name:
    • Michael Fendrich
  4. Sie müssen sich auch

    überlegen, ob Sie sich von Ausländischen Energielieferranten (Öl, Gas) abhängig machen oder doch lieber etwas mehr Arbeit haben aber dafür unabhängig sind, wenn z.B. mal kein Öl mehr kommt oder noch viel teuerer wird.
    Beim Strom haben Sie schlechte Karten (wir alle). Denn ohne Strom geht KEINE Heizung (evtl. Schwerkraftanlage, nur die baut heute wohl keiner mehr, selbst moderne Kachelöfen haben eine "Steuerung".).
    Daher vielleicht noch ein kleinen Notstromer für die Heizung und Kühlschrank.
    Photovoltaik hilft hier nicht weiter, weil der eingespeist wird. Und Insellösung ist zu teuer.
  5. Hallo Michael Fendrich, schau mal bei http://www.david-online.org rein ...

    Hallo Michael Fendrich,
    schau mal bei

    Wenn ich solche Voraussetzungen wie du hätte, eigenen Wald, großes Grundstück, entsprechende Maschinen für die Holzernte. Würde nur eine "Holzheizung", wenn möglich mit einen schönen Kachelofen, in Frage kommen.
    Natürlich kann man die Holzheizung auch in den Keller verbannen (Zentralheizungskessel).
    Schöne Grüße von Johann Semmelmann,
    der ohne Wald sein Haus trotzdem mit Holz beheizt.

  6. DAVID

    hatte ich schon damals in Überlegung. Hatte mich damals angesprochen.
    Grund dagegen: Solaranlage wollte ich nicht und Kachelofen im Sommern "anmachen" auch nicht.
    Klar macht Solar Sinn und hier in Verbindung mit Holz (siehe oben) auf jeden Fall. Wobei hier die Diskussion über "Wirtschaftlichkeit" einer Solaranlage jeder selber entscheiden muss.
    Aber der Wassergeführte-Kachelofen von Brunner geht ohne Strom (auch wg. Steuerung und Umwälzpumpe" leider nicht).
    Das sollte man Bedenken. Ansonsten ist David im Grunde genommen nichts anderes als ein großer Pufferspeicher mit einer passenden Steuerung. Als Wärmeerzeuger könnten Sie auch eine Gas/ÖL/Pelletsanlage daranhängen.
    Das ganze kann natürlich aus "freien" Komponenten auch durch den Heizungsbauer "selber" gemacht werden.
    Also Solaranlage von Hersteller x, Scheitholz oder Kachelofen von Anbieter y, Pufferspeicher von Anbieter z und Steuerung von Anbieter abc.
    Vorteil von DAVID ist wohl, dass hier alles aus "einer Hand" kommt. Und damit nur ein Ansprechpartner bei Problem hat.
  7. Kalkulation

    angenommen das Haus benötigt 4000 kWh p.a. für Heizzwecke.
    Im sehr ungünstigen Fall würde ich mal davon ausgehen, dass die LWP aus einer zugeführten Kilowattstunde zwei macht, die für die Heizung zur Verfügung stehen. Bei einem Strompreis von 20 cent/kwh wären das dann 2000x 0,2 € = 400 € p.a., bei einem Strompreis von 15 cent/kwh dann 300 € p.a.
    Nun kann aber die Wärmepumpe durch den Kaminofen maximal entlastet werden. D.h. : Kann Sie die Hälfte der Heizung übernehmen bei überwiegend Plustemperaturen, macht sie aus einer eingesetzten kwh drei, vielleicht vier kwh.
    In diesem Fall würden die 2000 kWh nur ca. 700 kWh einzusetzen sein.
    Bei 20 cent/kwh demnach 140 € plus minus, bei 15 cent ca. 100 € p.a.. Also um 10 € pro Monat, der Rest über Holz, das dich nichts kostet.
    Es ist in der Tat richtig, dass sich bei niedrigen Jahreskosten, immense Investitionen in Heizungsanlage und Geräte nicht wirklich rentieren ...
    Insofern betrachte ich auch die von Herrn Semmelmann per Link dargestellte Haus- / Anlagekombination mit einer gewissen Skepsis.
    Das Haus ist hochgedämmt, die Anlage aufwändig und nicht ganz billig ... und als Abwesenheitsschutz dann noch ein Ölbrenner..
    Der Hase läuft woanders hin: Irgendwann hat der Hausherr wohl die Nase voll und der Ölkessel brennt immer öfter ...
  8. Holzheizung

    Man kann mit einem großen in der Hausmitte eingebauten Kachelofen das Haus auch mit Holz ohne Strom heizen. Wenn das Haus noch nicht steht, hätten Sie dazu günstige Voraussetzungen, das optimal zu planen (das Haus wird quasi um den Ofen herum gebaut).
    Sicher richtig ist, dass, wenn Sie mit der Heizung nichts zu tun haben wollen, Stückholz nicht das richtige ist.

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