Zinspardoxon bei Annuitätendarlehen mit variablem Zinssatz
BAU-Forum: Baufinanzierung

Zinspardoxon bei Annuitätendarlehen mit variablem Zinssatz

Meine Bank verwendet bei einem Annuitätendarlehen
mit variablen Zinssatz (an Euribor gebunden) ein
Berechnungsverfahren für die Tilgungsrate, das zu einem
eigenartigen Paradoxon führt: Obwohl die Zinsen niedriger
sind als bei Vertragsabschluss sind, ist meine Leistungsrate
deutlich höher als am Anfang. Meine Frage ist ob dieses von
der Bank verwendete Verfahren rechtens oder üblich ist.
Ich erkläre das von der Bank verwendete Verfahren mit Hilfe
folgendem, etwas vereinfachtem Beispiel in der Tabelle. Die
anfängliche Tilgung sei 1 %.
_ | Schulden | Zins % | Zinsen | Tilgung | Annuität
1 | 100000,- | 3,00 % | 3000,- | 1000,- | 4000,-
2 | 100000,- | 6,00 % | 6000,- | 1000,- | 7000,-
3 | 50 000,- | 6,00 % | 3000,- | 4000,- | 7000,-
4 | 50 000,- | 3,00 % | 1500,- | 4000,- | 5500,-
Erklärung:
  1. 100000 Kredit wird aufgenommen, bei 3 % Zinsen und 1 % Tilgung
  2. Die Zinsen steigen gleich von 3 % auf 6 %, demzufolge wird bei konstanter Tilgung der Zins auf 6000 pro Jahr angepasst, damit steigt die Annuität auf 7000.
  3. Durch (Sondern-) Tilgung sinkt die Restschuld auf 50000. Da es ja ein Annuitätendarlehen ist, argumentiert die Bank dass die Annuität gleich bleibt,

die 3000 Zinsvorteil werden also auf die Tilgung umgeschichtet.

  • Der Zins sinkt wieder auf 3 %. Wieder wird bei konstanter Tilgung nur der Zinsanteil angepasst.

Im Ergebnis steigt die Annuität trotz gleichem Zins wie am
Anfang (3 %) von 4000 auf 5500 an. Das wiederum
widerspricht dem Wesen eines Annuitätendarlehens, bei dem
die Annuität, zumindest bei gleichem Zins, gleich bleiben
sollte.
Der kritische Schritt ist Schritt 3): Die Bank hält bei
Rückzahlungen die Tilgung konstant. Deshalb steigt die
Tilgungsrate gegenüber dem ursprünglichen Tilgungsplan (der
Vertragsbestandteil ist) schneller an, als wenn der Zins
noch 3 % wäre, denn es wird ja der gespahrte Zins von 6 % x
Rückzahlung auf die Tilgung umgeschichtet, und nicht nur 3 %
x Rückzahlung. Ich denke in Schritt 3 müsste, um das
Paradoxon aufzulösen, die Tilgung so sinken wie im
ursprünglichen Tilgungsplan (für 3 % Zinsen) vorgesehen, in
der Folge die Annuität also sinken.
Die Bank (DKB-Bank) geht auf meine Argumentation überhaupt
nicht ein, sondern antwortet nur mit pauschalen Sätzen
(vermutlich vordefinierte Textbausteine) die meine Frage
nicht beantworten.

  • Name:
  • Peter
  1. D. ie K. reditgebende B. ank lässt bekanntlich nicht mit sich ...

    D. ie K. reditgebende B. ank lässt bekanntlich nicht mit sich reden und gibt auch keine Erklärungen zu ihrem Verhalten ab. Die armen Menschen die dort arbeiten dürfen nicht denken, sondern müssen alles nach Schema F machen. So kommt so etwas wie hier zustande.
    Liegt wahrscheinlich daran, dass ihre Mutter sehr krank ist.
    Tipp aus Erfahrung:
    Wer dort mehr als 3x nachfragt, der bekommt umgehend die fristlose Kündigung. Also Vorsicht.
    Bei anderen Banken ist die Tilgung bei variablen Darlehen oft frei wählbar.
  2. Service und Kundenfreundlichkeit

    ist nicht gerade die Stärke dieser Bank. Um es einmal freundlich auszudrücken.
    Deshalb haben wir sie bei uns auch aus dem Kreis unserer Finanzierungspartner gestrichen.
    beste Grüße
  3. DKB

    ... Herr Munder :-) Die Bank wurde von fast allen Vermittlern gern genutzt, da sie für Ihre guten Konditionen und unkompliziertere Kreditvergabe geschätzt war. Nun hat sie sich aus dem Baufinanzierungsgeschäft verabschiedet. Das ist doch wohl eher der Grund, weshalb sie bei Ihnen nicht mehr "gelistet" ist. Die Produkte Cashkonto und Privatdarlehen sind weiterhin sehr interessant.
    Ich selbst hatte mich mit dem Cap-Darlehen der DKB nie ausführlich beschäftigt. Jedoch sollte es für den Nutzer doch möglich sein, aus der Finanzierung auszusteigen und umzuschulden? Wenn nicht, dann bitte berichtigen.
  4. Herr Kluschke

    bitte schließen Sie nicht von sich auf Andere.
    Bei uns spielen auch die Rahmenbedingungen der Finanzierungspartner eine sehr große Rolle, ob diese in unser Portfolio aufgenommen werden, oder nicht. Sind diese nicht tragbar, oder verschlechtern sich diese, kommen sie erst gar nicht in Frage, oder fliegen raus.
    Wir bedienen uns zwar auch eines Pools, aber wer mitspielen darf, bestimmen wir immer noch selbst.
    Wir haben diese Bank bereits vor 2 Jahren aus dem Kreis unserer Finanzierungspartner entfernt, da es immer wieder zu Problemen beim Service kam. Nicht bei der Beantragung und Genehmigung eines Darlehen, aber hinterher für die Kunden. Vor allem durch das Call-Center. Darauf können wir und unsere Kunden gerne verzichten.
    Dadurch ist uns zwar einiges an Geschäft verloren gegangen, da Kunden im ersten Kontakt meistens nur auf die Konditionen schauen, aber so ist nun mal unsere Geschäftspolitik.
    Auch die Auszahlung des Darlehens muss einwandfrei flutschen. Nicht nur die Auszahlung der Provision.
    Um so mehr freut es mich von Ihnen zu hören, dass die Bank nun keine Baufinanzierungen mehr vergibt, was mir ehrlich gesagt, völlig neu ist.
    Sind Sie sich da sicher?
    Beste Grüße

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