Problem beim Setzen von Innentüren mit Anschlag
BAU-Forum: Ausbauarbeiten

Problem beim Setzen von Innentüren mit Anschlag

Hallo liebe Forumsexperten,
bis jetzt hatten wir bei unserem Neubau kaum nennenswerte Probleme (toi, toi, toi)  -  aber jetzt beim Setzen der Innentüren hat es uns auch erwischt.
Wir haben 3 Türen mit Anschlag (WC, Bad, Speis). Der Schreiner hat die Türen damals selbst ausgemessen. Während er für Türen ohne Anschlag eine Höhe von 1,99 m maß, betrug die Höhe für die Türen mit Anschlag 2,01 m (>das Aufmaß habe ich vorliegen  -  ist so angegeben).
Beim Setzen jetzt folgendes Problem:
Alle 3 Türen sitzen um 1-2,5 cm niedriger als die anderen; d.h. der Abstand von der Oberkante Türstock zur Decke ist bei diesen Türen größer. Der Schreiner sagt das wäre normal so, ich als Laie ging aber schon davon aus, dass Türen immer einheitlich hoch sind, egal ob mit Anschlag oder ohne.
Dazu kommt, dass bei 2 Türen die Zargenblende (oben quer) die Türöffnung nicht mal ganz abdeckt, man kann also oben noch ca. 1-2 cm durchsehen! Der Schreiner sagte, da müsst ihr halt noch etwas aufmörteln.
Ich dagegen weigere mich hartnäckig und bestehe darauf dass die Türen wieder entfernt werden und entsprechend größere eingebaut werden.
Dies sei dann aber laut Schreiner ein Sondermaß und würde 30 % Zuschlag kosten. Ich habe deutlich gemacht, dass ich nicht gewillt bin, dies zu bezahlen, schließlich habe ja nicht ich den Türausschnitt gemessen. Jetzt ist natürlich "Feuer unterm Dach".
Angeblich sei der Sturz zu hoch gemauert bzw. der Estrich zu tief, sodass die Türen mit Normmaß nicht passen würden  -  mag ja sein, aber das hätte ihm doch dann spätestens beim Messen auffallen müssen und er entsprechend reagieren müssen, oder?
Wenn ich Türen für knapp 10 T€ kaufe kann ich doch von einem auf Türen und Fenster spezialisierten Schreiner eine einwandfreie Arbeit verlangen oder sehe ich das verkehrt?
Ich habe ihm deutlich gesagt, dass ich andere Türen möchte und dass ich einen Zuschlag nicht gewillt bin zu zahlen.
Wie soll ich mich weiter verhalten?
Vielen Dank schon mal für Eure Hinweise und Tipps
Alex
  • Name:
  • Alex
  1. Türhöhen

    Foto von Josef Schrage

    Hallo Alex,
    ich gehe davon aus, dass es sich um Türen in den Abmessungen nach DINAbk. 18101 handelt. Also nicht um spezielle Türen in Sonderabmessungen.
    Beim Aufmaß und der Montage hat der Schreiner, sollte er Türöffnungsmaße vorfinden die dieser Norm nicht entsprechen, darauf hinzuweisen, um die Möglichkeit zu geben die Türöffnungsmaße vor deren Montage entsprechend anzupassen.
    Wird es durch den von Ihnen beschriebenen Türanschlag zur Erreichung gleichmäßiger Türhöhen erforderlich in den besagten Türöffnungen höhere Türen einzubauen so sind dieses Sonderanfertigungen, die durchaus um 30 % teurer sein können.
    Wenn Sie nun darauf bestehen überall gleichmäßige Türhöhen zu erreichen, bleibt Ihnen nichts anderes übrig den entsprechenden Mehrpreis für eine Sonderanfertigung zu bezahlen.
    Das alles hätte man/Frau jedoch schon vor der Türmontage, mit entsprechendem, aus meiner Sicht erforderlichen Hinweis des Schreiners klären können. Der Mehrpreis für die Sonderanfertigung währe jedoch so oder so angefallen.
    Den jetzt erforderlichen Mehraufwand für den Ausbau der Türen ist jedoch dem Schreiner auf Grund des fehlenden Hinweises anzulasten.
    Freundliche Grüße
    Josef Schrage
  2. Wieso 30 % Aufpreis bezahlen

    Ich Stelle mir vor der Fragesteller bittet den Schreiner um ein Angebot. Er kommt, nimmt die Maße, bietet an, bekommt Zuschlag, baut ein  -  passt nicht  -  wer ist denn nun für eine mängelfeie Leistung verantwortlich, doch wohl der Schreiner, sonst kann er sich das Aufmaß sparen und wenn er nicht messen kann, noch dazu " auf Türen spezialisiert"  -  Pech gehabt!
  3. Richtig

    Foto von Josef Schrage

    Hallo Herr Jähn,
    für den Fall, dass dem Schreiner  -  vor  -  Erstellung des Angebotes die hier beschriebenen Voraussetzungen (Schwellen an einigen Türen) bekannt waren und er dieses wissend die Leistung angeboten hat, hat dieser natürlich schlechte Karten. Dann hat er gepennt und "Pech gehabt"
    Es gibt aber noch andere Konstellationen und Möglichkeiten ...
    Freundliche Grüße
  4. Auch richtig

    Herr Schrage. Was mir aber noch auffällt, ich lasse mich da aber gerne vom Gegenteil überzeugen, ist, das ein Schreiner Türen herstellt und nicht einkauft. Weshalb wird dann eine Tür, welche 3 cm höher ist und von der DINAbk. abweicht, 30 % teurer? Ich denke mal der Schreiner ist kein Schreiner, sondern Händler?! Da brauche ich doch keinen Handwerker mehr, die kann ich mir auch selbst irgendwo einkaufen, irgendwie macht doch Handwerk auch die Individualität der Leistung aus!
  5. Es gibt aber noch andere Konstellationen und Möglichkeiten ...

    Foto von Josef Schrage

    Hallo Herr Jähn,
    darüber, was genau Angeboten und Bestellt wurde, bedarf es tatsächlich einer Aufklärung.
    Nicht jeder Schreiner baut die Türen selbst. Bei Türen in Normabmessungen ist der Zukauf industrieell gefertigter Türelemente wirtschaftlicher. Dann jedoch besteht das Problem der hier geschilderten Maßabweichungen. In jedem Fall entsteht ein Mehrpreis für Sonderanfertigungen außerhalb der Normabmessungen.
    Auch Schreiner bedienen sich der Möglichkeiten der industrieellen Fertigung, dessen Ergebnis (bis auf die Maße) nicht schlechter sein muss.
    Viele Betriebe haben sich spezialisiert und bedienen sich darüber hinaus der Möglichkeiten des Zukaufs vorgefertigter Bau- und sonstiger Teile.
    Das ist nun mal eben alles eine Preisfrage.
    Jeder Bäcker, Metzger, Schuhmacher, Heizungsbauer etc. etc. macht das so.
    Freundliche Grüße
  6. Aufmaß vor Angebot und Auftrag

    Vielen Dank erst einmal für die bisherigen Informationen.
    Ergänzend darf ich hinzufügen, dass der Schreiner nach meiner Bitte nach einem Angebot auf die Baustelle kam, alle (!) Türen selbst gemessen hat und nach diesem Aufmaß dann ein Angebot unterbreitet hat, für das er dann auch den Zuschlag bekommen hat.
    Bei den Türen handelt es sich um Normtüren die er selbst auch nur von einem Lieferanten zukauft  -  mit Ausnahme einer Tür, die Aufgrund einer breiteren Zarge selbst fertigen muss.
    Meine Meinung war eben auch, dass er uns beim Aufmaß auf evtl. Sondergrößen und -Preise hätte hinweisen müssen oder eben die Alternative, dass Normtüren dann tiefer sitzen. Deshalb bin ich jetzt eigentlich nicht bereit einen Aufschlag zu zahlen.
    • Name:
    • Alex

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