Schaum- oder Vliestapete?
BAU-Forum: Ausbauarbeiten

Schaum- oder Vliestapete?

Hallo,
was ist denn von diesen Schaumtapeten zu halten, die überall angeboten werden? Sind die genauso zu verarbeiten, wie Vliestatpeten? Was ist von der Qualität her denn besser?
Gruß, Simone
  1. meine 2 Cent

    Ist zwar keine wirkliche Antwort auf Ihre Frage, aber im Thread unten (s. Link) habe ich bereits Bedenken in Sachen Raumgesundheit geäußert.
    Was spricht gegen Raufaser?
    Es gibt mittlerweile viele verschiedene Arten davon, gröber, feiner, verschieden strukturiert ...?
  2. Papier, Strukturprofil, Vlies, Satin

    Eine Tapete hat eine Rückseite zum Aufstreichen des Kleisters und eine dem Raum zugewandte Vorderseite. Tapeten bestehen aus einer oder mehreren Lagen.
    Die Rückseite kann aus Papier oder Vlies bestehen, die Vorderseite kann farbig bedruckt, geprägt, mit einer aufgeschäumten Farbpaste strukturiert oder mit einer satinähnlichen Kunststoffbeschichtung überzogen werden.
    Daraus ergeben sich folgende mögliche Kombinationen:
    1. Papiertapeten (Tragschicht Papier, Vorderseite bedruckt oder geprägt)
    2. Strukturprofiltapeten (Tragschicht Papier, Vorderseite strukturiert)
    3. Vliestapeten (Tragschicht Vlies, Vorderseite bedruckt oder strukturiert)
    4. Satintapeten (Tragschicht Vlies oder Papier, Vorderseite glatt beschichtet)
    Bei den Raumeigenschaften von kunststoffhaltigen Tapeten gehen die Meinungen weit auseinander, sie reichen von "giftig" und "eingepackt in PVC" bis zu "völlig harmlos". Ich sitze z.B. jeden (Arbeits-) Tag viele Stunden in 80 cm Entfernung zu einer schönen Strukturprofiltapete und kann beim besten Willen keine schädlichen Einflüsse feststellen. Wer es nicht möchte, kann ja zu den Papiertapeten greifen  -  allerdings können diese mit der Auswahl der Strukturen und Farben der Strukturprofilbeschichtungen nicht mithalten.
    Die Vorteile der Tapeten mit Vliestragschicht sind bekannt: Der Kleber wird direkt auf die Wand gestrichen, die Tapete wird sofort ohne Quellzeit trocken angedrückt  -  macht sich super und spart richtig Zeit.
    Noch ein Wort zur Raufasertapete: Das ist in jeder Beziehung die billigste Lösung  -  kostet nicht viel und bringt keine Punkte bei der Raumgestaltung. Die Effekte, die Sie mit den modernen Tapeten produzieren können, bekommen Sie mit einer Raufasertapete niemals hin.
  3. Danke für den Beitrag

    Ich denke halt auch, dass Raufasertapeten nicht mit den Vliestapeten oder auch Schaumtapeten mithalten können, außerdem schreckt es mich ein bisschen ab, dass man die ja auch überstreichen muss, also doppelte Arbeit hat.
    Eine Frage hätte ich noch: Wir haben ja einen Neubau, unsere Wände sind also hell verputzt, trotzdem hat man mir gesagt, es würde nicht reichen, wenn wir die Wände mit Acryl-Tiefengrund vorstreichen, sondern wir müssten zusätzlich mit weißem Tapeziergrund vorstreichen. Jetzt frage ich mich, ist das nicht Geldmacherei? Die hellen Wände können doch unmöglich dermaßen durch die Tapeten scheinen, oder?
    Danke für Ihre Hilfe
  4. Einspruch

    nur für's Protokoll:
    Wer mit dem Verkauf von Tapeten zu tun hat, bemerkt schon aus rein dienstlichen Gründen nichts von den Schadstoffen, die diese in die Luft abgeben. ;-)
    siehe

    Außerdem ist es naiv anzunehmen, man könne die Schadstoffe bemerken (vielleicht gar riechen).
    Sie riechen ja auch kein Formaldehyd. Asbestfasfern pieksen sie nicht beim Einatmen. Das Radon im Keller riecht nicht bitter. Radioaktive Strahlung hören sie nicht knistern.
    Es ist vielmehr so, dass wir tagein tagaus diversen schadstoffemittierenden Gegenständen ausgesetzt sind und Schadstoffe im Gewebe anreichern, z.B. in der Leber, der Niere, im Fettgewebe.
    Kunststofftapeten können über ihre vergleichsweise große Fläche leicht beträchtliche Mengen der enthaltenen flüchtigen organischen Verbindungen in die Raumluft abgeben.
    Man bemerkt das *natürlich* nicht.
    Wenn man dann mal krank davon wird oder eine fiese Allergie bekommt ist das dann "Schicksal" ...
    [kopfschüttel] Da kaufen die Leute sich "probiotische Joghurts" und "gesunde Frühstücks-Ceralien" um gesund zu bleiben und holen sich zugleich sehenden Auges die Wohngiftquellen ins Haus. Weil's halt so nett aussieht.
    Aber ich glaube ich verschwende gerade Ihre und meine Zeit.
    Sorry, nichts für ungut.

  5. Grundieren unter Tapeten

    Es ist doch in Ordnung, dass jeder seine eigenen Schwerpunkte setzt.
    Noch ein paar Worte zum Thema Grundierung vor dem Tapezieren. Tiefgrund  -  also eine Grundierung mit einem hohen Eindringevermögen  -  benötigt man immer dann, wenn in der "Tiefe" des Untergrundes etwa nicht in Ordnung ist wie z.B. bei porösen Altputzen. Bei einem Neuputz ist das in der Regel nicht der Fall. Dieser hat aber eine andere unangenehme Eigenschaft  -  er saugt zu stark und entzieht dem Tapetenkleister zu schnell das Wasser. Dagegen sollte man etwas tun. Eine preiswerte Variante ist das Vorstreichen mit verdünntem Tapetenkleister, das Mischungsverhältnis steht auf jeder Packung.
  6. zum Thema "Verlinkung auf eigene, kommerzielle Seiten" sage ...

    zum Thema "Verlinkung auf eigene, kommerzielle Seiten" sage ich nix, hatten wir ja schon mal ausführlich. Aber Tiefgrund geht nicht, wie fälschlicherweise angenommen, in die Tiefe. Unter günstigen (!) Bedingungen schafft es eine gute Grundierung maximal 2 mm (!) in den Untergrund. Der verdünnte Tapetenkleister ist aber ein guter und brauchbarer Tipp.
    MfG:
  7. eine Frage wurde nicht beantwortet

    Muss man auf den Tiefengrund nochmal den weißen Tapeziergrund streichen oder ist das Geldmacherei?
  8. MIT Tapete: Totaler Quatsch, sie brauchen keinen Voranstrich ...

    MIT Tapete: Totaler Quatsch, sie brauchen keinen Voranstrich. Das IST Geldmacherei. Tiefengrund reicht vollkommen aus.
    NUR Farbe (optional, OHNE Tapete): Es gibt Gipsputze mit einem sehr hohen Weißgrad nach der Austrocknung, da können sie mit einer guten (!) Farbe mit 1-lagigem Farbauftrag gut hinkommen. Im Zweifelsfall müssten sie, falls stwas durchscheint, eine zweite Schicht streichen. Effektiv wären sie dann auch bei zwei Schichten, wobei die zweite ERSTMAL OPTIONAL ist.
    MfG:
  9. Vorsicht heißt die Mutter der Porzellankiste

    Foto von Martin Kempf

    Vliestapeten machen Probleme, wenn der Untergrund ungleichmäßig ist. Das stimmt durchaus und habe ich auch schon Probleme mit gehabt. Die brauchen einen gleichmäßigen Untergrund. Wenn Sie einen neuen Gipsputz haben, muss der nicht extra weiß gestrichen werden. Aber wenn Sie die Decken weiß streichen und haben dann die Wände eine Walze breit mitgepinselt, dann haben sie in diesem 15 cm breiten Streifen ein viel helleres Weiß als der Gipsputz und den Kontrast werden sie durch die Vliestapeten durchschimmern sehen. In diesem Fall heißt es: Wände weiß vorstreichen, ohne nochmal farblos vorher zu grundieren.
  10. Man versuche ...

    Man versuche einmal durch eine Vliestapete hindurch eine Lampe oder die Sonne zu sehen und dann weiß man was man noch sehen kann, wenn das Ding an der Wand hängt. Hatte mal einen schwarzen Fleck am Schornstein der hell nicht zu überstreichen war. Vliestapete sei Dank ist der Fleck weg. Aber alle Welt hat mir vorher gesagt, dass es nicht funktionieren wird.

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