Dringend! Ist eine Kapillarbrechende Schicht aus Kies erforderlich?
BAU-Forum: Architekt / Architektur

Dringend! Ist eine Kapillarbrechende Schicht aus Kies erforderlich?

Hallo,
Der Erdaushub ist soweit erledigt. Dabei hat der Architekt unterhalb der Keller-Bodenplatte keine kapillarbrechende Schicht aus Kies vorgesehen. Er meinte eine Folie würde den Zweck auch erfüllen. Aber alle Nachbarn legen unter die Bodenplatte ca. 10 cm Kies. Und jetzt zweifle ich an der Entscheidung des Architekten.
Kann mir bitte jemand sagen ob dennoch eine Kies-Schicht erforderlich ist. Wenn ja, würden auch 5 cm ausreichen?
  • Name:
  • Valentin Hottmann
  1. schaden tut sie nicht

    Hallo,
    schnelle Laienantwort:
    • schaden tut sie nicht
    • Folie und Kiesschicht haben unterschiedliche Fkt. Folie soll einsickern des Betons in den Untergrund verhindern, Kies hat eben kapillarbrechende Funktion
    • Hängt von vielen Faktoren ab. Untergrund, Aufbau Bodenplatte, Dämmung, etc. ...
    • 5 cm klingen wenig ...
    • Experten fragen
  2. am besten Perimeterdämmung

    Hallo Herr Hottmann,
    Wasser hat, ebenso wie viele andere Flüssigkeiten, die Eigenschaft, in engen Spalten und Poren nach oben zu steigen. Dieser Vorgang ist unterhalb von Fundamenten unerwünscht, da die Feuchtigkeit zu Bauschäden führen kann. Deshalb werden kapillarbrechende Schichten aus grobem Material (Kies, Schotter) eingebaut. Die in diesen Stoffen vorhandenen Zwischenräume sind so groß, dass keine Kapillarwirkung entsteht, dass diese vielmehr unterbrochen wird.
    Nun muss man sich die Frage stellen, welche Bauschäden ohne kapillarbrechende Schicht auftreten könnten. Es geht hier in erster Linie um Frost- und Durchfeuchtungsschäden. Bei Flachgründungen im nicht frostfreien Bereich ist deshalb eine kapillarbrechend Schicht unerlässlich. Ein Schichtdicke von etwa 5 cm, wie Sie vorschlagen, ist zu gering. Sie muss mindestens zwanzig, besser dreißig Zentimeter betragen, damit sie auch ihren Zweck erfüllt. Durchfeuchtungsschäden der Bodenplatte im frostfreien Bereich sind hinnehmbar, sofern eine fachgerechte Innenabdichtung unter dem Kellerfußboden eingebaut wird.
    das Beste ist aber, von vornherein eine Perimeterdämmung vorzusehen. Damit erledigen Sie Feuchtigkeits- und Wärmeschutz in einem.
  3. Vergessen Sie in diesem Zusammenhang bitte die Dränung

    Foto von Stephan Langbein

    nicht, denn kapillarbrechende Schicht und Dränung gehören eng zusammen. Sonst ...

    Lesen Sie mal bei

  4. Einige mir bekannte Architekten

    (ja, Forums-Helfer, die gibt es wirklich ...) sagten unisono, dass die Kapillarbrechung von Kies eher dürftig ist, hängt stark von der "Sieblinie" ab; besser wäre immer: Splitt! 15-20 cm sollten es aber mindestens sein.
    Nachprüfen kann ich diese Aussage nicht.
    ++++++++++
    Was sagt den Ihr Bodengutachten aus? Ggf. können Sie sich das wirklich schenken  -  dann hätten Sie aber allerbeste Bodenverhältnisse (*Neid*)
  5. Danke

    Vielen Dank für Eure Beiträge und Links.
    Auch der Architekt sagte mir, wenn eine Kapillarbrechende Schicht dann auch Drainagerohre. Da mir aber die Sohlenhöhe des Regenwasserschachts nicht erlaubt muss ich auf die Drainage verzichten. Gutachten habe ich keines erstellen lassen. Der Architekt meinte der Boden wäre gut genug, um auf die Kies- oder Splittschicht zu verzichten.
    Ich habe mich jetzt entschlossen die Bodenplatte direkt auf die Erde (getrennt nur durch eine PE-Folie) zu legen. Ich hoffe nur, ich bereue es 'später nicht.
    Gruß
    Valentin
    • Name:
    • Valentin Hottmann

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