9. Heizsaison mit Pelletofen
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

9. Heizsaison mit Pelletofen

Es sieht nach "Herbst" aus mitten im August, deshalb wollte ich einmal Bilanz ziehen aus 8 Jahren Betrieb eines Pelletofens als alleinige Hausheizung. Eingebaut wurde ein Palazzetti Lora Hydro, ein eher einfaches Modell (inzwischen durch Nachfolgemodelle abgelöst).

Anfangs mit Problemen, einer defekten Steuerplatine und einem katastrophalen Kundendienst. Beim Kundendienst hat sich viel getan, das funktioniert jetzt sehr viel besser. Die Steuerplatine hat auch gehalten, seitdem läuft der Ofen einwandfrei. Erneuert wurde in den Jahren sonst noch ein Thermofühler und das Heizelement zum Zünden der Pellets (jeweils nur Ersatzteile, montiert habe ich das selbst). Die notwendige Wartung führe ich auch selbst durch, sie ist alle 2500 Betriebsstunden fällig. Es werden dabei die Rauchgaszüge gereinigt, das Rauchgasgebläse gesäubert etc., Arbeitsaufwand etwa 2 Stunden.

Betrieb bedeutet einmal täglich Pellets auffüllen, alle 3 Tage Aschelade leeren, Wasserregister abfegen und Scheibe Putzen (Zeitaufwand ca. 20 min). Es gibt nur eine Temperaturregelung auf den Thermospeicher die aber nicht mehr benutzt wird, sondern einfach nach Gefühl Ofen an/aus und gelegentlich mal nach der Speichertemperatur schauen (dadurch wesentlich weniger Startvorgänge).

Fazit: Entgegen der anfänglichen Erfahrungen hat sich der Ofen zu einer zuverlässigen und kostengünstigen Hausheizung entwickelt die ich so jederzeit wieder einbauen lassen würde. Die vielen Bedenken und Zweifel die anfangs von vielen Seiten kamen haben sich nicht bestätigt, man kann mit so einem Ofen ein Haus beheizen. Im Jahr werden etwa 3-4 Tonnen Pellets verbraucht bei einem Einzelhaus KFWAbk. 100 mit 189 m² Größe (ja wir haben es recht warm im Haus).

  1. Kosten?

    Hallo, was haben denn die 9 Jahre nun für Heizung und Warmwasser gekostet, das könnte ich dann mal mit meinem Haus (180 m²) vergleichen (Gas Brennwerttherme)?
  2. Na es kommt drauf an wie ...

    Na es kommt drauf an wie der Pelletspreis ist ... dieses Jahr habe ich 213 € pro Tonne bezahlt, letztes Jahr 209 €, war aber auch schon teurer bis zu 248 € pro Tonne. Im Schnitt verbrauchen wir 3,5 Tonnen pro Jahr. Dazu kommen die Ersatzteile die ich im Laufe der Jahre gebraucht habe, das waren 38 € (Thermofühler), 89 € (Zündpatrone) und 480 € (Platine mit Störungssuche). Wartungskosten fallen weg da Eigenleistung. Wieviel Strom durch das Zünden verbraucht wird kann ich nicht sagen, das müsste ich mal messen. Warmwasser (für 6-8 Personen) wird mit einer Brauchwasserwärmepumpe unabhängig von der Heizung erzeugt (gemittelter Verbrauch 3,8 kWh/ Tag).

    Schornsteinfeger 34 € im Jahr Teile 67,44 € im Jahr Pellets : 770 € im Jahr ( angenommener Preis 220 €/ Tonne) Warmwasser: 388 € im Jahr (angenommener Strompreis 28 ct/Kwh)

    Gesamt 1259,44 € im Jahr

  3. Ganz ähnliche Erfahrungen mit Pelletofen

    Danke für die Bilanz! Ich kann von ganz ähnlichen Erfahrungen berichten. Wir betreiben seit jetzt fast neun Jahren (November '05) einen Wodtke ivo. tec als alleinige Hausheizung in unserem Wohnzimmer  -  ein eher teures Modell also. Nach anfänglichen Problemen, die maßgeblich der Pelletqualität geschuldet waren, läuft der Ofen jetzt einwandfrei. Erneuert wurden bisher jeweils zweimal der Schwenkrost und die Zündpatrone  -  beides als Ersatzteil eher happig teuer. Mindestens einmal war der Defekt der Zündpatrone ein Folgefehler der Pelletqualität. Die Probleme bestanden darin, dass die Pellets zu lang waren und den Fallschacht verstopften. In der Folge gab es einen Rückstau, bis die Förderschnecke verklemmte. Die Pelletlänge war weit außerhalb der Norm, in sofern ist dies nicht dem Ofen anzukreiden. Allerdings bestanden die Probleme (in unterschiedlicher Häufigkeit) bei zwei unterschiedlichen Pelletlieferungen von unterschiedlichen Herstellern! Auch ich führe die notwendige Wartung alle 3 Tonnen, sowie die Ascheleerung (jede Tonne) selbst durch. Gegenüber der vorstehenden Beschreibung also ein drastisch geringerer Aufwand bei der Ascheleerung. Im Jahr werden etwa 2,7 Tonnen Pellets verbraucht (im warmen vergangenen Winter nur 2,2) bei einem Einzelhaus mit ca. 190 m² Größe, einschließlich der Warmwasserbereitung. Unterstützt wird dabei durch 11 m² Solar, sodass der Ofen ca. von April bis Anfang/Mitte Oktober komplett aus ist. Auch ich ziehe also ein fast durchweg positives Fazit. Empfehlen kann ich diese Art der Heizung aber nur jemandem, der auch bereit ist, sich damit auseinander zu setzen. Wenn ich für die genannten Probleme und einige ungenannten Problemchen jedesmal einen Kundendienst hätte rufen müssen, wäre ich vermutlich in den ersten Jahren verzweifelt. Gruß, Bernt

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN